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Bineira

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2021

Gar nicht so lustiges Feenleben

Elfie – Einfach feenomenal
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Die 13jährige Elfie wird vom Blitz getroffen und ist fortan eine Fee. Sie muss nun neben der normalen Schule auch noch eine Feenschule besuchen. Dass sie die 13. im Feenzirkel ist, macht die Lehrer und ...

Die 13jährige Elfie wird vom Blitz getroffen und ist fortan eine Fee. Sie muss nun neben der normalen Schule auch noch eine Feenschule besuchen. Dass sie die 13. im Feenzirkel ist, macht die Lehrer und Mitschüler dort misstrauisch. Elfie hat keinen leichten Stand. Dann verliebt sie sich, obwohl sie für ein Privatleben eigentlich gar keine Zeit hat. Als sie sich gegen einen ungeheuerlichen Verdacht wehren muss, halten zwei Feenfreunde zu ihr.

Die Geschichte fängt amüsant an, aber das Leben als Fee hält für Elfie mehr Probleme als Spaß bereit. Sie wird von den ERWACHSENEN Feen wegen eines Aberglaubens gemobbt und zerreibt sich beim Versuch, ihre doppelten Pflichten als normale Schülerin und als Feenschülerin zu erfüllen. Im Verlauf verliert die Erzählung deutlich an Leichtigkeit. Auch die sympathische Selbstironie, mit der Elfie anfangs über sich und ihrer Familie spricht, ist nicht von Dauer.

Der Schreibstil ist kindgerecht und leicht lesbar. Besonders gut haben mir die wunderschön gezeichneten Bilder am Beginn jedes Kapitels gefallen. Auch das kunterbunte Cover, auf dem alle Zutaten des Romans abgebildet sind, ist ein Hingucker.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Ratgeber mit persönlicher Note

Homefarming
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Judith Rakers lebt seit drei Jahren in einem Haus mit Garten. Und das obwohl sie sich selbst als "„Vollhonk in Sachen Garten“ bezeichnet hat.

Ein Interview mit dem Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl brachte ...

Judith Rakers lebt seit drei Jahren in einem Haus mit Garten. Und das obwohl sie sich selbst als "„Vollhonk in Sachen Garten“ bezeichnet hat.

Ein Interview mit dem Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl brachte ihr das Thema Selbstversorgung näher, sie las daraufhin zahllose Bücher über Gemüseanbau, Hühnerhaltung und die Haltbarmachung von selbst angebauten Lebensmiteln. Und dann fing sie an, ihren Ziergarten in einen Obst- und Gemüsegarten zu verwandeln. Als Krönung hält sie inzwischen eine eigene Hühnerschar. Die beiden Hähne heißen Giovanni und Jan.

in ihrem Buch "Home Farming" erzählt Judith Rakers, wie sie es als Frau ohne grünen Daumen geschafft hat, mit Spaß und Erfolg ihren Garten zu bewirtschaften und ihre Tiere zu versorgen. Sie tut das in einem lockeren, humorvollen Stil und hat auch kein Problem damit, Fehler einzugestehen.

Das hochwertige, mit zahlreichen Fotos versehene Buch ist informativ und unterhaltsam. Die Begeisterung der Autorin für das Thema kann man aus jeder Zeile herauslesen. Im charmanten Plauderton gibt Frau Rakers grundlegende Tipps für den Gemüseanbau, die Hühnerhaltung und die Haltbarmachung von Lebensmitteln. Für Anfänger - und an diese richtet sich die Autorin ausdrücklich - ist das Buch ganz sicher eine Motivation.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Witziges interaktives Kinderbuch für einen guten Zweck

Gans Ernst von Jimmy Kimmel
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"Gans Ernst" von JImmy Kimmel ist ein großformatiges Buch mit 15 stabilen Seiten. Es geht darin um die Gans Ernst, die ihrem Namen alle Ehre macht und schlecht gelaunt durch die Gegend watschelt. Niemand ...

"Gans Ernst" von JImmy Kimmel ist ein großformatiges Buch mit 15 stabilen Seiten. Es geht darin um die Gans Ernst, die ihrem Namen alle Ehre macht und schlecht gelaunt durch die Gegend watschelt. Niemand hat es je geschafft, sie zu erheitern. Genau das ist die Aufgabe der kleinen Zuhörerinnen. Sie sollen die Gans zum Lachen bringen, dafür gibt es in der Mitte des Buches einen Spiegel, in den sie Grimassen schneiden oder singen können oder was immer ihnen einfällt. Wie die Geschichte ausgeht, verrate ich natürlich nicht.

Die Zeichnungen in dem Buch sind kindgerecht und witzig. Der spärliche Text ist zum Teil riesengroß geschrieben, das bedeutet für mich, dass man ihn auch übertrieben lesen sollte, um die Kinder zu Quatsch und Albernheiten zu animieren.

Ich kann mir gut vorstellen, dass kleine Kinder und auch ihre Vorleser
innen bei der Lektüre dieses Buch gans (!) viel Spaß haben.

