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Veröffentlicht am 02.09.2021

Außergewöhnliche Fantasywelt

Die Seiten der Welt
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Für Furia Salamandra Faerfax sind Bücher ihre ganze Welt. Die angehende Bibliomantin lebt mit ihrem Vater und ihrem Bruder auf ihrem abgeschiedenen Landsitz. Furia wünscht sich nichts sehnlicher, als ihr ...

Für Furia Salamandra Faerfax sind Bücher ihre ganze Welt. Die angehende Bibliomantin lebt mit ihrem Vater und ihrem Bruder auf ihrem abgeschiedenen Landsitz. Furia wünscht sich nichts sehnlicher, als ihr Seelenbuch zu finden und die Macht der Worte entfesseln zu können. Doch ihre Familie birgt ein großes Geheimnis und als schließlich alles auseinanderfällt und ihr Bruder in Gefahr schwebt, muss sie nach Libropolis, die Stadt der verschwundenen Buchläden. Dort trifft sie auf Rebellen und muss feststellen, wie viel ihr bisher verschwiegen wurde. So auch der drohende Krieg gegen die Bibliomantik.


Kai Meyer schreibt einfach wunderbare, fantastische Welten. Kann man nicht anders sagen. Was ich so an seinen Büchern liebe, ist, dass man nie irgendwelche 08/15-Fantasygeschichten bei ihm findet. Sie sind immer was ganz außergewöhnliches, besonderes – was nicht heißt, dass es nicht auch mal anderen Büchern ähnelt, aber er schafft es immer, ganz tolle, aufregende Welten zu erschaffen. So auch hier.

Eine Geschichte, in der die Magie den Büchern innewohnt, in der es Bücherliebende gibt, die diese Magie nutzen können, und viele buchbezogene magische Dinge – das ist einfach zauberhaft und spannend. Es gibt Nachtrefugien, Lesebändchenbäume, Schnabelbücher und so vieles mehr. Das hat mich total überzeugt.
Auch mag ich seinen Schreibstil einfach, seine Art, mit Worten umzugehen. Das hat er wirklich raus. Nur hab ich hier eine Weile gebraucht, um richtig ins Buch reinzukommen. Vielleicht war ich auch zu unkonzentriert oder woran auch immer es lag, aber ich hatte am Anfang Schwierigkeiten, zu verstehen, wie diese Welt funktioniert; die Erklärungen, was genau es damit auf sich hat, kamen für mich ein wenig zu langsam. Erst war ich etwas verwirrt. Das hat sich dann aber zum Glück auch wieder gelegt und ab da war ich drin in der Geschichte.

Furia ist eine angenehme Protagonistin, die ich gern begleitet hab, aber so die letzte emotionale Verbindung hat mir zu ihr (oder auch zu anderen) gefehlt, ich hab mich teilweise etwas distanziert von den Ereignissen, die sie erlebt, gefühlt – was sie nicht weniger spannend gemacht hat, aber dadurch haben sie mich nicht so tief berührt. Liegt vielleicht an der überblickenden Erzählperspektive, die auch teilweise auf andere Charaktere umschwenkt. Andererseits fand ich das wieder cool, weil man so mehr Blickwinkel bekommen hat und auch andere Geschehnisse ein wenig verfolgen konnte, was gut gemacht war.

Handlungstechnisch war es abwechslungsreich, es gab Action, aber auch ruhigere Szenen, und viele Überraschungsmomente. Gegen Ende, so die letzten 20 Seiten ca., ging es mir aber ein wenig zu schnell, zu Knall auf Fall, und es hat sich so einiges recht schnell und problemlos aufgelöst, was ich gerne noch größer und komplexer gehabt hätte. Das fand ich etwas schade. Gerade, weil es Band 1 einer Trilogie ist, hab ich gehofft, manches davon wird noch in die nächsten Bücher reingetragen (z.B. was Siebenstern angeht).


Trotzdem hab ich das Buch super gern gelesen, die Welt ist fantastisch, gut geschrieben und die Handlung spannend. Ich bin so neugierig, wie es weitergeht (denn natürlich ist nicht alles am Ende aufgelöst und es gibt noch offene Probleme) und kann Band 1 definitiv empfehlen, wenn ihr Lust auf etwas außergewöhnlichere Fantasy habt (es ist übrigens ein Jugendbuch, Furia ist 15. Man kann es aber auch sehr gut lesen, wenn man älter ist). Gute 4 Sterne und ich sehe Tendenz nach oben für die kommenden Teile, ich freu mich schon.

