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Veröffentlicht am 28.08.2023

Berührende und spannende Lebensgeschichte

Einmal Himmel und zurück zu mir
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Die Autorin ist ungefähr in meinem Alter, als sie in Deutschland alles hinter sich lässt und zu einer Weltreise aufbricht. Vielleicht machte es mir das noch ein bisschen leichter, mich in sie hinein zu ...

Die Autorin ist ungefähr in meinem Alter, als sie in Deutschland alles hinter sich lässt und zu einer Weltreise aufbricht. Vielleicht machte es mir das noch ein bisschen leichter, mich in sie hinein zu versetzen und ihre Gedanken und Gefühle nachzuvollziehen.

Der Hauptteil des Buches dreht sich um den Südamerikanischen Kontinent. Celine Stüker schreibt so bildhaft, dass ich fast das Gefühl hatte, mit ihr dort zu sein. Mich hat beim Lesen stark beeindruckt, dass Celine so offen und mutig ist. Ich hatte den Eindruck, dass sie vor der Weltreise ein eher behütetes, angepasstes Leben geführt hat, in dem es nicht viele spontane Entscheidungen zu treffen gab. Sie war eher der Typ, der Listen führt, alles plant und nichts dem Zufall überlässt. Auf ihrer Reise durch Südamerika lernt sie, immer mehr Spontanität zulassen. Diese Entwicklung fand ich extrem spannend. Mit ihrem Erfahrungsbericht zeigt uns die Autorin auch, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt. Irgendwie findet es sich immer, sei es, dass das gebuchte Zimmer nicht bereit steht, oder dass eine eigentlich gewünschte Fahrt nicht stattfinden soll. Durch glückliche Fügungen oder eigene Initiative findet die Autorin immer eine Lösung und kommt vorwärts.

Schön fand ich, zu lesen, dass sie es relativ schnell schafft, sich von ihrem alten Leben insofern abzugrenzen, dass sie nicht mehr immer und sofort auf Nachrichten aus der Heimat reagiert. Vermutlich kennen das die Meisten von uns, dass wir immer auf Empfang sind. Es kommt eine Nachricht rein und wir beantworten die sofort. Das Handy ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Es lenkt aber auch davon ab, den Moment voll zu genießen, voll im Hier und Jetzt zu sein. Da hat Celine sehr schnell einen gangbaren Weg für sich gefunden.

Was mir aufgefallen ist, dass es ihr zunächst sehr schwer fällt, wirklich zu entschleunigen. Sie schreibt, dass sie sich für den nächsten Tag vorgenommen hat, langsam und ruhig zu machen und dann ist der Tag (für mein Empfinden) doch wieder sehr voll gestopft. Mag sein, dass das tatsächlich nur mein Empfinden ist, aber ich hätte da durchaus langsamer gemacht. Mir kam es teilweise nicht wie ein Marathon, sondern wie ein Sprint vor, den Celine da absolviert hat. Umso schwieriger stelle ich es mir vor, neben der Schmerzen, die für sie kaum auszuhalten sind, wenn man von einem Tag auf den anderen so auf Null gefahren wird. Ich kann die physischen und psychischen Probleme, die der Unfall mit sich gebracht hat, nur ansatzweise nachvollziehen. Ich glaube, dass es in der Realität noch viel schlimmer ist.

Hervorheben möchte ich, dass Celine Stüker nichts beschönigt, als sie über ihr Leben nach dem Unfall schreibt. Sie behält auch nicht für sich, dass sie manchmal einfach nicht mehr kann. Die Schmerzen sind zu stark, ihr Leben ist zu sehr eingeschränkt. Die Ärzte sind, was mich absolut nicht gewundert hat, keine Unterstützung. Als ich über die Schmerzmedikation, die auch einer Depression entgegen wirken soll gelesen habe, wurde ich so unglaublich wütend. Genau das ist es. Sie wissen nicht weiter, wollen sich auch gar nicht wirklich damit beschäftigen, wie Heilung möglich wäre, dann gibt es eben Antidepressiva, die uns abstumpfen lassen. Ob von der Autorin gewollt oder nicht, meine Meinung zur Schulmedizin hat sich mal wieder bestätigt. Für eine Schmerztablette sind sie gut, aber wenn es um ganzheitliche Heilung geht, dann sind sie nicht zu gebrauchen. Wirkliche Unterstützung findet sie, als sie sich auch alternativen Methoden gegenüber öffnet.

