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Veröffentlicht am 14.03.2022

Ein harter Tag im Leben der Vikki Victoria

Zurück nach Übertreibling
1

Ein echt bayrisches Cover ließ einen echt bayrischen Krimi erwarten.
Schon die Leseprobe war etwas anders als ich es bisher kannte.
Das hat mich neugierig gemacht.

Die Vikki war in ihrem Heimatdorf Überteibling ...

Ein echt bayrisches Cover ließ einen echt bayrischen Krimi erwarten.
Schon die Leseprobe war etwas anders als ich es bisher kannte.
Das hat mich neugierig gemacht.

Die Vikki war in ihrem Heimatdorf Überteibling vor Jahren ein junger Mann. Inzwischen lebt sie als Frau in der Münchner Szene. Als sie von ihrem Freund Wolf erfährt das der Toni Besenwiesler aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, will sie sich in Sicherheit bringen, da sie aufgrund verschiedener Mails weiß, dass er sich an ihr rächen will.

Die Geschichte spielt sich an einem einzigen Tag ab, an dem so viel passiert, dass es inhaltlich auch über Wochen hätte gehen können.
Diverse Personen werden aufgeführt, Bandenkriminalität wird eingearbeitet, ebenso wie ein Rockerclub, eine Entführung, Korruption, Abhör- und Verfolgungsaktionen in schneller Reihenfolge.
Jedoch so wirklich schnell wurde es dann nicht beschrieben, denn einzelne Passagen wurden dermaßen ausgeschmückt ( z.B. der Besuch bei Coco, bei dem der Leser eigentlich fast die Lebensgeschichte von Coco erzählt bekommt.) das ich gerne mal quer gelesen habe.

Aufgelockert hat das Ganze der bayrische Slang. Das hat mir gefallen. Aber vieles wurde mir einfach viel zu viel übertrieben, obwohl ich das beim Ort Übertreibling sogar schon erwartet hatte.

Warum nun die Vikki das Gefühl hatte das sich der Toni bei ihr rächen wollte kam aber für mich nie so ganz raus. Den Täter zu überführen und zu fassen war mir leider auch wieder ausführlich, aber doch zu knapp. Viel Drumherum , ohne das Wesentliche richtig ausgearbeitet zu haben. So kam es mir vor.
War nicht wirklich die Art Buch die mich fesselt und begeistert.
Bei mir käme es nicht auf die Bestsellerliste. Schade.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Das Leben des Panzerreiters Gaidemar

Die fremde Königin
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Als die italienische Königin mit ihrer Tochter entführt wird erhält Gaidemar, ein Panzerreiter aus dem Gefolge König Ottos den Auftrag sie zu befreien.
Als ihm das gelingt fängt diese Geschichte an, die ...

Als die italienische Königin mit ihrer Tochter entführt wird erhält Gaidemar, ein Panzerreiter aus dem Gefolge König Ottos den Auftrag sie zu befreien.
Als ihm das gelingt fängt diese Geschichte an, die dem aufmerksamen Hörer das Leben des Bastards und Ziehsohn derer von Saalfeld Ende des ersten Jahrtausends näher bringt.

Das Cover ist schlicht , aber trotzdem königlich, gehalten . Und der Klappentext verrät zunächst wenig über dieses Historienepos.
Mit über 28 h Hörzeit begleitet man Gaidemar über viele Jahre seines Lebens.

Man erfährt immer wieder wie wenig ein Leben in der damaligen Zeit zählte, lernte viele Herrscher mit Namen kennen, die ich mir jedoch nicht alle merken konnte.
Aber neben vielen Schauplätzen innerhalb Europas wurde schnell klar wie groß die Königsfamilie war und wie die verwandtschaftlichen Verhältnisse waren. Es gab unzählige Bastarde, die zur Aufzucht in adelige Familien gegeben wurden. So erfuhr man so nach und nach wie die einzelnen Personen von Geburt oder durch Heirat miteinander verknüpft waren.
Und immer mittendrin Gaidemar, der Königin Adelheit und dessen Gemahl Otto, aber auch seinem Herrn Wilhelm jederzeit blind zu dienen schien.

