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Veröffentlicht am 25.07.2017

David Hunter zum 4.

Verwesung
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Acht Jahre ist es her, dass der forensische Anthropologe David Hunter in einem grausamen Fall versucht hat, der Polizei zu helfen. Drei junge Frauen verschwinden in einem kleinen Ort im Dartmoor. Dann ...

Acht Jahre ist es her, dass der forensische Anthropologe David Hunter in einem grausamen Fall versucht hat, der Polizei zu helfen. Drei junge Frauen verschwinden in einem kleinen Ort im Dartmoor. Dann findet man eine vierte Frau in ihrer Wohnung, brutal ermordet und neben der Leiche den hünenhaften, blutverschmierten Jerome Monk. Nach einer Flucht wird er gefunden und gesteht alle vier Morde. Niemand überrascht das, denn er wurde schon lange verdächtigt. Monk weigert sich allerdings, zu verraten, wo er die anderen Leichen vergraben hat. Frustriert gibt die Polizei die Suche schließlich auf.
Die Jahre vergehen, aber der Fall lässt Hunter nie wirklich los. Dann erfährt er, dass Monk aus dem Dartmoor-Gefängnis geflohen ist. Und Hunter erhält einen Anruf der psychologischen Polizeiberaterin Sophie Keller, die damals ebenfalls bei der Suche im Moor dabei war. Auch sie ist immer noch besessen von dem Fall und gemeinsam mit Hunter versucht sie, Monk zu stoppen. Der kennt sich allerdings im nebeligen Dartmoor besser aus als jeder andere und es beginnt ein atemloser Wettlauf gegen die Zeit...

"Verwesung" ist der vierte Fall für den forensischen Anthropologen Dr. David Hunter. Und er hat mir sehr gut gefallen. Wie immer gelingt es Simon Beckett auch ohne große Actionszenen eine durchgehende Spannung aufzubauen und diese auch zu halten, bis zum Ende.
Die beklemmende und manchmal fast gruselige Atmosphäre im Moor kommt hervorragend rüber und ist sehr anschaulich beschrieben. Vielleicht kann ich mir die Szenen aber auch besonders gut vorstellen, weil ich selbst schon mal dort war. Auf jeden Fall ist der Schreibstil gewohnt flüssig und auch wenn es wieder einige medizinische Erklärungen gibt, sind diese verständlich und es wird nicht im Übermaß mit Fachbegriffen oder Abkürzungen um sich geworfen. Das nervt mich manchmal nämlich ein bisschen an anderen Büchern zu diesen Themen, wie z. B. bei Kathy Reichs.

Die Geschichte ist meiner Meinung nach gut durchdacht und macht Sinn, es gibt überraschende Wendungen, die ich zunächst nicht erwartet hatte.

Was mir David Hunter so sympathisch macht, ist, dass er trotz der ausgezeichneten Kenntnisse in seinem Beruf doch nur ein Mensch ist und kein Superheld. Er hat Schwächen und Ängste und kann diese auch zeigen. Trotzdem ist er dadurch aber nicht bemitleidenswert, sondern authentischer als vielleich andere Romanfiguren, die auch vom Schicksal gebeutelt sind.

Alles in allem wieder ein gelungener Fall der Reihe, der mich von Anfang an gut unterhalten hat. Ein echter Pageturner.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Historischer Krimi

Die Hebamme und das Rätsel von York
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York, 1644. In England herrscht Bürgerkrieg und Rebellen belagern die Stadt. Aber Kinder werden trotzdem geboren und so hat die Hebamme Bridget Hodgson trotzdem gut zu tun. Als Witwe eines Kaufmannes und ...