Ein ums andere mal habe ich gedacht: was für eine starke Frau. Ich weiß nicht, ob ich diesen Lebenswillen gehabt hätte.

Zwischendurch hatte ich den Eindruck, dass sie vor allem auch durch den Abstand, den sie zu ihren Geschwistern einnimmt, wenig Unterstützung hat. Niemand hat z. B. Zeit, ihr Turnschuhe ins Krankenhaus zu bringen. Das hat mich tatsächlich sehr betroffen gemacht. Dann hörte man aber doch wieder heraus, dass sie wenige, aber dafür anscheinend gute Freundinnen hat. Mir persönlich hat Celine Geschichte nochmal stark vor Augen geführt, dass man sich um seine Freunde kümmern muss. Man vergisst das im Alltag viel zu oft.

Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Ein starker Bericht, der zunächst durch Leichtigkeit und Abenteuer besticht und später betroffen macht, ohne, dass die Autorin mit ihren Worten um Mitleid heischen würde.

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Spannende Geschichte

Unter Schwestern
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Ich bin froh, dass ich „Unter Schwestern“ von Sophie Edenberg gelesen habe. Das Buch war so spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.

Die Geschichte wird die meiste Zeit aus Franziskas Sicht ...

Ich bin froh, dass ich „Unter Schwestern“ von Sophie Edenberg gelesen habe. Das Buch war so spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.

Die Geschichte wird die meiste Zeit aus Franziskas Sicht erzählt. Ab und an kommen aber auch Amelie, Katrin und Max zu Wort. Die Kapitel von Max und Katrin sind mit dem Namen überschrieben. Bei Franziska und Amelie gibt es keine Überschrift. Meist macht die Autorin aber innerhalb des ersten Absatzes klar, welche der Schwestern wir gerade begleiten.

Sophie Edenberg ist es gut gelungen, dass ich zwischendurch nicht mehr wusste, wer nun eigentlich die gute und wer die böse Schwester ist. Letzten Endes habe ich für mich entschieden, dass keine Schwester wirklich gut oder wirklich böse ist. Beide haben ihr Päckchen zu tragen, denn in der Vergangenheit der beiden Schwestern ist so einiges passiert, was den meisten Menschen nicht passiert. Von daher konnte ich beide Schwestern teilweise verstehen. Teilweise gehen beide aber natürlich zu weit, immerhin handelt es sich hier um einen Thriller.

Franziska konnte ich nicht immer ganz verstehen. Ich will hier nicht spoilern, deswegen kann ich nicht wirklich näher darauf eingehen, aber das ist die eine Feder Abzug. Ich fand ihr Verhalten ein einigen wenigen Stellen nicht logisch nachvollziehbar. Das hat mich persönlich etwas irritiert. Vor allem an einer Stelle hätte sie meiner Ansicht nach anders handeln müssen und dies hätte die Geschichte aber möglicherweise in eine andere Richtung getrieben. Vermutlich war es deshalb von der Autorin so geschrieben, wie es geschrieben ist. Für meinen Geschmack hier ein kleines bisschen konstruiert. Alles in allem hat das den Lesefluss aber nicht wirklich gestört.

Amelie war mir deutlich ferner, als Franziska, obwohl ich ihre Beweggründe nach und nach gut nachvollziehen konnte. Amelie hat das Leben wirklich übel mitgespielt. Wie muss es sein, dies so lange Jahre mit sich herum zu tragen? Ich glaube, dass ihr Leben, auch wenn es mit Karl, dem süßen Adoptivsohn, gut ausgefüllt war, nicht einfach zu bewältigen war.

Konstantin, Amelies Ehemann, muss man wirklich bewundern. Was für ein begnadeter Schauspieler, der die Schwestern und auch den Leser gut an der Nase herum führt. Ich hatte von Anfang an eine Ahnung, dass er falsch spielt, weil er einfach so unglaublich unsympathisch ist, aber ich wusste lange nicht, was genau mir an ihm mißfällt. Da hat die Autorin wirklich eine interessante Figur geschaffen.

