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Veröffentlicht am 24.07.2021

Verführerische Highlands

Highland Hope 2 - Ein Pub für Kirkby
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Der Weg zum Inneren Frieden ist mitunter steinig.

Mit großer Freude stürze ich mich auf Band 2 der Highland-Hope-Reihe und rasch ist mein Koffer gepackt, um nach Kirkby aufzubrechen. Lest ihr Geschichten, ...

Der Weg zum Inneren Frieden ist mitunter steinig.

Mit großer Freude stürze ich mich auf Band 2 der Highland-Hope-Reihe und rasch ist mein Koffer gepackt, um nach Kirkby aufzubrechen. Lest ihr Geschichten, deren Handlungsorte in Schottland liegen, auch so gerne wie ich? Und die Männer in den Highlands sind doch immer eine Versuchung wert.

Kurz zur Handlung:
Isla und Rodney Swinton stehen auf Kriegsfuß und sie traut ihm die miesesten Sachen zu, um ihr und ihrem Sternerestaurant zu schaden. Da taucht Jon auf, der neue Pub Besitzer und bringt mit seiner Hündin Polly neuen Schwung nach Kirkby und in Islas Leben.

Bemerkenswert:
Wie schon in Band 1 findet ihr auch in Band 2 ab Seite 455 ein geniales Figurenregister. Dort erfahrt ihr alles Wissenswerte zu den Mitwirkenden.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil von McGregor ist flüssig und leicht zu lesen, dabei bildhaft, aber nie ausufernd, gefühlvoll und charmant. Sie zieht mich mit den ersten Seiten in die Story hinein und lässt mich beim ersten Aufeinandertreffen von Jon und Isla herzlich lachen. Ich fühle mich sofort wohl und heimisch in Kirkby. Das Wiedersehen mit Figuren aus dem ersten Band erhöht für mich den Lesegenuss, aber all jene, die mit diesem Band ihre erste Reise nach Kirkby antreten, werden sich ebenso wohlfühlen. Die Geschichte wird vom personalen Erzähler aus verschiedenen Perspektiven geschildert.

Zum Dahinschmelzen:
Für Tierliebhaber gibt es mit Polly genau die richtige Dosis fürs Herz. Was für ein zuckersüßes Hundemädchen. Ihre Erlebnisse beschleunigen gelegentlich meinen Pulsschlag. Aber auch Isla und Jon sorgen dafür, das sich dieser nie völlig beruhigt. Die Entwicklung der beiden gefällt mir prima. Sie sind beide offen und ehrliche Charaktere. Bei Isla stört mich ihr überbordendes Temperament, das sie kaum im Griff hat, wenn es sie packt. Aber das ist auch schon alles, was ich an ihr zu kritisieren habe. Jon hingegen ist ein Highlight. Mit ihm verblüfft mich McGregor nach einer Weile und ich finde es toll, was sie mir zeigt.

Heimatgefühle:
Es ist verrückt, aber schon nach dem 2. Band habe ich das Gefühl, selbst ein Bewohner von Kirkby zu sein. Das passiert mir nicht oft beim Lesen, das ich mich mit der Örtlichkeit und seinen Bewohnern derart identifiziere. An dieser Stelle ein großes Kompliment an die Autorin.

Zum ersten Mal bin ich an der Seite einer Sterneköchin und finde das verflixt spannend. Jon, der neue Pubbesitzer, passt da bestens zu Isla, denn sie kämpfen beruflich an einigen Stellen mit ähnlichen Problemen – in erster Linie mit dem Freizeitmangel. Zum Glück darf ich einige romantische Augenblicke mit beiden teilen, die mein Herz zum Glühen bringen.

Mein Fazit:
„Highland Hope 2: Ein Pub für Kirkby“ ist ein absolutes Wohlfühlbuch, das einige Verwicklungen mit sich bringt. McGregor bietet mir besondere Charaktere und gerade die weibliche Hauptfigur macht es mir nicht immer leicht. Doch am Ende habe ich alle fest in mein Herz geschlossen, bis auf … na, das lest ihr besser selbst. In den Seiten wird es humorvoll, romantisch, leidenschaftlich und etwas tierisch. Für mich die gelungene Kombination, um mich aus meinem Alltag zu schmuggeln und in Kirkby einzutauchen. Die Geschichte liest sich leicht, bietet trotzdem etwas Tiefe und mitreißende Dialoge. Am Ende wartet das Rezept Schokosünde auf mich, das mir die Wartezeit auf Band 3 versüßen wird.

