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Veröffentlicht am 05.12.2017

Das Herzenhören

Das Herzenhören
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Dieses Buch war die Empfehlung einer Buchhändlerin...

Mir selber wäre dieses wenig aussagekräftige Cover wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Die Inhaltsangabe hat mich so richtig ebenfalls nicht überzeugen ...

Dieses Buch war die Empfehlung einer Buchhändlerin...

Mir selber wäre dieses wenig aussagekräftige Cover wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Die Inhaltsangabe hat mich so richtig ebenfalls nicht überzeugen können, doch die Empfehlung und Begeisterung der Buchhändlerin hat mich angesteckt und so steht dieses Buch jetzt in meinem Bücherregal.

Nach wenigen Seiten ist es dem Autor gelungen, mich in seine Geschichte eintauchen zu lassen. Sendkers Schreibstil ist locker und leicht verständlich, leider aber auch ziemlich langatmig. Die Geschichte rund um Julia und ihren plötzlich von jetzt auf gleich verschwundenen Vater hat mich auf eine Art schon irgendwie gefesselt und auch neugierig gemacht, doch je näher das Ende des Buches in Sicht kam, je enttäuschter war ich dann auch. Viele Fragen oder Ungereimtheiten bleiben offen, für mich ist der eine oder andere Aspekt absolut nicht schlüssig. Verlässt ein Familienvater tatsächlich stillschweigend nach 40 Jahren seine Frau und vor allem sein Kind, um in eine Vergangenheit zurückzukehren, dessen Gegenwart absolut ungewiss ist? Lässt er tatsächlich einen für Julia völlig Fremden seine Geschichte erzählen, die dann hier bis ins kleinste Detail niedergeschrieben wird? Außer der plötzlichen Erblindung von Julias Vater Tin Win im Alter von 10 Jahren wird nichts weiter darüber berichtet, wie es ihm erging, von Vater und Mutter verlassen aufzuwachsen. Oder wie genau sich seine Gefühle und seine tiefe Liebe zu Mi Mi darstellen und erklären. Oder aber wie das Verhältnis zwischen Julia und ihrem Vater war. Ist es wirklich so nichtssagend, dass Tin Win einfach aus ihrem Leben verschwindet? Kann ja irgendwie nicht, sonst hätte Julia sich nicht auf die Suche nach ihm gemacht... Für mich gefühlstechnisch wenig überzeugend.

Was uns Sendker hier mit seinem Roman über die große und einzige Liebe mit auf den Weg geben will, liegt auf der Hand und ist auch absolut einleuchtend, doch leider meiner Meinung aus eben geschilderten Gründen nicht überzeugend. Mal ganz abgesehen von der fremden Kultur, über die ich mir weder ein Urteil erlauben will noch kann. Das lasse ich einfach mal so stehen, fand es ehrlich gesagt sogar recht unterhaltsam, darüber zu lesen. Ob es denn nun tatsächlich in Birma so gehandhabt wird oder auch nicht, ist für mich eigentlich zweitrangig.

Auch mir kam in den Sinn, dass dieser Roman schon sehr an den Kleinen Prinzen erinnert, was mich allerdings auch nicht sonderlich stört.

Die Fortsetzung vom Herzenhören werde ich wohl nicht lesen. Beim Nachspann bin ich schon nicht allzu weit gekommen und habe das Buch nach zwei, drei Seiten dann endgültig zur Seite gelegt.

Macht Euch Euer eigenes Bild, mich persönlich konnte dieser Roman nicht überzeugen! Tolle Idee zur Geschichte mit schwacher Umsetzung! Schade!

Veröffentlicht am 05.12.2017

Tiefe Schuld

Tiefe Schuld
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Das Cover würde in der Buchhandlung ganz bestimmt meine Aufmerksamkeit erregen, denn im Vergleich zum ersten Teil dieser Serie gefällt es mir richtig gut und ist typisch für einen Kriminalroman.

Die Inhaltsangabe ...

Das Cover würde in der Buchhandlung ganz bestimmt meine Aufmerksamkeit erregen, denn im Vergleich zum ersten Teil dieser Serie gefällt es mir richtig gut und ist typisch für einen Kriminalroman.

