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Veröffentlicht am 11.09.2018

Die Galerie der Toten

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
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Detective Robert Hunter und sein Kollege Carlos Garcia werden zum Tatort eines Mordes gerufen, der selbst sie nicht ganz kalt lässt. Dabei sind die beiden solche Schauplätze gewohnt, denn sie arbeiten ...

Detective Robert Hunter und sein Kollege Carlos Garcia werden zum Tatort eines Mordes gerufen, der selbst sie nicht ganz kalt lässt. Dabei sind die beiden solche Schauplätze gewohnt, denn sie arbeiten in der sogenannten Ultra-Violet-Abteilung des Los Angeles Police Departements und sind damit für besonders brutale Mordfälle zuständig. In diesem Fall wurde dem Model Linda Parker die Haut abgezogen, bis auf ein Stück am Rücken, wo der Täter eine kryptische Botschaft hinterlassen hat.
Als Hunter und Garcia gerade dabei sind, mehr über die Hintergründe dieses Falls zu recherchieren, bekommen sie Besuch vom FBI und erfahren, dass es in anderen Bundesstaaten ähnliche Fälle gegeben hat und man vermutet, es ist derselbe Täter. Auch wenn Hunter und Garcia nicht begeistert sind, erklären sie sich mit einer Zusammenarbeit mit dem FBI einverstanden, denn oberste Priorität hat, dass weitere Morde verhindert werden.

"Blutrausch" ist der neunte Fall für Robert Hunter und Carlos Garcia. Und wie immer hat mich das Buch von Anfang bis Ende gefesselt. Chris Carter gelingt es gleich von Beginn an, Spannung aufzubauen und hält diese dann auch bis zum Schluss. Dazu tragen auch die Cliffhanger in vielen Kapiteln bei. In erste Linie wird wie immer aus Sicht von Robert Hunter erzählt, aber zwischendurch gibt es auch Abschnitte aus der Perspektive des Täters oder der Opfer.
Der Schreibstil ist wie immer sehr lebendig und lässt Bilder im Kopf erstehen, wie meistens bei diesem Autor hatte ich das Gefühl, einen Film zu schauen.
Wer die Reihe bisher komplett gelesen hat, trifft auf einen alten Bekannten, nämlich den Leiter der Abteilung für Verhaltensforschung des FBI: Adrian Kennedy. Wir kennen ihn aus "Die stille Bestie" und hier war die Zusammenarbeit mit der Polizei von Los Angeles seine Idee, denn er hofft, mit Hunters Hilfe, den Täter schneller zu finden.

Die Geschichte wird zwar zwischendurch durch Garcias Sprüche immer mal wieder ein wenig aufgelockert, trotzdem herrscht eine düstere Grundstimmung, wie man sie von Carter gewohnt ist. Und wie es bei Thrillern ja auch sein sollte. Wirklich blutrünstig ist dieser Teil aber nur zu Beginn, da war man als Leser der Reihe schon anderes gewohnt. Deswegen passt der deutsche Titel "Blutrausch" aber auch nicht so richtig zum Buch, hier wäre der Originaltitel "Galerie der Toten" passender gewesen.


Fazit: Ein weiterer spannender Teil der Thrillerreihe, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Der Cliffhanger am Ende ist allerdings besonders fies, weil man nun sicher wieder ein Jahr warten muss.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Gelungener Auftakt zur dreiteiligen Familiensaga

Sturmzeit
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Ostpreußen, 1914. In Insterburg nahe Königsberg steht der Gutshof Lulinn, welcher seit Jahrhunderten im Besitz der Familie Degnelly ist. Hier scheint die Welt noch in Ordnung, während es im Rest Europas ...

Ostpreußen, 1914. In Insterburg nahe Königsberg steht der Gutshof Lulinn, welcher seit Jahrhunderten im Besitz der Familie Degnelly ist. Hier scheint die Welt noch in Ordnung, während es im Rest Europas bereits zu brodeln beginnt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die jüngste Tochter der Familie, Felicia. Kurz vor Kriegsbeginn ist sie achtzehn Jahre alt, schaut zuversichtlich in ihre Zukunft und träumt von einem sorglosen und aufregenden Leben. Im Laufe der Jahre des ersten Weltkrieges zerplatzen die meisten dieser Träume und die ihr vertraute Weltordnung ändert sich dramatisch. Aber obwohl sie Verluste hinnehmen muss, hört sie nicht auf, das Leben zu lieben, ebenso das Risiko und nicht zuletzt zwei unterschiedliche Männer. Trotz aller Widrigkeiten steigt sie in den Wirren des Krieges zu einer erfolgreichen Geschäftsfrau auf. Sie spielt hoch und fällt tief, aber lässt sich nie entmutigen. Ihr Ziel: das Familiengut Lulinn für die späteren Generationen zu erhalten.