Von mir erhält das Buch 5 glückliche Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Die Story begeistert

A History of Us − Erst auf den zweiten Blick
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Wenn dir das tägliche Einerlei nicht mehr genug ist, wünsche ich dir einen Schmetterling.

Nach einem wundervollen ersten Band tauche ich mit Begeisterung in den zweiten ein.

Kurz zur Handlung:
Stacey ...

Wenn dir das tägliche Einerlei nicht mehr genug ist, wünsche ich dir einen Schmetterling.

Nach einem wundervollen ersten Band tauche ich mit Begeisterung in den zweiten ein.

Kurz zur Handlung:
Stacey wohnt schon immer in Willow-Creek und ist fest beim alljährlichen Mittelalterfestival des Ortes eingeplant. Sie geht einem geregelten Job nach und hat einige Freunde, doch glücklich ist sie nicht. Der plötzliche Email-Verkehr mit einem Mann, mit dem sie im Jahr nur für wenige Stunden das Bett teilt, macht ihr eintöniges Leben bunt.

Entzückende Figuren:
Stacey Lindholm ist 27 Jahre alt und arbeitet an der Rezeption einer Zahnarztpraxis. Sie wohnt noch immer bei ihren Eltern und teilt sich ihr Zimmer mit dem coolen Kater Benedick, den ich ebenso wie Stacey in mein Herz schließe. Sie ist ungeheuer sympathisch, dabei offen und ehrlich. Eben eine fürsorgliche Freundin und Tochter.

Zu all den anderen Figuren möchte ich nicht allzu viel schreiben, um der Spannung nichts vorwegzunehmen, aber sie sind allesamt großartig.

Was mich schlagartig packt:
Ich freue mich riesig über ein Wiedersehen mit Simon, Emily und April, deren Hochzeit ein wichtiges Thema im Buch ist, welches ich total genieße. Der Schreibstil ist wieder flüssig und warmherzig dabei immer auf dem Punkt. Ich habe nicht eine Länge, über die ich hinweglesen muss. Sofort bin ich an Staceys Seite und bewundere ihre Schmetterlingskette und frage mich, ob der Schmetterling wirklich für Veränderung steht. Es folgt eine Entwicklung, wie ich sie mir wünsche, dennoch ist die Geschichte nicht allzu vorhersehbar. Die Figuren agieren stark, nicht aufgesetzt und für mich immer nachvollziehbar.

Die Zeit auf dem Mittelalterfestival ist diesmal begrenzt, aber sobald ich mit Emily und Stacey dort bin, inhaliere ich jede Minute. Dank des bildhaften Schreibstils sehe ich alles deutlich vor mir. Der Email-Verkehr, nachdem Stacey süchtig wird, wärmt mein Herz. Ja, ich bin der Meinung, dass man sich auf diesem Weg grundehrlich in einen Menschen verlieben kann, und Stacey ist das definitiv passiert. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und erzählen mir aus Staceys Ich-Perspektive in der Vergangenheit alles, was ich wissen muss.

Besonders hervorzuheben:
Die Protagonistin ist diesmal kein zartes, Elfengleiches Wesen, sondern eine Frau mit einigen üppigen Kurven und Polstern, auf die sie stolz sein darf. Das ist beim Lesen total erfrischend und so normal, das es mir erst im Nachgang auffällt, das ich es in meiner Rezension unterschlagen habe. Deshalb hier der Einschub. Vielen Dank dafür an die Autorin, die den Mut dazu hat, eine körperlich durchschnittliche Frauenfigur entstehen zu lassen, die mich schon im ersten Band begeistert und mit diesem nun ganz fest in meinem Herzen sitzt.

Mein Fazit:
„A History of Us – Erst auf den zweiten Blick“ schenkt mir romantische Augenblicke, gelegentliche Tiefe, Herzschmerz, Leidenschaft, Spannung und wertvolle Erkenntnisse. Die Story fährt wie zarte Pinselstriche über meine Seele. Ich fliege nur so durch die Seiten und fühle mich in Willow-Creek schon wie zu Hause. Die Menschen dort sind mir ans Herz gewachsen und ich kann es kaum erwarten, den Abschlussband in Händen zu halten. Diese Reihe birgt einen besonderen Zauber in sich, der mich auch diesmal in seinen Bann zieht.

Von mir erhält „A History of Us – Erst auf den zweiten Blick“ 5 traumhafte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Unvergessliche Lesestunden

Der Windhof
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Der Zugang zu unseren Wurzeln ist der Weg zu uns selbst.

Dies ist mein erstes Buch von Sonja Roos und definitiv nicht mein letztes. Was für eine vielschichtige, tiefgründige und mitreißende Geschichte.

Zur ...

Der Zugang zu unseren Wurzeln ist der Weg zu uns selbst.

Dies ist mein erstes Buch von Sonja Roos und definitiv nicht mein letztes. Was für eine vielschichtige, tiefgründige und mitreißende Geschichte.

Zur Handlung:
Mel ist Witwe und in Schmerz gefangen, als sie sich um ihre Großmutter kümmern muss. Eine Frau, zu der sie nie einen emotionalen Zugang gefunden hat. Kann das gut gehen? Und dann ist da Dr. Berkamp, der Landarzt, der Mel verwirrt und mit Gefühlen konfrontiert, die sie vor Jahren mit ihrem Mann begraben glaubt.

Figuren, die mitten ins Herz springen:
Mel Winter ist 30 Jahre alt und hat vor zwei Jahren ihren geliebten Mann verloren. Unfähig am Leben teilzunehmen, verschanzt sie sich in ihrer Wohnung in Köln.

Ihre Großmutter Lene lebt auf dem alten Gehöft Windhof im Westerwald. Sie ist schweigsam, wirkt ruppig und unnahbar. Doch Mel gelingt es, die Mauern der alten Frau zu durchbrechen, und ich darf einen einfühlsamen, aufopferungsvollen und vom Leben gezeichneten Menschen kennenlernen.

Dr. Noah Berkamp ist mit Herzen Hausarzt und seiner Heimat im Westerwald tief verbunden. In der Liebe hat er nicht viel Glück gehabt, weshalb er sich lange nicht dafür öffnet.

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil ist bemerkenswert flüssig zu lesen, bildhaft, aktiv, wie ich es liebe und dabei feinfühlig, stellenweise schonungslos und abgrundtief ehrlich. Es folgt ein beängstigender Prolog und dann bin ich bei Mel und nehme sofort ihre tiefe Traurigkeit wahr. Sie balanciert am Abgrund und der Übergang zum Leben wird von der Autorin großartig eingefangen. Roos hat beim Thema Trauer entweder genial recherchiert oder weiß durch eigene Erfahrungen, welche Phasen man dabei durchleidet.

Authentisch und ohne zu zögern bringt sie mich dazu, diese mit Mel zu teilen, was mir nicht leichtfällt. Sie überschwemmt mich schier. Doch ehe ich darin drohe unterzugehen, nimmt mich Roos an die Hand und zieht mich weiter zu Oma Lene. Und sobald ich bei ihr ankomme, reißt der Spannungsbogen nicht eine Sekunde ab.

Neben Mel ist Oma Lene sehr präsent und ihre eigene Liebesgeschichte schickt mir zuerst Gänsehaut über den Körper und dann wärmt sie mein Herz und bringt mich dazu, nach Taschentüchern zu suchen, die ich beim Lesen immer in Reichweite benötige.

Wow, Lenes Lebensweg berührt mich heftig, und ich habe immer wieder Angst weiterzulesen. Lene hat den 2. Weltkrieg durchleben müssen und das diese Zeit viel Schreckliches mit sich bringt, war zu erwarten. Aber ebenso lese ich Passagen, die mich glücklich machen und mein Herz zum Überquellen bringen.

Gelungen werden Erlebnisse aus der Vergangenheit mit der Gegenwart verwoben, was ich total genieße. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Das Vergangene durchlebe ich aus Sicht des personalen Erzählers, während ich alles andere aus Mels Sichtweise in der Ich-Perspektive im Präteritum erfahre.

Mein Fazit:
„Der Windhof“ ist eine berührende Liebesgeschichte, die zwei Schicksale miteinander verknüpft. Komplexe Figuren lassen mich alles fühlen und stellenweise ist deren Lebensweg nur schwer auszuhalten. Aber es lohnt sich, tapfer zu sein. Im Buch wird es Dunkel und kalt, doch zum Glück folgt auf jede Nacht ein Sonnenaufgang. Diese Hoffnung darf man nie verlieren. Mut, Scheitern, Verlust, Einsamkeit und die große Liebe, all das vereint sich hier und bildet für mich ein exzellentes Leseerlebnis, das ich so rasch nicht vergessen werde. Dieses Buch landet ohne zögern auf meine Highlightliste 2021.

„Der Windhof“ bekommt von mir 5 beeindruckende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Manchmal kommt uns die Liebe dazwischen

A Reason To Stay (Intensive New-Adult-Romance von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau) (Liverpool-Reihe 1)
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Wann sehen wir wirklich hin?

