Platzhalter für Profilbild

Books_of_Tigerlily

Lesejury Star
offline

Books_of_Tigerlily ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Books_of_Tigerlily über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2024

Toller Abschluss der Heimkehr-Trilogie

Vielleicht können wir glücklich sein
0

Alexa Hennig von Lange ist eine meiner liebsten deutschsprachigen Autorinnen, zuletzt konnte sie mich mit den ersten beiden Bänden ihrer Heimkehr-Trilogie komplett begeistern. Nun ist mit „Vielleicht können ...

Alexa Hennig von Lange ist eine meiner liebsten deutschsprachigen Autorinnen, zuletzt konnte sie mich mit den ersten beiden Bänden ihrer Heimkehr-Trilogie komplett begeistern. Nun ist mit „Vielleicht können wir glücklich sein“ der Abschluss der Trilogie erschienen.

Wie bereits in den vorherigen Teilen dreht sich die Handlung um Isabell und ihre Großmutter Klara, beide verbunden durch eine Spurensuche in die Vergangenheit. Abwechselnd erzählt aus der Perspektive der beiden Frauen, bilden Isabells Suche nach weiteren Einzelheiten von der Vergangenheit ihrer Großmutter den Rahmen für Rückblicke in Klaras Leben. Und dieses Leben hat es in sich, ist geprägt von einer der einschneidensten Entwicklungen der deutschen Geschichte. Im dritten Teil hat der Zweite Weltkrieg bereits begonnen und Klara erlebt dessen Schrecken als Mutter, Ehefrau eines Mannes an der Front und Mitglied einer dörflichen Gesellschaft und Stütze des ansässigen Frauenbildungsheims.

Ihre Eindrücke des Kriegsgeschehens und des Untergangs des Dritten Reichs werden durch die Autorin in dem ruhigen, stoischen und pragmatischen Ton ihrer Figur geschildert. Für mich wurde hierdurch das Grauen des Alltags mit Bormbardierungen, Krankheit, Verlust und Hunger in einer Weise vermittelt, die die damalige Zivilgesellschaft in den Mittelpunkt setzt. Neben subtilen Fragen nach Schuld waren eben diese Erlebnisse eindrücklich, die die Charaktere mit dem täglichen Kampf um Überleben und einem Stück Normalität beschäftigt haben.

In Kontrast hierzu setzt Alexa Hennig von Lange die Enkelin Isabell, die in der heutigen Zeit zurückblickt auf das Leben der Großmutter und ihr durch die hinterlassenen Tonbänder einen tieferen Zugang hierzu erlangt. Sie spiegelt sicherlich die Erlebnisse vieler Nachkriegsgenerationen wieder, die aufgrund einer schweigenden Eltern- und Großelterngeneration blinde Flecken in der Familiengeschichte haben. Dass die Autorin hier auf reale Vorkommnisse ihrer eigenen Familiengeschichte bezug nimmt, verstärkt die Erzählung in ihrer Tiefe.

Die Geschichte von Isabell und Klara ist insgesamt eine emotional berührende und daneben spannende Reise in die Vergangenheit, das ohne belehrende Wertungen auskommt und dafür die Erlebnisse von Zeitzeugen in den Mittelpunkt stellt. „Vielleicht können wir glücklich sein“ rundet die Heimkehr-Trilogie wundervoll und ergreifend ab, ich kann nur eine große Empfehlung für jeden Leser aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.10.2024

Spannender Auftakt einer neuen Krimi-Serie

Tode, die wir sterben
0

Nordische Krimis ziehen immer meine Aufmerksamkeit auf sich, so auch Tode, die wir sterben - bei dem das bekannte Autorenduo ein neues Ermittlerteam ins Rennen schickt, die gleich bei ihrem ersten Mordfall ...

Nordische Krimis ziehen immer meine Aufmerksamkeit auf sich, so auch Tode, die wir sterben - bei dem das bekannte Autorenduo ein neues Ermittlerteam ins Rennen schickt, die gleich bei ihrem ersten Mordfall zusammenarbeiten müssen.

Und eben dieser Mordfall stellt die beiden Ermittler Jon und Svea vor ein großes Rätsel. Handelt es sich um eine gezielte Tötung im Bandenmilieu oder war das Opfer bloß ein zufälliges? Man merkt, dass das die beiden Autoren sich damit an ein brandaktuelles Thema wagen, Malmö und seine Brennpunktviertel bietet ein entsprechendes Setting.

Auch die beiden Ermittler sind in ihren Gegensätzen und mit ihren unterschiedlichen Hintergründen wirklich gelungen umgesetzt und bieten einen jeweils unterschiedlichen Blick auf die Ermittlungsansätze. Erzählt wird abwechselnd und dabei sehr fließend aus beiden Perspektiven, wodurch auch die jeweilige Vergangenheit der beiden im Laufe der Handlung immer mehr beleuchtet wird. Hier bleibt jeweils noch Raum für weitere Fortsetzungen.

Ohne viel spoilern zu wollen nimmt die Ermittlung der beiden viele Wendungen und setzt dabei auch weitere, wirklich tagesaktuelle Themen schwerpunktmäßig um. Das konnte mich komplett abholen und lieferte mir eine neue Idee auf dem Krimimarkt. An mancher Stelle hat mich die Handlung vielleicht kurz verloren, konnte mich dann aber wieder auf den roten Faden zurückbringen.