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Super schön, aber teilweise auch nervig

Kissing in the Rain
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Camryn hat es oft nicht leicht mit ihrer lauten und verrückten Familie. Da ist Drama vorprogrammiert, als ihr Freund kurz vor der Hochzeit ihrer Schwester mit ihr Schluss macht. Alle werden wieder nur ...

Camryn hat es oft nicht leicht mit ihrer lauten und verrückten Familie. Da ist Drama vorprogrammiert, als ihr Freund kurz vor der Hochzeit ihrer Schwester mit ihr Schluss macht. Alle werden wieder nur Camryn belagern und warum sie nicht erfolgreicher ist oder mehr aus sich macht. Also lässt sie sich von ihrer Schwester überreden, Troy als ihren Freund auszugeben. Troy, der quasi zur Familie gehört. Troy, der nie mehr als ein guter Kumpel war. Doch während sie eine Beziehung vorspielen, verschwimmt das „Als ob“ mit der Realität.


Eine Bewertung für Kissing in the Rain fällt mir nicht ganz leicht, denn einerseits fand ich das Buch wunderbar, andererseits hat mich auch einiges aufgeregt.
Der Schreibstil (übrigens aus der Erzählperspektive) hat mir total gut gefallen, Kelly Moran schreibt wirklich schön, mit tollen Formulierungen und greifbaren Emotionen. Auch, wie sie die Geschichte aufgebaut hat, die Szenen, das Tempo und die Art der Entwicklung usw., das kann sie echt gut.
Die Grundidee ist genial, und dass sich mehr zwischen Camryn und Troy entwickeln könnte, fand ich total schön und hab ich gerne verfolgt. Ich liebe das, wie sie nach und nach merken, dass da irgendwie mehr ist, aber unsicher sind, ob sie sich das eingestehen dürfen, und die vielen kleinen süßen Szenen, die die beiden zusammen bekommen haben. Dazu ein bisschen Familiendrama, das mir bis zu einem gewissen Punkt auch gefiel und auch reinpasste.

Aber ich hatte teilweise doch so meine Probleme. Camryn hat gar kein Selbstbewusstsein, und darzustellen, wie sie langsam selbstsicherer wird, war eine schöne Idee und gefällt mir an sich. Aber es war teilweise schon grenzwertig, weil es nervig wurde. Weil sie teilweise völlig realitätsferne Gedanken hatte, sich grundsätzlich gegen alles noch so Offensichtliche gewehrt hat. Das ist nicht unrealistisch, war aber irgendwann, als es gar nicht besser wurde, anstrengend zu lesen. Troy war zum Teil auch so. Vor allem im letzten Drittel war ich einfach nur genervt, weil die beiden so sehr auf der Stelle getreten sind, sie jedes Signal, jede Geste des anderen irgendwie komplett ignoriert haben und sich felsenfest was Falsches eingeredet haben. Selbst, als die metaphorische Neonreklame mit tausend blinkenden Pfeilen schon laut piepend über ihnen schwebte, meinten sie noch „nee, kann ja gar nicht sein“.
Außerdem wundert sich Troy teilweise über Camryns fehlendes Selbstwertgefühl. Ernsthaft? Er ist mit der Familie aufgewachsen, er weiß doch, wie die sind und wie die Camryn behandeln? Was ein zweiter Kritikpunkt war. Ich mag laute, verrückte Familien und gerne darf die auch mal ein wenig nerven, das kann auch lustig sein. Aber bei der Familie gings halt echt unter die Gürtellinie. Kein Wunder, dass Camryn nichts von sich hält, wenn sie ständig solche Beleidigungen und Demütigungen ertragen muss. Und niemand aus der Familie ist bisher so richtig ernsthaft für sie eingetreten. Wenn du dir das die ersten 30 Jahre deines Lebens anhören musst – da kannst du auch echt auf die Familie verzichten (obwohl sie ja doch im Buch teilweise schon ziemlich witzig war und für trubelige, interessante Szenen gesorgt hat).


