Profilbild von Blubie

Blubie

Lesejury Star
offline

Blubie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Blubie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2023

Alleinerziehende Mutter findet sich selbst wieder

Ein Sommer nur für mich
0

Ungefähr vor einem Jahr habe ich eine Leseprobe zu diesem Buch gelesen und sofort festgestellt, dass ich es brauche. Spritziger Humor, sympathische Protagonistin… perfekt. Also gekauft und ins Regal gestellt… ...

Ungefähr vor einem Jahr habe ich eine Leseprobe zu diesem Buch gelesen und sofort festgestellt, dass ich es brauche. Spritziger Humor, sympathische Protagonistin… perfekt. Also gekauft und ins Regal gestellt… jetzt endlich gelesen.
Ich war sofort wieder in der Handlung: allein erziehende Mutter zweier Teenager und plötzlich nach drei Jahren Stillschweigens, steht der Vater vor der Tür, der von einem Tag auf den anderen beschlossen hatte, dass die Familie zu viel für ihn sei. Er möchte wieder Zeit mit den Kindern verbringen…
Eine Geschichte über eine Frau, die von einem Moment zum nächsten alles alleine stemmen musste, viel Verzicht übte, alles gewuppt bekam und nun die Möglichkeit bekommt, einen Sommer lang nur für sich zu sein und all die Dinge nachzuholen, die schmerzlich auf der Strecke bleiben mussten.
All die inneren Dialoge, die Wut, das schlechte Gewissen… all diese völlig nachvollziehbaren Emotionen - verpackt in viel Humor. Ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen und bin speziell durch das letzte Drittel gerast.

Ein tolles Buch, das auch eine Verbeugung vor allen Müttern ist, die ohne Hilfe alles auf die Kette bekommen und darüber sich selbst vergessen. Perfekt übersetzt von Alexandra Kranefeld.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.02.2023

Frauenschicksal

Die Frauen vom Lindenhof - Ein Neuanfang für uns
0


Ein süßlicher Roman über eine junge Frau, in den 50er Jahren, die voller Motivation den väterlichen Betrieb reanimieren will und auf allerlei Hindernisse stößt, garniert mit wohldosierten historischen ...


Ein süßlicher Roman über eine junge Frau, in den 50er Jahren, die voller Motivation den väterlichen Betrieb reanimieren will und auf allerlei Hindernisse stößt, garniert mit wohldosierten historischen Häppchen.
Mir waren die Charaktere etwas zu unschattiert, meiner Meinung nach, wären ein paar Graustufen gut gewesen.
Aber insgesamt ein gut zu lesender Frauenschicksalsroman, der ab und zu spannende Momente bietet aber auch viele positive Aussagen über Freundschaft, Familie und Zusammenhalt.
Leichte Kost für zwischendurch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.01.2023

Großartiger Spagat zwischen Satire und Drama

Altes Land
0

Wer mich kennt, weiß dass ich den Norden Deutschlands sehr mag. Und so ist es kaum verwunderlich, dass ich Bücher mit dieser Location gerne lese, meistens sind es verklärte Wohlfühlbücher aus der Touristensicht. ...

Wer mich kennt, weiß dass ich den Norden Deutschlands sehr mag. Und so ist es kaum verwunderlich, dass ich Bücher mit dieser Location gerne lese, meistens sind es verklärte Wohlfühlbücher aus der Touristensicht. Dieses hier definitiv nicht! Es ist bar jeder Romantik, kommt ohne Leuchtturm- und Schäfchenkitsch aus und erzählt von menschlichen Dramen ohne dabei dramatisch zu werden.
Dörte Hansen bedient sich einer klaren und rauen Sprache, geradlinig, hart und manchmal passend bissig. Fast schon poetisch anmutende Landschaftsbeschreibungen schmerzen beim Lesen und zeigen den Norden, wie er manchmal sein kann: hart, kalt, windig - einfach ungemütlich.
Und genau diese Mischung aus Schreibstil, leichter Satire und dem Respekt vor menschlichen Problemen, machte für mich diese Buch zu einem wahren Lesevergnügen.
Wir tauchen ab in die tragische Familiengeschichte von Vera und ihrer Nichte Anna. Diese Geschichte handelt von Kriegs- und Vertriebenentraumata, Mutter-Töchter Problemen, Verlassenwerden, zerbrochenen Hoffnungen und Einsamkeit.
Großartig! Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.01.2023

