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Veröffentlicht am 04.06.2024

Ein Leben voller Fehler

In den Augen meiner Mutter
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“In den Augen meiner Mutter” von Jo Leevers ist ein berührender Familienroman.
Als Georgie und ihr Bruder Dan noch Kinder waren, hat ihre Mutter Nancy die Familie verlassen. Die Kinder wuchsen bei ihrem ...

“In den Augen meiner Mutter” von Jo Leevers ist ein berührender Familienroman.
Als Georgie und ihr Bruder Dan noch Kinder waren, hat ihre Mutter Nancy die Familie verlassen. Die Kinder wuchsen bei ihrem Vater und seiner neuen Frau auf. Ihre Mutter schickte nur einmal eine Postkarte und seitdem war sie verschwunden.

“Ein Leben voller Fehler steht zwischen diesen Träumen und der Realität von heute.” (Seite 292)

Die Autorin schildert die Ereignisse aus Sicht der Mutter und Georgie. Diese ist schwanger und hat furchtbare Angst, in die Fußstapfen der Mutter zu treten. Sie würde so gerne mit ihrer Mutter sprechen und Antworten auf die vielen Fragen erhalten.

Nancy war oft in melancholischer Stimmung und der Alkohol hat dazu beigetragen. Sie hat in jungen Jahren einige Fehler gemacht und diese Fehler, sowie ein Teil ihrer Vergangenheit machen ihr Angst und holen sie oftmals ein. Nancy schafft das Muttersein nicht, sie bekommt Essstörungen, magert ab und fühlt sich von ihrem Mann nicht begehrt. So verletzlich trifft sie auf Gerry, einen Universitätsprofessor aus ihrer Studienzeit und sie fühlt und hört das Begehren, welches er für sie empfindet. Und doch hat Nancy Angst.
Nancy spielt eine Rolle in ihrem Leben, solange bis etwas furchtbares passiert und sie weggeht. Ohne ein Wort!

Zwanzig Jahre später entdeckt Georgie ein Bild von einer Frau im Internet, die auf einer kleinen schottischen Insel ein Kind gerettet hat. Ihr Name ist Nan und es ist bestimmt ihre Mutter. Auch wenn diese Frau nicht attraktiv, sondern alt und etwas schäbig wirkt.

Hochschwanger macht sich die junge Frau auf den Weg und nimmt ihren Bruder Dan mit auf die Reise. In dessen kleinen und engen Auto wird die Reise zur Strapaze.

Die unterschiedlichen Sichtweisen und Rückblicke gestalten dieses Familiendrama unglaublich interessant und man wird in die Lügen, Intrigen, Geheimnisse und Ängste der Protagonisten gezogen.
Realitätsnah schildert Jo Leevers die Suche nach der Mutter, die unterschiedlichen Emotionen der Geschwister und deren Erinnerungen an die Kindheit.

Der Roman ist eine Aufarbeitung der Vergangenheit, eine Suche nach der Wahrheit!
Nach Antworten auf Fragen, welche die beiden Geschwister bis ins Erwachsenenalter beschäftigen.
Die Autorin versteht es die unterschiedlichen Charaktere detailliert zu beschreiben, die Gefühle der Familienmitglieder aufzuzeigen und das Drama des Schweigens, der Fehler und Schuldgefühle facettenreich und intensiv darzulegen.

Als Leser:in wurde ich von Beginn an sehr gut unterhalten und ich konnte mich gut in die Familie hineinversetzen. Es wurden viele Themen besprochen, die Geschichte zeigt auf, dass die Kindheitserinnerungen nicht immer das sind, was sie scheinen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und einfühlsam. Ein wahrer Genuss, dieses Buch zu lesen; man fliegt durch die Seiten.

Georgie wurde rückblickend in ihrer Teenagerzeit als aufsässig beschrieben und wollte alles werden, nur nicht wie ihre Mutter. Diese Angst sitzt tief in ihr und doch ist es vielleicht ganz in Ordnung ein bisschen so zu sein.

“Es muss nicht notwendigerweise etwas Schlechtes sein.” (Seite 337)

Der Familienroman regt zum Nachdenken an.
Zwanzig Jahre voller Missverständnisse und Annahmen.
Ein großer Lebensabschnitt!

Eine Leseempfehlung für diesen wundervollen Roman.