Das Buch ist toll geschrieben, mit einer schönen Story, die eine schöne Message rüberbringt, was Camryns und Troys Entwicklung angeht (denn auch er hat sein Päckchen zu tragen). Wie die beiden füreinander da sind, war einfach unfassbar süß, sie haben sich gegenseitig bestärkt, Halt gegeben und gut zugeredet. Das war wirklich so so schön! Aber dadurch, dass ich irgendwann so oft die Augenrollen und etwas genervt aufseufzen musste, gebe ich dem Buch leider „nur“ 3,5 Sterne. Wer sich nicht so leicht nerven lässt, sollte das Buch aber auf jeden Fall lesen und ich spreche eine Empfehlung aus! Schön war’s ja trotzdem.

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Richtige Wohlfühlgeschichte

New Beginnings
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Ein Jahr Au-Pair in den USA – wie aufregend! Aber statt in New York landet Lena aus Berlin in der Kleinstadt Green Valley mitten im Nirgendwo. Nicht das, was sie sich erhofft hatte, und doch hat der Ort ...

Ein Jahr Au-Pair in den USA – wie aufregend! Aber statt in New York landet Lena aus Berlin in der Kleinstadt Green Valley mitten im Nirgendwo. Nicht das, was sie sich erhofft hatte, und doch hat der Ort mit seiner malerischen Landschaft irgendwie einen gewissen Charme. Auch bei Jack und Amy, und deren Sohn Liam, fühlt sie sich wohl – wäre da nicht Ryan, Jacks jüngerer Bruder, der ihr das Leben schwermacht. Seit dem Ende seiner Sportlerkarriere ist der ständig mürrisch und schlecht gelaunt. Das kann Lena nicht auf sich sitzen lassen! Doch während die beiden gezwungenermaßen immer mehr Zeit miteinander verbringen, verändert sich die Dynamik zwischen ihnen ...


Hach ja, Green Valley. Es ist so ein schöner Wohlfühlort, mit einer süßen Geschichte, wie alle immer sagen. Ich hab das Buch wirklich sehr genossen. Der Schreibstil ist angenehm, lässt sich flüssig lesen, „einfach“ genug für die Story, aber keinesfalls seicht oder platt. Eben genau richtig. Mit etwas Humor, etwas Romantik, toller Landschaft und ein wenig Drama.
Es gibt viele sympathische Charaktere, die einen die Zeit in Green Valley sehr genießen lassen. Was ich sehr mochte, war, dass es hier zwar auch das typische „in der Kleinstadt spricht sich alles schnell rum“ gab, aber nicht – wie manchmal in ähnlichen Geschichten – dieses nervige, aufdringliche Einmischen von anderen Anwohnern überhandgenommen hat.

Ich hab plötzlich Sehnsucht nach Bergen und solchen Ausblicken bekommen, wie Lena sie dort hatte. Und die Liebesgeschichte war echt schön. Zu Beginn etwas langsamer, immer authentisch und ich hab gerne ihre Schlagabtäusche miterlebt, ihre wachsende Unsicherheit gegenüber dem anderen und wie die beiden sich schließlich näher gekommen sind. Das war richtig was fürs Herz.
Nur am Ende, als der erste körperliche Kontakt kam, ging mir danach das große Gefühls-Liebesdrama fast ein bisschen zu schnell. Und teilweise hat es mir Ryan da nicht leichtgemacht. Ich kann auf jeden Fall sein Dilemma verstehen, seinen Wunsch nach dieser Entscheidung, keine Frage. Aber er hat sich teilweise etwas mies Lena gegenüber verhalten. Da sind für mich irgendwie zwei Seiten kollidiert – zum einen kennt er ja Lena noch nicht lang, weshalb man ihm das eigentlich kaum übelnehmen kann. Zum anderen wurde die Verbindung zwischen den beiden aber so tief dargestellt, dass er sich dementsprechend schon anders hätte verhalten können, wenn sie wirklich so starke Gefühle füreinander hatten. Trotzdem mochte ich ihn gern und vor allem auch ihn und Lena zusammen, und ich hab mit den beiden mitgefiebert.


Die Kritik ist wirklich nur minimal für mich und hat meinem Lesevergnügen gar keinen Abbruch getan. Es war zwar kein Highlight, aber ich fand das Buch superschön, mit echtem Wohlfühl-Charakter, und freue mich schon auf die anderen Bände der Reihe. Gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Ein absolutes Highlight

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
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Feyre hat Amarantha und ihr grausames Reich überlebt und kehrt mit Tamlin an den Frühlingshof zurück. Doch die Erlebnisse haben Spuren in ihr hinterlassen. Sie hat Albträume, fühlt sich schuldig, leidet. ...

