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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2017

Guter Auftakt

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten
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London 1893. Der Goldschmied Gordon Wigfield wird tot in seiner Werkstatt aufgefunden, brutal ermordet. Chief Inspector Donald Swanson von Scotland Yard übernimmt den Fall. Und es dauert nicht lange, da ...

London 1893. Der Goldschmied Gordon Wigfield wird tot in seiner Werkstatt aufgefunden, brutal ermordet. Chief Inspector Donald Swanson von Scotland Yard übernimmt den Fall. Und es dauert nicht lange, da wird ein weiterer Toter aufgefunden, ebenfalls aus der Goldschmiedebranche. Wer hatte es auf die Männer abgesehen? Und was hat der berüchtigte Hope-Diamant damit zu tun?
Bei ihren Ermittlungen stoßen Swanson und sein Sergeant auch auf so berühmte Persönlichkeiten wie Oscar Wilde und Arthur Conan Doyle. Sind sie ebenfalls in die Morde verwickelt?

"Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten" ist der erste Teil der historischen Krimireihe, die im viktorianischen London spielt. Ich hatte bisher nur Gutes davon gehört und muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht.
Von Anfang an wurde ich gut unterhalten, der Schreibstil gefiel mir. Die Sprache ist authentisch, würde ich sagen, nicht zu modern, aber auch nicht zu altmodisch. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und glaubwürdig dargestellt.
Manchmal musste ich schmunzeln, denn zwischendurch gibt es immer wieder Momente mit dem bekannten englischen Humor.
Gut gefallen hat mir auch, dass Marley bekannte Figuren in die Story eingebaut hat, die tatsächlich gelebt haben, wie Oscar Wilde oder Holmes-Erfinder Sir Arthur Conan Doyle.
Auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Ganz zum Schluss hatte ich zwar einen Verdacht bezüglich des Täters, aber bis dahin tappte ich im Dunkeln.

Alles in allem ein vielversprechender Auftakt zu einer historischen Krimireihe, die auf jeden Fall weiter verfolgen werde. Teil 2 lautet "Inspector Swanson und der Fall Jack the Ripper". Hierauf wird auch schon im "Hope-Diamant" ein paar Mal kurz eingegangen und ich bin gespannt, wie der Autor das Ganze umgesetzt hat.

Veröffentlicht am 19.04.2017

2. Fall für Wolf und Folkmer

Dünentod
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Der zweite Fall für das ostfriesische Ermittlerduo Tjark Wolf und Femke Folkmer.

Bei einem Hafenfest in Wilhelmshaven wird die Polizistin Ceylan niedergestochen. Femke Folkmer, die nach den Ereignissen ...

Der zweite Fall für das ostfriesische Ermittlerduo Tjark Wolf und Femke Folkmer.

Bei einem Hafenfest in Wilhelmshaven wird die Polizistin Ceylan niedergestochen. Femke Folkmer, die nach den Ereignissen in Werlesiel nun bei der Kripo in Wilhelmshaven arbeitet, ist bei ihr, kann den Angriff aber in der Menschenmenge auch nicht verhindern. Da Femke wegen persönlicher Verwicklung eigentlich nicht ermitteln darf, spürt sie Tjark Wolf auf, der nach Werlesiel suspendiert wurde und in Dänemark untergetaucht ist. Er kommt zurück nach Ostfriesland und zusammen mit Femke und ihrem Kollegen Fred sucht er nach dem Täter. Dabei stoßen sie auf rivalisierende Motorradgangs und einen Mann, der nach einem Waffenkauf offensichtlich Größeres plant. Auf seinem Hof finden sie jede Menge Material zum Bau von Bomben sowie Pläne der Nordseefähren. Was hat er vor? Können Tjark und Femke ihn noch rechtzeitig stoppen? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Der eigentliche Klappentext ist meiner Meinung nach unpassend, denn er erzählt im Grunde nur das, was im letzten Drittel des Buches passiert und verrät auch schon viel zu viel über die Geschichte. Wahrscheinlich, um möglichst viel Spannung und Action zu versprechen.
Dabei wäre das eigentlich gar nicht nötig, denn die Geschichte entwickelt sich gewohnt spannend bis hin zum Showdown. Dafür sorgen auch die ständigen Wechsel in der Erzählperspektive, denn es wird kapitelweise aus der Sicht von Femke, Tjark oder des Täters erzählt. Oft kommt es zum Cliffhanger, was natürlich den Leser dazu bringt, dran zu bleiben. Dafür sorgen auch die oft sehr kurzen Kapitel, besonders zum Schluss.

