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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2018

Atemberaubend

Heliosphere 2265 - Folge 7: Die Opfer der Entscheidung
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E.C. Johnston ist ausgeschaltet, doch Captain Cross‘ Mannschaft muss auch sämtliche eingeschleuste Spitzel finden. Die HYPERION ist stark beschädigt, Ishida ist schwer verletzt, der Maschinenraum von Meuterern ...

E.C. Johnston ist ausgeschaltet, doch Captain Cross‘ Mannschaft muss auch sämtliche eingeschleuste Spitzel finden. Die HYPERION ist stark beschädigt, Ishida ist schwer verletzt, der Maschinenraum von Meuterern übernommen und die Parliden greifen an. Der Interlinkantrieb kollabiert permanent und droht Pendergasts Rettungsversuch zu einer großen Katastrophe werden zu lassen. Cross und seine Leute kämpfen ums Überleben.

Eine Folge voller atemberaubender Action. Genial inszenierte Kampfszenen, aufgelockert durch Understatements und trockenem Humor. Eine Mischung, die beste Unterhaltung garantiert! Bei Andreas Suchanek, dem Meister der Cliffhanger und unerwarteten Wendungen, weiß man, dass man um jeden Charakter zittern und stets mit allem rechnen muss. Eine geniale und außergewöhnliche SF-Serie, die bei jeder Wiederholung noch gewinnt, da man auf unauffällige Szenen aufmerksam wird, die man beim ersten Mal gerne überhörte, die aber sehr aufschlussreich sind.

Eine klare Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 20.03.2018

Spannung pur

Heliosphere 2265 - Folge 6: Die Bürde des Captains
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Sjöberg zeigt auch Cross sein wahres Gesicht. Er schickt ihn auf eine letzte Mission – diesmal ist sein Tod beschlossene Sache. Doch Sarah McCall ist immer noch für eine Überraschung gut und Sjöberg immer ...

Sjöberg zeigt auch Cross sein wahres Gesicht. Er schickt ihn auf eine letzte Mission – diesmal ist sein Tod beschlossene Sache. Doch Sarah McCall ist immer noch für eine Überraschung gut und Sjöberg immer einen Schritt voraus. Sjöbergs hinterhältige Manöver kosten ihn aber nicht nur Cross' unerschütterliche Loyalität, sondern auch das beste Schiff der Flotte samt Crew. Wird es ihm auf lange Sicht das Genick brechen?

Als Hörspiel inszeniert gewinnt die Geschichte noch mehr Dramatik. Der Hörer ist genauso erschüttert von Sjöbergs Perfidität wie die Charaktere. Spannend bis zur letzten Minute – ein Hörspiel, das man nicht ausschalten kann. Man bangt um Lieblingscharaktere, denn so wie Suchanek einen mit unerwarteten Wendungen überrascht, lässt er auch eiskalt Hauptfiguren von der Bildfläche verschwinden. Man zittert, man hofft, man ist überwältigt und bleibt mit einem weiteren fiesen Cliffhanger nach Luft schnappend zurück. Perfekte SF-Unterhaltung.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Unter Sjöbergs Kontrolle

Heliosphere 2265 - Folge 5: Im Zentrum der Gewalten
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Sjöbergs durchtriebener Putsch geht auf. Michalew ist tot. Dr. Petrova wird als Spionin verhaftet. Sie muss ihr Leben aufs Spiel setzen um Sjöbergs Frau Angelika aus der Parlidenrüstung zu befreien. Captain ...

Sjöbergs durchtriebener Putsch geht auf. Michalew ist tot. Dr. Petrova wird als Spionin verhaftet. Sie muss ihr Leben aufs Spiel setzen um Sjöbergs Frau Angelika aus der Parlidenrüstung zu befreien. Captain Cross muss sich in der Zwischenzeit mit einer neuen Kontrollinstanz Sjöbergs anfreunden. Während Cross den Verräter jagt versucht er herauszufinden, was dessen eigentliche Aufgabe war.

Erste Hintergründe werden enthüllt. Während auch der Hörer noch mit den Erkenntnissen zu Sjöberg kämpft sind die Informationsepisoden kleine Ruhephasen, die zwar viel Inhalt, aber wenig Action haben. Eine scheinbare Erholungspause, in der man aber viel zu verarbeiten hat.

Weiterhin atemberaubend fesselt das Hörspiel einen an die Lautsprecher. Ich liebe jede einzelne Folge, die brillant der Créme der la Créme der Synchronsprecher inszeniert wird. Genial, komplex und hinreißend! Wer es nicht kennt verpasst beste Hörspielunterhaltung!

Veröffentlicht am 11.03.2018

Lebensabend zwischen Trümmern

Wiesenstein
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Gerhart Hauptmann erlebt nur wenige Kilometer von Dresden entfernt dessen blutigen Untergang in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Alt, krank und gebrechlich hat der große Autor nur noch den Wunsch ...

Gerhart Hauptmann erlebt nur wenige Kilometer von Dresden entfernt dessen blutigen Untergang in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Alt, krank und gebrechlich hat der große Autor nur noch den Wunsch nach Hause zurückzukehren und die Kriegstage zu vergessen. Eine strapaziöse Flucht bis zum Wiesenstein bringt nicht die erhoffte Erlösung. Isoliert, fasst wie im Vakuum, schreibt er in seinem Zuhause an seinem letzten großen Werk – auf den Schutz seiner Legende vertrauend, während um ihn herum der Krieg tobt. Doch Schlesiens blutigste Tage stehen noch bevor. Während Hauptmann entrückt seinen Lebensabend verbringt blutet Schlesien nach Kriegsende unter der Herrschaft der Polen und Russen aus. Kann Hauptmann mit seinem Ruf das Dorf schützen und wird ihm ein stilles Ende in seiner Heimat vergönnt sein?