Feyre hat Amarantha und ihr grausames Reich überlebt und kehrt mit Tamlin an den Frühlingshof zurück. Doch die Erlebnisse haben Spuren in ihr hinterlassen. Sie hat Albträume, fühlt sich schuldig, leidet. Auch Tamlin verändert sich, erdrückt sie mit seinem Beschützerinstinkt. Und dann ist da noch der Deal, den sie mit Rhysand eingegangen ist. Jeden Monat muss Feyre nun eine Woche am Hof der Nacht verbringen. Doch was sie dort erwartet, damit hätte sie im Leben nicht gerechnet.


Oh mein Gooooott. Sorry, aber das wird hier kaum eine gehaltvolle Rezension, eher eine Lobeshymne. Nachdem ich bei Band 1 noch etwas verhalten war, es zwar gut fand, aber den Hype nicht nachempfinden konnte, hat es mich nun vollends erwischt. Dieses Buch war einfach grandios.

Über den Schreibstil brauch ich glaub ich nicht viel sagen, der war in Band 1 schon super und daran hat sich nichts geändert. Bildgewaltig, mit Sogwirkung, lebhaft, detailreich aber nicht überladen, emotional, schön formuliert. Die Handlung ist für mich mit Abstand besser als im Vorgänger, denn da war es teilweise noch etwas zäh. Aber hier ... hier ist so viel passiert, so viel Action, so viele Entwicklungen. Nicht zuletzt, weil mehr Charaktere aufgetaucht sind und eine Rolle gespielt haben (ich liebe übrigens Cassian, Azriel, Mor etc.!). Das hat dem ganzen mehr Dynamik gegeben. Auch der lauernde Krieg, die Erkundungstouren, die Erlebnisse etc. Es hat so viel Spaß gemacht, das zu lesen. Gleichzeitig war es aufregend, aufwühlend und die reinste Achterbahn der Gefühle.

Möglicherweise SPOILER ich jetzt ein bisschen (ok, sehr wahrscheinlich. Ziemlich sicher), aber es kennt ja eh fast jeder die Reihe:

Ich LIEBE Rhysand! Oh mein Gott! Jaaa, es haben alle gesagt. Und ich so bei Band 1 „aber der ist voll doof und Tamlin voll toll.“ Ja nee. Vergesst was ich gesagt hab, haha. Ich hab so einen Hass auf Tamlin! Gerade das, was er gegen Ende abgezogen hat. Ich hatte so eine brodelnde Wut in mir. Überhaupt das Ende!!! Waaaaaaas bitte war das!?! Ich war einfach völlig fertig, hab an den Seiten geklebt, bin fast hyperventiliert und wenn man mich auf den letzten 100 Seiten versucht hätte, zu unterbrechen, hätte ich vermutlich den erstbesten Gegenstand neben mir nach der Person geworfen, damit sie mich in Ruhe lässt. Meine Güte. Was für ein Buchende!
(Ich tu mal gar nicht so, als würde ich versuchen, das hier chronologisch zu ordnen).

Und Kapitel 55!! schmacht Es ist so wunderwunderwunderschön. Ich hab ja vorher schon angefangen, Rhysand anzuhimmeln. Seinen Charme, seinen Witz/Sarkasmus. (Ja, auch sein Aussehen, hehe.) Sein Lächeln. Wie er sich um Feyre kümmert. Wie er sie beschützt, für sie da ist, aber sie eben NICHT erdrückt, sondern ihr ihren freien Willen lässt und ihre Entscheidungen akzeptiert. Sie als ebenbürtig ansieht. Gott, es ist so wundervoll. ER ist so wundervoll. Und dann, als er ihr alles gesteht, da in der Hütte. Mein Herz ist erst gebrochen (weil er mir so leid tat, sich so verletzlich gezeigt hat), dann geschmolzen, von Rhyand wieder zusammengeklebt worden, dann wurde mir ganz warm ums Herz und als Feyre ihn dann endlich als ihren Seelengefährten akzeptiert hat, ist es in tausend funkelnde rosarote Herzchen explodiert, die über mir und dem Buch niedergeregnet sind. So oder so ähnlich stell ichs mir jedenfalls vor. Ich bin Rhys echt komplett verfallen!


