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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2021

Waisenkind gegen Weltmeister

Das Damengambit
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Meine Meinung und Inhalt

"„Ich kann ohne die Pillen nicht schlafen.“ „Dann solltest du erst recht keine mehr bekommen.“ „Sie hätten uns die gar nicht erst geben dürfen.“ „Ich dulde keine Widerworte!“" ...

Meine Meinung und Inhalt

"„Ich kann ohne die Pillen nicht schlafen.“ „Dann solltest du erst recht keine mehr bekommen.“ „Sie hätten uns die gar nicht erst geben dürfen.“ „Ich dulde keine Widerworte!“" (ZITAT)

Was für ein großartiges Buch! Ich habe zuerst die Serie geschaut und kann nur sagen, dass dieses tolle Roman ein noch viel intensiveres Erlebnis für mich bereit hielt, als es die grandiose Serie vermochte.

Tevis hat einen grandiose Schreibstil und konnte mich mit der Story rund um die junge Beth Harmon absolut fesseln. Die Entwicklungen und sozialen Hintergründe in Beths Leben sind so spannend miteinander verwoben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

"„Spielst du auch Partien im Kopf durch, wenn du allein bist? Ich meine, von vorne bis hinten?“ „Machen das nicht alle?“" (ZITAT)

Mit acht entdeckt Beth Harmon im Waisenhaus zwei Möglichkeiten, der harten Realität zu entfliehen: die grünen Beruhigungspillen, die den Kindern täglich verabreicht werden. Und Schach. Das Mädchen ist ein Ausnahmetalent und gewinnt Turnier um Turnier, mit 16 spielt sie gegen lauter erwachsene Männer um die US-Meisterschaft. Ihr Weg führt steil nach oben, doch bei jedem Schritt droht der Abgrund von Sucht und Selbstzerstörung. Es geht vor allem ums Heranwachsen, um Hochmut und den tiefen Fall, natürlich. Und ums Gewinnen.

Walter Tevis (1928–1984) war ein amerikanischer Schriftsteller. Nachdem er als junger Mann im Zweiten Weltkrieg im Pazifik gedient hatte, studierte er Literatur an der University of Kentucky und arbeitete lange Jahre als Lehrer und Universitätsdozent, ehe er freier Schriftsteller wurde. Von seinen Romanen wurden mehrere hochkarätig verfilmt (›Die Haie der Großstadt‹ mit Paul Newman, ›Die Farbe des Geldes‹ mit Tom Cruise, ›Der Mann, der vom Himmel fiel‹ mit David Bowie). Nach dem weltweiten Erfolg der Netflix-Serie ›Das Damengambit‹ mit Anya Taylor-Joy wird sein Werk wiederentdeckt.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Selbstfindung

Es ist okay
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Meine Meinung und Inhalt

"Das Leben macht niemals einen Punkt. Man lernt nie aus. Wenn man denkt, die Antwort zu kennen, ändert das Leben die Frage. Das Leben ist Polarität, eine ewige Achterbahn. ...

Meine Meinung und Inhalt

"Das Leben macht niemals einen Punkt. Man lernt nie aus. Wenn man denkt, die Antwort zu kennen, ändert das Leben die Frage. Das Leben ist Polarität, eine ewige Achterbahn. Selbstfindung ist eine Lebensaufgabe." (ZITAT)


Angela Doe wurde 1989 in München geboren. Sie studierte Fotodesign an der Hochschule in München und gründete 2013 ihren Blog. Dort war sie lange Jahre als Fashionbloggerin unterwegs, bis sie sich umorientierte. Heute steht sie auf ihrem Instagram-Kanal @angeladoe für Themen wie Selbstakzeptanz, Verletzlichkeit und Offenheit ein. Gemeinsam mit ihrer Seniorenkatze Sherry lebt sie auch heute noch in ihrer Heimatstadt München.

"Es ist okay, ganz genau zu wissen, was eigentlich richtig wäre, was einem eigentlich guttun würde - und es trotzdem nicht zu tun." (ZITAT)

In ihrem Buch "Es ist okay" berichtet sie über ihr Leben, welches alles andere als einfach war, und gibt dem Leser tiefe ehrliche Einblicke in ihr Seelenleben. Ein großes und wichtiges Thema ist Angelas Essstörung. Daher findet sich auch zu Beginn des Buchs eine Erklärung zu Triggerwarnungen und diese Triggerwarnungen setzt sie sehr gut vor den kritischen Stellen im Buch ein.

Sie erzählt, dass es okay ist, nicht zu wissen, was man will.

Das Buch motiviert, weckt auf und berührt.