Wie ein Zauberturm wirkt der Wiesenstein. Unberührt von den Kriegswirren kann man kaum entscheiden, ob Hauptmann arrogant, entrückt oder einfach nur wie ein verzweifelt Flüchtender wirkt. Die Zerrissenheit eines Autors, der feststellen muss sich selbst überlebt und verraten zu haben, lässt auch im Leser ein schlechtes Gefühl zurück. Es nimmt einem den Atem zu sehen wie ein großer Autor an seiner Zeit und seinen Entscheidungen zerbrochen ist und nur noch verzweifelt ein Leben führt, das mit Beginn des Dritten Reiches bereits vorbei war. Gescheitert an der eigenen Eitelkeit, an Kurzsichtigkeit und doch wehrt er sich mit aller Kraft eine Niederlage einzugestehen. War Hauptmann schuldig oder nur blind? Ist er arrogant oder lebt er bereits in seiner eigenen Welt an der Schwelle des Todes?

Pleschinski schafft es mit eindrucksvoller Bildgewalt die letzten schauerlichen Tage des Krieges lebendig werden zu lassen und die ersten Monate des Friedens, die immer noch von Gewalt und Tod geprägt sind. Die Zerrissenheit eines Skandalautors, der schließlich von der Öffentlichkeit, die ihn umjubelt und zu dem man sich in der Not geflüchtet hat, verdammt wurde. Fast mit Sachbuchcharakter entfaltet sich hier ein Roman, der mit seiner Objektivität und seinen Details fesselt. Er erschüttert, er lässt vieles hinterfragen und gibt vor allem einen Einblick in das Dilemma, vor dem die Menschen im Dritten Reich standen. Wie viel Anpassung zur Sicherung der eigenen Existenz ist akzeptabel? Wie viel hat man wissen, wie viel ahnen können, in einer Welt ohne Internet, mit gleichgeschalteten Medien? Wie sehr lässt man sich verführen, für ein bisschen öffentliche Anerkennung? Wie viel Kumpelhaftigkeit mit Autoritäten kann toleriert werden und sei es zum Schutz der Familie und Freunde? Das Buch wirft Fragen auf, die man nicht beantworten will.

Das Buch beeindruckt und erschüttert. Es ist sehr viel mehr als die Biographie eines zwielichtigen Autors, dessen umjubelte Fortschrittlichkeit im Expressionismus von Nazivorwürfen in der Nachkriegszeit verdüstert wurde. Gleichzeitig gibt es einen detaillierten Einblick in Hauptmanns literarisches Schaffen. Es wird aus bekannten und fast vergessenen Werken zitiert. So wird man immer weiter in das komplexe Seelenleben des zerrissenen Autors geführt. Ein Leben, das in mehr als einer Hinsicht zertrümmert wurde und zwischen Trümmern qualvoll stirbt. Wie ein Zauberturm, ein Vakuum, ragt der Wiesenstein wie die Ruine eines magischen Symbols zwischen den Trümmern herausragt – Zeugnis vergangener Größe, großen Glanzes, das trotzdem noch Schutz bietet. Dass diese Geschichte auf Tatsachen beruht, macht es umso berührender. Das Nachwort gibt einen kurzen Einblick in die Fakten, auf denen das Buch beruht einen Einblick in die Schicksale der anderen Charaktere. Nichts für schwache Nerven, hochinteressant, komplex und bildgewaltig überzeugt dieses Buch auf ganzer Linie. Ein Biographie, ein Sachbuch und doch so viel mehr. Beeindruckend und absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 11.03.2018

Magische Verbundenheit

Nordlicht, Band 01
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Es ist ein Albtraum für Elin. Sie wollte in den paar Ferientagen Ausschlafen und sich mit ihren Freundinnen treffen, doch stattdessen schleift ihre Mutter sie nach Island – im Winter! Elin friert schon ...

Es ist ein Albtraum für Elin. Sie wollte in den paar Ferientagen Ausschlafen und sich mit ihren Freundinnen treffen, doch stattdessen schleift ihre Mutter sie nach Island – im Winter! Elin friert schon bei dem Gedanken und natürlich plant ihre Mutter einen Reitausflug, dabei weiß sie doch wie sehr Elin das ablehnt! Doch schon am Flughafen in Reykjavik trifft sie auf Pferde – und einen geheimnisvollen Jungen, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Was hält das magische Land der Elfen und trolle für Elin bereit?

Hinter dem traumhaften Cover erwartet den Leser eine fesselnde Geschichte. Man fühlt mit Elin, versteht ihre Wut und Verzweiflung und ändert genau wie sie fast unmerklich seine Einstellung, verliert die Ablehnung und wird schließlich von der Magie des faszinierenden Landes überwältigt. Augenblicklich taucht man in die Geschichte ein und schlägt das Buch nur widerwillig nach der letzten Seite zu. So viele Fragen bleiben unbeantwortet und es bleibt so viel Sehnsucht nach der Fortsetzung wie sie auch Elin spürt.

Karin Müller schafft es bereits mit den ersten Sätzen zu fesseln. Ohne Fantasy zu schreiben schafft sie es die Geschichte zwischen Realität und Zauberwelt auszubalancieren. Diese Ungewissheit macht den außergewöhnlichen Reiz des Buches aus. Ich kann den zweiten Band nicht erwarten!