Zu den Charakteren: Femke Folkmer ist ja nun nicht mehr im kleinen Werlesiel als Polizistin tätig, sondern bei der Kripo in Wilhelmshaven. So ganz ist sie damit nicht zufrieden, denn das Aufgabengebiet ist hier natürlich ein anderes und bringt mehr Verantwortung mit sich. Dass sie an sich zweifelt, kann ich gut nachvollziehen. Trotzdem meistert sie ihren Job sehr gut, als es darauf ankommt.
Tjark Wolf, der Comicfan, sieht sich und seine Kollegen Ceylan, Fred und Femke mehr als einmal als die "Fantastic Four" und diese gilt es zu beschützen. Für ihn sind sie sowas wie seine Familie und das macht ihn sympathisch. Er handelt meistens, ohne an die Konsequenzen zu denken, was in seiner Situation natürlich fatal ist, wenn er seinen Job wiederbekommen möchte. Ein Hitzkopf mit einem guten Kern, würde ich sagen.

Es ist schon eine ganze Weile her, seit ich den ersten Teil gelesen habe und ich konnte mich nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern. Das war aber nicht schlimm und zeigt, dass man "Dünentod" auch ohne Vorkenntnisse lesen kann.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, alleine schon wegen der Locations, die mir sehr bekannt sind, da ich schon oft in Ostfriesland an der Küste war. So einen Wiedererkennungswert finde ich immer klasse. Auch wenn ich jetzt sicher immer an diese Geschichte denken werde, wenn ich mal wieder in Bensersiel am Hafen stehe und eine Fähre auf dem Weg nach Langeoog sehe...

Veröffentlicht am 22.03.2017

Historischer Mysteryroman

Das Flüstern der Seelen
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Klappentext: London 1888. Die kleine Annabel wächst auf dem Friedhof Highgate auf, schläft in einem Sarg und rechnet damit, dass ihr Herzleiden ihrem kurzen Leben bald ein Ende setzen wird. Vielleicht ...

Klappentext: London 1888. Die kleine Annabel wächst auf dem Friedhof Highgate auf, schläft in einem Sarg und rechnet damit, dass ihr Herzleiden ihrem kurzen Leben bald ein Ende setzen wird. Vielleicht ist dieses Dasein zwischen Leben und Tod schuld daran, dass sie mit Geistern in Kontakt treten kann. Zehn Jahre später ist Annabel zum gefragtesten Medium Englands geworden, selbst Königin Victoria hat ihre Dienste schon in Anspruch genommen. Doch ihre Gabe ist gefährlich: Annabel deckt dunkle Geheimnisse auf und wird von Scotland Yard verfolgt. Einzig der Geist von Lord Victor Rosenfield steht ihr bei.

Ich muss sagen, anhand des Klappentextes waren meine Erwartungen sehr hoch. Als ich von dem Buch hörte, habe ich es direkt vorbestellt und ich freute mich auf einen Schauerroman aus der Zeit des Viktorianischen Englands. Und besonders im ersten Teil, als Annabel noch klein ist und auf dem Friedhof Highgate bei ihrem Onkel Tom und ihrer Tante Heather lebt, wurden diese Erwartungen auch erfüllt. Ihr Onkel ist Friedhofswärter und holte das Mädchen seinerzeit aus White Chapel zu sich, wo ihre Mutter als Prostituierte ihren Lebensunterhalt verdient. Über ihren Vater weiß Annabel nichts. Sie glaubt, ihre Mutter wollte sie nicht bei sich haben, bis sie ihr eines Tages als Geist erscheint. Und das kann nur eines bedeuten: Sie ist tot. Ermordet von Jack the Ripper, der zu der Zeit in White Chapel sein Unwesen treibt?
Als ihr Onkel erkennt, dass er mit Annabels Gabe ein Vermögen machen könnte, schenkt er ihr jede Menge Bücher und so lernt das Mädchen alles über ihre Fähigkeiten als Medium. Aber bei einer Sitzung geht etwas schief und Annabel muss schließlich mit ihrer Tante aus Highgate fliehen. Dabei hilft ihr ein geheimnisvoller Mann, der ihr seit dem nicht mehr aus dem Kopf geht.
Zehn Jahre später ist Annabel Lovelace zu einem gefragten Medium geworden. Es ist eine Zeit, in der Spirtismus angesagt ist und in der adeligen Gesellschaft fast zum guten Ton gehört. Sogar die Königin nimmt ihre Hilfe in Anspruch. Andererseits ist es auch gefährlich, denn nicht alle sehen die Tätigkeit eines Mediums gerne. Mancher Ehemann sieht so die Möglichkeit, seine unbequeme Frau zu entsorgen: Endstation Irrenhaus.
Und auch Scotland Yard beobachtet Annabels Tätigkeiten mit Beunruhigung, allen voran Chief Inspector Abberline, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, Jack the Ripper zu fassen und davon nahezu besessen ist. Durch seinen Mitarbeiter Nathan, den Annabel von einer früheren, unglücklichen Begegnung aus Highgate kennt, bittet er sie um Mithilfe, denn er ist überzeugt, dass der Ripper auch Rosalie Lovelace, Annabels Mutter, ermordet hat und sie daher an einer Aufklärung interessiert sein müsste.
Neben dieser Krimigeschichte gibt es auch die der Beziehung zum Geist von Lord Victor Rosenfield, dem geheimnisvollen Gentleman, der Annabel damals auf dem Friedhof half. Diese Geschichte nimmt ab dem zweiten Drittel den größten Teil des Romans ein, meiner Meinung nach schon fast ein wenig zu viel.
Auch wenn alles gut durchdacht war, die Story spannend und schlüssig erzählt und sehr anschaulich. Man sieht die Straßen von London vor sich, hört die Kutschen über das Pflaster holpern, sieht die Menschen in der damaligen Kleidung und nimmt am Leben von Annabel teil. Durch die intensive Liebesgeschichte entstanden für mich ein paar Längen, aber zum Ende hin und als die Autorin auf die Lösung des Ganzen zusteuert, kommt wieder mehr Spannung auf.
Die tatsächliche Verbindung zwischen Annabel und Victor hinterlässt allerdings einen etwas faden Beigeschmack...auch wenn es damals eine andere Zeit war.