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Fesselnde Story

Das Baumhaus
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“Das Baumhaus” von Vera Buck, gelesen in 11 Stunden und 43 Minuten von den Sprecher:innen Saskia Haisch, Leonie Landa, Laura Maire, Christiane Marx und Oliver Rohrbeck handelt von einer kleinen Familie, ...

“Das Baumhaus” von Vera Buck, gelesen in 11 Stunden und 43 Minuten von den Sprecher:innen Saskia Haisch, Leonie Landa, Laura Maire, Christiane Marx und Oliver Rohrbeck handelt von einer kleinen Familie, die ihren Urlaub in einem Ferienhaus im Wald verbringen möchte.

Nora griff dies Idee mit dem Ferienhaus auf, als sie hörte, dass der Großvater ihres Mannes dort ein kleines Haus besaß und Henriks Familie dieses nicht nutzt.
Ihr kleiner Sohn Finn ist bereits auf dem Weg zum Ferienhaus begeistert, vor allem die Geschichten, die Henrik seinem Sohn auf der Fahrt erzählt machen diesen neugierig.

Dort angekommen, passieren seltsame Dinge; Finn wird von einem Mann mit Süßigkeiten gelockt, sein Vater findet ein Baumhaus mit einer Matratze darin und im Keller hängen tote Tiere.

Nora gehört nicht zu den ängstlichen Frauen, doch als sie immer wieder Nachrichten bekommt, in denen auch steht, dass sie auf Finn aufpassen soll, wird sie hellhörig.

Henrik schreibt Kinderbücher und seine Phantasie ist dementsprechend lebhaft. Finn ist begeistert von seinen Geschichten und als er plötzlich verschwindet ist es an seinem
Vater, zu hoffen, dass sich der kleine Junge nur verlaufen hat.

Geheimnisse aus der Vergangenheit werden gelüftet; der Perspektivenwechsel macht die Geschichte spannend und fesselt mich an die Story.

Marla, das verschleppte und gequälte fünfjährige Mädchen aus dem Baumhaus, erscheint bruchstückhaft in Henriks Erinnerung. Er war ein kleiner Junge, als er sie gefunden hat.
Was ist mit ihr geschehen? Er hat versprochen das kleine Mädchen zu retten und doch hat ihm damals niemand geglaubt. Und all die Jahre über wurde Marla von ihm vergessen.

Rosa, eine junge Frau aus dem Ort, Einzelgängerin und fasziniert von toten Tieren und deren Auswirkungen auf die Natur, findet im Wald das Skelett eines Kindes. Die Polizei bittet Rosa um weitere Hilfe und neben der Pflege für den verunfallten Bruder, hilft sie der Polizei weitere Leichen zu finden.

Die verschiedenen Sprecher:innen holen mich als Leser:In gänzlich ab und der unterhaltsame, flüssige Schreibstil der Autorin zieht mich in den Bann. Die Charaktere werden sehr authentisch beschrieben, auch die Nebencharaktere kann man sich aufgrund der lebendigen Wortwahl sehr gut vorstellen.

Die kleine Familie wird aufgrund der vielen Lügen in der Vergangenheit und dem Verlust ihres kleinen Jungen auf die Probe gestellt. Können sich Nora und Henrik noch vertrauen?

Was ist wahr und was ist erfunden?

Der Thriller hat mich mit seiner düsteren Art sehr gut unterhalten. Die Story konnte mich fesseln, die vielen verschiedenen Ansätze wurden zu einem verknüpft und die Story fügte sich zusammen.

Man kann das Hörbuch nicht ausschalten, der Spannungsbogen wurde perfekt gehalten und doch war ich vom Ende nicht überzeugt. Ich finde, es wurde zu viel in die letzten Seiten gepackt. Trotzdem ein sehr empfehlenswerter Thriller.
Die Sprecher:innen konnten mich unglaublich gut in die Story versetzen und das Gefühl der Angst in einem düsteren Wald in Schweden konnte gut vermittelt werden.

4 Sterne für den gut durchdachten Thriller.

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Veröffentlicht am 28.05.2024

Unaufgeregte Geschichte

Das Fischerhaus
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“Das Fischerhaus” von Stein Torleif Bjella handelt von dem achtzigjährigen Ivar und seinem
Neffen Jon.
Diesem möchte er Storsenn d.h. den See, das Bootshaus und das Boot mit allem Drumherum vermachen. ...