„Sturmzeit“ ist der erste Teil von Charlotte Links Ostpreußen-Trilogie. Hier wird die Familiengeschichte der Degnellys in den Jahren 1914 bis 1930 erzählt. Neben Felicia lernen wir auch noch andere Familienmitglieder kennen, ihre Großmutter, ihre Mutter, ihre Tante und ihre Brüder. Vor dem Hintergrund des ersten Weltkrieges und seinen Folgen erlebt man die Schicksale vieler Personen, man hofft, leidet und liebt mit ihnen. Eingewoben in den Verlauf des Krieges und der Zusammenhänge der Ereignisse z. B. auch in Russland, lernt man zusätzlich noch etwas über diese Jahre.
Auch wenn ich den Anfang ein wenig zäh fand, bin ich froh, dass ich dran geblieben bin, denn nach und nach entwickelt die Geschichte eine regelrechte Sogwirkung und der hervorragende Schreibstil der Autorin tut sein Übriges. Sie lässt die damalige Zeit lebendig werden. Zunächst die Euphorie zu Kriegsbeginn, dann die Ernüchterung und schließlich der Zusammenbruch und die Trauer. Auch das Grauen und die Verzweiflung auf den Schlachtfeldern und in den Schützengräben ist greifbar und man stellt sich die gleich Frage wie die Soldaten: „Warum das Ganze?“

In erster Linie steht natürlich das Schicksal der Degnellys im Vordergrund, aber immer wieder wird Bezug genommen zu den politischen Ereignissen und wie sich diese auf Felicia und ihre Familie auswirken. Dadurch wirkt das Ganze noch authentischer.

Mit Felicia hatte ich zwischendurch so meine Probleme und sie war mir nicht immer sympathisch, manche ihrer Entscheidungen konnte ich nicht wirklich gutheißen. Aber gerade dadurch wirkt diese Figur auch realistischer, denn wer ist schon immer perfekt?
Gleiches gilt eigentlich auch für Maksim, obwohl ich seine Beweggründe aufgrund seiner Herkunft schon eher nachvollziehen konnte.
Laetitia, Elsa und Johannes mochte ich dagegen gleich, ebenso Alex und Kat.
Auf jeden Fall hat jeder Charakter seine Ecken und Kanten und es gibt nicht nur schwarz und weiß. Um in der damaligen Zeit nicht unterzugehen, musste eine Frau „ihren Mann stehen“, stark sein für die Familie, gerade weil so viele Männer nicht aus dem Krieg heimkehrten.

Fazit: Auftakt zu einer spannenden und großartig erzählten Familiensaga über eine bedeutsame Zeit deutscher Geschichte, die nicht nur gut unterhält, sondern auch nachdenklich macht.

Veröffentlicht am 08.08.2018

Weniger wäre mehr gewesen

Der Näher
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Martin Abel, Fallanalytiker beim LKA in Stuttgart, wird nach Gummersbach beordert, um der Polizei dort bei den Fällen zweier verschwundener, schwangerer Frauen zu helfen. Der Leiter der Polizeiwache ist ...

Martin Abel, Fallanalytiker beim LKA in Stuttgart, wird nach Gummersbach beordert, um der Polizei dort bei den Fällen zweier verschwundener, schwangerer Frauen zu helfen. Der Leiter der Polizeiwache ist davon nicht begeistert, ebenso wenig wie Abel.
Dann wird auf einem Feld in einem unterirdischen Hohlraum eher zufällig die einbetonierte Leiche einer Mutter und ebenfalls die ihres Babies gefunden. Die Frau ist bereits schon vor ein paar Jahren verschwunden. Abel ist überzeugt, dass die Fälle zusammenhängen und recherchiert verbissen weiter.
Kurz darauf taucht eine der beiden vermissten Frauen wieder auf und kann erste Hinweise auf den Täter geben. Abels Fähigkeiten und Erfahrungen in der Fallanalyse machen es ihm möglich, sich in eine Welt zerstörerischer Fantasien hineinzudenken. Er taucht ein in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Seele und versucht, den Täter zu verstehen, um ihn zu finden. Wieso entführt er ausgerechnet schwangere Frauen? Und was hat es mit im Körper der Toten platzierten Gegenstand auf sich?

"Der Näher" ist der dritte Teil um den Fallanalytiker Martin Abel. Den ersten Teil "Blutsommer" hatte ich auch gelesen, den zweiten nicht und ich kann sagen, es ist auch nicht erforderlich, um diesen Fall hier nachzuvollziehen.

Erzählt wird in der dritten Person, überwiegend aus Sicht von Martin Abel, aber auch aus Sicht des Täters und man erfährt nach und nach seine Geschichte. Trotzdem konnte ich bis zum Ende nur raten, wer es ist.
Wie gesagt, ist der Spannungsbogen hoch, manchmal gibt es nur Andeutungen und kleine Häppchen für den Leser und dann geht es erst mal mit anderen Szenen weiter.

Ich kann mich erinnern, dass ich Martin Abel in "Blutsommer" nicht wirklich mochte, ich wurde einfach nicht warm mit ihm. Wahrscheinlich habe ich deswegen auch erst mal die Reihe nicht weiter verfolgt. In "Der Näher" ist Abel mir schon sympathischer, hat vielleicht auch mit der privaten Entwicklung zu tun.

Fazit: Spannend war das Buch auf jeden Fall, auch der Schreibstil hat mir gefallen. Allerdings muss ich sagen, dass mir dieser Fall doch ein wenig übertrieben erschien. Ich bin ja einiges gewohnt aus anderen Thrillern und deswegen auch nicht zart besaitet und mein Magen kann auch einiges vertragen. Aber bei gewissen Szenen war der Ekelfaktor schon recht hoch (Stichwort Kuh) und ich dachte mir: Musste das sein? Ich glaube, manchmal wäre weniger mehr gewesen und dadurch auch glaubwürdiger.
Unterhaltung bietet "Der Näher" aber trotzdem, also viel Spaß beim Lesen.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Gelungener Abschluss der Trilogie

Die Zeit der Kraniche
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Die Prignitz in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges. Nachdem ihr Mann und ihre Schwiegermutter denunziert und von den Nazis verhaftet wurden, muss Frederike das große Gut Mansfeld alleine bewirtschaften ...

Die Prignitz in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges. Nachdem ihr Mann und ihre Schwiegermutter denunziert und von den Nazis verhaftet wurden, muss Frederike das große Gut Mansfeld alleine bewirtschaften und sich um ihre drei Kinder kümmern. Schlimmer als die Arbeit ist die Ungewissheit, da sie nichts von Gebhard hört. Schließlich macht sie sich auf den Weg nach Potsdam, um ihn zu besuchen und sieht dort zum ersten Mal die Auswirkungen des Krieges völlig zerstörten Berlin. Ihr wird klar, dass sie "auf dem Land" bisher noch recht glimpflich davongekommen sind. Trotzdem ist da immer die Bedrohung durch die Russen, denn die sowjetischen Truppen stehen quasi schon vor der Tür und der Krieg ist so gut wie vorbei. Viele Gutsbesitzer sind bereits geflohen, auch Frederikes Eltern haben ihr Gut Fennhusen in Ostpreußen verlassen. Freddy will allerdings nicht ohne ihren Mann gehen. Als Gebhard schließlich nach Hause kommt, weigert er sich, das Land seiner Väter einfach im Stich zu lassen. Leider wird aber schnell klar, dass sich nach Kriegsende das Regime zwar geändert hat, die Methoden aber kaum. Die russischen Besatzer nehmen Freddys Mann unter einem fadenscheinigen Vorwand fest und wieder steht sie alleine mit allem da. Schließlich muss sie selbst mit ihren Kindern fliehen, ihre Heimat verlassen und ganz neu anfangen. Aber wie soll das gehen ohne ihren Mann? Lebt er überhaupt noch? Mit Hilfe ihrer Familie versucht sie stark zu sein, aber die Ungewissheit ist zermürbend.

Wie auch schon in den Bänden vorher ist Frederike, Freddy, die Hauptperson. Inzwischen ist sie eine erfahrene Gutsfrau, die zwar ihre "Leute" hat, wie die Angestellten auf dem Gut genannt werden, aber sich auch nicht vor harter Arbeit scheut.
Die letzten Monate des Krieges sind hart, aber irgendwie gelingt es Freddy immer, das Beste daraus zu machen und Lösungen zu finden. Selbst die französischen und russischen Kriegsgefangenen, die man ihnen von der Wehrmacht auf den Hof bringt, fühlen sich am Ende wohl und helfen freiwillig auf dem Gut.

"Die Zeit der Kraniche" ist der dritte und damit auch letzte Teil der Ostpreußen-Trilogie von Ulrike Renk. Und es war für mich zugleich das emotionalste und bedrückendste Buch der Reihe. Was aber auch klar ist, denn man kann über diese dunkle Zeit in Deutschland schließlich kein fröhliches, unbeschwertes Buch schreiben. Das wäre auch nicht richtig, denn es ist wichtig, dass über diese Jahre ehrlich erzählt wird. Und ich finde, das ist der Autorin sehr gut gelungen.
Alles ist sehr authentisch beschrieben, die ständige Angst vor den Besatzern, der Wunsch, dass die Amerikaner vor den Russen da sein mögen. Überhaupt die Hoffnung, dass dieser unsinnige Krieg bald vorbei ist. Und die Unsicherheit, wie es danach weitergehen soll. Die Nazis sind zwar nicht mehr an der Macht, aber in Ostpreußen hat sich mit den russischen Besatzern nicht wirklich viel geändert. Mit der Zeit wird klar, dass Stalin nicht besser ist als Hitler und am liebsten ganz Deutschland zur Strafe unter russische Herrschaft stellen will.
Natürlich gibt es auch ein paar schöne Momente und wie immer fand ich die Dialoge mit den Leuten amüsant, z. B mit der Köchin Lore.