Der Preis ist mit 24,90 Euro ziemlich hoch, aber die Einnahmen aus dem Verkauf fließen an amerikanische Kinderkrankenhäuser, und damit erfüllt es sogar einen guten Zweck.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Grundlagen für eine schöne Kindheit

Der Elternkompass
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In ihrem Buch "Der Elternkompass" überprüft die Wissenschaftsjournalistin Nicola Schmidt gängige Erziehungsmoden und -mythen, indem sie ihnen wissenschaftliche Forschungsergebnisse gegenüberstellt. Sie ...

In ihrem Buch "Der Elternkompass" überprüft die Wissenschaftsjournalistin Nicola Schmidt gängige Erziehungsmoden und -mythen, indem sie ihnen wissenschaftliche Forschungsergebnisse gegenüberstellt. Sie hat aus über 900 Studien das herausgefiltert, was wirklich wichtig ist, um gesunde, respektvolle und glückliche Kinder großzuziehen, so der Verlag.

Das rund 300 Seiten starke Buch ist in drei große Abschnitte gegliedert: "Schwangerschaft, Geburt und das neue Leben", "Kleinkinder - wenn das Leben laufen lernt" und "Schulkindalter- wie Kinder fürs Leben lernen". Diese Abschnitte sind wiederum in kleinere thematische Bereiche unterteilt, so dass man sich heraussuchen kann, was einen gerade besonders interessiert.

In den Text eingestreut sind rot hervorgehobene Ergebnisse/Merksätze in Kurzform

Das Quellenverzeichnis am Ende des Buches umfasst 38 Seiten. Im Text befinden sich die entsprechenden Fußnoten.

Nicola Schmidts Schreibstil ist flüssig und liest sich angenehm. Sie wirkt nahbar, weil sie auch von eigenen Erfahrungen als Tochter und als Mutter berichtet.

Es geht ihr im Kern darum, dass ein starkes Selbstwertgefühl, ein stabiles Stresssystem und Resilienz (unsere psychische Widerstandsfähigkeit) in der Kindheit aufgebaut und gestärkt werden müssen, damit sie einen Menschen durch das Leben tragen können. Dies belegt sie eindrucksvoll durch die ausgewerteten Studien.

Verblüfft haben mich die Vergleiche mit Erziehungsmethoden anderer Kulturen. Was für uns zunächst befremdlich erscheint, ist im Kontext mit den jeweiiigen Lebensverhältnissen plötzlich ganz logisch.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Erkenntnisse aus diesem Buch vielen jungen Eltern ein Stück Unsicherheit nehmen und ihnen den Rücken stärken, wenn sie mal wieder ungefragt gut gemeinte Ratschläge bekommen.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Melancholischer, manchmal heiterer und sehr menschlicher Roman

Bären füttern verboten
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Rachel Elliotts Roman "Bären füttern verboten" beleuchtet die Untiefen menschlicher Beziehungen, sei es zwischen Lebenspartnern oder innerhalb der Familie.

Sidney, eine Cartoonistin und exzessive Freerunnerin, ...

Rachel Elliotts Roman "Bären füttern verboten" beleuchtet die Untiefen menschlicher Beziehungen, sei es zwischen Lebenspartnern oder innerhalb der Familie.

Sidney, eine Cartoonistin und exzessive Freerunnerin, reist kurz vor ihrem 47 Geburtstag ohne das Wissen ihrer Lebensgefährtin Ruth in den südenglischen Ferienort St. Yves, um endlich ein Buchprojekt fertigzustellen. St. Yves war in ihrer Kindheit das Urlaubsziel der Familie, bis dort ihre Mutter tragisch ums Leben kam. Seitdem war keiner von ihnen mehr dort.

In St. Yves leben eine Menge ungewöhnlicher Leute (und mindestens ein ganz besonderer Hund), die nach und nach die Geschichte bevölkern. Durch einen Unfall kommt Sidney in Kontakt mit den Einheimischen, und die Knoten der Vergangenheit beginnen sich zu lösen.


Der Roman ist in kurze Kapitel unterteilt, die so originelleTitel wie
"Es könnte mich überfordern" oder "Waren Sie nie ein Kind, Mister Smith?" tragen.

Es kommen viele verschiedene Perpektiven zu Wort, da spricht auch schon mal ein Toter, ein Hund, oder ein Stoffhase.

Auch zeitlich springt die Handlung hin und her, was die Aufmerksamkeit des Lesers etwas fordert. Dafür erhält er eine durch und durch originelle, warmherzige Geschichte.

Rachel Elliott beschreibt die Personen und ihre Eigentümlichkeiten sehr liebevoll und glaubwürdig. Ihre Menschenkenntnis ist beeindruckend.

Vor allem Ihre bildhafte Sprache hat mich begeistert. Trotz der Themen Verlust, Schuld, Einsamkeit und Trauer ist das Buch nicht schwer verdaulich, denn die Autorin hat daraus eine melancholische und heitere Geschichte gewoben, die ich sehr gern gelesen habe.

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