Nicht nur seiner Herrschaft wurde Hass entgegen gebracht, auch er wurde von vielen aufgrund seiner Herrschaftstreue und auch seiner Abstammung aufrichtig gehasst.

Viele Menschen mussten durch Krieg, aber auch durch Meuchelmord, oder Folter ihre Leben lassen. Manche schon in ganz jungen Jahren, manche nach einem gnadenreichen Leben. Es wurde geliebt und gelitten und ich als Hörerin war immer mittendrin.

Die Bilder die das Gehörte in mir entstehen ließen waren manchmal sehr grausam, aber auch lustig, lieblich und abenteuerlich.
Eine Zeit in der ich nicht selbst hätte leben wollen, die mich aber trotz der Grausamkeit immer wieder begeistern kann.
Viele Strecken haben sie damals übers Jahr hinter sich gebracht und auf erstaunliche Weise sind sich Personen immer wieder über die Füße gelaufen.

Mich hat das Hörbuch sehr gut unterhalten, auch wenn ich mir die Namen und Zusammenhänge vieler Personen nicht merken konnte. Die Herrscherfamilie, ihre engsten Verwandten und Freunde sowie ihr Gegenspieler bekamen vom Erzähler alle eine eigene Stimmlage, durch die ich sofort wusste wen ich gerade vor mir hat.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Mr. Parnassus, ein toller Pädagoge

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
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Mr. Parnassus wohnt zusammen mit Zoe und seinen Schützlingen Lucy, Phee, Sal, Talia,Chauncey und Theodore im Waisenhaus Marsyas auf einer kleinen Insel im Meer.
Mr.Baker arbeitet in einem Großraumbüro ...

Mr. Parnassus wohnt zusammen mit Zoe und seinen Schützlingen Lucy, Phee, Sal, Talia,Chauncey und Theodore im Waisenhaus Marsyas auf einer kleinen Insel im Meer.
Mr.Baker arbeitet in einem Großraumbüro , als Sachbearbeiter, für die BBMM ( Behörde für die Betreuung magischer Minderjähriger).
Eines Tages wird er zur Überprüfung des Waisenhauses nach Marsyas geschickt. Ein Auftrag, der sein Leben verändern wird.

Schon das Cover mit dem zweigeschossigen Haus mit Türmchen, am Ende einer Insel,auf der Steilklippe, erschien mir phantastisch.
Und ich sollte nicht enttäuscht werden. Es ist ein Buch voller Magie, Phantasie und jeder Menge Liebe. Allerdings gibt es neben dem Guten auch das Böse, nämlich Unverständnis, Ignoranz und sogar offen gelebten Hass.
Ein Buch der Gegensätze, aber eben menschlich, denn wie schreibt der Autor so treffend auf S.362 „ Furcht und Hass erwachsen aus fehlendem Verständnis…“
Daran krankt leider auch unsere Gesellschaft.

Andersartigkeit, Fremdheit, sei es durch die Herkunft oder die Art des Menschen löst bei manchen Angst oder gar Hass auf diese aus.
Ich finde gerade das hier im Buch geschilderte 1:1 übertragbar auf meine Lebensumwelt. Ich arbeite mit Menschen mit Behinderung. Für sie werden immer neue Bezeichnungen erdacht, neue Konzepte entwickelt, doch je stärker der Grad der Andersartigkeit, um so schwerer ist Inklusion möglich.
Hier wird , wie im Buch, viel mit Vorurteilen gelebt, weil man den anderen nicht kennt, aber auch nicht wirklich kennenlernen will.

Ich wünschte es gäbe mehr Pädagogen wie Arthur Parnassus und auch Sachbearbeiter wie Linus Baker. Dann wäre auch unsere Welt ein bisschen bunter und freundlicher.