Nachdem ich das Buch gestern beendet hatte, musste ich das Gelesene erst einmal sacken lassen, denn wie schon gesagt, ist es keine leichte Kost. Ulrike Renk betont im Nachwort zwar, dass es sich um einen Roman und damit um Fiktion handelt, aber die historischen Ereignisse sind dies leider nicht.

Ich gebe eine absolute Leseempfehlung für diesen wunderbar geschriebenen Roman, ebenso wie für die ersten beiden Teile "Das Lied der Störche" und "Die Jahre der Schwalben".

Veröffentlicht am 26.07.2018

Kate Mortons Debüt

Das geheime Spiel
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Mit 99 Jahren kann Grace Bradley auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Bevor sie "abtritt", möchte sie aber unbedingt ein Geheimnis lüften, das sie bereits 75 Jahre hütet. Begonnen hat alles im Jahr 1914 ...

Mit 99 Jahren kann Grace Bradley auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Bevor sie "abtritt", möchte sie aber unbedingt ein Geheimnis lüften, das sie bereits 75 Jahre hütet. Begonnen hat alles im Jahr 1914 in Essex. Die erst vierzehnjährige Grace tritt ihre Stellung als Dienstmädchen auf dem herrschaftlichen Landsitz Riverton Manor der Familie Hartford an, wo schon ihre Mutter früher arbeitete. Besonders fasziniert ist sie von den Töchtern Hannah und Emmeline und wird später auch Hannahs Vertraute und Zofe. Die Mädchen führen ein sorgloses Leben zusammen mit ihrem Bruder David und verbringen ihre Ferien stets bei ihrer Großmutter auf Riverton Manor.
Eines Tages bringt David einen Studienkollegen mit, den jungen Dichter Robert S. Hunter und diese Begegnung verändert das Leben von Emmeline und Hannah. Auch der erste Weltkrieg hinterlässt bald darauf seine Spuren und beeinflusst sowohl das Leben der Familie Hartford als auch das von Grace.
Im Jahr 1924 passiert während einer Sommernachtsparty etwas Schreckliches, über das Grace lange Zeit schweigt. Erst 75 Jahre später, als ein Film über den Dichter Robert S. Hunter gedreht wird, bricht Grace endlich ihr Schweigen. Sie weiß, sie hat nicht mehr viel Zeit und will endlich erzählen, was damals am See passierte.

"Das geheime Spiel" ist der erste große Roman dieser Art von Kate Morton. Wie in ihren anderen Geschichten geht es auch hier um Familiengeheimnisse und große Gefühle. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Zunächst lernen wir die ältere Grace kennen, die im Jahr 1999 Post von einer Filmproduzentin bekommt, die das Leben des Dichters Robert S. Hunter auf die Leinwand bringen möchte. Hunter hat sich im Jahr 1924 in Riverton das Leben genommen, was seine Figur um so tragischer macht. Nach und nach erzählt Grace dann von ihrem Leben als Dienstmädchen auf Riverton und wie sie zum ersten Mal auf Hannah und Emmeline traf. Unwillkürlich musste ich an "Das Haus am Eaton Place" oder "Downton Abbey" denken, denn auch hier ist das Leben der Dienstboten und der "Herrschaften" streng getrennt und es gibt ungeschriebene Regeln und Gesetze, die zu befolgen sind. Der Butler hat das Sagen beim Personal und erfüllt seine Aufgaben mit Stolz, selbst noch, als der Rest der Welt im Ersten Weltkrieg unterzugehen scheint. Nach dem Motto, wenn schon überall sonst Chaos herrscht, dann muss wenigstens auf Riverton alles seinen gewohnten Gang gehen.
Kate Morton schreibt, dass besonders die Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts sie schon immer fasziniert hat. Und das merkt man, denn sie schreibt sehr lebendig und anschaulich und durch die Erzählperspektive war ich immer hautnah dabei, habe Grace stets in den Räumen von Riverton und später in London begleitet.
Sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit mochte ich Grace sehr. Auch Hannah war mir sehr sympathisch und das Schicksal der Hartford-Schwestern hat mich sehr berührt.

Fazit: Ein gelungenes Debüt, eine interessante Familiengeschichte und große Gefühle, aber ohne Kitsch. Ein paar Dinge sind allerdings offen geblieben und ich hätte mir gewünscht, dass darauf mehr eingegangen worden wäre.