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Veröffentlicht am 19.12.2018

Bin ich in Gefahr? Oder bin ich selbst die Gefahr?

Grandhotel Angst
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Inhalt:
Italien, März 1899. Die junge Nell reist mit ihrem Mann Oliver an die ligurische Küste, um in Bordighera ihre Flitterwochen zu verbringen. Das Paar logiert im luxuriösen Grandhotel Angst. Nell ...

Inhalt:
Italien, März 1899. Die junge Nell reist mit ihrem Mann Oliver an die ligurische Küste, um in Bordighera ihre Flitterwochen zu verbringen. Das Paar logiert im luxuriösen Grandhotel Angst. Nell ist von dem großartigen Gebäude, dem exotischen Hotelpark und dem Blick aufs funkelnde Meer fasziniert. Doch zu ihrer Überraschung kennt Oliver nicht nur bereits das Personal und einige Gäste, sie scheinen auch Geheimnisse zu teilen. Als ein Hotelgast überraschend verstirbt, beginnt Nell, nachzuforschen. Und stößt auf eine Geschichte von Schuld und Verrat – und auf eine unheimliche Legende, die sie in ihren Bann zieht. Bis sie plötzlich selbst im Verdacht steht, ein Verbrechen begangen zu haben ...

Meine Meinung:

>>Erschöpft reibe ich die Hände aneinander, und mit der Wärme,
die in meine Glieder zurückströmt, wächst auch die Hoffnung,
dass alles nur ein Hirngespinst war, eine unglückliche Verkettung von Umständen, die sich irgendwie erklären lässt, wenn ich mich nur richtig erinnere.<< (ZITAT)

Der Schreibstil der Autorin Emma Garnier hat mir gleich von Beginn an sehr gut gefallen. Er wirkte edel, malerisch und poetisch. Die Beschreibungen waren detailliert und man konnte sich durch ihre tolle Wortwahl die Umgebung und die Situationen sehr gut vorstellen.

Da es dieses Hotel Angst tatsächlich gibt, hat mir das Buch zusätzlichen Nervenkitzel bereitet.

Die Story, sowie die Protagonisten waren ausgesprochen passend. Da war Oliver, der mir nie wirklich sympatisch war und Nell, welche sich meiner Meinung nach überstürzt in eine Ehe mit einem Mann gestürzt hat, welchen sie kaum kennt. Sie weiß nichts über seine Vergangenheit - das merkt sie erstmals - als sie sich in den Flitterwochen befinden. Das ganze Geschehen wirkt mysteriös und geheimnisvoll und vor allem gefährlich.

>> Vor meinen Augen tobt ein Sturm, der dem in meinem Inneren in nichts nachsteht.<< (ZITAT)

Das Cover von "Grand Hotel Angst" sticht eindeutig hervor und schon allein deshalb ist es optisch ein Blickfang und gefällt mir wirklich gut.

>>Bin ich die ganze Zeit einer Illusion gefolgt, habe ich die Wahrheit verschleiert, statt sie zu suchen? <<(ZITAT)

Das Buch hat mir wirklich gut gefallen - vor allem auch der Schluss hat das Buch ganz hervorrangend abgerundet.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Eine außergewöhnliche Familie

Schloss aus Glas (Filmausgabe)
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Inhalt:
Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Ihr Vater geht mit ihr auf Dämonenjagd, holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht es da schon, mit leerem Bauch ...

Inhalt:
Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Ihr Vater geht mit ihr auf Dämonenjagd, holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht es da schon, mit leerem Bauch ins Bett zu gehen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln. Doch irgendwann ist das Bett ein Pappkarton auf der Straße, und eine Adresse gibt es schon lange nicht mehr.
Jeannette Walls berichtet ohne Larmoyanz von ihrer ungewöhnlichen Kindheit in einer Familie, die man sich verrückter nicht vorstellen kann.


