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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2024

Familie, Freunde und das Altern

Wohnverwandtschaften
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Isabel Bogdan ist vielen sicherlich bekannt durch ihre Romane Laufen und Der Pfau. Mit Wohnverwandtschaften ist ihr neuester Roman bei Kiepenheuer & Witsch erschienen, der eine zusammengewürfelte WG und ...

Isabel Bogdan ist vielen sicherlich bekannt durch ihre Romane Laufen und Der Pfau. Mit Wohnverwandtschaften ist ihr neuester Roman bei Kiepenheuer & Witsch erschienen, der eine zusammengewürfelte WG und deren Bewohner in den Mittelpunkt stellt.

Startpunkt der Handlung ist der Einzug von Constanze in die besagte WG, die dort auf einen bunt zusammengewürfelten Haufen an Charakteren trifft. Erzählt wird in abwechselnden Perspektiven oder in gemeinsamen Szenen in Dialogform, das mochte ich sehr, brachte es doch einen tollen Drive in die Handlung.

Bei allen Protagonisten blickt man schnell hinter die Fassade, denn jeden treibt sein ganz eigenes Thema um. Die Autorin hat dabei sehr sensibel und unaufgeregt viele gesellschaftliche Themen einfließen lassen, die zum einen nachdenklich machen. Abgewechselt wird dies immer wieder mit auflockernden Szenen der WG, die den Leser zum Schmunzeln bringen.

Eine kurzweilige aber intensive Lektüre, die ich sehr mochte. Vor allem die Aufbereitung der Themen wie Verlust und das Älterwerden hat Isabel Bogdan toll umgesetzt.

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Es geht weiter mit den Essex Dogs

Winterwölfe
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Essex Dogs war einer meiner letzten Überraschungshits, konnte mich der Historiker Dan Jones doch mit seinem Romandebut komplett überzeugen. Nun legt er mit Winterwölfe nach und erzählt damit den zweiten ...

Essex Dogs war einer meiner letzten Überraschungshits, konnte mich der Historiker Dan Jones doch mit seinem Romandebut komplett überzeugen. Nun legt er mit Winterwölfe nach und erzählt damit den zweiten Teil in seiner Essex Dogs-Trilogie, die den Hunderjährigen Krieg zum Thema hat.

Im Fokus steht erneut die Söldnertruppe der Essex Dogs rund um deren Anführer Loveday, die alle gezeichnet sind von den Strapazen seit ihrer Anlandung in Frankreich, dargestellt im Auftaktroman. Winterwölfe knüpft dabei relativ nahtlos an die dortige Handlung an und erzählt die Geschichte der Dogs weiter, die in abwechselnder Perspektive eindrücklich von ihren Erlebnissen im Krieg erzählen.

Und genau das macht diesen Roman wie auch bereits Essex Dogs so besonders. Durch die Feder des Autors fließen wahnsinnig gut recherchierte historische Hintergründe in die Handlung ein und werden ergänzt durch die vielfältig ausgestalteten Protagonisten. Die Historie bildet den Rahmen für eine komplexe und spannende Handlung, bei der man als Leser auch allzu oft ins Reflektieren kommt über seine eigenen moralischen Grenzen. An mancher Stelle kommt man etwas aus dem Tritt aufgrund der häufigen Szene- und Perspektivwechsel, das fängt sich dann aber schnell wieder.

Ein fesselndes Buch, dass ungeschönt und in all seinen Details die Gräuel des Kriegsalltags für die Beteiligten beleuchtet und dabei dennoch die Leserschaft mit den Essex Dogs mitfiebern lässt. Auf jeden Fall lesenswert!

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Süße Christmas Story von Lucy Score

The Christmas Fix
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Das Jahr neigt sich dem Ende zu und es wird cozy. Da kommen Bücher mit weihnachtlichem Bezug gerade recht, um in festliche Stimmung zu kommen. Mit The Christmas Fix hat Lucy Score nun ebenfalls ein solches ...

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und es wird cozy. Da kommen Bücher mit weihnachtlichem Bezug gerade recht, um in festliche Stimmung zu kommen. Mit The Christmas Fix hat Lucy Score nun ebenfalls ein solches Buch auf dem deutschen Markt veröffentlicht.

Ich bin riesiger Fan der Autorin, ihre Knockemout-Reihe gehört zu meinen liebsten Romance-Büchern. Dementsprechend hohe Erwartungen hatte ich an The Christmas Fix. Mit Knockemout kann es zwar nicht mithalten, dennoch bot es mir süße Unterhaltung mit weihnachtlichem Touch.

Das Setting versprüht ebenfalls einen charmanten Kleinstadt-Flair mit passendem grumpy aber sexy Bürgermeister sowie einigen Nebencharakteren, die Witz und Charme versprühen. Catalina ist eine Protagonistin, die oberflächlich perfekt scheint, die aber einiges an Tiefe mitbringt. Das erkennt nach und nach auch Bürgermeister Noah. Zwischen den beiden sprühen wundervoll die Funken und es herrscht eine klassische Hassliebe. Es wird dann schnell spicy zwischen den beiden.