Die Inhaltsangabe auf dem Buchrücken spiegelt so ziemlich genau wieder, worum es in diesem Krimi geht. Hier ist mir jedoch zum ersten Mal aufgefallen, dass es auf jeden Fall von Vorteil ist, den ersten Teil dieser Serie gelesen zu haben.

Obermeier beschreibt im ihrem zweiten Teil rund um Hauptkommissarin Toni Stieglitz sehr authentisch und lebendig deren Alltag. Die Protagonistin ist mir immer noch sehr sympathisch, ich fühlte mich in diesem Buch wie auch schon im ersten Teil gut aufgehoben und fast schon ein bisschen zu Hause. Wie eben schon erwähnt, macht es auf jeden Fall Sinn, den ersten Teil "Verletzung" zu kennen. Die Autorin geht nicht wirklich immer wieder auf Gegebenheiten, die sie im ersten Teil bereits erklärt und erläutert hat, ein, vielmehr muss man sich alles selbst ein bisschen zusammen reimen. Das hat natürlich den Vorteil, nicht mehrmals irgendwelche Details und Vorkenntnisse lesen zu müssen, aber es hat den Nachteil, sich vielleicht nicht so richtig in die Geschichte einfinden zu können.

Die relativ kurz gehaltenen Kapitel sind ebenfalls ein großer Pluspunkt. Das ändert aber leider nichts an der Tatsache, dass dieser zweite Teil durch Irreführungen und falsche Fährten zwischendurch etwas langatmig wirkt. Diese falschen Fährten sind an und für sich zwar gut, hier jedoch sind sie meiner Meinung nach einfach zu offensichtlich und zu durchschaubar.

Nichts desto trotz ein toller und auch spannender Kriminalroman, der neben dem Thema häusliche Gewalt auch das Thema Borderline anschneidet. Hier hätte ich für meine Begriffe etwas mehr Tiefgang gebrauchen können, weil mich das Thema interessiert hat, doch wenn man es genau betrachtet, handelt es sich hier ja nun mal um einen Krimi und nicht um ein Sachbuch.

Ich kann den zweiten Fall von Toni Stieglitz vorbehaltlos weiterempfehlen und freue mich schon sehr auf ihre nächste Geschichte!

Veröffentlicht am 05.12.2017

Die Räuberbraut

Die Räuberbraut
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Vorweg sei gesagt, dass historische Romane eigentlich eher nicht zu meinem bevorzugten Genre gehören, doch hier bin ich anhand der kurzen Inhaltsangabe neugierig geworden und wollte diese Art von Büchern ...

Vorweg sei gesagt, dass historische Romane eigentlich eher nicht zu meinem bevorzugten Genre gehören, doch hier bin ich anhand der kurzen Inhaltsangabe neugierig geworden und wollte diese Art von Büchern gerne ausprobieren.

Im Großen und Ganzen wurde ich nicht enttäuscht. Die Geschichte rund um Juliana und den berühmten Räuberhäuptling Schinderhannes hat mich von Anfang an gut unterhalten. Der Schreibstil der Autorin Fritz war fesselnd und trotz der Umstände des 18. Jahrhunderts leicht verständlich gehalten. Zur Unterstützung findet der Leser hinten im Buch eine Art Vokabular, welches ich aber gar nicht gebraucht habe, da sich alle aufkommenden Fragen aus dem Zusammenhang heraus selbst erklären.

Da ich zwar von der Geschichte des Räubers Schinderhannes gehört habe, mich für dieses Thema aber eher nur am Rande interessiere, kann und will ich hier den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte nicht bewerten. Trotzdem hat mich dieser Roman sehr berührt und auch betroffen gemacht, denn Juliana und auch Hannes selber waren mir sympathisch und ihre Handlungen nachvollziehbar. Julchen kommt aus mehr als ärmlichen Verhältnissen, verliebt sich Hals über Kopf in den Bückler und hofft, ihn eines Tages zur Vernunft bringen zu können. Ich glaube, genau das will der Schinderhannes auch eines Tages, nämlich sich zur Ruhe setzen und eine Familie gründen, ja sogar ehrlicher Arbeit nachgehen. Doch soweit kommt es nicht, da er hierfür den richtigen Zeitpunkt verpasst. Immer wieder holt ihn sein altes Leben ein, immer weiter, bis ihn sein Glück, was ihm immer mehr als hold war, tatsächlich verlässt.