“Das Fischerhaus” von Stein Torleif Bjella handelt von dem achtzigjährigen Ivar und seinem
Neffen Jon.
Diesem möchte er Storsenn d.h. den See, das Bootshaus und das Boot mit allem Drumherum vermachen. Es soll alles in der Familie bleiben und seinen Töchtern oder seinen Schwiegersöhnen möchte er Storsenn nicht geben. Es braucht jemanden, der nichts verändern möchte.

Aus diesem Grund nimmt er seinen Neffen mit zum
See. Er möchte ihm in einer Woche alles beibringen was mit dem Fischen zu tun hat.
Ivar ist von Anfang an sehr direkt und unfreundlich zu seinem Neffen.
Er zeigt ihm auf, was für ein Nichtsnutz er ist und wie schlecht sein Leben läuft.

Jon ärgert sich über seinen Onkel, auch wenn manches zum
Nachdenken anregt, was der alte Kauz sagt. Doch muss er wirklich so direkt und giftig zu ihm sein? Er wollte diese Woche mit Jon verbringen, kann man dann nicht freundlicher sein?

Die beiden Männer teilen sich das Bootshaus, die Arbeit auf dem See. Sie werfen die Netze aus, rudern im See und gemeinsam holen sie die Fische ein.

Die ruhige unaufgeregte Arbeit lässt die beiden Männer über das Leben sinnieren.
Ivar erzählt viel von der Familie, den Traditionen und der Vergangenheit.
Jon denkt aufgrund der bösen Sticheleien seines Onkels über sein Leben, seine Leidenschaft die Musik, seine Beziehungen und seine Arbeit als Aushilfslehrer nach.
Ist er glücklich und erfüllt?

Das Buch dreht sich um das Fischen und um das eigene Leben.
Jon notiert sich auf Anweisung alle wichtigen Gedanken und Anmerkungen seines Onkels, um in Zukunft alleine auf dem See zurecht zu kommen. Und vielleicht auch im Leben?

Der Autor setzt zuletzt eine Überraschung obendrauf, was für mich als Leser:in das Geschriebene zusammenführte. Unverhofft und doch passend, gibt es ein einschneidendes Erlebnis in Jon’s Leben.

Persönlich waren mir als Leser:in die Formulierungen und giftigen Bemerkungen von Onkel Ivar zu negativ. Das Buch konnte mich nicht richtig fesseln, die Handlung nicht abholen und die Charaktere nicht überzeugen.
Die Protagonisten Ivar als unfreundlicher, alter Mann und Jon als freundlicher, verträumter, musikalischer und mitfühlender Mensch wurden sehr gut von dem Autor beschrieben.
Landschaftlich wurde der See mit seinem Bootshaus sehr gut ausgearbeitet.

Die Botschaft der Geschichte wurde meiner Meinung nach zu tief vergraben;
durch die sich wiederholenden negativen Sätze geht der Sinn der Geschichte etwas verloren.

Eine unaufgeregte Geschichte, leicht und flüssig geschrieben mit Potential.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Absolute Leseempfehlung

Pride began on Christopher Street
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“Pride began on Christopher Street” von Christian Handel und Andreas Suchanek herausgegeben vom Piper Verlag handelt vom Beginn einer weltweiten Bewegung, der uns bekannten jährlichen Parade, dem CSD (Christopher ...

“Pride began on Christopher Street” von Christian Handel und Andreas Suchanek herausgegeben vom Piper Verlag handelt vom Beginn einer weltweiten Bewegung, der uns bekannten jährlichen Parade, dem CSD (Christopher Street Days), um für die Gleichberechtigung und Rechte queerer Menschen einzutreten.

Die Handlung beginnt 1969 in New York und zeigt uns die unfassbaren Abscheulichkeiten und Gedanken der Gesellschaft gegen queere Menschen. Diesen Ausdruck gab es 1969/1970 noch nicht und die Autoren verwenden deshalb in diesem Buch die Begriffe schwul, lesbisch und homosexuell.

