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Bineira

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2020

Für Einsteiger in die vegetarische/vegane Welt sicher hilfreich

Silvis Wohlfühlküche
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Silvia Gasser - Silvis Wohlfühlküche im ATHESIA Verlag

Das Buch verspricht laut Untertitel „schnelle Rezepte mit gesunden Kohlenhydraten für die ganze Familie".

Dies wird auch zu zwei Dritteln eingehalten. ...

Silvia Gasser - Silvis Wohlfühlküche im ATHESIA Verlag

Das Buch verspricht laut Untertitel „schnelle Rezepte mit gesunden Kohlenhydraten für die ganze Familie".

Dies wird auch zu zwei Dritteln eingehalten. Nur im ersten Drittel muss man sich mit den Lebensweisheiten der 25jährigen Autorin herumschlagen, die auf 70 Seiten alle Schlagworte bedient, die aktuell hip sind.

Der flexible Einband des Buches ist wohl abwaschbar, für den Umfang jedoch ungeeignet, denn das Buch bleibt aufgeschlagen nicht liegen.

Die Aufmachung ist recht ansprechend, und zu jedem Rezept gibt es ein Bild mit dem fertigen Endergebnis.

Dabei bieten die Rezepte viel Abwechslung und decken vom Frühstückssmoothie über Haferflockencookies bis hin zu vegetarischen Frikadellen einen ganzen Tagesablauf ab.

Die Rezepte (mal vegetarisch aber überwiegend vegan) sind sehr einfach gehalten, so dass jedem ein zufrieden stellendes Ergebnis gelingen sollte.

Den Preis finde ich für eine solche einfache Rezeptsammlung überzogen, zumal darin auch noch einige Werbung für Südtiroler Unternehmen zu finden ist.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Mehr Familienalbum als Backbuch

Kinder backen mit Christina
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Das Buch "Kinder backen mit Christina" ist 176 Seiten stark. Es ist hochwertig ausgestattet und hat eine angenehme Haptik.

Inhaltlich gliedert sich das Buch in drei Bereiche:

1. Vorstellung ...

Das Buch "Kinder backen mit Christina" ist 176 Seiten stark. Es ist hochwertig ausgestattet und hat eine angenehme Haptik.

Inhaltlich gliedert sich das Buch in drei Bereiche:

1. Vorstellung der Zutaten
2. Tipps und 30 Rezepte fürs Backen mit Kindern
3. Leben auf dem Bauernhof.

Die Idee, ein Backbuch für Kinder mit Informationen über die Entstehung und Herkunft unserer Lebensmittel zu kombinieren, finde ich sehr schön und wertvoll. Die Autorin erklärt kindgerecht, woher Mehl, Hefe, Brotgewürze, Eier und Milch kommen und gibt sogar eine Anleitung, um Butter selbst zu machen.

Der Rezeptteil ist mit fast 90 Seiten zwar der größte Bereich des Buches, er besteht jedoch überwiegend aus ganzseitigen Fotos. Die Rezepte selbst sind kurz und gut nachvollziehbar beschrieben. Hier hat mir ganz entschieden die Abwechslung gefehlt. Die Osternestchen, die Langohren, die Briocheknöpfe und die Nikoläuse sind zum Beispiel alle aus demselben Teig. Eis, Popcorn, Marmelade, Müsli und Jogurt sind nette Sachen, aber keine davon wird gebacken.

Die Autorin bewirtschaftet mit ihrer Familie einen alten Bauernhof mit Milchkühen, Schafen und Hühnern. Das Leben und Arbeiten in und mit der Natur stellt sie im dritten Teil ihres Buches auführlich vor.

Mein Fazit:

Die Idee, ein Backbuch für Kinder mit Hintergrundwissen anzureichern, gefällt mir gut.
Für meinen Geschmack kommt das Backen jedoch viel zu kurz. Die Geschichten um den Bauernhof nehmen deutlich mehr Raum ein.
Mich stört der hohe Anteil an Fotos (allein über 60 ganzseitige).
Das Buch ist für mich deshalb mehr ein Familienalbum mit Rezepten als ein Backbuch.










