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Veröffentlicht am 10.11.2020

Kein guter Start, aber dann immer besser!

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft (Band 1)
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Bei einem Museumsbesuch stellt Emilia fest, dass sie das sagenumwobene Voynich-Manuskript lesen kann – das, was bisher noch nie ein Mensch entschlüsseln konnte. Bevor sie selbst begreifen kann, was los ...

Bei einem Museumsbesuch stellt Emilia fest, dass sie das sagenumwobene Voynich-Manuskript lesen kann – das, was bisher noch nie ein Mensch entschlüsseln konnte. Bevor sie selbst begreifen kann, was los ist, trifft sie auf den attraktiven, aber unnahbaren Goldalchemisten Ben und von da an überschlägt sich alles. Als Nachfahrin des Silberordens soll Emilia das Rätsel um das Manuskript lösen. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn auch ein rivalisierender Orden will es für sich beanspruchen – und für eigene Zwecke missbrauchen.

Kaleidra hat mich unendlich neugierig gemacht! Neben einem superschönen Cover ist auch der Klappentext sehr ansprechend. Urban Fantasy, alte Geheimnisse, der Schauplatz Rom. Alles Pluspunkte und ich hab mich sehr auf das Buch gefreut.

Leider hat es mir den Einstieg unglaublich schwergemacht. Neben so einigen Schussel-/Tippfehlern und ärgerlichen inhaltlichen Ungereimtheiten haben mich vor allem zwei Sachen gestört: Die erste Begegnung zwischen Emilia und Ben. Die war für meinen Geschmack total absurd. Das hätte man eleganter lösen können. Und generell die Einführung der Charaktere und der wichtigsten Begebenheiten. Die Personen wurden sehr steckbriefartig vorgestellt (Meine beste Freundin sieht so aus, ihre Haare haben Farbe XY, das sind ihre Eigenschaften. Ich bin so und so und habe diese Haarfarbe. Mein bester Freund ist Typ X in unserer Gruppe, ich Typ Y und meine Freundin Typ Z) und das mag ich gar nicht! Ich möchte das nicht aufgelistet bekommen, sondern das nebenbei immer mal zwischendurch während der Handlung erfahren. So ähnlich „plump“ klangen auch die Ordenseinführungen (Wir sind der Goldorden. Wir wollen Weltfrieden. Und Orden XY ist böse, die wollen die Weltherrschaft). Das hat mich echt aufgeregt. Wobei die recht deutlichen Erklärungen über die Zusammenhänge der Alchemisten im Nachhinein schon hilfreich waren, denn auch so war ich teilweise etwas verwirrt von den ganzen Infos.

Aber – ich mochte es dann ja doch noch total gern und ich möchte euch sagen wieso: Erstmal LIEBE ich die Idee dahinter. Fantasy mit Chemie, Mathematik gemischt – Alchemie, Dekodierung, Elemente des Periodensystems. Das ist mal was, das hatte ich noch nicht, und ich fand es super spannend. Auch das Grundgerüst mit dem Manuskript, den verschiedenen Orden und die vielen Details dahinter mochte ich sehr.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten nahm die Handlung tatsächlich Fahrt auf, ich konnte so langsam warm werden mit den Charakteren und ich war schließlich doch noch gefesselt. Es blieb unvorhersehbar und spannend, kreativ geschrieben und machte Lust auf mehr. Echt gut gefallen haben mir außerdem die Dialoge von Ben und Emilia (sobald sie mehr miteinander reden), die sind wirklich besonders! Toll geschrieben und nicht so 08/15.

Der Anfang des Buches hat mich leider ziemlich enttäuscht, aber ich bin froh, dass ich drangeblieben bin. Denn es wurde noch richtig gut und jetzt freue ich mich sehr auf Teil 2 und hoffe, dass der mich diesmal komplett überzeugen kann. Und Achtung: Dieses Buch hier hat einen mordsmäßigen, vollkommen schockierenden Cliffhanger, mit einem Plottwist kurz vor Ende, den ich gar nicht hab kommen sehen! Von mir bekommt Kaleidra (Band 1) schließlich doch noch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Superschöne Geschichte, gut geschriebene Charaktere

Sinking Ships
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Im zweiten Teil der Fletcher-University-Reihe geht es um Carla und Mitchell. Carla, die toughe junge Frau, die alles alleine managet und keine Schwäche zulassen kann. Und schon gar keine Gefühle wie Liebe. ...

