Ziemlich episches Finale
Crescent City – Wenn die Schatten sich erhebenBryce und ihre Freunde stecken nach ihrem gescheiterten Plan in ziemlich großen Schwierigkeiten. Während Bryce in einer fremden Welt gestrandet ist, wurden Hunt, Ruhn und Baxian von den Asteri gefangen ...
Bryce und ihre Freunde stecken nach ihrem gescheiterten Plan in ziemlich großen Schwierigkeiten. Während Bryce in einer fremden Welt gestrandet ist, wurden Hunt, Ruhn und Baxian von den Asteri gefangen genommen und gefoltert. Die Gefährten sind auf Hilfe von unerwarteten Seiten angewiesen, um da wieder rauszukommen. Doch Aufgeben ist für Bryce keine Option, jetzt, wo ihr Ziel immer näher rückt – die Welt von den Asteri zu befreien ...
Wer Band 1 und 2 mochte, wird auch diesen finalen Band mögen, da bin ich mir sicher. Denn für mich steht er den Vorgängern in so ziemlich nichts nach. Es beginnt wieder sehr langsam, der Aufbau dauert sehr lange, was hier und da vielleicht auch ein bisschen zäh sein kann und war, ich aber von den vorherigen Bänden eben schon kannte und erwartet habe. Und auch, wenn dann irgendwie der Sog fehlt, ist dieser Aufbau schon ziemlich cool, weil die verschiedenen Ebenen gut konstruiert sind. Die Freunde sind an verschiedenen Stellen und wir verfolgen einzelne Handlungsstränge – von Bryce, von Hunt, von Tharion, von Ithan. Jeder Charakter hat gerade seine eigenen Probleme, mit denen er zu kämpfen hat. Ich fand das richtig interessant, wobei die Situationen von Bryce und Hunt wesentlich spannender für mich waren als die von Tharion und Ithan. Aber ich mochte es wieder total gerne, wie dann nach und nach die Fäden zusammengelaufen sind. Erst von zwei Handlungssträngen und dann mehr, bis alle am Ende wieder aufeinandergetroffen sind. Wie alle Charaktere Wissen sammeln, Entdeckungen machen, die das große Ganze vorantreiben und die in der Gruppe dann zusammengefügt werden. So sind die Fäden zwar getrennt voneinander, aber sie hängen auch zusammen. Das ist einfach total gut gemacht und lässt auch verzeihen, wenn es mal ein wenig zäher wird.
Gegen Ende ist es wie zu erwarten ziemlich hoch her gegangen und eskaliert, und da hat das Buch es wieder geschafft mich komplett zu packen. Die letzten ca. 200 Seiten waren ein einziges Drama, Chaos, zum Luft anhalten und gebannt aufsaugen. Das war wirklich top. Und ich mochte auch die Charakterentwicklungen. Hier und da haben mich manche teilweise genervt (looking at you Tharion und Ithan), aber insgesamt sind alle nachvollziehbar geblieben und ich mochte es sehr, wie sie sich durch alles durchmanövriert haben. Und nach wie vor liebe ich die Dynamiken und Dialoge zwischen ihnen – auch dem erweiterten Kreis um Ruhns Freunde, Bryce' Familie und Freunde etc. Alles richtig interessante Charkatere, die der Story gutes Futter geben. Und man wurde durchaus hier und da nochmal überrascht.
Das Crossover mit ACOTAR mochte ich sehr gerne. Es war eher zurückhaltend, aber das fand ich gar nicht schlecht, denn wenn sich die beiden Reihen so komplett miteinander vermischt hätten, hätte ich das auch nicht gut gefunden. So hab ich gefeiert, was wir aus der ACOTAR-Reihe bekommen und gesehen haben, wie Bryce mit zwei der Charaktere von dort so interagiert hat, und wie sich alles zusammengefügt hat. Generell war das einer der Hauptpunkte, die ich so wahnsinnig faszinierend an diesem Band fand – wie die Welt um Prythian mit Midgard zusammenhängt, wie sich die Geschichte entwickelt hat, wo Parallelen und Zusammenhänge sind, sowohl die Welten selbst und ihre Personen als auch gewisse Artefakte. Das fand ich richtig gut!
Mir hat also auch dieser dritte Band von Crescent City wieder echt gut gefallen, wobei ich wie bei den Vorgängern sagen muss, dass man einen langen Atem braucht, dass es sich langsam aufbaut und dass ein paar weniger Seiten vielleicht auch gereicht hätten. Dadurch schafft Crescent City es einfach nicht, diesen Sog auszulösen, den ich bei anderen Fantasybüchern bekomme. Aber wenn man dann zum Ende kommt, merkt man, wie genial alles ist. Empfehlung für diese Reihe und diesen Band! 4,5 Sterne.