Insgesamt gibt es 4 von 5 Punkten, denn ich hätte mir mehr Geister und Mystery und mehr über Annabels Gabe gewünscht, dafür etwas weniger Romantik. Empfehlen kann ich diesen ersten Roman von Victoria Alvarez aber trotzdem, die auf Historische Romane mit Geistergeschichten und Romantik stehen.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Teil 5 der Reihe

Blutlied
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Im 5. Teil der Reihe bekommt Hexe Rachel Morgan wieder mächtig Probleme mit diversen Dämonen. Einen besonders aufdringlichen kann sie mit Hilfe eines anderen zwar zurück ins Jenseits treiben, aber um welchen ...

Im 5. Teil der Reihe bekommt Hexe Rachel Morgan wieder mächtig Probleme mit diversen Dämonen. Einen besonders aufdringlichen kann sie mit Hilfe eines anderen zwar zurück ins Jenseits treiben, aber um welchen Preis?
Dann erhält sie einen Anruf vom FIB. Agent Glenn möchte, dass sie sich ein paar tote Werwölfe ansieht, da ihm die Sache merkwürdig vorkommt. Als sich herausstellt, dass David Hue, ein Werwolf und ein Freund von Rachel, alle toten Frauen kannte, glaubt er, dass er selbst vielleicht der Mörder ist und sich nicht an die Taten erinnern kann. Aber bis vor kurzem waren diese Frauen noch menschlich und daher vermutet Rachel, dass das Werwolfartefakt, der "Fokus", etwas damit zu tun hat und jemand ihn dazu benutzt, Unschuldige in Werwölfe zu verwandeln.
Außerdem soll sie auf der Hochzeit ihres Erzfeindes Trent als Security arbeiten, für den Fall, dass dort irgendwelche bedrohlichen Gestalten auftauchen. Was natürlich auch passiert, aber mit DIESER Person hat Rachel nicht gerechnet.
Und als ob das nicht genug wäre, schwebt über ihnen ständig die drohende Gefahr, dass Meistervampir Piscary aus dem Gefängnis kommt, da seine Anwältin Skimmer, gleichzeitig auch Ivys Freundin, alles dran setzt, ihn raus zu bekommen. Dann wäre es wohl mit Ivys und Kistens eigenständigem Leben vorbei....und mit Rachels Leben überhaupt.