"Die Zwanziger sind dafür da, mit all seinen Vorstellungen, die man vom Leben hat, aufzuräumen. Die Zwanziger sind dafür da, um alles auszuprobieren, was man glaubt zu wollen - nur um festzustellen, dass man eigentlich etwas ganz anders möchte." (ZITAT)

Selbstfindung ist eine Lebensaufgabe und keine Checkliste, die man bis Ende zwanzig abgearbeitet haben muss.

Es gibt keine Fehler – nur Situationen, an denen wir rückblickend wachsen konnten. Diese wichtige Erkenntnis musste sich Angela Doe hart erkämpfen. Stück für Stück lernte sie, ihren Körper und das Leben zu lieben. Sie überwand ihre Essstörung, fand ihren Platz in dieser Welt und den Weg zu sich selbst.

Ein wunderschönes Buch, offen, ehrlich, emotional und direkt. Absolute Leseempfehlung.


https://www.instagram.com/flowers.books/

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Sehr schöner Ratgeber!

Gelassen leben
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Meine Meinung und Inhalt

Das Buch beginnt sofort sehr ansprechend.

"Herzlichen Glückwunsch! Sie haben den ersten Schritt getan und den Entschluss gefasst, dass sich etwas ändern soll. Von nun an ...

Meine Meinung und Inhalt

Das Buch beginnt sofort sehr ansprechend.

"Herzlichen Glückwunsch! Sie haben den ersten Schritt getan und den Entschluss gefasst, dass sich etwas ändern soll. Von nun an werden Sie dem Stress die Stirn bieten! Die schlechte Nachricht zuerst: Dieses Buch wird nicht alle Ihre Sorgen sofort und für immer in Luft auflösen." (ZITAT)

Viele Menschen wünschen sich mehr Lebensfreude, Gelassenheit und Resilienz im Leben. Jedoch ist die Umsetzung oder das Erreichen dieser Ziele nicht so einfach.

Der Ratgeber von Middendorf zeigt anschaulich und leicht verständlich, wie es im Alltag gelingt, eine gute Balance zwischen Beanspruchung und Erholung zu finden.

Alle Empfehlungen basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus den Bereichen Psychologie, Yoga, Verhaltenstherapie sowie Glücks- und Sexualforschung.

Das Buch beinhaltet Übungen für ein stärkeres Selbstwertgefühl, rund um gewaltfreie Kommunikation, Achtsamkeitsübungen sowie Methoden zur Entspannung. Ein inspirierender, alltagstauglicher Ratgeber, der mehr Zufriedenheit in Ihr Leben bringt.


Ich finde, dass der Ratgeber ganz toll gestaltet und übersichtlich aufgebaut ist. Ein wirklich toller Ratgeber! Das Inhaltsverzeichnis ist hilfreich uns sehr gut unterteilt und detailliert.

"Oft kreisen unsere Gedanken um das, was mal war, oder das, was sein wird. Nicht selten ist das verbunden mit Sorgen und übermäßigem Grübeln. Deshalb ist es hilfreich, den Blick immer wieder ins Hier und Jetzt zu lenken." (ZITAT)


Katharina Middendorf ist Diplom-Kommunikationswirtin und deutschlandweit bekannte Expertin für Yoga. Seit 2008 bildet sie Yogalehrer aus und fort, veröffentlicht Bücher und schreibt regelmäßig für deutsche Yoga- & Lifestyle-Magazine. Darüber hinaus arbeitet sie als staatlich geprüfte Heilpraktikerin für Psychotherapie mit Menschen in Umbruchsituationen, sowie als Paar- und Sexualtherapeutin in eigener Praxis.

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Veröffentlicht am 06.12.2021

Toxisch

Das Archiv der Träume
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Meine Meinung und Inhalt

Man sagt nur: Warum gingst du nicht / Warum flohst du nicht / Warum sprachst du nicht? (Und: Warum quälst du dich?) Ich will ja, doch ich kann nicht, kann nicht, kann nun ...

Meine Meinung und Inhalt

Man sagt nur: Warum gingst du nicht / Warum flohst du nicht / Warum sprachst du nicht? (Und: Warum quälst du dich?) Ich will ja, doch ich kann nicht, kann nicht, kann nun mal nicht. Was mir bis dato nicht klar war: Zwang ist Gift."(ZITAT)

Das Archiv der Träume ist Carmen Maria Machados ganz persönliche Geschichte und literarische Auseinandersetzung mit toxischen Beziehungen. Aber auch eine Geschichte des Heranwachsens und des sexuellen Erwachens im ländlichen Amerika.