Diese Szene und das Ende haben sich so in mein Gehirn (und mein Herz) eingebrannt, dass ich glatt immer vergesse, dass da noch gut 500 weitere Seiten waren. Die natürlich auch grandios waren (Velaris ist so unfassbar schön!). Aber ich wills nicht noch mehr in die Länge ziehen. Das ganze Buch ist fantastisch und hat mich vollkommen überzeugt. Ich bin froh, dass der Hype mir das nicht im Voraus „kaputt“gemacht hat und ich es genießen konnte. Highlight, Highlight, Highlight!

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Hinterlässt mich zwiegespalten

ELFENKÖNIG
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Jude hat Cardan auf den Thron gesetzt, doch nur um ihren Bruder Oak zu schützen. Nun zieht sie im Geheimen die Fäden für den neuen König. Doch der lässt sich nicht gern herumkommandieren. Gleichzeitig ...

Jude hat Cardan auf den Thron gesetzt, doch nur um ihren Bruder Oak zu schützen. Nun zieht sie im Geheimen die Fäden für den neuen König. Doch der lässt sich nicht gern herumkommandieren. Gleichzeitig steht Jude neuen Gefahren und Intrigen gegenüber – und einem Verrat aus ihrem vertrauten Umfeld. Sie muss alles tun, um nicht die Kontrolle über die Krone zu verlieren.


Spannend und wieder voller Intrigen geht es in Band 2 weiter, diesmal gab es aber nicht so langes Vorgeplänkel, sondern es ging direkt los mit dem Kern der Dinge, den Machtspielen rund um die Krone und das hat mir besser gefallen als im Auftakt. Die Handlung macht neugierig, fesselt einen, und hat mich fasziniert – aber auf eine angewiderte Art. Denn ich hab auch weiterhin so meine Probleme mit der Welt.

Für mich wirkt das Reich irgendwie willkürlich und durcheinander geschrieben, so auch der Schreibstil, weshalb ich manchmal das Gefühl hab, es werden Dinge nicht ordentlich erklärt oder spontan dazugedichtet, weils grad passt, obwohl davon vorher nie die Rede war. Dazu kommt, dass mir das Elfenreich mit all seinen Charakteren unfassbar unsympathisch ist. Ich werde mit Jude einfach nicht warm, ich find sie seltsam und kann keinerlei Bindung zu ihr aufbauen. Auch mit Cardan kann ich nicht viel anfangen. Ebenso Judes Familie und Bekannte etc.
Aber darüber hinaus ist eben auch das Reich an sich abstoßend. Es scheint einzig und allein daraus zu bestehen, dass alle Welt sich an Demütigungen und Pein ergötzt (Stichwort: Königin des Frohsinns). Dabei scheint keine wirkliche Logik dahinter zu stehen, es wird einfach zum Spaß ständig beleidigt, gedemütigt, hintergangen und das ist alles völlig normal und okay so, niemand hinterfragt da irgendwas (eher wird es noch gefeiert), das ist allgemeiner Konsens. Und zwar so, dass es unangenehm ist, das ständig zu lesen. Das ist mir teilweise zu viel.

Dazu sind viele Beziehungsdynamiken ziemlich fragwürdig, vor allem das ganze Jude-Locke-Taryn-Geflecht. Es ist irgendwie echt toxisch und unschön, aber auch das ist in der Welt scheinbar ganz selbstverständlich, es wird unkommentiert akzeptiert.

Es stört mich also schon einiges. Warum ich trotzdem weitergelesen habe und auch weiterlesen und die Reihe beenden werde? Weil die Handlung trotz allem spannend ist und ich mit Neugier verfolge, was da passiert, welche neuen Entwicklungen entstehen, und es das Buch schafft, mich zu überraschen. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht und auch das Ende dieses Buches kam mit einem Knall und ich dachte nur „oh wow und jetzt? Wie geht’s weiter?"


Ich bin also etwas zwiegespalten. Ich kann mich viel und lange über die Reihe aufregen. Gleichzeitig will ich sie aber weiterlesen und finde sie interessant. Ich denke ich pendel mich irgendwo in der Mitte bei 3 Sternen ein.

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