Insgesamt ein vielversprechender und spannender Auftakt eines neuen Ermittlerduos aus Malmö, das viel Potential für weitere Bücher bereit hält.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.09.2024

Auftakt der Nightbirds-Dilogie

Nightbirds, Band 1: Der Kuss der Nachtigall (Epische Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
0

Nightbirds - Der Kuss der Nachtigall ist der Auftakt einer neuen Romantasy-Dilogie, die nicht nur durch die tolle Gestaltung der deutschen Ausgabe überzeugen kann, sondern auch und vor allem inhaltlich.

Die ...

Nightbirds - Der Kuss der Nachtigall ist der Auftakt einer neuen Romantasy-Dilogie, die nicht nur durch die tolle Gestaltung der deutschen Ausgabe überzeugen kann, sondern auch und vor allem inhaltlich.

Die Handlung spielt in der fiktiven Welt Sinta, in der Magie verpönt ist. Angelehnt an die Prohibtion und die goldenen 1920er Jahre gibt es aber auch in Sinta im Untergrund heimliche Magie, wie etwa die der drei Nightbirds. Aus deren Sicht wird die Handlung abwechselnd erzählt, wobei ich zu Beginn ein wenig Zeit brauchte, um mich zurecht zu finden. Die drei Protagonistinnen bringen alle Tiefgang und Charakter sowie eigene Geheimnisse mit, die sich nach und nach dem Leser eröffnen.

Auch die Handlung ist voller Wendungen und Intrigen und jeder Charakter hat scheinbar seine eigene Agenda. Es herrscht dadurch durchgehend eine subtile Spannung und man versucht, hinter all die Geheimnisse zu steigen.

Daneben entwickeln sich auch zarte Bande und man kann auch in romantischer Hinsicht mit den drei Protagonistinnen mitfiebern. Schön fand ich, dass gerade zu Beginn hier nichts zu vorhersehbar war, es wurden keine gängigen Klischees bedient. Dazu steht der Romance-Aspekt auch nicht allzu sehr im Vordergrund.

Insgesamt eine super gelungene Fantasy-Geschichte mit tollen Vibes und einer außergewöhnlichen Idee. Ich freue mich auf den zweiten Teil.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2024

Herbstliche Smalltown-Romance

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
0

Meet me in Autumn ist - wie der Titel und das Cover schon verraten - eine cosy Herbst-Romanze, die perfekt zum aktuellen Wetter und Mood passt.

Die Story folgt einem bekannten Muster von klassischen ...

Meet me in Autumn ist - wie der Titel und das Cover schon verraten - eine cosy Herbst-Romanze, die perfekt zum aktuellen Wetter und Mood passt.

Die Story folgt einem bekannten Muster von klassischen Smalltown-Romances. Protagonistin Jeanie ist eigentlich überzeugte Städterin und kommt aufgrund von schicksalhaften Umständen in eine Kleinstadt voller Charme, schrulliger aber liebenswerter Nebencharaktere und natürlich einem sexy Love Interest, Logan.

Die Autorin hat den Vibe einer kleinen gemütlichen Stadt schön eingefangen, besonders mochte ich die vielen Nebencharaktere, die einem ans Herz wachsen. Zwischen Logan und Jeanie knistert es schnell und ihre Lovestory entwickelt sich in einem schönen Tempo, gegen Ende war es vielleicht etwas viel Spice, aber auch das wird sicherlich einigen gefallen.

Insgesamt erinnert das Buch stark an Gilmore Girls, wer die Serie also mochte wird sicherlich auch dem Buch einiges abgewinnen können. Ich mochte den Vibe und die süße Lovestory sowie die tollen Charaktere.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.09.2024

Fantasy, wie man sie sich wünscht

Five Broken Blades
0

Die Autorin Mai Corland hat mit Five Broken Blades - Verrat ist Pflicht einen heiß erwarteten Fantasy-Auftakt abgeliefert, der alles mitbringt, was man sich für ein Buch des Genres wünscht. Den Leser erwarten ...

Die Autorin Mai Corland hat mit Five Broken Blades - Verrat ist Pflicht einen heiß erwarteten Fantasy-Auftakt abgeliefert, der alles mitbringt, was man sich für ein Buch des Genres wünscht. Den Leser erwarten Tropes wie unmöglicher Heist, Enemies to Lovers, Found Family und mehr.

Fünf bzw. sechs zusammengewürfelte Charaktere stellen sich dabei einer unmöglich scheinenden Aufgabe und trauen sich dabei gegenseitig keinen Zentimeter über den Weg. Abwechselnd aus ihren verschiedenen Perspektiven erzählt, wird die Handlung vorangetrieben und bietet gleichzeitig völlig unterschiedliche Charaktere, die alle Tiefgang mitbringen und die dem Leser im Laufe der Story auch schnell ans Herz wachsen. Auch gegenseitig öffnen sie sich. Das Buch bietet zusätzliche Romance-Aspekte, die die Handlung aber nicht überlagern, sondern sie toll ergänzen.

Das Worldbuilding liefert ein asiatisch angehauchtes Setting voller politischer Intrigen und Machtkämpfe und einer vielfältigen Gesellschaft, in die ich gerne noch tiefer abgetaucht wäre. Das Fantasy-Element ist sehr subtil, für meinen Geschmack hat das auch genau so zur übrigen Story gepasst.

Richtig großartig war aber das epische Ende mit einer wahnsinnigen Wendung, ein richtiges Herzschlag-Finale. Ich weiß tatsächlich gar nicht, wie ich es bis zur Fortsetzung so lange aushalten soll! Für mich eines der besten Debuts 2024.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere