Nette Idee mit von Geschichte abweichender Beschreibung
Bissle Spätzle, Habibi?Inhalt
Amaya, älteste von drei Geschwistern, will nach Zusprache ihrer Familie die muslimische Dating-App Minder testen, um ihnen – endlich! – einen geeigneten Heiratskandidaten vorstellen zu können. Dass ...
Inhalt
Amaya, älteste von drei Geschwistern, will nach Zusprache ihrer Familie die muslimische Dating-App Minder testen, um ihnen – endlich! – einen geeigneten Heiratskandidaten vorstellen zu können. Dass sie sich dann ausgerechnet in den besten Freund Daniel ihres Matches Ismael verliebt, war dann aber so nicht geplant. Daher muss dann auch zwischenzeitlich Ismael als Freund herhalten…
Meine Meinung
Die Geschichte wird aus Amayas Sicht erzählt und enthält einige Rückblick-Kapitel, die hauptsächlich in ihre Kindheit blicken, später dann aber auch nur wenige Tage zurück. Diese Kapitel sollen vermutlich helfen, den kulturellen Hintergrund ihrer Familie, aber auch die aus der Erziehung entstandenen Sorgen und Ängste vor den Reaktionen zu verstehen. Aus meiner Sicht waren es aber etwas zu viele Rückblicke auf zu wenig Inhalt der eigentlichen Geschichte.
Zwischenzeitlich gab es u.a. einen Ein-Jahres-Sprung, der leider komplett das richtige Kennenlernen von Daniel und Amaya übersprungen hat, dadurch kamen bei mir wenig Gefühle zwischen den beiden an.
Amaya ist an sich ganz sympathisch, aber auch keine Person, mit der ich besonders mitfühlen oder gar leiden würde. Daniel kommt aus meiner Sicht tatsächlich etwas zu kurz, gefühlt weiß ich mehr über Amayas beste Freundin oder ihre Geschwister als über ihn.
Aus der Buchbeschreibung hätte ich mir tatsächlich auch mehr Schwabenanteil auf Daniels Seite erwartet, der aber quasi nur in Form eines Besuchs bei seiner Familie herauskommt. Zudem liest sich die Beschreibung so, als würde Amaya schon eine halbe Hochzeit mit Ismael planen, um ihre Familie ruhig zu stellen, was ebenfalls nicht der Fall ist.
Ansonsten fand ich den kulturellen Einblick ganz gut (kann aber natürlich nicht beurteilen, wie „authentisch“ der nun ist) und fand zudem erfrischend, dass eigentlich alle näher behandelten Muslime in die ein oder andere Richtung etwas offener waren oder den Koran anders ausgelegt haben, als es manche Vorurteile vielleicht vermuten lassen.
Den Schreibstil an sich habe ich als sehr flüssig zu lesen empfunden, wodurch ich mit dem Buch relativ schnell vorangekommen bin. Gestört hat mich dann aber leider etwas das zu schnell und einfach kommende Happy End.
Fazit: Ist ganz okay, allerdings passt die Beschreibung nicht ganz zu meinem Leseempfinden.