Meine Meinung:
Dieses Buch ist absolut berührend.
Man begleitet die Familie Walls auf Reisen - teilt ihre Erfahrungen und Erlebnissen. Die Hochs und die Tiefs.
Scheitern - aber nie als Scheitern anerkennen. Oft auf der Flucht, mit wenig Geld und selten einem richtigen Zuhause, welches sie auch als solches bezeichnen könnten. "Wir türmten ständig, meistens mitten in der Nacht." (ZITAT)

"»Katzen reisen nicht gern!«, erklärte Mom.Wer nicht gern reiste, sei bei unserem Abenteuer fehl am Platze, meinte Dad. Er hielt das Auto an, packte Quixote am Nackenfell und warf ihn aus dem Fenster. Quixote landete mit einem kreischenden Miauen und einem dumpfen Aufprall, Dad gab Gas, und ich brach in Tränen aus." (ZITAT)

Manche Handlungen waren ziemlich heftig und schwer nachvollziehbar, auch wenn die Autorin es mit ihrem herausragenden Schreibstil gemeistert hat, mich sofort in das Geschehen zu bringen. Ich konnte mir die Erzählerin Jeannette
ziemlich gut vorstellen. Sie erscheint mir während des ganzen Buches absolut mutig und scheint nie die Hoffnung aufzugeben,
dass alles gut wird, dass das Leben von einem Tag auf den anderen und der ständige Hunger, die ständigen Umzüge
und ihr trinkender Vater halb so schlimm sind.

Was mir auch wahnsinnig gut gefällt ist, dass die Autorin diese Leichtigkeit, die das Reisen für diese Familie ist, absolut
authentisch schildert. Die (wenigen) Sachen packen und in ein weiteres Abenteuer stürzen.

Das Ende hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es war ergreifend und ein idealer Abschluss des Buches.

Da ich das Buch so toll fand, werde ich mir auch demnächst den Film auf DVD bestellen und ich bin auf die Umsetzung bereits sehr gespannt.

Absolute Leseempfehlung meinerseits.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Schuldig?

Schuld
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Inhalt:
Ein Ehemann quält jahrelang seine junge Frau. Ein Internatsschüler wird fast zu Tode gefoltert. Ein Ehepaar verliert die Kontrolle über ihre sexuellen Spiele. Ein Mann wird wegen Kindesmissbrauchs ...

Inhalt:
Ein Ehemann quält jahrelang seine junge Frau. Ein Internatsschüler wird fast zu Tode gefoltert. Ein Ehepaar verliert die Kontrolle über ihre sexuellen Spiele. Ein Mann wird wegen Kindesmissbrauchs angeklagt. Leise, aber bestimmt stellt Ferdinand von Schirach die Frage nach der Schuld des Menschen.

Meine Meinung:
Mit gerade mal 200 Seiten hat es der Autor Ferdinand von Schirach geschafft, mich mit seinen 15 Kurzgeschichten zu fesseln und sprachlos zu machen.

Jede einzelne Geschichte hat mich mit so einer Wucht getroffen, die jeder nur verstehen kann, wenn er sie selbst gelesen hat.

Der Autor schreibt knapp, aber prägnant. Er wählt die richtigen Worte und weiß genau, wie er die passende Einleitung zu jeder Geschichte wählt.
Wenige Worte, große Wirkung.

Bereits nach der ersten Geschichte war ich gefesselt. Jede war anders auf seine Art und Weise und bleibt mir sicherlich im Gedächtnis.

Das Cover ist absolut passend. Kein Schick-schnack sondern schwarz-und weiß. Wie möglicherweise manche Entscheidungen - gut oder schlecht.

Was ist Schuld und wer handelt richtig.
Dieses Buch ist eine absolute Leseempfehlung meinerseits und regt definitv zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Positiv bekloppt

Treffen sich zwei Träume. Beide platzen.
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Meine Meinung:
Nachdem mich Patrick Salmen bereits mit seinem Buch "Ich habe eine Axt" absolut begeistert konnte und ich ihn auch schon live bei einigen Poetry Slams zuhören durfte, kann ich nun auch sein ...

Meine Meinung:
Nachdem mich Patrick Salmen bereits mit seinem Buch "Ich habe eine Axt" absolut begeistert konnte und ich ihn auch schon live bei einigen Poetry Slams zuhören durfte, kann ich nun auch sein neustes Werk "Treffen sich zwei Träume. Beide platzen." wirklich sehr empfehlen.
Humor ist bekanntlich - wie so vieles - Geschmacksache, jedoch trifft Patrick Salmen den Kern der Zeit und nimmt kein Blatt vor den Mund. Er erwähnt Dinge, die durch seine sarkastische ehrliche Art einfach absolut zum Schmunzeln sind.

Er berichtet von Raclette-Pärchen-Abenden und über seine Zugfahrts-Erlebnisse bis hin zu Spielplatzgeschichten.

In diesem Buch gibt es Titel wie z.B."Die zehn Phasen urbaner Spießigkeit", "Arial, die Meerjungfrau" und
"Schöner scheitern.", bei welchen die kreative Titelfindung des Autors wieder einmal besonders deutlich wird,
denn nicht zuletzt aufgrund der ausgefallenen Titelwahl seiner Bücher weckt er das Interesse des Lesers ("Genauer betrachtet sind Menschen auch nur Leute"; "Die letzten werden die ersten sein. Es sei denn, sie sind zu langsam."), sondern natürlich auch augrund seiner Authentizität .

Das Cover, welches den Autor selbst zeigt, finde ich gut gewählt und gefällt mir.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Dubai - Wo Sie die Zukunft schon heute erleben

Die Stadt im Nichts
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nhalt:

Ein etwas undurchsichtiger Auftrag führt den Werbetexter Tim Callaghan nach Dubai. Bevor er weiß, wie ihm geschieht, steht er zwischen Wolkenkratzern, die inmitten der Wüste erbaut wurden, und ...

nhalt:

Ein etwas undurchsichtiger Auftrag führt den Werbetexter Tim Callaghan nach Dubai. Bevor er weiß, wie ihm geschieht, steht er zwischen Wolkenkratzern, die inmitten der Wüste erbaut wurden, und fährt bei 45 Grad in vollklimatisierten SUVs über achtspurige Highways. Doch kaum hat er sich an seine neue Umgebung gewöhnt, wird ein Mitarbeiter seines Teams tot aufgefunden. Das Merkwürdige daran ist, dass es niemanden so recht zu stören scheint …

Meine Meinung:

Die Geschichte um Dubai und einen Werbespot der dort gedreht werden soll, verläuft sich leider auch "im Nichts". Die Handlung ist stellenweise langgestreckt und schwammig (Kriminalroman trifft auf Gesellschaftskritik) und trifft leider nicht meine Erwartungen, welche ich an das Buch ursprünglich hatte.


Aus der Story hätte der Autor einiges herausholen können, jedoch habe ich nach der Hälfte des Buches ein wenig das Interesse verloren.


Der Prolog beginnt zunächst aufregend, verläuft sich dann aber in einer zu langen Einleitung über den Luxus und die Möglichkeiten in Dubai.


"Dubai ist leicht erreichbar, familienfreundlich und vor allem sonnig und warm. Wärmer als die Kanaren und sogar als Barbados, quasi mit Sonnengarantie. Ein Urlaubsort, an dem der Gast vor Enttäuschungen sicher ist." (ZITAT)


Der Schluss hat letztendlich den Roman aufgebessert und mich zu einem dritten Stern animiert.


"Die Stadt im Nichts". Ein solider Roman, der mit einem einfachen flüssigen Schreibstil geprägt ist.


"Was war ein ausreichender Grund für einen Mord? War es tatsächlich denkbar, dass Raf hatte sterben müssen, weil er hinter dieses Geheimnis gekommen war? Falls es überhaupt ein solches Geheimnis gab. »Motiv« war leider ein schwammiger Begriff; der tatsächliche Auslöser für eine Tat war manchmal vielleicht eine Kleinigkeit."(ZITAT)


Das Cover (Eye-Catcher!), sowie der Kapitelaufbau und die Schriftgröße gefallen mir hingegen wirklich ausgesprochen gut.