Im zweiten Teil der Fletcher-University-Reihe geht es um Carla und Mitchell. Carla, die toughe junge Frau, die alles alleine managet und keine Schwäche zulassen kann. Und schon gar keine Gefühle wie Liebe. Mitchell, der attraktive, sympathische Good Guy, der hoffnungslos in sie verliebt ist. Doch vielleicht kann ausgerechnet er ihr helfen, ihre größte Angst zu überwinden?

Man kennt die beiden ja schon von Teil 1, wenn auch nur als Nebenfiguren. Dadurch geht man nicht ganz neu hier rein. Für mich hat es das erst etwas schwierig gemacht, weil ich Carla in Band 1 nicht so richtig mochte und auch am Anfang von diesem hier konnte ich erst nicht so ganz mit ihr warm werden. Ja, darum gings ja gerade, dass sie eben versucht, stark zu sein und das ihre Schutzmauern sind. Aber die haben es nicht nur den anderen Charakteren etwas schwergemacht, sondern auch mir. Hingegen blieb mir Mitchell am Anfang etwas zu blass, ihn konnte ich nicht so richtig greifen.

Zum Glück hat sich das dann doch bald gelegt und ist in die andere Richtung umgeschwenkt! Als die beiden sich langsam näherkommen, mehr Zeit miteinander verbringen und man mehr ihre Hintergründe kennenlernt, war ich absolut angefixt. Beide sind wundervolle, authentische Charaktere, die doch noch einiges an Tiefgang bekommen haben. Zwar hat mich auch hier (wie so oft bei NA) etwas aufgeregt, dass manchmal nicht ordentlich kommuniziert werden kann (z.B. Mitchell im Bezug auf Arden!), aber insgesamt waren sie sympathisch und nachvollziehbar und ich hab Carla und Mitchell echt geliebt. Vor allem fand ich es mal richtig schön, dass der männliche Protagonist einfach ein toller, fürsorglicher, verständnisvoller Kerl war, und kein Arschloch, was sich erst für diese eine ganz besondere Frau plötzlich ändert :D

Manche mögen vielleicht sagen, dass die Handlung zu „ruhig“ ist oder nicht genug „passiert“, aber eigentlich fand ich das auch mal ganz schön. Etwas Drama, eine zügige Handlung und einen großen Höhepunkt und alles gabs schließlich natürlich trotzdem! Alles was es für diese Geschichte brauchte. Darüber hinaus noch mehr Drama muss gar nicht sein.

Ich fand die Geschichte einfach richtig richtig schön, und auch wenn mir der Einstieg mit dem Paar Ella&Ches in Band 1 leichter fiel, als mit Carla&Mitchell hier, fand ich die beiden schließlich doch mindestens genauso toll, und die Handlung hier insgesamt etwas runder als bei Band 1. Wegen dem zögerlichen Start, landet es dann bei mir bei 4,5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Schönes, unvorhersehbares Finale

Das Buch der gelöschten Wörter - Die letzten Zeilen
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Die Geschichte um Hope Turner und den Kampf um die Sicherheit der Buchwelten und der unseren geht in die dritte und letzte Runde!

Wieder hat es die Autorin geschafft mich zu fesseln, wieder fand ich die ...

Die Geschichte um Hope Turner und den Kampf um die Sicherheit der Buchwelten und der unseren geht in die dritte und letzte Runde!

Wieder hat es die Autorin geschafft mich zu fesseln, wieder fand ich die Reisen in Buchwelten und das Kennenlernen verschiedener Figuren sehr erfrischend. Mir gefällt es, wie die Autorin damit spielt, wer nun auf welcher Seite steht. Mir gefällt, das Tempo und dass es unvorhersehbar blieb. Der dritte Teil dieser Trilogie – sowie auch die Vorgänger – war ein echtes Lesevergnügen.

Insgesamt hätte ich mir nur das Eintauchen in die Buchwelten etwas ausführlicher gewünscht. Meinetwegen hätten die Bücher da ruhig etwas dicker sein können. Manchmal fand ich es etwas zu knapp, wenn die Charaktere wieder in einem neuen Setting gelandet sind. Aber schön wars trotzdem, und die Landschafts- und Atmosphärebeschreibungen hat die Autorin wirklich drauf. Auch die Dynamik zwischen den Charakteren fand ich toll.

Bei diesem Teil hatte ich allerdings ab und zu das Gefühl, dass die Lösungen etwas zu einfach kamen, bzw. die Gefahren etwas zu schnell gebannt wurden. Und ich bin nicht ganz so glücklich mit dem Ende. Das liegt nicht daran, dass es nicht gut geschrieben ist, das ist es nämlich! Aber es ist für mich kein richtig ‚schönes’ Ende, es hat mich mit einem „ach schade“ und irgendwie traurig zurückgelassen. Ich bin halt auch so ein Mensch, der am Ende „Friede, Freude, Eierkuchen“ braucht :D Aber es ist auf jeden Fall gut gemacht, und wenn ihr nicht so ein schlimmer Happy End-Fanatiker seid wie ich, sollte euch das überhaupt nicht abschrecken (und wenn doch: Es ist jetzt auch kein ganz trauriges Ende, nur eben nicht ganz so, wie ich es mir gewünscht hab).

Aber trotz kleiner Schwächen (oder etwas persönlicher Kritik) in jedem der Teile, hab ich doch jeden und die Reihe insgesamt sehr genossen und von mir gibt’s deswegen eine Leseempfehlung! Mir hat die Reise in Hopes Welt sehr viel Spaß gemacht. Für diesen dritten Teil, und auch die Reihe insgesamt, gebe ich wieder gute 4-4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Spannender zweiter Teil(!) mit nur kleinen Schwächen

Das Buch der gelöschten Wörter - Zwischen den Seiten
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Die Londonerin Hope Turner hat erfahren, dass man in sämtliche Buchwelten reisen und die Buchfiguren kennenlernen kann. Aber auch, dass diese und Hopes eigene Welt in großer Gefahr sind! Denn es gibt Personen, ...

Die Londonerin Hope Turner hat erfahren, dass man in sämtliche Buchwelten reisen und die Buchfiguren kennenlernen kann. Aber auch, dass diese und Hopes eigene Welt in großer Gefahr sind! Denn es gibt Personen, die alle Welten ins Chaos stürzen wollen. Gemeinsam müssen Hope und alle anderen Mitglieder des Bundes versuchen, diesen Plan zu verhindern.

Meine Zusammenfassung oben sowie die folgende Rezension spoilern möglichst wenig, sodass man die recht gefahrlos lesen kann, auch wenn man den ersten Band noch nicht kennt. Trotzdem ist es natürlich eine Bewertung von Band 2!

Im zweiten Teil, „Zwischen den Seiten“, ist auf jeden Fall schon mal mehr Action vorhanden, was mir gut gefallen hat. Wo der erste Band noch viel von der Welt erklären musste, konnte die Autorin sich hier mehr darauf konzentrieren, den Plot voranzutreiben. Es wird nie langweilig, bleibt spannend, und ich konnte auch nicht immer erahnen, wo es als nächstes hingeht. Das hat mir alles sehr gut gefallen!

Die Charaktere mag ich und begleite sie sehr gern, auch wenn Hope eher selten wie eine Frau Anfang 40 wirkt, sondern eher 20 Jahre jünger. Aber das stört mich nicht. Die Dynamiken sind gut, Gwen hab ich echt ins Herz geschlossen und dadurch, dass es z.T. um Verrat geht, bleibt es immer spannend, welche Figur jetzt ihr wahres Gesicht zeigt.

