Wie ein Film vor meinem inneren Auge
Der Dorfladen - Wie das Schicksal spieltZum dritten Mal gehts ins beschauliche, hessische Dingelbach zu Marthe und ihren drei Mädels.
Frieda hat das Nest inzwischen verlassen und arbeitet in Bochum am Schauspielhaus. Dort hat sie sich gut ...
Zum dritten Mal gehts ins beschauliche, hessische Dingelbach zu Marthe und ihren drei Mädels.
Frieda hat das Nest inzwischen verlassen und arbeitet in Bochum am Schauspielhaus. Dort hat sie sich gut etabliert und hat kaum Zeit an zu Hause zu denken, geschweige denn dort hin zu fahren. Umso mehr freut sie sich, wenn sie Besuch von ihren Lieben daheim erhält. Sie feiert zwar Erfolge, doch das große Geld lässt bisher auf sich warten und so kann sie nur ein kleines Mansardenzimmer mit zugigem Fenster bewohnen. Dem könnte Abhilfe geschaffen werden, als ein Galan um sie wirbt. Aber wird Frieda ihn erhören?
Herta hat dem Werben Sigis nachgegeben und ist dadurch in eine missliche Lage geraten. Sie wird immer verschlossener und zieht sich auch aus dem Laden mehr und mehr zurück. Wie wohl Marthe darauf reagiert, da es die einzige Tochter scheint, die ihr geblieben ist.
Ida, die Jüngste der Schwestern, besucht auf Anraten des Lehrers inzwischen die Oberstufe des Gymnasiums in Frankfurt. Sie hat den meisten Kontakt zur dort lebenden Großmutter, was Marthe so gar nicht recht ist. Außerdem ist sie frisch verliebt in einen jungen Studenten, der kommunistisches Ideengut trägt. In diesem Band muss Ida mehrere Schicksalsschläge wegstecken.Aber sie wäre nicht die lebenshungrige, positive Ida, wenn es ihr nicht gelingen würde.
Auch vom Pfarrer, dem Bürgermeister, dem Dorfheiler und dem Lehrer sowie vieler Frauen aus dem Dorf erfährt man wieder einiges.
Ilse, der mittlerweile die Fabrik ihres Vaters gehört , hat es auch nicht leicht mit ihrer Verwandschaft.
So bleibt es spannend in Dingelbach und ich hoffe auf einen vierten Band, da es noch nicht zu Ende sein kann, da ich noch einige Fragen offen habe.
Es ist immer wieder schön dort. Klein, gemütlich, vertragschließend, wie es in einem Dorf damals war und auch heute manchmal noch ist. Heile Welt, die im Kleinen doch nicht immer so heil ist. Aber auch auf die Dingelbacher kommen sicher noch schlimmere Zeiten zu, da wir zeitlich auf den zweiten Weltkrieg zu steuern, den sie sich jetzt Ende der 20 er Jahre nicht vorstellen können, obwohl die Fahnen auch da schon auf Sturm stehen.
Mich hat dieser Roman wieder sehr gut unterhalten. Das Gelesene ist wieder wie ein Film vor meinem inneren Auge abgelaufen, so dass ich ganz in die Geschichte versinken konnte.