Um was es geht:
Cedric und Billy verspüren sofort eine Anziehung zueinander, der Cedric nicht nachgeben will. Frauen liebt er genau für eine Nacht und nie ein zweites Mal. ...

Wann sehen wir wirklich hin?

Um was es geht:
Cedric und Billy verspüren sofort eine Anziehung zueinander, der Cedric nicht nachgeben will. Frauen liebt er genau für eine Nacht und nie ein zweites Mal. Kann ihm Billy gefährlich werden? Gelingt es ihr, seine Mauer einzureißen? Und welches Risiko bedeutet sie am Ende für ihn?

Diese Figuren erwarten mich:
Sibyl Faulkner, genannt Billy, ist zwanzig Jahre alt und hat ihr Jurastudium abgebrochen. Sie ist auf der Flucht vor ihrem alten Leben und träumt von einem Job in einem Museum. Billy ist empathisch, ehrlich, offen und geduldig. Ein angenehmer Charakter, der mir bis zur letzten Seite Spaß macht.

Cedric Benedict ist 24 Jahre alt, studiert Meeresbiologie und hat schon einiges in seinem Leben durch. Benkau versteht es, mich neugierig auf ihn zu machen. Ich will so vieles von ihm wissen, aber ich muss mich etwas gedulden.

Die Entwicklung ist spontan, berührend und erfrischend. Die Chemie zwischen den Figuren stimmt, was mir total wichtig ist.

Die Umsetzung:
Dies ist mein erstes Buch von Jennifer Benkau und sie hat mich sofort mit ihrem Schreibstil gepackt. Er ist ehrlich, flüssig zu lesen und versteht es, in unterschiedliche Stimmungen zu schlüpfen und mir diese zu präsentieren, als würden sie durch mich hindurchfließen. Im Wechsel der Ich-Perspektiven im Präsens komme ich Cedric und Billy verflixt nahe. An manchen Stellen zu nahe.

Keine leichte Kost:
Ein schweres Thema liegt der Story zugrunde und ist für mein Empfinden sensibel und nachvollziehbar umgesetzt. Dabei kratzt Benkau nur an wenigen Stellen in der Tiefe und das reicht mir vollkommen aus. Mehr möchte ich nicht davon mitbekommen. Hier begeistert mich, die Draufsicht einer Außenstehenden mitzubekommen.

Anregend ausgearbeitet:
Mir gefällt das angenehme Erzähltempo, das mir für alles ausreichend Zeit gibt und die Seiten über weite Teile hin dominiert. Der Hintergrund ist bei beiden Figuren nicht zur Gänze ausgereift, aber das ist total akzeptabel, weil der Fokus eben auf Wichtigerem liegt. Stellenweise habe ich Angst, von Cedrics Dunkelheit verschluckt zu werden, und verlasse mich dabei völlig auf Billy, dass sie mich nicht untergehen lässt; mich hält, wenn ich drohe zu fallen. Ins reißende Meer der Finsternis.

Doch Billy verbirgt ein Geheimnis, von dem ich spät erfahre, und dann überschlagen sich die Ereignisse. Das Tempo zieht kräftig an und ich atme erst wieder entspannt, als ich das Buch beendet zuklappe. Was für ein emotionales Herzschlagfinale.

Minimale Kritik:
Es gibt nur wenige Szenen, die mich beim Lesen nicht komplett überzeugen. Für einen Abzug reicht das definitiv nicht.

Mein Fazit:
„A Reason To Stay“ berührt und reißt mich mit. Das Thema ist heftig und verlangt mir einiges ab. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, die Triggerwarnungen vorab zu lesen, was ich an manchen Stellen im Buch bereue. Aber jetzt, am Ende bin ich froh, mich unvoreingenommen der Story gestellt und den Seelenschmerz ausgehalten zu haben.

Diese Lovestory ist beispiellos wie die Liebe. Zwei Herzen, die längst im Einklang schlagen, selbst wenn der Kopf noch Nein schreit. Ich glaube nicht, dass Liebe alles heilt, aber ich bin überzeugt davon, das die Liebe Hoffnung und damit eine Perspektive schenken kann, die wieder Licht ins Leben lässt. Und nun freue ich mich auf den 2. Teil der Liverpool-Reihe, der am 31.03.2022 erscheint.