Ich fand das Buch und die darin verarbeiteten Lebensweisheiten sehr berührend und wenn man zwischen den Zeilen las , auch aufrüttelnd, neue Wege zu gehen.
Es hat mich streckenweise zum Lachen gebracht, aber auch zu Tränen gerührt. Auf alle Fälle aber hat es mich gut unterhalten und mir wieder aufgezeigt, wie wichtig es ist offen für alles durch die Welt zu gehen und auch seine Meinung laut kund zu tun. Denn: „Wer die Meinung aller ändern will, muss mit der Meinung einzelner anfangen.“

Auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Sehr sehr seicht

Sommernachtssehnsucht - Eine Islandliebe
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Schon das Cover verhieß mir einen seichten Liebesroman.
Das Richtige um ein bisschen abzuschalten und sich wegzuträumen.

Ich muss aber ehrlich gestehen, das mir die Story viel zu wenig Tiefgang hatte. ...

Schon das Cover verhieß mir einen seichten Liebesroman.
Das Richtige um ein bisschen abzuschalten und sich wegzuträumen.

Ich muss aber ehrlich gestehen, das mir die Story viel zu wenig Tiefgang hatte. Außer den isländischen Namen kam bei mir auch leider kein Islandfeeling rüber. Nichts konnte die Bilder, die ich mir vor 30 Jahren dort bei einem Besuch selbst gemacht hatte heraufbeschwören.

Die Geschichte war vorhersehbar, was ich in der Regel nicht schlimm finde, aber so kurz und schmerzlos, ohne eine gewisse Dramatik, oder wenigstens ein wenig Aufregung und freudige Erwartung war es leider nicht das passende für mich.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Urlaubserinnerungen an La Palma

Sonne über dem Salzgarten
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Eine gestresste Sterneköchin, ein einsamer Junge, sein selbstverliebter Vater, eine traumhafte Kanareninsel,ein verfallenes Haus und ein hübscher Spanier, das ist der Stoff aus dem die Träume sind.

Schon ...

Eine gestresste Sterneköchin, ein einsamer Junge, sein selbstverliebter Vater, eine traumhafte Kanareninsel,ein verfallenes Haus und ein hübscher Spanier, das ist der Stoff aus dem die Träume sind.

Schon das wunderschöne Cover zeigte die Leichtigkeit eines Lebens auf einer Sonneninsel mit Strand, Salz, Strelizien und einem sanften Sommerwind.
Da hatte mich das Buch schon gleich gewonnen.
Nach dem Klappentext war ich noch neugieriger und nach der Leseprobe wusste ich das ich dieses Buch unbedingt lesen möchte.

Tabea Bach hat die Bilder La Palmas sofort in mir heraufbeschworen, die ich seit 20 Jahren irgendwo in meiner Erinnerung versteckt hatte.
Ich roch das Meer, genoß die Sonne auf meiner Haut, schmeckte die Papas arugadas con Mojo rojo o Mojo verde, und wusste das mich der Roman seicht wie eine Sommerbrise an diesen Ort zurück führen konnte.

Gemeinsam mit Julia und Emil bestieg ich den Flieger und erlebte zusammen mit ihnen die Insel erneut auf zauberhafte Art.
Die beiden hatte ich sofort ins Herz geschlossen. Ebenso schnell hatte ich beschlossen das Jens ein egoistischer,selbstverliebter Blödmann ist, den ich nicht ausstehen konnte. In die selbe Schublade steckte ich auch Julias Chef.

Mir gefielen nicht nur die Bilder die mir beim Lesen vor die Augen gezaubert wurden, sondern auch die Gerichte die Julia kochte und die ich förmlich riechen konnte.

Mit den Bewohnern des Dorfes war ich lange nicht auf der selben Wellenlänge, wobei ich allerdings die Familie von Emils Freund und Álvaro sofort mochte.
Hier hätte ich mir jedoch gewünscht das mehr gesprochen wurde, als sich sofort zurück zu ziehen, ohne das der Leser und die Protagonisten überhaupt wussten wo das Problem lag.

Ich bin froh, dass das Buch nicht mit einem Cliffhanger endete, denn auch so fällt es mir schon schwer genug abzuwarten wie es Julia und ihren Lieben weiter ergeht. Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung für Leser die zwischendurch mal eine seichte Urlaubslektüre suchen, mit der man sich wegträumen kann.

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