York, 1644. In England herrscht Bürgerkrieg und Rebellen belagern die Stadt. Aber Kinder werden trotzdem geboren und so hat die Hebamme Bridget Hodgson trotzdem gut zu tun. Als Witwe eines Kaufmannes und dank ihres Berufes hat sie selbst als Frau einigen Einfluss in der Stadt und diesen muss sie nutzen, als ihre Freundin Esther Cooper im Kerker landet und hingerichtet werden soll. Sie wird beschuldigt, ihren Ehemann vergiftet zu haben. Obwohl alle Beweise gegen sie sprechen, beteuert sie ihre Unschuld. Um sich Zeit zu verschaffen und ihrer Freundin zu helfen, erklärt Bridget Esther kurzerhand für schwanger. So muss die Vollstreckung des Urteils aufgeschoben werden, denn der Tod eines ungeborenen Kindes wäre eine Sünde. Die Ratsherren schäumen vor Wut, denn sie wollen Esther für den "Verrat" an ihrem Herrn brennen sehen. Aber der Befund einer Hebamme darf nicht angezweifelt werden.
Zusammen mit ihrer Magd Martha macht Bridget sich nun auf die Suche nach dem wahren Mörder von Stephen Cooper und das ist nicht leicht, denn anscheinend hatte er viele Feinde. Ihre Suche führt die Hebamme von den Elendsvierteln bis zu den mächtigsten Familien der Stadt. Und hinzu kommt die ständige Bedrohung des Krieges. Wie lange können die königstreuen Truppen von York den Rebellen vor der Stadt noch standhalten?

"Die Hebamme und das Rätsel von York" ist der erste Teil der historischen Romanreihe um Edelfrau und Hebamme Bridget Hodgson. Auf Deutsch sind bisher vier Teile erschienen.
Sam Thomas ist Historiker, sein Hauptfach ist die Englische Reformation. Zu dieser Zeit spielt auch die historische Krimireihe.
Die Geschichte wird in der Ich-Form aus Sicht von Bridget erzählt. Man erfährt, wie sie nach York kam, wieso sie bereits zweifache Witwe ist und welch einflussreiche Position ihr Beruf als Hebamme ihr in der Gesellschaft verschafft.
Im Vordergrund steht die Aufklärung des Mordes und die Suche nach dem Täter, aber der Leser erfährt auch viel über die damalige Situation in York, die politischen Hintergründe. Interessant ist auch, wie wichtig der Beruf der Hebamme damals war und welchen Einfluss sie hatte, welche Macht. Gleichzeitig wird auch deutlich, wie wenig eine Frau wert war, die nicht "von Stand" oder unverheiratet war. Man merkt auf jeden Fall, dass der Autor weiß, worüber er schreibt.

Ich gebe zu, zunächst war ich etwas skeptisch. Ein Mann, der in der Ich-Form als Frau schreibt? Aber es funktioniert und der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Geschichte hat mich von Anfang an gut unterhalten, es gibt Szenen zum Schmunzeln und auch ein paar emotionale Momente fehlen nicht. Die Sprache ist nicht zu altmodisch, aber auch nicht zu modern. Sam Thomas schreibt anschaulich und lebendig und die genauen Beschreibungen der Straßen und Gassen von York sorgten dafür, dass ich das Gefühl hatte, immer neben Bridget zu laufen.

Die Figuren wirken authentisch. Bridget ist eine Frau, die auch zur damaligen Zeit dank ihres Standes "ihren Mann steht" und die sich manchmal in Schwierigkeiten bringt, weil sie einfach sagt, was sie denkt.
Auch Martha mochte ich und das, was sie erleben musste, hat mich ziemlich wütend gemacht.

Fazit: Ein historischer Krimi, der mich durchweg gut unterhalten hat und durch Wendungen in der Handlung bis zum Ende spannend bleibt.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Geheimnisse eines alten Herrenhauses

Das Orchideenhaus
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Nach einem schweren Schicksalsschlag kehrt die berühmte Konzertpianistin Julia Forrester nach Norfolk zurück. Hier verbrachte sie in ihrer Kindheit viel Zeit auf Wharton Park, einem 300 Jahre alten Herrenhaus. ...

Nach einem schweren Schicksalsschlag kehrt die berühmte Konzertpianistin Julia Forrester nach Norfolk zurück. Hier verbrachte sie in ihrer Kindheit viel Zeit auf Wharton Park, einem 300 Jahre alten Herrenhaus. Ihr inzwischen verstorbene Großvater Bill arbeitete dort als Gärtner und Julia war fasziniert von den Orchideen, die er im Laufe der Jahre züchtete.
Kit Crawford, der Erbe und neue Besitzer von Wharton Park überreicht Julia ein altes Tagebuch, das bei Renovierungsarbeiten gefunden wurde. Es scheint, dass es Julias Großvater gehörte. Sie zeigt es ihrer Großmutter Elsie. So mit der Vergangenheit konfrontiert, fühlt Elsie sich verpflichtet, ihrer Enkelin endlich ein lange gehütetes Familiengeheimnis zu erzählen - ein Geheimnis, das auch Julias Zukunft grundlegend verändern wird...