Die Geschichte spielt in zweierlei Perspektiven, wir erleben Juliana als junges Mädchen und auch als alte Frau. Sie hat den Spaß und die Freude am Leben verloren, genau das wird ihr im Alter so richtig bewusst.

Die Autorin Fritz beschreibt die einzelnen Gegebenheiten ihres Romans sehr ausführlich wie z. B. die einzelnen deutschen Orte, wo sich sämtliche Situationen abspielen. Hier hätte ich mir vielleicht eine Landkarte gewünscht, um besser nachvollziehen zu können, wo sich die Protagonisten gerade aufhalten und welchen Fußmarsch sie zurückgelegt haben. Das gleiche gilt für die ganzen anderen Räuber. Auch hier würde eine Auflistung mit stichpunktartiger Beschreibung weiterhelfen. Ebenfalls hatte ich Probleme mit der Zeit, die Juliana und Hannes miteinander verbracht haben. Hier hatte ich den Eindruck, dass die beiden viel viel länger miteinander durchs Land gezogen sind als die tatsächlichen zwei oder drei Jahre.

Alles in allem ein großartiges Buch, welches mich irgendwie zum Nachdenken angeregt hat. Ich glaube, hier gibt es mehrere Punkte, die mit auf den Weg gegeben werden. Wahrscheinlich eher unbewusst, einfach, weil es diese Geschichte so hergibt, wie z. B. die Tatsache, dass man seine Taten immer vertreten können sollte. Das hat Hannes am Ende zwar getan, doch um welchen Preis??!

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und kann es vorbehaltlos weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 05.12.2017

Friesenglück

Friesenglück (Ein Nordsee-Roman 4)
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Die Inhaltsangabe und auch die Leseprobe lassen nicht annähernd auf das schließen, worum es in diesem Buch tatsächlich geht. Im großen und ganzen hat es mir bis auf einige Kritikpunkte eigentlich ganz ...

Die Inhaltsangabe und auch die Leseprobe lassen nicht annähernd auf das schließen, worum es in diesem Buch tatsächlich geht. Im großen und ganzen hat es mir bis auf einige Kritikpunkte eigentlich ganz gut gefallen. Doch da ich hier keine halben Sterne vergeben kann und mir meine gleich aufgeführten Anmerkungen doch auf eine gewisse Art und Weise den Lese-Spass getrübt haben, bewerte ich hier nur mit drei anstatt mit vier Sternen.

Der Schreibstil der mir bis dato unbekannten Autorin Anni Deckner ist locker flockig und leicht verständlich, ihre teilweise recht forschen Zeilen haben mir von Anfang an super gut gefallen. Genau diese Tatsache hat die Geschichte im Gegensatz zu anderen Liebesgeschichten aus der Menge herausragen lassen. Achtung Spoiler Auch die Familiengeschichte bzw. Tragödie, an die der Leser nach und nach langsam herangeführt wird, ist gut überlegt und wird auch wirklich gut vermittelt. Doch die Reaktionen sind zum Teil für mich persönlich absolut nicht nachvollziehbar. Als Beispiel führe ich an, dass Franzi eine Art Tagebuch von ihrer Mutter liest, in der diese nicht wirklich gut weg kommt, weil sie Dinge getan hat, die man so einfach vielleicht gar nicht erklären kann. Doch Franzi liest diese Zeilen und das war's. Die Autorin stellt die Situation so dar, als ob es Franzi überhaupt nichts ausmacht und sie ohne Nachfragen bzw. ohne klärende Gespräche das Wiedersehen mit ihrer Mama feiert. Die Familiengeschichte von damals kommt ans Licht und wird von jedem der Beteiligten einfach so hingenommen, als wäre alles nicht der Rede wert. Auch als Franzis Oma stirbt, kommt von der Enkelin keinerlei Reaktion, keinerlei Trauer, ganz im Gegenteil. Auch wenn die Oma schlimme und gemeine Dinge getan hat, ist Franzi bei ihr aufgewachsen. Kann man Liebe so einfach vergessen und abstellen? Auch die Enttäuschung, die Franzi hier wohl erlebt, kann nur erahnt werden, da es keine tiefergründigen Ausführungen diesbezüglich gibt.