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Veröffentlicht am 14.06.2020

Flüchtig...

flüchtig
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"Hubert Achleitner schickt seine Protagonistin auf eine abenteuerliche Reise, die sie von den österreichischen Bergen quer durch Europa bis nach Griechenland führt. Und die doch in erster Linie ...

"Hubert Achleitner schickt seine Protagonistin auf eine abenteuerliche Reise, die sie von den österreichischen Bergen quer durch Europa bis nach Griechenland führt. Und die doch in erster Linie eine hochemotionale Reise in ihr Inneres bedeutet. Ein weiser und sehr musikalischer Roman über Liebe und Sehnsucht, das Schicksal und das flüchtige Glück." Soweit der Klappentext, der mich recht neugierig auf diesen Debütroman des unter dem Namen Hubert von Goisern bekannten Musikers gemacht hat.

Es geht darin um Maria, eine Mittfünfzigerin, die nach 30, größtenteils unglücklichen Ehejahren ihren Mann Herwig verlassen hat. Den Job hat sie gekündigt, das Bankkonto leergeräumt und seinen Volvo mitgenommen., aber eine Nachricht hat sie nicht hinterlassen. Nach sechs Monaten ohne ein Lebenszeichen meldet sich die junge Lisa bei Herwig. Sie hat Maria als Anhalterin eine Weile auf ihrer Flucht quer durch Europa begleitet und soll ihm nun einen Brief von ihr übergeben. Dann ist da noch Herwigs ebenfalls junge Geliebte Nora, die schwanger ist, aber nicht weiß, ob das Kind von ihm ist.

Ich bin mit der Geschichte und dem umständlichen, gespreizten Erzählstil nicht warm geworden, obwohl die Leseprobe einen guten ersten Eindruck vermittelt hat. Keiner der Protagonisten war mir sympathisch. Ich empfand sie als selbstverliebt, und ihre Charaktere erschienen mir eindimensional. Der Autor erzählt den Roman aus der Perspektive von Lisa (warum eigentlich?), fühlt sich aber viel besser in das Gefühlsleben von Herwig ein als in das der Frauen. Das liest sich für mich nicht stimmig.

Gut gefallen haben mir dagegen die stimmungsvollen Naturbeschreibungen und die musikalischen Einschübe. Dass jedes samische Kind zur Geburt neben seinem Namen auch eine eigene Medodie, einen Joik, geschenkt bekommt, habe ich zum Beispiel nicht gewusst, und ich finde diese Traditon ganz zauberhaft.

Durch die vielen Handlungsstränge, philosophischen Betrachtungen und Zeitsprünge wirkt der Roman auf mich kontur- und ziellos. Das ist vielleicht gewollt und würde mit dem Umschlagfoto der wabernden (Gewitter-)Wolken korrespondieren. Ein bisschen mehr Struktur und Spannung und ein paar weniger Klischees hätte ich mir dennoch gewünscht.











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Veröffentlicht am 21.04.2020

Mäßige Umsetzung eines wichtigen Themas

Das Haus der Frauen
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Zum Inhalt:

In Ihrem Roman "Das Haus der Frauen" verknüpft Laetitia Colombani die Lebenswege von zwei Frauen aus zwei Jahrhunderten.

Da ist einmal Solène, eine fiktive 40 jährige erfolgreiche ...

Zum Inhalt:

In Ihrem Roman "Das Haus der Frauen" verknüpft Laetitia Colombani die Lebenswege von zwei Frauen aus zwei Jahrhunderten.

Da ist einmal Solène, eine fiktive 40 jährige erfolgreiche Anwältin im Paris von heute. Sie lebt nur für Ihre Arbeit, erst recht, nachdem ihr langjähriger Freund sie verlassen hat, um mit einer anderen eine Familie zu gründen. Ein traumatisches berufliches Erlebnis stürzt Solène in eine Depression. Da sie vorläufig nicht in die Kanzlei zurückkehren will, rät der Arzt ihr, sich ehrenamtlich zu engagieren. So landet sie als "öffentliche Schreiberin" im "Palast der Frauen", einem riesigen alten Haus, in dem Frauen in Not Zuflucht finden. Dort schreibt sie für die Bewohnerinnen Briefe und unterstützt sie so in ihren Anliegen. Mit der Zeit erfährt sie dabei immer mehr von den bedrückenden Lebensgeschichten der Frauen.