Schrullig, skurril und liebenswert

Die Reisen des Mr Leary
0

Ich hatte dieses Buch (von 1985!) schon ewig ungelesen im Regal stehen und nun endlich vom Staube befreit.
Großartig, genau meine Art von Schreibstil und Humor und mir war auch sofort klar, dass es davon ...

Ich hatte dieses Buch (von 1985!) schon ewig ungelesen im Regal stehen und nun endlich vom Staube befreit.
Großartig, genau meine Art von Schreibstil und Humor und mir war auch sofort klar, dass es davon eine Verfilmung geben muss (William Hurt, Kathleen Turner und Geena Davis) - die ich eigenartigerweise noch nie gesehen habe.

Liebenswert schrullige skurrile Charaktere, ein eigenwilliger sturer Hund und eine Story, die einen nicht immer zum Schmunzeln bringt, sondern bei der man ab und an schon mal heftig schlucken muss.

Aber mal abgesehen davon, dass dieses Buch ganz wunderbar geschrieben ist, ich fand es total angenehm mal wieder ein völlig entschleunigtes älteres Werk zu lesen, das aus verständlichen Gründen noch völlig ohne Smartphones und Internet auskommt.

Die tolle Übersetzung stammt von Andrea Baumrucker.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.01.2023

Unkitschige Familiengeschichte

Die vier Winde
0

Ich habe vor mehr als einem Jahr ein früheres Buch dieser Autorin abgebrochen, da es mir einfach zu seicht und zu dumm war. Mittlerweile wurde ich von anderen LeserInnen ermuntert, Kristin Hannah doch ...

Ich habe vor mehr als einem Jahr ein früheres Buch dieser Autorin abgebrochen, da es mir einfach zu seicht und zu dumm war. Mittlerweile wurde ich von anderen LeserInnen ermuntert, Kristin Hannah doch noch eine Chance zu geben. Das tat ich! Und: Wow!
Dieses Buch war für mich ein wahrer Pageturner und hatte mich von den ersten Kapiteln an gebannt. Dazu muss ich sagen, dass mich die grosse Dürre zur Zeit der Depression in den USA - also die 1930er Jahre - sehr interessiert und ich als Teenager schon Steinbecks „Früchte des Zorns“ verschlungen habe.

Natürlich möchte ich jetzt nicht soweit gehen, Hannah mit Steinbeck vergleichen zu wollen, ihr Schreibstil ist recht einfach (aber dadurch auch sehr flüssig zu lesen). Es wsr definitiv interessant, diese Zeit durch eine stark weibliche Perspektive zu erleben.

Endlich ein historisches Buch bei dem es um die historischen Ereignisse, anhand einer Familie, geht und nicht um eine kitschig triefende Lovestory vor historisch angehauchtem Hintergrund. Und ich habe viel Neues dazu gelernt, das mir so noch nicht bewusst war. Beim Lesen hatte ich den Geschmack von Staub im Mund, spürte fast den Hunger und die Rückenschmerzen… ich habe mitgelitten!
Zu keinem Zeitpunkt ist diese Geschichte heiter oder leicht, Ihr braucht Taschentücher, am Ende vielleicht Schnaps und die Klänge von Woody Guthrie.
Auf jeden Fall danke an Gabriele Weber-Jaric für die gute Übersetzung und danke an all jene, die mir geraten hatten, Kristin Hannah noch eine Chance zu geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere