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Veröffentlicht am 29.08.2022

Eine junge Frau geht ihren Weg

Die Wolkenstürmerin
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Die 50er Jahre, und eine junge Vollwaise will hoch hinaus.
Marlene Lilienthal will nach dem Unfalltod der Eltern mit ihrer neuen Idee eines Luftaxiunternehmens die Familienfirma in Hamburg retten.

Das ...

Die 50er Jahre, und eine junge Vollwaise will hoch hinaus.
Marlene Lilienthal will nach dem Unfalltod der Eltern mit ihrer neuen Idee eines Luftaxiunternehmens die Familienfirma in Hamburg retten.

Das Cover sieht aus wie ein Filmplakat aus einem 50er Jahre Film. Das fand ich sehr passend für das Buch, da es genau zur Zeit des Wirtschaftswunders spielte.

Viele Frauen haben während des Krieges Unternehmen geleitet, doch nachdem die Männer von der Front zurück kamen, sich wieder zu Heim und Herd zurück gezogen.
Schön das Marlene eine starke Frau ihrer Zeit sich in dieser Männerdomaine zu behaupten suchte.

In dem Buch spiegelte sich das Leben der 50 er Jahre wieder. Alles ist im Aufbruch und trotzdem hat das Land noch an den Folgen des Krieges zu knabbern. Die Soldaten sind zum großen Teil zurück, aber brachten auch neue Probleme mit sich, da viele die Kriegsereignisse nicht vergessen konnten.

Der Ost- West Konflikt brodelt und während die Bundesrepublik voran marschiert und das Wirtschaftswunder in vollem Zügen genießt, bleibt die DDR mit ihren Idealen eher auf der Strecke und muss mit vielen Flüchtenden, die ihr Land verlassen wollen, zurecht kommen.

In diesem Buch wird dieser Konflikt auf dramatische und sehr berührende Art geschildert.

Auch die Familie , die durch Tante, Onkel und zwei Cousins, Marlene erhalten blieb, tat ihr Übriges dazu den Roman spannend zu halten.
Hier gefiel mir die ruhige Art des Onkels und das fröhliche Naturell der Tante. Der Cousin in Paris, der zu Marlene stand und der Cousin in Hamburg, der als Gegenpart den schlechtesten Deal in diesem Buch gemacht hatte.
Alles in allem eine Runde Sache, auch zwischen gut und böse.

Wer mir zu aalglatt war, war A.von Treskow. Hier war ich mir bis kurz vor Ende nicht sicher, ob er nicht doch was im Schilde führt. Auch als Marlene hinter sein Geheimnis kommt war mir alles zu glatt gelaufen. Ich konnte mir nicht vorstellen, das man so etwas wie eine Randnotiz behandelt und schnell erzählt.
Das wäre der einzige Kritikpunkt den ich an dem Buch hatte. Da das Geheimnis als eher Nebensächlichkeit behandelt wurde.

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Veröffentlicht am 27.08.2022

Paula und die Liebe

Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe
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Paula ist eine junge Jüdin im Berlin Ende des 19. Jahrhunderts.
Ihr Vater ist Prediger und das Geld ist immer knapp. Damit Paula in die Gesellschaft eingeführt werden kann siedelt sie zu ihrer begüterten ...

Paula ist eine junge Jüdin im Berlin Ende des 19. Jahrhunderts.
Ihr Vater ist Prediger und das Geld ist immer knapp. Damit Paula in die Gesellschaft eingeführt werden kann siedelt sie zu ihrer begüterten Tante über.
In den Salons der Tante kann sie zeigen was in ihr steckt und ihre musikalische und redegewandte Art ausleben. Hier lernt sie auch den redegewandten Freund ihres Bruders kennen, der sie begeistert und tief in seinen Bann zieht.

Das Cover hat mir gleich gezeigt, das es sich bei diesem Roman um einen historischen Roman handelt. Eine starke Frau in ihrer Zeit. Genau mein Beuteschema.

Zunächst war ich auch begeistert, doch je weiter der Roman voran schritt, um so genervter war ich von der Protagonistin. Leider hat sie stark angefangen und sich mit Hilfe ihrer Tante frei geschwommen, aber dann kam es regelrecht zum Stillstand. Ihre Eltern zeigten eine gute Menschenkenntnis, aber Paula verrennt sich in ihre Ideen.
Das sie blind vor Liebe da in ihr Schicksal rennt und beständig daran fest hält hat mich schockiert. Hier hätte ich sie manches Mal schütteln können und immer wieder habe ich gehofft das sie auch hier wieder die Stärke zeigt, die ich zu Beginn bei ihr gesehen habe.
Leider drehte es sich im Mittelteil , für mein Gefühl in der Endlosschleife.

Richard war mir zu Beginn auch noch sympathisch, aber je weiter der Roman voran schritt, um so genervter war ich von ihm. Immer wieder kam, dass er den Job hasste den er machte und es nur für sie tat, aber irgendwie kam er nicht voran.

Von Ulrike Renk war das gut beschrieben und die Entwicklung der Geschichte sollte sicherlich auch genau so sein. Verblendung, Verstellung, Vernachlässigung, Vermeidung, Verlust.

Mir hat es aber leider nicht zugesagt. Im Endeffekt zu viel Drama, bei dem man schon vorher gemerkt hat wo es hinführen wird. Nur leider haben es die Protagonisten nicht so wahrgenommen und sich lange einer Täuschung des Anderen und sich selbst hingegeben. Was bei mir Lesefrust auslöste.

Der Roman ist wirklich gut geschrieben, aber am Ende war es mir einfach zu lange im Kreis und diese Abwärtsspirale konnte ich nicht gut aushalten. Wer solche Dramatik liebt ist mit diesem Buch sicherlich gut bedient. Für mich war es nicht das Richtige und ich denke ich werde die beiden nächsten Bände nicht noch lesen oder hören.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Eine erstaunliche Entdeckung am Ende

Das verschlossene Zimmer
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Die siebzehnjährige Marie wuchs, im Krakau der 30 er Jahre, bei ihrem Vater auf. Schon immer wollte sie mehr über ihre Mutter wissen, doch darüber wurde in ihrem Zuhause nicht gesprochen. Kurz vor ihrem ...

Die siebzehnjährige Marie wuchs, im Krakau der 30 er Jahre, bei ihrem Vater auf. Schon immer wollte sie mehr über ihre Mutter wissen, doch darüber wurde in ihrem Zuhause nicht gesprochen. Kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag erfährt sie wenigstens deren Namen, aber auch das scheint ihr nicht weiter zu helfen. Bis eine Spur sie nach Lemberg führt, wo sie eine, alles verändernde, Entdeckung macht.

Das Cover des Hardcoverbuches hat mich sofort angesprochen. Sehr geheimnisvoll und alt.

Die Geschichte spielt im zweiten Weltkrieg. Marie lebt mit ihrem Vater in Krakau. Dominik Karski ist Arzt und birgt ein dunkles Geheimnis. Immer mal wieder erfährt man durch seine , in Worte gefassten Gedanken, das es in seiner Vergangenheit etwas gibt, das niemals jemand erfahren darf.
Da auch Marie nichts über ihre Mutter erfahren konnte nimmt man als Leser an, dass dieses Geheimnis mit ihr in Verbindung steht.
Sonderbar fand ich, das Dominik Marie sogar fast achtzehn Jahre den Namen vorenthalten hat.

Spannend fand ich zu lesen, wie Marie ihren Weg gegen alle Widerstände geht. All ihren Wünschen werden zunächst Steine in den Weg gelegt. Toll wie sie sich trotzdem nicht davon abbringen lässt und so manches auch gegen die Vernunft durchsetzt.
Der Antisemitismus ist leider auch in Polen schon voll im Gange. Erstaunlich wie stark die Medien die Menschen doch beeinflussen und auch für dumm verkaufen wollen, um Maßenhysterien vorzubeugen. Das hat mich schon sehr erschreckt.

Maries Freunde Ben und Lolek habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Auch als Dominik endlich einen Freund fand war ich glücklich. Er schien ein sehr in sich gekehrter Charakter zu sein. Warum er sich so verhält wird im Laufe der Geschichte deutlich.

Als Marie endlich von ihm den Namen der Mutter erfährt, erfahren wir als Leser auch so nach und nach mehr über die Zeit vor 20 Jahren.
Geschickt springt die Autorin zwischen 1919 und 1939 hin und her, bis der Leser und zeitgleich auch Marie erfährt welch dunkles Geheimnis sich im Leben des Dominik Karski verbirgt.

So manches hat mich zum Schmunzeln gebracht, manches mich aber auch wirklich erschüttert.
Ein spannendes Buch mit einem Ende , das ich so nicht erwartet hätte. Gerne würde ich erfahren wie es mit Marie danach weiter ging, aber ich konnte nirgendwo entdecken,dass noch ein weiterer Band geplant ist.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Lillys Schicksal

Elbstürme
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Im zweiten Teil ist Lilly inzwischen mit Henry verheiratet und lebt in London. Sie machen sich gegenseitig das Leben schwer. Lilly als Frau hat keine Rechte und es gelingt ihr schwer sich in die Rolle ...

Im zweiten Teil ist Lilly inzwischen mit Henry verheiratet und lebt in London. Sie machen sich gegenseitig das Leben schwer. Lilly als Frau hat keine Rechte und es gelingt ihr schwer sich in die Rolle der treusorgenden Ehefrau einzufinden.
In Hamburg erleidet ihr Vater einen Herzanfall und ihre Mutter schickt nach Henry und Lilly, die daraufhin ihre Zelte in England abbrechen. Zurück in Hamburg spitzt sich die Lage immer weiter zu.

Nach Elbleuchten ist nun im zweiten Teil Elbstürme wirklich viel Sturm der um Lillys Person und die, die sie Lieben weht.
Lilly ist rebellisch wie eh und je und ficht mit ihrem Mann Henry tagtäglich Machtkämpfe aus. Leider ist sie oft die Unterlegene, da er sie mit ihrer Tochter Hannah als Pfand erpresst.
Als sie wieder zurück in Hamburg sind spitzt sich die Lage weiter zu.

Es war dramatisch ,und erschreckend zu gleich, mitanzuhören wie sehr Frauen damals der Willkür ihrer Männer oder der Männer im allgemeinen ausgeliefert waren. Wenn sie rebellischer Natur waren und die Männerherrlichkeit nicht annehmen konnten wurde ihnen Hysterie attestiert und sie wanderten schnell in die Nervenheilanstalt. So war es für Frauen der ersten Stunde wirklich schwer ihre Gesinnung laut zu benennen, da sie immer Gefahr liefen entdeckt zu werden und dann mit heftigen Repressalien bis zum Tod rechnen mussten.

Mich faszinieren diese Frauen sehr und ich bin beeindruckt was sie so manches Mal in Kauf nahmen, um mir heute so ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Hut ab.

Miriam Georg schafft es auf beeindruckende Weise die Zeiten und Gefühle damals wieder lebendig werden zu lassen. Ich habe häufig mit Lilly und ihren Freundinnen mitgelitten und selbst Franz, der durch seine Homosexualität ein Gefangener im Regime war, konnte ich noch ein Fizzelchen Mitleid abgewinnen, obwohl er für sehr viel Leid bei anderen zuständig war.
Jo habe ich geliebt, auch wenn er keine reine Weste hatte. Gerne hätte ich für ihn ein Happy End gehabt.
Auch Lilly und Emma sind mir im Laufe der beiden Hörbücher sehr ans Herz gewachsen und natürlich Michel, der zur damaligen Zeit, heute unvorstellbar, keine Daseinsberechtigung hatte. Viele gesellschaftliche Regeln brachten nicht nur den Armen, sondern auch den höher gestellten Herrschaften viel Leid.

Ein Buch das mich fasziniert , aber mich auch traurig zurück gelassen , hat. Es hat vieles in mir aufgewühlt und ich sehe meine Privilegien als Frau nun mit ganz anderen Augen.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Toll gegliedert und ausgearbeitet

Die Umwelt schützen mit der Maus
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Wer kennt sie nicht, die Lach- und Sachgeschichten mit der Maus.
Jetzt haben die Macher ein Umweltschützerbuch herausgebracht.
Gleiche Art, wie die tollen Berichte bei der Maus. Viel Wissenswertes in leichter ...

Wer kennt sie nicht, die Lach- und Sachgeschichten mit der Maus.
Jetzt haben die Macher ein Umweltschützerbuch herausgebracht.
Gleiche Art, wie die tollen Berichte bei der Maus. Viel Wissenswertes in leichter Sprache, tolle Aktionen, wie die jungen Umweltaktivisten selbst aktiv werden können. Leckere Rezepte, coole Basteltipps und Regrowing, was ich persönlich selbst auch noch nicht kannte.
In sieben spannenden Kapiteln werden die Kinder sensibilisiert für unsere Luft, das Wasser, die Energie, das Essen, den Artenschutz, faire Kleidung und das Thema Müll.
Alles gut aufgearbeitet und den Kindern gut erklärt.
Beim Thema Kleidung hat mir persönlich noch die Plastikkleidung ( Funktionswäsche ) gefehlt, aber das ist jammern auf höchstem Niveau.
Toll fand ich auch im Anhang die drei Register, um mal schnell zu finden was man nachschlagen will. Es gibt ein Sachregister sowie ein Bastel- und Experimentier- und zum Schluss ein Rezeptregister.

Wir werden das Buch nach den Sommerferien in der Kita nutzen, um mit den Kindern im letzten Kindergartenjahr das Thema Umweltschutz zu vertiefen.

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