Ebenfalls hätte ich mir noch das eine oder andere Detail zu Luke gewünscht. Er schickt zwar SMS, dass es ihm leid tut, Franzi reagiert nicht, aber mehr erfahren wir nicht mehr zu diesem Thema.

So sehr ich Franzi während des Lesens auch schätzen und lieben gelernt habe, so wenig authentisch wird sie dargestellt in den oben angeführten Situationen. Hier hätte ich mir tiefere Ausführungen gewünscht, damit die ganze Geschichte auch richtig "echt" rüberkommt. Schade! Wenn es diese Kritikpunkte nicht gäbe, wäre Friesenglück ein mega schönes Lesevergnügen!

Veröffentlicht am 05.12.2017

Das Leben könnte so einfach sein...

Nachtblumen
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Das Cover ist eher schlicht gehalten, mir würde es in der Buchhandlung wahrscheinlich gerade deshalb ins Auge fallen. Mit dem Titel selber kann der Leser zunächst nichts anfangen, was sich aber im Verlaufe ...

Das Cover ist eher schlicht gehalten, mir würde es in der Buchhandlung wahrscheinlich gerade deshalb ins Auge fallen. Mit dem Titel selber kann der Leser zunächst nichts anfangen, was sich aber im Verlaufe des Buches ändert.

Die mir bis dato unbekannte Autorin Carina Bartsch hat einen tollen emotionalen und gefühlvollen Schreibstil, der zugleich aber auch locker und leicht verständlich ist. Ich konnte mich von Anfang an super gut in ihre Geschichte rund um Jana einfinden und mir auch alles bildlich vor Augen halten. Der Hauptcharakter Jana ist mir sofort sympathisch und im Laufe der Geschichte ist sie mir so richtig ans Herz gewachsen. Ich habe in vielen Situationen mit ihr mitgelitten und mitgefiebert. Sie und ihre Leidensgeschichte werden sehr "echt" und authentisch rübergebracht. Wer hier sagt, dass Janas Story langatmig ist, dem kann ich eigentlich nur zustimmen. Bartsch beschreibt die einzelnen Situationen tatsächlich sehr geduldig. Trotzdem wurde mir zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Art und Weise langweilig.

Etwas anders dagegen verhält es sich mit Collin. Ich kann nicht sagen, dass er mir sympathisch oder halt unsympathisch ist, für dieses Urteil wird er nicht "tief" genug beschrieben. Seine Verhaltensweisen lassen eigentlich eher eine Antipathie zu, doch da Jana ihn so sehr mag und so geduldig mit ihm ist, wollte mir auch dies nicht so recht gelingen. Ich hätte liebend gerne viel mehr über Collin erfahren, mehr über seine Vergangenheit und mehr über seine diesbezüglichen Gefühle bzw. Gedanken.

Auch zu den anderen Mitbewohnern hätte ich sehr gerne mehr Details in Erfahrung gebracht. Doch da es sich hier nur um Randfiguren handelt, akzeptiere ich natürlich, dass ganz einfach der Platz diesbezüglich nicht da ist.

Klaas und Anke kommen ebenfalls sehr lebensecht rüber. Auch die beiden habe ich total gerne gehabt, genau das gleiche gilt für Thea Flick.

Besonders hervorheben möchte ich, dass das komplette Buch von wirklich tollen Sätzen, Sprüchen und Lebensweisheiten gespickt wird. Die ersten findet der Leser bereits in der kurzen Inhaltsangabe wieder. Und genau diese Sätze haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht und mein Interesse geweckt. Aussagen wie "Auf jede Nacht folgt ein Tag" oder "Das Leben könnte so einfach sein. Wäre es nicht manchmal so verdammt schwer." sind im Prinzip einfache Sätze, doch es steckt so viel mehr dahinter. Und genau solche Aussagen unterstützen das komplette Buch, immer und immer wieder findet der Leser so tolle Stellen, die das Herz berühren und zum Nachdenken anregen. "Vielleicht ist es manchmal gut, dass man nicht weiß, wie etwas ausgeht, weil es sonst niemals bunt werden könnte" oder "Vielleicht erkannte man daran, welche Freundschaften tatsächlich echt waren - denn eine echte Freundschaft würde sich wohl kaum von einer wechselnden Lebensphase beeindrucken lassen." geben so viel Raum für die eigenen Gedanken und bleiben nachhaltig im Gedächtnis haften.