Im zweiten Erzählstrang lernen wir die reale 58jährige Blanche Peyron kennen, die 1925 gegen massive Widerstände das "Haus der Frauen" in Paris gründet und aufbaut. Blanche hat sich schon sehr jung bei der Heilsarmee verpflichtet, dort Karriere gemacht und ihren späteren Mann Albin kennengelernt. mit dem sie sechs Kinder bekommt. Blanche kämpft jede Minute und mit jeder Faser ihres Lebens für die Mission der Heilsarmee und lässt sich weder durch Anfeindungen noch durch Drohungen davon abbringen.

Mein Eindruck:

Das Buch beginnt vielversprechend und in druckvoller Sprache. Ich konnte mich anfangs gut in Solènes Lage versetzen und war gespannt, wie sich die Geschichte entwickelt.

Leider hat sich das ab der Mitte des Buches geändert. Die fast schon sachlichen Beschreibungen der Misshandlungen, die die Bewohnerinnen des Frauenhauses erdulden mussten, stehen im krassen Gegensatz zu den übertrieben emotionalen Passagen, in denen es um Solènes Liebeskummer und Sinnsuche geht. Letztere waren nicht weit von einem Kitschroman entfernt.

Das ist vielleicht ein Stilmittel, ich weiß es nicht, ich jedenfalls konnte mich nicht damit anfreunden. Der Spannungsbogen ist für mich entsprechend schnell abgeflacht, und ich habe mich ohne Begeisterung durch den Rest der Geschichte gearbeitet.

Der Erzählstrang um Blanche Peyron trieft, bei allem Respekt vor der Leistung dieser Frau, vor Pathos. Da hat es die Autorin entschieden zu gut gemeint mit ihrer Heldin und deren bis zur Selbstzerstörung betriebenen Mission. Auch hier kam mir mehrmals das Wort "kitschig" in den Sinn.

Fazit: Frau Colombani spricht in ihrem Roman ein wichtiges Thema an, ihre Erzählweise hat mich aber nicht angesprochen.

Das Umschlagbild ist in einem auffälligen Rot gehalten. Ich mag die alten Pariser Häuser, die Blütenranken finde ich dagegen - kitschig.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Altbackenes Brot mit ein paar Rosinen darin

Die Kunst des stilvollen Wanderns – Ein philosophischer Wegweiser
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Der Anblick des düsteren Umschlagbildes hat mich nicht direkt zum Lesen eingeladen. Aber ich liebe es, zu wandern und zu philosophieren, also gab ich dem 1926 erstmals erschienenen und als „Klassiker ...

Der Anblick des düsteren Umschlagbildes hat mich nicht direkt zum Lesen eingeladen. Aber ich liebe es, zu wandern und zu philosophieren, also gab ich dem 1926 erstmals erschienenen und als „Klassiker der Wanderliteratur„ beworbenen Buch eine Chance.

Stephan Graham erklärt uns darin in 26 kurzen Kapiteln seine Welt des Wanderns. Die Themen erstrecken sich von der richtigen Auswahl der Stiefel über das Kochen und Schlafen im Freien bis zum Singen von Marschliedern und dem unbefugten Betreten fremder Grundstücke.

Ich habe mich mit der geschwollenen Ausdrucksweise des Autors sehr schwer getan. Leider hält das Buch auch inhaltlich nicht, was der Klappentext verspricht. Die Ratschläge sind entweder sattsam bekannt oder überholt. Philosophische Erkenntnisse kommen überwiegend in (sicher nicht nur mir) unbekannten Zitaten vor, die am Ende in mehrseitigen Anmerkungen erst erklärt werden müssen.

Für einen Klassiker fehlt dem Buch das zeitlose und wegweisende.

Ein paar sprachliche Rosinen habe ich zwar darin gefunden, insgesamt war die Lektüre aber ein Kauen auf altbackenem Brot.

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