Aufgezeigt werden die Gewalttaten gegenüber homosexuellen Menschen, die verachtenden Ansichten und Anfeindungen der Gesellschaft. Die Idee, dass es sich hierbei um eine psychische Krankheit handelt und auch der Verstoß aus der Familie ist in dieser Zeit Normalität. Ein Leitbild von richtig und falsch wird vorgegeben und die Gesellschaft setzt alles daran, dieses beizubehalten.

Die Homosexuellen wurden unmenschlich behandelt, haben bei Bekanntwerden ihrer Persönlichkeit und/oder Neigung ihre Arbeit und Wohnung verloren, nur weil das Andere nicht akzeptiert und toleriert werden konnte. Homosexualität wurde damals strafrechtlich verfolgt Und doch wollten sich diese Menschen nicht an Gesetze halten, die ihnen gänzlich unverständlich waren. Diese Ungerechtigkeit konnten und wollten sie nicht hinnehmen.

Ein Versteckspiel von der Polizei begann in zwielichten Lokalen, u.a. auch im Stonewall Inn, einer Location direkt an der Christopher Street, in welcher sich Homosexuelle trafen, um das Gefühl der Freiheit zu leben.
Leider wurden immer wieder Razzien durchgeführt und die Polizei hat oftmals unnötige Brutalität walten lassen.

Finn, arbeitet im Theater, liest gerne und ist ein häufiger Besucher im Stonewall Inn. Er glaubt nicht mehr an die Liebe oder an eine langjährige Beziehung, dafür wurde er bereits zu oft verletzt.

Bei einer Razzia lernt er den verkrampften, verheirateten, aber sehr attraktiven Milton oder besser Jake kennen. Die beiden Männer flirten miteinander und Jake, der sich jeglichen Gedanken an einen Mann strengstens verbietet, fühlt die Erregung.

Nur darf Jake diesem Gefühl niemals nachgeben, sein Vater würde ihn verstoßen, seine Frau wäre unglaublich verletzt und sein Job als Polizist wäre Geschichte. Lieber ein Leben voller Lügen weiterleben?!

Die beiden Autoren zeigen das Leben der Homosexuellen Ende der 60er Jahre mit all seinen Widrigkeiten auf. Die Ungerechtigkeit gegenüber diesen Personen war unfassbar und die fehlende Toleranz unverzeihlich. Eine zarte Beziehung zwischen den Hauptprotagonisten wird eingefangen und doch steht immer die Gesellschaft zwischen dem Gefühl.
Kann oder soll man es wagen, seine Persönlichkeit offen zu legen?

Realistisch werden die Angriffe durch die Gesellschaft und Polizei beschrieben, die Probleme bei der Arbeitssuche, sobald man geoutet wurde. Finanzielle und psychische Probleme waren alltäglich und die Traurigkeit der Menschen über die Demütigungen spürbar.

Bis zu dem Tag, als vor dem Stonewall Inn die Menschen während einer Razzia anfingen sich zu wehren. Der Hilferuf:“Warum tut ihr nichts, Leute?” an die gaffende Menge vor der Location war der Beginn einer unglaublichen Bewegung. Kupfermünzen wurden auf die Polizisten geworfen, immer mehr Menschen kamen aus allen Stadtteilen und umschlossen das Stonewall Inn mit den Polizisten.

“Gay Power!”

Eine gewaltige Masse an Menschen, die endlich für ihre Freiheit kämpft. Etwas hat sich in dieser Nacht geändert und ein Zurück war nicht mehr möglich. Es war ein historischer Moment und was auf der Christopher Street geschah, verbreitete sich unglaublich schnell.

Jake und Finn befinden sich mittendrin in dem Aufstand und für Jake ist der Moment gekommen, an welchem er sich entscheiden muss, auf welcher Seite er kämpft.
Für seine Lügen oder für sein Leben?

Die beiden Autoren lassen mich als Leser:in die Atmosphäre aufsaugen, die Orte wurden so bildlich beschrieben, dass ich mich direkt in NY im Jahr 1969 während der großen Bewegung an der Christopher Street befinde. Man taucht ein in das Geschehen und empfindet mit; eine großartige Erzählung die man nicht aus der Hand legen kann.

“Manchmal verglühen Funken, manchmal wurden sie zu einem Leuchtfeuer. Erst die Zukunft würde zeigen, was sie hier vor sich hatten.” (Pos.2985)

Die wunderbare Geschichte während dieser Bewegung berührt und zeigt den Mut und die Hoffnung von Minderheiten auf.
Ein Kampf um Gerechtigkeit, der die Welt veränderte.