"Mit acht war ich gertenschlank und ängstlich. Ich war die meiste Zeit zu angespannt, um vor mich hin zu träumen, aber dieses Sit-zen im Gras verschaffte mir eine gewisse innere Ruhe." (ZITAT)

Es geht um die Protagonistn Carmen. Diese scheint endlich ihre Traumfrau gefunden zu haben. Die Tage und Nächte mit ihr in ihrem Traumhaus sind unbeschreiblich. Doch ihre Traumfrau hat eine weitere Beziehung. Carmen macht es nichts aus, in einer offenen Dreier-Beziehung zu leben. Mehr und mehr lässt sie sich auf sie ein. Doch ihre Traumfrau hat auch noch andere Seiten. So schön es auch ist – Carmen stellt fest, dass ihre selbstbewussten Forderungen und regelmäßigen Ausfälle sie psychisch und physisch fertig machen. Doch wie herauskommen aus diesem Strudel aus Liebe und Abhängigkeit, psychischen Terror und schließlich sogar handfester Gewalt? Die Geschichte ist spannend, fesselnd, erschreckend, emotional und sehr authentisch und greifbar. Darüber hinaus verbreitet sich eine absolute Hilflosigkeit, die absolut spürbar ist. Intensiv breiten sich im weiteren Verlauf Gefühle wie Angst und Panik aus, da es schier scheinbar kein Entrinnen, kein Zurück gibt aus dieser entsetzlichen Beziehung, die sich immer mehr und mehr als ein auswegloses Gruselkabinett entpuppt.


Die Autorin hat mich mit dem Ende sehr überrascht, was das Buch zusätzlich gut abgerundet hat. Das Cover ist wunderschön und ist absolut passend.
Ein grandioses Werk, das meine absolut Leseempfehlung bekommt!

„Die Entscheidung darüber, was ins Archiv aufgenommen und was ausgelassen wird, ist ein politischer Akt, den die Archivarin und der politische Kontext bestimmen, in dem sie lebt.“ (ZITAT)

Carmen Maria Machado, Autorin, Kritikerin und Essayistin. Ihre Arbeiten erschienen im »The New Yorker« und in zahlreichen weiteren Zeitschriften und Anthologien. Gemeinsam mit ihrer Frau lebt Machado in Philadelphia und ist Abrams Artrist-in-Residence an der University of Pennsylvania.


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Veröffentlicht am 24.11.2021

Albtraumhafte Ereignisse

Der Angstsammler
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Meine Meinung und Inhalt

"Ich schreibe dies, weil ich inzwischen nicht mehr weiß, ob ich in ein schreckliches Geheimnis eingeweiht wurde oder selbst wahnsinnig bin. Letzteres wäre für mich als praktizierender ...

Meine Meinung und Inhalt

"Ich schreibe dies, weil ich inzwischen nicht mehr weiß, ob ich in ein schreckliches Geheimnis eingeweiht wurde oder selbst wahnsinnig bin. Letzteres wäre für mich als praktizierender Psychiater zweifellos in ethischer wie auch in wirtschaftlicher Hinsicht schlecht. Weil ich jedoch nicht glauben kann, dass ich verrückt bin, poste ich diese Geschichte, denn wahrscheinlich seid ihr die einzigen Menschen, die sich überhaupt vorstellen können, dass sie möglicherweise wahr ist." (ZITAT)

Aufgrund des spannenden Klappentextes und des vielversprechenden Covers wurde ich auf dieses Buch aufmerksam. Dieses Debüt von DeWitt hat mir absolut gut gefallen und konnte mich fesseln.

Es geht um einen rätselhaften Patienten, welcher den jungen Psychiater Parker H. in seinen Bann zieht.

Seit dem sechsten Lebensjahr wird der mittlerweile 30-jährige Mann, den alle nur „Joe“ nennen, in der düsteren Nervenheilanstalt in Neuengland verwahrt.

Er gilt als nicht therapierbar.

Jeder, der mit ihm spricht, verliert den Verstand oder begeht Selbstmord. Allen Warnungen zum Trotz beschließt der ehrgeizige Parker, „Joe“ in seiner Zelle zu besuchen.

Gleich zu Beginn hat mich der Erzählstil aus Sicht Parkers und der Tagebuchähnliche Aufbau an Bram Stokers Dracula und die Figur des Jonathan Harker erinnert.

Ich kann mir das Buch auch sehr gut verfilmt vorstellen.

„Der Angstsammler“ ist ein packender, atmosphärischer Thriller und ein überaus gelungenes Debüt. Ich bin auf sein nächstes Werk schon sehr gespannt.


Jasper DeWitt ist das Pseudonym eines Journalisten. »Der Angstsammler« ist sein erster Roman. Der Autor lebt in L.A.

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