Es ist bestimmt 4 Jahre her, dass ich Teil 4 gelesen habe, aber trotzdem fand ich mühelos in die Geschichte, die direkt durchstartet mit dem Dämonenbesuch in Rachels Kirche. Insgesamt hat das Buch 734 Seiten und ehrlich gesagt hätte man ein paar vielleicht streichen können, denn manche Diskussionen zogen sich für mich schon etwas sehr in die Länge. Besonders die Szenen mit den Dämonen.
Trotzdem wird die Geschichte aber gut und spannend erzählt und zum Ende hin wird der Spannungsbogen auch noch mal angehoben. Auch die Emotionen kommen nicht zu kurz, sei es nun zwischen Ivy und Rachel oder auch in einigen Szenen mit Jenks. Der natürlich auch wieder für einige Erheiterung sorgt mit seiner frechen Art und seinen Sprüchen.
Wer das Buch gelesen hat, weiß natürlich, dass einer der wichtigeren Charaktere hier stirbt. Sicher hat sich die Autorin etwas dabei gedacht, vielleicht wollte sie so die weitere Handlung der Reihe und die Entwicklung anderer Charaktere und deren Beziehungen untereinander voran treiben. Traurig und schade ist es trotzdem und gefallen hat es mir gar nicht. Mal sehen, wie es nun weitergeht im 6. Teil "Blutnacht".

Veröffentlicht am 09.03.2017

Aurora Teil 2

Knochenerbe
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Als Aurora Teagardens alleinstehende ältere Freundin Jane Engle stirbt und ihr ihr gesamtes Vermögen hinterlässt, stellt die detektivisch begabte Bibliothekarin fest, dass sie plötzlich sehr reich ist. ...

Als Aurora Teagardens alleinstehende ältere Freundin Jane Engle stirbt und ihr ihr gesamtes Vermögen hinterlässt, stellt die detektivisch begabte Bibliothekarin fest, dass sie plötzlich sehr reich ist. Doch bei ihrem ersten Besuch im Haus der Verstorbenen, findet sie es durchwühlt vor. Kurz darauf entdeckt sie etwas Unheimliches, das der Einbrecher übersehen hat: einen eingeschlagenen Menschenschädel, der geschickt in einer Fensterbank verborgen war. Aurora hat zunächst Angst, ihre Wohltäterin könne in Wirklichkeit eine brutale Mörderin gewesen sein, findet aber zu ihrer Beruhigung einen Brief der Verstorbenen, der ihren Verdacht in eine ganz andere Richtung lenkt. Daraufhin befasst sie sich mit dem Leben ihrer neuen Nachbarn, tarnt ihre Schnüffelei aber wie gewohnt mit ihrem Charme und entdeckt, dass in den letzten Jahren bereits zwei Männer aus der Gegend verschwunden sind....

Dies ist der zweite Teil aus der Aurora Teagarden Reihe von Charlaine Harris. Und wie schon bei Teil 1 handelt es sich hierbei um einen soliden Krimi aus den amerikanischen Südstaaten mit einem Touch Vorstadtsatire und Sozialkritik.
Ich mag Charlaine Harris Schreibstil und das war auch der Hauptgrund, warum ich das Buch gelesen habe. Denn die Krimistory war diesmal nicht wirklich der Höhepunkt und es gab auch keine großen Spannungsbögen und Überraschungen.
Ich muss sagen, Aurora ist mir irgendwie ans Herz gewachsen und sie erinnert mich auch ein bisschen an eine andere Figur von Charlaine Harris: Sookie Stackhouse. Und komischerweise habe ich beim Lesen immer Anna Paquin vor mir gesehen, die Sookie aus der Fernsehserie „True Blood“. Obwohl Aurora, Roe, ja völlig anders aussieht.

Nachdem Roe völlig überraschend das Haus und Vermögen der verstorbenen Jane geerbt hat, was alleine schon aufregend genug für die Bibliothekarin ist und genügend Herausforderung, findet sie auch noch einen Totenschädel in dem Haus. Und eine Nachricht von Jane „Ich war’s nicht.“
Aber wer war es dann? Einer der Nachbarn in der Straße? Und was hat der Einbrecher gesucht, der Janes Haus durchwühlt hat? Wusste er von dem Schädel, war er vielleicht sogar der Mörder? Und wer ist überhaupt der Tote? Rätsel über Rätsel, deren Lösung sich Roe natürlich nicht nehmen lässt, denn schließlich gehörte sie mal zum Club „Echte Morde“ und ist fasziniert von diesem Thema. Was sie natürlich auch mal wieder in Gefahr bringt.
Gleichzeitig bittet der neue Priester der Gemeinde sie um ein Date. Was Roe wieder vor Probleme stellt. Was zieht man zu einer Verabredung mit einem Kirchenmann an? Welche Themen sind unverfänglich? Augenzwinkernd und mit einem Schuss Selbstironie gelingt es ihr schließlich, sich da irgendwie durchzumogeln.

Insgesamt ein unterhaltsames Buch für zwischendurch, aber man sollte keinen spannenden oder gar bluttriefenden Thriller erwarten. Und wer die Bücher von Charlaine Harris mag, dem wird diese Reihe sicher auch gefallen.