Das Buch zeigt auf, dass die Gesellschaft in der heutigen Zeit toleranter ist, es queeren Menschen leider immer noch schwer macht und nicht alle queeren Menschen bereit sind sich im Beruf oder Alltag zu outen.

Eine absolute Leseempfehlung für dieses unfassbar gut beschriebene historische Ereignis.

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Veröffentlicht am 22.05.2024

Überleben

The Hike
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“The Hike” von Lucy Clarke wurde in 10 Stunden und 12 Minuten fesselnd von Stephanie Kellner, Carolin Sophie Göbel, Sabine Menne, Mayke Dähn und Leon Sandner gesprochen.

Vier Freundinnen fahren einmal ...

“The Hike” von Lucy Clarke wurde in 10 Stunden und 12 Minuten fesselnd von Stephanie Kellner, Carolin Sophie Göbel, Sabine Menne, Mayke Dähn und Leon Sandner gesprochen.

Vier Freundinnen fahren einmal im Jahr gemeinsam in Urlaub. Dieses Jahr geht’s nicht wie sonst an den Strand, sondern in die norwegische Wildnis zum wandern. Die vier Frauen sind sehr unterschiedlich und nicht jede konnte sich auf diesen Trip vorbereiten. Vier Tage wollen die Freundinnen wandern und den Berg erklimmen.

Ein Jahr zuvor wurde genau auf dieser Wanderroute eine Frau vermisst gemeldet.
Karin war mit ihrem Freund unterwegs und nur er kam zurück. Das ganze Dorf am Fuße des Berges ist überzeugt, dass er etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat.

Die Naturgewalten und auch die Anstrengungen in der Wildnis bringen die Frauen an ihre Grenzen. Am Limit angekommen, wird die langjährige Freundschaft zwischen den vier Freundinnen auf die Probe gestellt.

Und nicht nur der Berg und das Wetter stellen sich den Frauen entgegen, auch treffen sie immer wieder auf verschiedene Männer aus dem Dorf am Fuße des Berges. Kann man ihnen vertrauen? Warum ist der Freund der verschwundenen Frau so oft in ihrer Nähe? Und was für einen schrecklichen Fund mussten die Frauen machen, als sie Unterschlupf in einer Höhle suchten. Hängt das verschwinden der Frau vor einem Jahr damit zusammen?

Die Atmosphäre der Wildnis, die Einsamkeit, die Herausforderung der Route und die Witterungsverhältnisse lassen mich als Hörer:in eintauchen in das Abenteuer der Frauen. Die Story der verschwundenen Frau hinterlässt auch bei mir als Hörer:in ein ungutes Gefühl. Man möchte den Frauen zurufen umzukehren und den Trip abzusagen.

Es gibt gute Gründe umzukehren und doch hat jede der Freundinnen auch ihre Geheimnisse, Ängste und Zweifel, welche eine Umkehr nicht zulassen. Die Widrigkeiten werden erstmal beiseite geschoben und dann holt es die Frauen ein. Ein Feuerwerk der Emotionen wird gezündet und die Gefühle kippen bedrohlich.

Die Freundschaft der Frauen wird nicht nur auf eine harte Probe gestellt, sie können ohne das Vertrauen und die Hilfe der Anderen nicht überleben.
Ein Wettkampf gegen die Natur, das Klima und etwas noch viel schlimmeres steht ihnen bevor.

Werden alle Menschen lebend vom Berg zurückkommen?

Die Atmosphäre wird sehr gut eingefangen, die Protagonisten werden ausführlich beschrieben und die Orte bildlich dargestellt.
Als Hörer:in wandert man mit den Frauen durch die Wildnis, spürt die Angst hochkriechen und lässt uns den Atem anhalten.

Die Autorin versteht es perfekt, die Spannung zu halten. Der Perspektivwechsel zwischen den Frauen und einem Mann aus dem Dorf lassen die Gedanken und Geschehnisse auf den/die Hörer:in einwirken und geben Rätsel auf.

Die unterschiedlichen Sprecher:innen der Story/des Hörbuchs fesseln den Hörer:in, man wird fantastisch abgeholt und sehr gut unterhalten.

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