Von mir erhält „A Reason To Stay“ 5 hoffnungsvolle Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.07.2021

Entrümpelt lebt es sich befreiter

Liebe braucht nur zwei Herzen
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Eine Überfrachtung unseres Lebens sollte in allen Bereichen vermieden werden.

Gerade bin ich aus Berlin zurück und lande dank dieses Buchs genau wieder dort. Und zwar in einem überfüllten Linienbus, der ...

Eine Überfrachtung unseres Lebens sollte in allen Bereichen vermieden werden.

Gerade bin ich aus Berlin zurück und lande dank dieses Buchs genau wieder dort. Und zwar in einem überfüllten Linienbus, der sich von Tegel durch die Straßen der Hauptstadt quält. Ohne Umschweife bin ich an Livs Seite.

Eine winzige Einführung:
Liv Cremer (28) kommt gerade aus Andalusien zurück nach Berlin. Ein Auftrag ihrer Freundin Vicky hat sie in ihre Heimatstadt zurückgeholt. Liv hilft anderen Menschen beim Ausmisten. Sie selbst ist Minimalistin und überzeugt davon, dass diese Art zu leben auch allen anderen guttut. Aus diversen Gründen ist Liv eine Weltenbummlerin geworden, die sich keine Beständigkeit im Leben wünscht.

Packende Figuren:
Wilms zeichnet einen Charakter, von dem ich nicht weiß, ob ich ihn bewundern oder bedauern soll. Liv ist so tough und überzeugt, den für sich richtigen Weg zu gehen, dabei schreit ihr Herz vor innerer Einsamkeit, die kein Film einer 24 Stunden Wettercam zu stillen vermag. Ich möchte sie in den Arm nehmen und sagen, das sie keine Angst vor Gefühlen haben muss, aber mir wird beim Schreiben dieser Worte klar, das ich sie genau damit in die Flucht schlagen würde. Gespannt vertiefe ich mich in die Story, um zu erfahren, was und wie das Ruder bei ihr herumgerissen werden kann.

Mich berührt einiges:
Etliche Worte der Geschichte regen zum Nachdenken an und treffen ins Schwarze. Ebenso wie die passenden Kapitelüberschriften. Schon während des Lesens bekomme ich große Lust auszumisten. Sich von Sachen trennen und Raum zu schaffen, schenkt auch der Seele Platz zur Entfaltung. Ich gehöre zu den Menschen, die sich nur schwer von etwas trennen können, dabei tut genau das so irre gut.

Es ist ein Fehler, uns selbst auf andere zu projizieren:
Liv und der ehemalige Nachbarsjunge Florian Bär, von allen nur Flo genannt, ziehen mich in ihren Bann. Liv hat ein gutes Gespür für ihn, aber ist dabei blind für ihre eigenen Emotionen. Flo hingegen kennt Liv so gut wie kaum jemand und beide bilden eine großartige Einheit, die leider nicht auf Dauer existieren kann, wenn es nach Liv geht. Flos bezaubernde Tochter Mia läuft den beiden den Rang ab, sobald sie in den Seiten auftaucht. Ich genieße eine süße Lovestory der besonderen Art. Es gibt keine erzwungenen Dramen und keinen Kitsch. Dafür ist die Feigheit vor den eigenen Gefühlen in den Zeilen zu finden. Aber Angst ist dazu da, um bekämpft zu werden.

Liebe ist nur ein biochemischer Prozess – na und?
Obwohl Liv keine Romantikerin ist, schenkt gerade sie mir solche Augenblicke. Romantik ist auch in kleinen, entrümpelten und unscheinbaren Momenten zu finden, wo wir sie am wenigsten erwarten. Wilms hat ein gutes Gespür für Nebensächlichkeiten, die eine Geschichte erst rund machen. Ihr Schreibstil ist harmonisch, gehaltvoll und nimmt mich mit.

Mein einziger Kritikpunkt:
Das Ende kommt zu abrupt und beraubt mich einiger gefühlvoller Augenblicke, die ich aktiv erleben wollte.

Mein Fazit:
„Liebe braucht nur zwei Herzen“ liest sich flüssig und leicht weg. Dabei bietet mir die Geschichte Tiefgang und regt mich zum Reflektieren an. Das Buch wird eine Weile in mir nachhallen und bei jedem Ausmisten werde ich an Liv und Flo denken. Zwei Protagonisten, die sich klammheimlich in mein Herz geschlichen haben. Ein tolles Buch mit Wohlfühlcharakter und ernstem Hintergrund.

Von mir erhält „Liebe braucht nur zwei Herzen“ 4,5 puristische Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung. Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.

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