Ein „großer“ Plottwist konnte mich allerdings gar nicht überraschen, weil ich das schon ziemlich früh in Band 1 erwartet habe, alle Hinweise waren da, und als es dann jetzt soweit war und die Charaktere super überrascht waren, war ich etwas genervt :D Aber die Idee selbst war trotzdem gut!

Mein Problem lag eher bei dem Antagonisten. Ich fand ihn und sein Auftreten irgendwie nicht authentisch, die Schilderung seiner Motive für das, was er da tut, nicht überzeugend. Das wirkte etwas gezwungen. Ich bin froh, dass der nicht häufiger auftauchte in dem Buch. Denn so konnte ich mich auf die Handlung selbst und alles andere konzentrieren. Auch ist es etwas schade, dass viel „tell“ statt „show“ benutzt wurde, sodass der Antagonist seitenlang alles erklärt hat, statt dass die anderen es selbst herausgefunden haben.

Aber das war zum Glück nur ein kleinerer Part, der Rest des Buches hat mir durchweg gut gefallen und deswegen gibt es gute 4, an die 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Spannender Roman mit leichten Schwächen

Burning Bridges
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Die Studentin Ella lernt in einer brenzligen Situation den geheimnisvollen Ches kennen. Sofort ist sie von ihm fasziniert, doch er ist nicht so leicht zu fassen, denn er lässt niemanden an sich ran. Ella ...

Die Studentin Ella lernt in einer brenzligen Situation den geheimnisvollen Ches kennen. Sofort ist sie von ihm fasziniert, doch er ist nicht so leicht zu fassen, denn er lässt niemanden an sich ran. Ella kommt nach und nach Ches’ Geheimnis auf die Spur: Er versteckt sich im Untergrund vor seiner Vergangenheit. Doch desto näher die beiden sich kommen, desto größer wird die Gefahr, in der sie sich befinden ...

„Burning Bridges“ ist ein NA Roman mit einem ziemlich düsteren Hintergrund und das spürt man auch durchweg. Von Ches’ Umfeld geht eine Gefahr aus, trotzdem kann Ella ihm nicht widerstehen und auch ich fand ihn sehr faszinierend. Die Story hat mich gefesselt, einfach, weil ich wissen wollte, was als nächstes passiert, wie es mit den beiden weitergeht und was denn bitte nun das Geheimnis um Ches ist. Also viel Spannung, die mich zum schnell Weiterlesen animiert hat; und es blieb unvorhersehbar, was ich klasse fand.

Auch das Knistern zwischen Ella und Ches kam bei mir definitiv an, die beiden standen ständig unter Strom und das hat sich auf mich übertragen. Mitgefiebert hab ich mit den beiden sehr und oft die Luft angehalten bei Szenen zwischen den beiden. Auch die Nebencharaktere waren interessant und haben (mal mehr mal weniger) zur Story beigetragen – sie waren nicht nur Beiwerk, was ich sehr gut fand.

Allerdings war mir manches doch etwas zu abgedreht/unrealistisch. Ich liebe Happy Ends, deswegen kann ich das hier gut verzeihen, aber ein bisschen zu einfach war das Ganze am Schluss. Ella war mir stellenweise zu naiv, zu unvorsichtig. Sie gerät teilweise in Situationen, vor allem eine, die von ihr und den anderen viel ernster hätte behandelt werden sollen. Auch einige der anderen Charaktere waren mir zu sorglos an manchen Stellen, wenn man bedenkt, wie ernst die Lage eigentlich ist, unter welchen Umständen sich Ella und Ches kennengelernt haben und unter welchen sie sich näher kennenlernen. Dazu kann ich aber nicht mehr sagen, ohne zu spoilern.

Insgesamt aber ein sehr schönes Buch, mit leichten Schwächen, das mir trotzdem wirklich gut gefallen hat. Ich würde das Buch schon weiterempfehlen und freue mich auf die anderen Fletcher-University Bände. Hier gibt’s 4/5 Sterne.

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