Insgesamt war mir einiges an der Entwicklung ihrer Lovestory zu glatt, wer hier also Drama und Tiefe erwartet wie bei Knockemout, dem wird sicherlich etwas fehlen. The Christmas Fix ist dagegen eine flüssige, süße und gleichzeitig sexy Story mit weihnachtlicher Atmosphäre von einer Autorin, die einfach schreiben kann.

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Auftakt zum Kingdom of Lies

Kingdom of Lies
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Bei Fantasy rund um Fae und verbotener Magie bin ich eigentlich immer direkt gecatcht, so auch durch den Klappentext zu Kingdom of Lies, dem Auftakt zu einer neuen Fantasy-Reihe. Die Geschichte rund um ...

Bei Fantasy rund um Fae und verbotener Magie bin ich eigentlich immer direkt gecatcht, so auch durch den Klappentext zu Kingdom of Lies, dem Auftakt zu einer neuen Fantasy-Reihe. Die Geschichte rund um Prisca und Lorian konnte mich dann mit genau dem begeistern, was ich mir von der Story erwartet habe.

Die Handlung spielt in einer magischen Welt, in der Menschen und Fae in einem angespannten Verhältnis leben. Ich fand das Worldbuilding geheimnisvoll und aufregend, hätte aber gerne noch mehr Informationen gehabt, um noch tiefer in die Story abtauchen zu können. Das Worldbuilding erfindet das Rad jetzt nicht völlig neu, bildet aber einen gelungenen Rahmen für die Handlung und die Motivation der Charaktere.

Prisca und Lorian sind beides Protagonisten, die sich gut ergänzen und sicherlich auch ein tolles Couple abgeben. Es gibt viele Tropes, die durch die Handlung aufgenommen werden, wie etwa Forced Proximity und Enemies to Lovers. Lorian bleibt dabei düster und geheimnisvoll, dennoch wurde ich durch ihn nicht sonderlich überrascht. Er entspricht einem gelungenen Bookboyfriend, hätte aber sicherlich noch Potential nach oben.

Insgesamt konnte mich die Geschichte unterhalten und hat meine Erwartungen an diese Fantasy erfüllt. Kingdom of Lies entsprach genau dem, was ich mir erhofft hatte und hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Toller Abschluss der Heimkehr-Trilogie

Vielleicht können wir glücklich sein
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Alexa Hennig von Lange ist eine meiner liebsten deutschsprachigen Autorinnen, zuletzt konnte sie mich mit den ersten beiden Bänden ihrer Heimkehr-Trilogie komplett begeistern. Nun ist mit „Vielleicht können ...

Alexa Hennig von Lange ist eine meiner liebsten deutschsprachigen Autorinnen, zuletzt konnte sie mich mit den ersten beiden Bänden ihrer Heimkehr-Trilogie komplett begeistern. Nun ist mit „Vielleicht können wir glücklich sein“ der Abschluss der Trilogie erschienen.

Wie bereits in den vorherigen Teilen dreht sich die Handlung um Isabell und ihre Großmutter Klara, beide verbunden durch eine Spurensuche in die Vergangenheit. Abwechselnd erzählt aus der Perspektive der beiden Frauen, bilden Isabells Suche nach weiteren Einzelheiten von der Vergangenheit ihrer Großmutter den Rahmen für Rückblicke in Klaras Leben. Und dieses Leben hat es in sich, ist geprägt von einer der einschneidensten Entwicklungen der deutschen Geschichte. Im dritten Teil hat der Zweite Weltkrieg bereits begonnen und Klara erlebt dessen Schrecken als Mutter, Ehefrau eines Mannes an der Front und Mitglied einer dörflichen Gesellschaft und Stütze des ansässigen Frauenbildungsheims.

Ihre Eindrücke des Kriegsgeschehens und des Untergangs des Dritten Reichs werden durch die Autorin in dem ruhigen, stoischen und pragmatischen Ton ihrer Figur geschildert. Für mich wurde hierdurch das Grauen des Alltags mit Bormbardierungen, Krankheit, Verlust und Hunger in einer Weise vermittelt, die die damalige Zivilgesellschaft in den Mittelpunkt setzt. Neben subtilen Fragen nach Schuld waren eben diese Erlebnisse eindrücklich, die die Charaktere mit dem täglichen Kampf um Überleben und einem Stück Normalität beschäftigt haben.

In Kontrast hierzu setzt Alexa Hennig von Lange die Enkelin Isabell, die in der heutigen Zeit zurückblickt auf das Leben der Großmutter und ihr durch die hinterlassenen Tonbänder einen tieferen Zugang hierzu erlangt. Sie spiegelt sicherlich die Erlebnisse vieler Nachkriegsgenerationen wieder, die aufgrund einer schweigenden Eltern- und Großelterngeneration blinde Flecken in der Familiengeschichte haben. Dass die Autorin hier auf reale Vorkommnisse ihrer eigenen Familiengeschichte bezug nimmt, verstärkt die Erzählung in ihrer Tiefe.

Die Geschichte von Isabell und Klara ist insgesamt eine emotional berührende und daneben spannende Reise in die Vergangenheit, das ohne belehrende Wertungen auskommt und dafür die Erlebnisse von Zeitzeugen in den Mittelpunkt stellt. „Vielleicht können wir glücklich sein“ rundet die Heimkehr-Trilogie wundervoll und ergreifend ab, ich kann nur eine große Empfehlung für jeden Leser aussprechen.

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