Nach "Der Engelsbaum" und "Das Mädchen auf den Klippen" ist dies mein dritter Roman von Lucinda Riley. Und auch "Das Orchideenhaus" hat mich wieder sehr begeistert.
Eine mitreißende, berührende Geschichte mit viel Herz und Tiefgang, ohne dabei kitschig zu werden.

Erzählt wird auf zwei Zeitebenen. Zu Beginn geht es um Julia Forrester, die anscheinend etwas Schlimmes durchgemacht hat, aber was das ist, wird erst nach und nach klar. Außerdem lernen wir Julias Schwester Alicia sowie Kit Crawford kennen, den Erben von Wharton Park.
In der Vergangenheit lernen wir durch Erzählungen von Julias Großmutter zunächst Olivia kennen, die 1939 nach Wharton Park kommt und dort auf Harry trifft. Elsie arbeitet im Herrenhaus und freundet sich mit ihr an. Man erfährt, wie die Geschichte von Harry und Olivia mit der von Elsie und Bill verknüpft ist und welchen Einfluss dies auf die nachfolgenden Generationen hat.
"Das Orchideenhaus" spielt in England, Frankreich und Bangkok. Der Schreibstil der Autorin macht jeden Ort lebendig, ob es die Beschreibungen von Wharton Park und den blühenden Gärten dort ist oder die exotische Kulisse von Thailand und die Mentalität der Menschen dort.

Nach und nach werden offene Fragen geklärt und am Ende findet alles zu einem schönen und zufriedenstellenden Ende. Ich fand das Buch an keiner Stelle langatmig, sondern von Beginn an sehr interessant und fesselnd geschrieben.

Veröffentlicht am 29.06.2017

Mercy Thompsons 9. Abenteuer

Spur des Feuers
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Mercy Thompson und ihr Mann, der Alpha des ortsansässigen Werwolfrudels, werden gerufen, um einen auf einer Brücke randalierenden Troll zu stoppen. Dabei stoßen sie auf Aiden, einen Jungen, der anscheinend ...

Mercy Thompson und ihr Mann, der Alpha des ortsansässigen Werwolfrudels, werden gerufen, um einen auf einer Brücke randalierenden Troll zu stoppen. Dabei stoßen sie auf Aiden, einen Jungen, der anscheinend vor Ewigkeiten entführt und nach Anwnn verschleppt wurde, der Unterwelt der Fae. Er hat eine besondere Gabe und schon deswegen wollen die Fae ihn zurückhaben. Aber Mercy stellt ihn unter den Schutz des Rudels und zieht deswegen einigen Unmut auf sich. Die ohnehin schon angespannte Situation zwischen den Fae und den Menschen droht zu eskalieren und ein Bürgerkrieg scheint immer wahrscheinlicher...

Dies ist der 9. Teil der Urban-Fantasy-Reihe um die Gestaltwandlerin Mercy Thompson, die mit ihrem Gefährten Adam, einem Werwolf, und seinem Rudel in den Tri-Cities lebt. Oft ist es ja so, dass langlebige Reihen irgendwann schwächeln und die Handlung nachlässt, aber das kann ich hier nicht sagen. "Spur des Feuers" hat mir von Anfang bis Ende super gefallen, ich war direkt wieder drin in der Handlung und es war wie immer wie ein Wiedersehen mit alten Freunden.
Neben der Geschichte mit dem Jungen und dem Konflikt mit den Fae, gibt es auch einige emotionale Momente und es geht auch um zwischenmenschliche....oder besser zwischenwölfische Beziehungen, denn wie schon in der Vergangenheit, akzeptieren immer noch nicht alle im Rudel Mercy als Gefährtin des Alpha, denn sie ist schließlich "nur" ein Kojote, kein Werwolf.
Was ich auch immer interessant finde, sind die Hintergrundinformationen zur Feenwelt, zu den alten keltischen Göttern und Bräuchen.
Und obwohl ihr Leben ja nicht wirklich "normal" ist, versuchen zumindest Mercy und Adam so etwas wie einen normalen Alltag hinzukriegen, mit gemeinsamen Mahlzeiten mit Adams Tochter zum Beispiel oder dem Backen von Brownies. g
Auch der Humor kommt nicht zu kurz und es gibt häufig witzige Situationen, bei denen ich grinsen musste. Die Kosmetikberatung ist nur ein Beispiel.
Sehr interessant fand ich hier die Rolle von Baba Yaga und ich bin gespannt, ob man mal wieder was von ihr lesen wird. Auch Aiden mochte ich, mal sehen, ob er uns erhalten bleibt. Seine Gabe wäre auf jeden Fall hilfreich für weitere Abenteuer des Rudels.
Mercy ist natürlich nach wie vor mein Liebling, ich mag sie einfach, ihre ganze Art, wie sie zu ihren Freunden und ihrer Familie steht, ihre große Klappe und ihr weiches Herz.
Ein bisschen traurig war ich am Ende wegen des Abschieds von einem Artefakt....aber wer weiß, vielleicht kommt es ja doch irgendwann wieder zurück.