Der Schreibstil von Sophie Edenberg ist unglaublich mitreißend und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Wie wird die Geschichte enden, war für mich die alles entscheidende Frage, die ich beantwortet wissen wollte. Das Ende ist passend und hat mich zufrieden zurück gelassen.

Die Geschichte an sich folgt einem roten Faden und nach und nach werden die Hintergründe der Schwestern und der mit ihnen im Zusammenhang stehenden Personen aufgedeckt. Alles passend, alles logisch erklärbar, was passiert ist. Ich fand das super. Vor allem, weil man auf einige Wendungen wirklich nicht gleich von selbst gekommen wäre.

Alles in allem vergebe ich 4 sehr gute Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Sehr berührende Geschichte

Reise zu einer Pferdeseele
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Die Geschichte um das Pferd Sanchez ist wirklich unglaublich berührend. Als wir Sanchez kennenlernen, steht er in einem Reitstall unter unglaublich schlechten Haltungsbedingungen. Ich war so wütend, dass ...

Die Geschichte um das Pferd Sanchez ist wirklich unglaublich berührend. Als wir Sanchez kennenlernen, steht er in einem Reitstall unter unglaublich schlechten Haltungsbedingungen. Ich war so wütend, dass ich teilweise kaum weiterlesen konnte. Pferde sind soziale Wesen und er wird, weil kein anderer Platz frei ist, teilweise in einer Ecke eines dunklen Stalls ganz allein gehalten. Und niemand unternimmt etwas dagegen. Wie kann das sein? Sind wir Menschen wirklich so verroht? Anscheinend ja leider ja, wie man ja auch an anderen Themen (Massentierhaltung, Tierversuche, etc.) sieht.

Sanchez hat aber Glück. Obwohl er unglaublich viele Probleme hat und sicher kein einfaches Pferd ist, kaufen die Autorin und ihr Mann ihn. Ab da beginnt für ihn ein besseres Leben. Was wir aber auch erfahren ist, dass Sanchez sehr viele Jahre Leid und schlechte Haltung nicht einfach abstellen kann. Er ist unglaublich verängstigt, hat seine Macken, wie z. B. das Koppen und mißtraut den Menschen einfach. Und das zu Recht, wie ich finde.

Ich fand es unglaublich schön, zu lesen, wie die Autorin sich für Sanchez einsetzt, wie sie ihm Zeit gibt, Vertrauen aufzubauen, wie er nicht weiter geritten wird, wenn er Schmerzen hat. Da wir mal einen Kater hatten, der auch dachte, dass alle Menschen böse sind, weiß ich, wie viel Zeit, Geduld und Liebe es braucht, um auch nur den kleinsten Erfolg zu erzielen. Meinen Respekt vor der Autorin, die Sanchez diese Liebe entgegenbringt.

Der Schreibstil von Vera Melissa ist schon zu lesen. Sie schreibt einem Sanchez direkt ins Herz. Die Autorin berührt mit ihren Worten und beschönigt doch nichts. Vera Melissa zeigt uns mit diesem Buch, dass es sich lohnt, sich für andere Wesen, sei es Menschen, oder Tiere, einzusetzen. Mit Geduld und Liebe lässt sich sehr viel, wenn auch sicher nicht alles, verbessern. Für Sanchez hat sich das Leben auf jeden Fall enorm verbessert, auch wenn er seine Vergangenheit, so ist meine Vermutung, wohl nie zu 100% abstreifen wird. Wir alle sind die Summe unserer Erfahrungen und die lassen sich nicht komplett vergessen.

Interessant fand ich persönlich, dass die Autorin an Sanchez eine Tierkommunikation durchführen lassen hat und auch selbst diese Fähigkeit erlernt hat. Ich habe bei ihr nachgefragt, warum as Thema im Buch nur ganz kurz erwähnt, aber nicht weiter ausgeführt wird. Sie erklärte mir, dass sie nicht möchte, dass es zu „esoterisch“ wird, weil die Haltungsform und andere eher handfeste Dinge, die in dem Buch beschrieben werden, so unglaublich wichtig sind. Das kann ich nachvollziehen, finde es aber persönlich ein bisschen schade, da ich das Thema unglaublich spannend gefunden hätte.

Ich vergebe gerne 5 Sterne für einen spannenden Bericht über eine geschundene Pferdeseele.

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Sehr schöne Anregungen um Heilpflanzen wieder ins eigene Leben zu integrieren

Die heilende Kraft der grünen Magie
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Das Buch gefällt mir insgesamt sehr gut. Nur zum Ende hin wurde es mir persönlich zu esoterisch, als es um Zaubersprüche, Zauberstäbe, Hexenbesen und mehr ging. Das betrifft aber nur die letzten 60 Seiten ...

Das Buch gefällt mir insgesamt sehr gut. Nur zum Ende hin wurde es mir persönlich zu esoterisch, als es um Zaubersprüche, Zauberstäbe, Hexenbesen und mehr ging. Das betrifft aber nur die letzten 60 Seiten von rund 330 Seiten. Davor ist das Buch sehr bodenständig und das Kräuterwissen wird gut verständlich vermittelt.

Die Autorin geht zunächst darauf ein, wie wichtig es ist, dieses alte Wissen zu bewahren. Auch früher konnten die Menschen sich mit Hilfe von Kräutern und Heilpflanzen schon helfen. Dieses Wissen ging mit der „modernen“ Medizin immer mehr verloren. Ob die moderne Medizin immer so gut ist, das lassen wir mal dahin gestellt. Ich selbst verwende sie auch viel zu oft. Umso mehr freue ich mich, mit diesem Buch jetzt ein Nachschlagewerk in Händen zu halten, um das eine oder andere Wehwehchen jetzt auf pflanzliche Weise behandeln zu können.

Die Autorin führt uns in die verschiedenen Arten, Kräuter und Heilpflanzen zu verwenden ein. Sie geht auf die verschiedenen Auszüge, Öle, Tinkturen, etc. ein. Zu jeder Art der Herstellung gibt es dann auch gleich Rezepte. Mir hat es besonders die Salbe aus Öl und Bienenwachs gegen rissige und spröde haut angetan. Schon lange mache ich meine Handcreme ja selbst aus Sheabutter und Kokosöl. Diese Salbe werde ich aber auf jeden Fall auch mal herstellen. Der Vorteil ist, dass nur natürliche Zutaten enthalten sind und man genau weiß, mit was man sich die Haut da eincremt. Tinkturen oder Ölauszüge herzustellen hört sich da schon schwieriger an. Birgit Jankovic-Steiner gibt uns aber eine genaue Anleitung an die Hand. Wer es also probieren möchte, der kann sich gut an der Anleitung entlang hangeln.

Nun geht es weiter zu den Heilpflanzen. Jede Pflanze wird mit einer kleinen Geschichte eingeleitet. Dann kommen kurz die Herstellungs- und Anwendungsmöglichkeiten und die Wirkweise. Weiter geht es mit einer kleinen Botschaft der Pflanze. in der wir noch weitere Informationen erhalten, wie die Pflanze traditionell eingesetzt wird und gegen welche Krankheiten sie wirkt. Nach einer Beschreibung der Pflanze kommen nochmal ausführlich die Wirkung und die Einsatzbereiche, bevor es zum Rezeptteil übergeht. Dass Holundersaft gegen Erkältung hilft weiß man ja, aber wusstest du auch, dass Holunderblätter als breiartige Masse mit Milch gemischt einen Brei ergibt, der leichte Brandverletzungen kühlt und heilt?

Gut finde ich, dass auch darauf hingewiesen wird, wenn eine Heilpflanze, wie z. B. der Beifuß, in höheren Dosen giftig sein kann. Ebenso kommen Pilze mit ihren positiven Eigenschaften vor, die Autorin weist aber darauf hin, dass man Pilze nur verwenden sollte, wenn man sich auskennt. Gerade bei Pilzen, die selbst gesammelt werden, kann der Schuss sonst ja mal schnell nach hinten losgehen.

Ab S. 239 kommen dann noch drei Rezepte, bei denen die verschiedenen Heilpflanzen gemischt angewendet werden. Der Energiebooster hört sich sehr lecker an.

Wer dafür offen ist, findet nach den Bauernregeln und allgemeinen Weisheiten auch noch Hexenrituale, außerdem ein bisschen zu Heilsteinen und magischen Kerzen.

Insgesamt kann ich dieses Buch sehr empfehlen. Zu jeder Heilpflanze finden sich eine Handvoll Rezepte, die es sich lohnt in das eigene Leben zu integrieren.

Ich vergebe gerne 5 Sterne für ein Buch, dass mich definitiv weiter begleiten wird und mir als Nachschlagewerk dienen wird.

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Unglaublich berührende Geschichte

Reise zu einer Pferdeseele
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Die Geschichte um das Pferd Sanchez ist wirklich unglaublich berührend. Als wir Sanchez kennenlernen, steht er in einem Reitstall unter unglaublich schlechten Haltungsbedingungen. Ich war so wütend, dass ...

Die Geschichte um das Pferd Sanchez ist wirklich unglaublich berührend. Als wir Sanchez kennenlernen, steht er in einem Reitstall unter unglaublich schlechten Haltungsbedingungen. Ich war so wütend, dass ich teilweise kaum weiterlesen konnte. Pferde sind soziale Wesen und er wird, weil kein anderer Platz frei ist, teilweise in einer Ecke eines dunklen Stalls ganz allein gehalten. Und niemand unternimmt etwas dagegen. Wie kann das sein? Sind wir Menschen wirklich so verroht? Anscheinend ja leider ja, wie man ja auch an anderen Themen (Massentierhaltung, Tierversuche, etc.) sieht.

Sanchez hat aber Glück. Obwohl er unglaublich viele Probleme hat und sicher kein einfaches Pferd ist, kaufen die Autorin und ihr Mann ihn. Ab da beginnt für ihn ein besseres Leben. Was wir aber auch erfahren ist, dass Sanchez sehr viele Jahre Leid und schlechte Haltung nicht einfach abstellen kann. Er ist unglaublich verängstigt, hat seine Macken, wie z. B. das Koppen und mißtraut den Menschen einfach. Und das zu Recht, wie ich finde.

Ich fand es unglaublich schön, zu lesen, wie die Autorin sich für Sanchez einsetzt, wie sie ihm Zeit gibt, Vertrauen aufzubauen, wie er nicht weiter geritten wird, wenn er Schmerzen hat. Da wir mal einen Kater hatten, der auch dachte, dass alle Menschen böse sind, weiß ich, wie viel Zeit, Geduld und Liebe es braucht, um auch nur den kleinsten Erfolg zu erzielen. Meinen Respekt vor der Autorin, die Sanchez diese Liebe entgegenbringt.

Der Schreibstil von Vera Melissa ist schon zu lesen. Sie schreibt einem Sanchez direkt ins Herz. Die Autorin berührt mit ihren Worten und beschönigt doch nichts. Vera Melissa zeigt uns mit diesem Buch, dass es sich lohnt, sich für andere Wesen, sei es Menschen, oder Tiere, einzusetzen. Mit Geduld und Liebe lässt sich sehr viel, wenn auch sicher nicht alles, verbessern. Für Sanchez hat sich das Leben auf jeden Fall enorm verbessert, auch wenn er seine Vergangenheit, so ist meine Vermutung, wohl nie zu 100% abstreifen wird. Wir alle sind die Summe unserer Erfahrungen und die lassen sich nicht komplett vergessen.

Interessant fand ich persönlich, dass die Autorin an Sanchez eine Tierkommunikation durchführen lassen hat und auch selbst diese Fähigkeit erlernt hat. Ich habe bei ihr nachgefragt, warum as Thema im Buch nur ganz kurz erwähnt, aber nicht weiter ausgeführt wird. Sie erklärte mir, dass sie nicht möchte, dass es zu „esoterisch“ wird, weil die Haltungsform und andere eher handfeste Dinge, die in dem Buch beschrieben werden, so unglaublich wichtig sind. Das kann ich nachvollziehen, finde es aber persönlich ein bisschen schade, da ich das Thema unglaublich spannend gefunden hätte.

Ich vergebe gerne 5 Sterne für einen spannenden Bericht über eine geschundene Pferdeseele.

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  • Charaktere