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Veröffentlicht am 30.07.2024

Überraschend

Die Schwestern
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Meine Meinung und Inhalt

"Trauer ist ein Haus ohne Fenster und Türen und ohne Möglichkeit, die Zeit zu bestimmen." (ZITAT)


Die Schwestern Juli und September sind unzertrennlich. Doch als Juli sich ...

Meine Meinung und Inhalt

"Trauer ist ein Haus ohne Fenster und Türen und ohne Möglichkeit, die Zeit zu bestimmen." (ZITAT)


Die Schwestern Juli und September sind unzertrennlich. Doch als Juli sich für einen Jungen aus der Schule interessiert, gerät die eigene kleine Welt der Schwestern ins Wanken. Was geschah damals auf dem Tennisplatz der Schule, im strömenden Regen? Was haben Juli und September getan, dass ihre Mutter nicht mehr mit ihnen spricht? Juli weiß nur, dass sie deswegen hier sind, in dem einsamen, verfallenen Cottage an der englischen Küste. Während das Haus sich unter dem Gewicht von Zorn und Trauer zunehmend auflöst, erinnert sich Juli plötzlich an ein schreckliches Versprechen.

"Das Ruhehaus hat schwer zu tragen. Und zwar: Mums unendliche Traurigkeit, Septembers unberechenbare Wut, mein stilles Scheitern daran, den Ansprüchen die alle an mich haben, gerecht zu werden, die Jahreszeiten, den Tod kleiner Tiere im umliegenden Buschland, jedes Wort, das wir einander aus Liebe und Zorn sagen." (ZITAT)

Die Geschichte beginnt zu Beginn etwas unklar. Man weiß als Leser nicht, wie sich die Geschichte entwickelt, was mich durchaus fesseln konnte. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Man weiß, dass etwas passiert ist, doch nicht genau was und was der Aufbruch ins Ruhehaus auf sich hatte.
Der Schreibstil der Autorin ist packend, die Schilderungen und der Perspektivenwechsel mehr als gelungen. Die Entwicklung überraschend und bewegend.


Daisy Johnson, geboren 1990, war mit 27 Jahren die jüngste Autorin, die jemals Finalistin des Booker Prize war. Ihr erster Roman Untertauchen erschien 2020 bei btb. Die Schwestern ist ihr zweiter Roman und stand auf der Shortlist für die Initiative »Futures« des Women's Prize for Fiction, welche die talentiertesten britischen Nachwuchsautor*innen auszeichnet. Der Film September Says von Ariane Labed basiert auf dem Roman und wurde u.a. für die Goldene Kamera in Cannes und für den Sydney Film Prize nominiert. Daisy Johnson lebt mit ihrer Familie in Oxford.


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Veröffentlicht am 22.07.2024

Über Freundschaft, die Suche nach sich selbst und den Rausch der ersten Beziehungen

Die Sache mit Rachel
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Meine Meinung und Inhalt


Als die junge Studentin Rachel während ihres Nebenjobs im Buchladen auf James trifft, ist es Freundschaft auf den ersten Blick. Der temperamentvolle James lädt Rachel sofort ...

Meine Meinung und Inhalt


Als die junge Studentin Rachel während ihres Nebenjobs im Buchladen auf James trifft, ist es Freundschaft auf den ersten Blick. Der temperamentvolle James lädt Rachel sofort ein, seine Mitbewohnerin zu werden. Um wiederum Rachels angebeteten Literaturprofessor Dr. Fred Byrne näherzukommen und ihn zu verführen, organisieren James und Rachel eine Lesung im Buchladen, die sich am Ende ganz anders entwickelt als gedacht. Denn Fred Byrne verfolgt seine eigenen Interessen.

Und so verstricken sich die Leben dieser drei Menschen vor dem Hintergrund der Finanzkrise in Cork immer rasanter ineinander.


Die Geschichte von Rachel wird in mehreren Zeitebenen in der Ich-Form erzählt, mal als junge Studentin und dann gute zehn Jahre später als verheiratete Frau. Ich habe es geliebt in das Leben der Charaktere abzutauchen, an ihrem Leben teilzuhaben und an einer andere Kultur und deren Veränderungen teilzuhaben. Nach und nach lernt man mehr über Rachel und James kennen, so entsteht ein authentisches Porträt - nicht nur einer besonderen Freundschaft - sondern auch über die gesamte Millenial-Generation in Irland, in den frühen 2010er Jahren, mit allen Höhen und Tiefen, mit all ihren Herausforderungen im Dating, der Jobsuche und der Selbstfindung ebenso wie Queerness, Umgang mit den in Irland verbotenen Abtreibungen und vielem mehr. Der Schreibstil von der Autorin Caroline O’Donoghue macht Spaß, ist lebendig, frisch und steckt voller Humor.


Das Ende war überraschend aufgrund der Entwicklung der Protagonisten.