Fazit: Eine rundum gelungene Fortsetzung der Reihe, die ich uneingeschränkt empfehlen kann. Es ist alles dabei, was man für unterhaltsame Lesestunden braucht: Spannung, Herz, Humor und interessante Charaktere.
Neulingen sei allerdings gesagt: Es empfiehlt sich, die vorherigen Teile zu lesen und zwar chronologisch. Man ist dann einfach viel tiefer Geschehen und kann einiges besser nachvollziehen.

Veröffentlicht am 27.06.2017

Tempe Brennans 14. Fall

Fahr zur Hölle
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Charlotte in den USA während des NASCAR-Rennwochenendes. Auf einer Müllhalde am Motor Speedway werden in einem alten Fass menschliche Überreste gefunden. Die forensische Anthropologin Temperence Brennan ...

Charlotte in den USA während des NASCAR-Rennwochenendes. Auf einer Müllhalde am Motor Speedway werden in einem alten Fass menschliche Überreste gefunden. Die forensische Anthropologin Temperence Brennan soll diese untersuchen und die Identität feststellen. Ein Mitarbeiter des Rennteams erzählt ihr, dass vor zwölf Jahren seine ältere Schwester Cindi und ihr Verlobter Cale spurlos verschwunden sind. Man hat nie wieder etwas von ihnen gehört oder gesehen und die Ermittlungen wurden irgendwann eingestellt. Handelt es sich bei der gefundenen Leiche um Cindi? Hat Cale seine Verlobte damals ermordet? Oder ist er selbst der Tote in dem Fass? Und was ist dran an den Gerüchten, dass Cale damals in der rechtsextremen Organisation Patriot Posse aktiv war? Haben diese Leute etwas mit dem Verschwinden der beiden zu tun?
Zusammen mit dem ehemaligen Partner des damals ermittelnden Polizisten stellt Tempe Nachforschungen. Aber irgend jemand mag das gar nicht und droht ihr, sich da rauszuhalten. Etwas, das ihr schon immer schwer gefallen ist...

Dieser mittlerweile 14. Fall für Tempe Brennan hat mir im Gegensatz zum vorherigen mal wieder richtig gut gefallen. Von Anfang an ist Spannung da und die hält sich auch bis zum Ende. Zwischendurch gibt es immer wieder Wendungen und Unvorhergesehenes. Und dieses Mal wirft die Autorin auch nicht übermäßig viel mit Fachbegriffen und Abkürzungen um sich.
Der Fall selbst ist gut durchdacht, der Schreibstil gewohnt flüssig und für amüsante Auflockerungen sorgen immer wieder die Momente zwischen Tempe und ihrem Kater Bird. So zum Beispiel als dieser beleidigt ist, weil Tempe zu spät nach Hause kommt. Schließlich isst Birdie immer um sechs Uhr zu Abend.
Einzig Andrew Ryan fehlt ein bisschen, die verbalen Schlagabtausche der beiden finde ich auch immer sehr gelungen.

Fazit: Fans der Reihe kann ich diesen Teil sehr empfehlen, er hat mir wieder Lust gemacht, auch die weiteren Teile bald zu lesen. "Fahr zu Hölle" hat mich für die Enttäuschung des Vorgängers entschädigt.
Aber auch hier wieder der Hinweis: Das Einzige, dass die Serie "Bones" mit den Büchern gemeinsam hat, sind Name und Berufsbezeichnung der Hauptfigur. Ich erwähne das immer gerne, damit niemand enttäuscht ist....so oder so.