Caroline O’Donoghue ist Journalistin und Autorin. Sie hat mehrere Romane veröffentlicht, schreibt u.a. für den Irish Independent, Glamour und Buzzfeed und hat eine feste Kolumne im Irish Examiner. Als Gastgeberin des Podcasts »Sentimental Garbage« spricht sie mit anderen Autor*innen über Unterhaltungsliteratur.


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Veröffentlicht am 16.07.2024

(K)Ein Tag wie jeder andere

Death. Life. Repeat.
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Meine Meinung und Inhalt

Der Zeitschleifen-Roman war genau nach meinem Geschmack. In dem Buch geht es um Spencer. Dieser ist eher eher am Feiern interessiert als am Lernen, wird mit den dunklen Seiten ...

Meine Meinung und Inhalt

Der Zeitschleifen-Roman war genau nach meinem Geschmack. In dem Buch geht es um Spencer. Dieser ist eher eher am Feiern interessiert als am Lernen, wird mit den dunklen Seiten seines Freundes Anthony konfrontiert, als dieser Clara Hart auf einer Party missbraucht. Die tragische Nacht wiederholt sich immer wieder, und Spencer erkennt schließlich, dass er in einer Zeitschleife gefangen ist.

Wie oft wird er Clara Hart sterben sehen, bevor er diesen Bann brechen kann?

"»Nein, Clara, du kannst so doch nicht Auto fahren, Süße, du
bist betrunken.«
Claras Augen schießen umher, schauen in alle unbesetzten
Winkel. Sie schlingt die Arme um sich selbst, so eng, als würde
sie versuchen zu verschwinden. »Ich lauf.«
»Was?«
»Sorry … ich muss einfach«, sagt Clara von der Türschwelle
aus, mit Blick nach innen." (ZITAT)


Louise Finch nimmt sich toxischer Männlichkeit, geschlechtsspezifischer Gewalt und kollektivem Schweigen an. Aktuelle Themen erzählt aus einer ungewöhnlichen Perspektive.

Finch's Schreibstil ist lässig und locker. Sie begibt sich beinahe in eine zügellose Umgangssprache mit Wörtern wie "Arschloch", "gepennt", "verplempert", "kotzt", "scheiße"....
Die Covergestaltung sowie die Illustrationen von Annabelle von Sperber haben das Buch toll abgerundet.


Für mich ist "Death. Life. Repeat." von Louise Finch ein ganz tolles spannendes Jugendbuch - auch für Erwachsene.

»Könntest Du mir beschreiben, was Clara auf der Party ge-
tan hat?« Ihr Ausdruck ist einfühlsam, aber die Frage ist eine
Falle. Mein Herz klopft schneller. Meine Gedanken wandern
zu Clara auf Anthonys Bett, aber nein, das nicht. Clara würde
nicht wollen, dass sie das wissen." (ZITAT)

Von der Autorin selbst ist wenig bekannt.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Erinnerungen

So ist das nie passiert
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Meine Meinung und Inhalt

»Das hier sollte ein Familien-, ein Geschwister treffen sein.
Es ist fast unmöglich, Michael und Nate zur genau gleichen Zeit in London zu erwischen.«
»Willa gehört ...

Meine Meinung und Inhalt

»Das hier sollte ein Familien-, ein Geschwister treffen sein.
Es ist fast unmöglich, Michael und Nate zur genau gleichen Zeit in London zu erwischen.«
»Willa gehört praktisch zur Familie.«
»Aha.«
»Sie hat so viel durchgemacht.«
»Sicher.« Cat durchbohrt mich mit Blicken, ist dann aber
gleich wieder freundlich. »Ich weiß.« (ZITAT)


Die mysteriös und geheimnisumwobene Geschichte beginnt mit einem Abendessen und hier sind sofort Spannungen der einzelnen Protagonisten sichtbar. Beim Nachtisch erzählt uns Liv von ihrer Erinnerungsforschung und spätestens ab hier hat mich das Buch fesseln können.

Zu meinem Erstaunen erzählt sie uns, wie fehlbar unsere Erinnerungen sein können, wie unser Verstand Dinge überdenkt und wie wichtige Dinge, an die wir uns aus unserer Kindheit erinnern, möglicherweise nicht einmal wahr sind. Ein wirklich toller Gedankengang.

Man denkt dann als Leser selbst, was man als Kind erlebt hat, ob die Erinnerungen der Wahrheit entsprechen.

Für mich ist "So ist das nie passiert" ein äußerst gelungenes Debüt, das auch zeitlich zum Nachdenken anregt.


Als Willa ein Teenager war, verschwand ihre kleine Schwester Laika spurlos. Auch über zwanzig Jahre später hat Willa die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Laika noch lebt. Hartnäckig sucht sie weiter nach ihr. Sie sehnt sich nach der Familienidylle, die mit Laika verloren zu sein scheint. Darüber vernachlässigt sie die Beziehungen zu den Menschen, die tatsächlich noch Teil ihres Lebens sind. Dann trifft sie auf einer Dinnerparty eine Frau, in der sie endlich ihre verlorene Schwester zu erkennen glaubt. Was als zwangloses Essen beginnt, wird zu einem denkwürdigen Abend, der alles verändert, was Willa von ihrem Leben zu wissen meinte.


"Mit der Zeit wird die übertriebene Geschichte die Version, die wir tatsächlich glauben, und in unseren Köpfen ist sie nicht mehr vom Original zu unterscheiden. Und ich habe noch ein anderes Beispiel, das müsst ihr nicht laut sagen, aber wart ihr jemals mit jemandem zusammen, den ihr rückblickend total nervig findet?« (ZITAT)



Sarah Easter Collins ist in Kent, England, aufgewachsen und hat in Exeter studiert, bevor sie nach Botswana und später nach Thailand und Malawi zog, um dort Kunstunterricht zu geben. Ihre große Leidenschaft neben dem Schreiben ist die Malerei. Für ihre Bilder lässt sie sich von Erinnerungen an Orte inspirieren, die ihr viel bedeuten, sowie von der Landschaft um sich herum: das wunderschöne Exmoor, eine faszinierende Heidelandschaft voller Moore und Wälder, wo sie mit ihrem Sohn Luke, ihrem Mann und ihren Hunden lebt. Hier liebt sie es, durch die unberührte Natur zu laufen und in den wilden Flüssen und Seen schwimmen zu gehen.


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Veröffentlicht am 09.07.2024

Spurensuche - E.T.

Seinetwegen
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Meine Meinung und Inhalt

Seit Jahren denke ich, wenn ich eines dieser Ortsschilder passiere: Ob E. T. wohl noch lebt? Er müsste Mitte achtzig sein.
Wie hat er die letzten sechzig Jahre verbracht, ...

Meine Meinung und Inhalt

Seit Jahren denke ich, wenn ich eines dieser Ortsschilder passiere: Ob E. T. wohl noch lebt? Er müsste Mitte achtzig sein.
Wie hat er die letzten sechzig Jahre verbracht, mit seiner Schuld? Und dann der Gedanke: Ich muss ihn suchen, ihn aufsuchen. Den Töter meines Vaters." (ZITAT)

Zora del Buono, 1962 in Zürich geboren, ist eine Schweizer Journalistin, Schriftstellerin und Architektin. Sie studierte Architektur in Zürich und in Berlin und fing nach ihrem Abschluss an als Architektin zu arbeiten. Darüber hinaus gründete sie zu dieser Zeit zusammen mit ihren Kolleg*Innen die Zeitschrift Mare. 2008 gab Zora dann schließlich ihr Debüt als Autorin mit ihrem Roman „Canitz´ Verlangen“. Seitdem veröffentlicht sie neben Romanen auch erfolgreiche Reisebücher. Für ihre herausragenden Arbeiten wurde sie zudem unter anderem mit dem ITB BuchAward ausgezeichnet. Heute lebt sie als freie Autorin zusammen mit ihrer Familie in Berlin.

"Lindgrüne VW Käfer gab es viele. Da saßen Menschen drin, die nichts von unserer persönlichen Käfer-Tragödie wussten.
Es ist ein Auto, das man gern anschaut, fröhlich, ein brummendes buntes Tier, für viele war es ihr erstes Auto überhaupt, ein Freiheitsversprechen; für uns war es der Tod." (ZITAT)

Zora war acht Monate alt, als ihr Vater 1963 bei einem Autounfall starb. Der tote Vater war die große Leerstelle der Familie. Wie kann jemand, der fehlt, ein Leben dennoch prägen? Die Tochter macht sich auf die Suche und fragt, was der Unfall bedeutet hat: für die, die mit einem Verlust weiterleben, für den, der mit einer Schuld weiterlebt. Seinetwegen erzählt Zeitgeschichte als Familiengeschichte – detailgetreu, raffiniert komponiert, so präzise wie poetisch.


Das Buch besteht aus Ausschnitten von Erinnerungen und Gedanken von der Autorin. Die Gefühle des Verlustes und der Schmerz werden deutlich, den Drang endlich herauszufinden, wer ihren Vater getötet hat, ist authentisch dargestellt. Möglicherweise ist das Buch eine Art Aufarbeitung für die Autorin. Er wurde nie vergessen und das macht Sie deutlich.

Ich konnte zu dem Buch nur schwierig einen Bezug aufbauen, da die Erinnerungen sehr sprunghaft waren. Der Schreibstil war gut, die Covergestaltung sehr gelungen, ebenso die Bilder von den Eltern zwischen den einzelnen Seiten.

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