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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2019

Durchwachsen aber eher gut als schlecht

Lustiges Taschenbuch Nr. 518
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Band 518 wartet mit einer ganz guten Mischung auf. Spannende Geschichten wie die Titelstory ums Schlaue Buch wechseln mit banalen wie dem völlig langweiligen Duckschen Geheimdienst-Abenteuer. Diese Geschichten ...

Band 518 wartet mit einer ganz guten Mischung auf. Spannende Geschichten wie die Titelstory ums Schlaue Buch wechseln mit banalen wie dem völlig langweiligen Duckschen Geheimdienst-Abenteuer. Diese Geschichten können gerne als erste das Zeitliche segnen – sie sind durchgehend albern und uninteressant.

An die abstrusen Zweiteiler kann ich mich ebenfalls nicht gewöhnen, obwohl ich diesem Band zugutehalten muss, dass die Fortsetzungsgeschichte immerhin über den ganzen Band verteilt ist und nicht einfach hintereinandergeschaltet wurde, eine Unsitte, die mir extrem auf den Geist geht.

Mit Gamma und Baptist sind diesmal zwei Charaktere dabei, die mittlerweile selten im Zentrum des Geschehens stehen und dem Band Pfiff geben. Für Phantomias und die Panzerknacker hat man sich allerdings wieder gar nichts einfallen lassen.

Alles in allem ganz gute Unterhaltung aus Entenhausen. Die tollen Ideen zeigen, dass es noch Könner im LTB-Team gibt. Hoffentlich setzen sie sich bald durch und bringen die Comicreihe zu neuer Blüte und Frische.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Ein dürftiger Geburtstagsband

Lustiges Taschenbuch Nr. 520
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Die Jubiläums- und Geburtstagsbände in der Reihe Lustiges Taschenbuch sind immer wunderschön und aufwendig gestaltet und normalerweise auch mit einer originellen Geschichte für das Geburtstagskind versehen. ...

Die Jubiläums- und Geburtstagsbände in der Reihe Lustiges Taschenbuch sind immer wunderschön und aufwendig gestaltet und normalerweise auch mit einer originellen Geschichte für das Geburtstagskind versehen. Für den 85. Geburtstag von Donald Duck hat man sich allerdings nichts einfallen lassen. Die Grundidee kam mir sogar recycelt vor. Die Geschichte, dass Fremde in Donalds Erinnerungen wüten und fast das Geheimnis um Phantomias lüften, habe ich schon mal gelesen. Die restlichen Geschichten sind ebenfalls banal. Die Literaturadaption, die ich normalerweise in den LTBs liebe, ist langweilig. Abgesehen davon, dass auch Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“ schon mal verwertet wurde, ist der Schnelldurchlauf als „Gefangen in der E-Book-Version“ abgedroschen und uninteressant. Dabei ist gehören beide Grundideen eigentlich zu den besten Grundlagen einer LTB-Geschichte: Entenhausener Helden in der Weltliteratur und Uronkel Goofys geheimnisvolle Dachbodenschätze. Hier ist beides nicht lesenswert umgesetzt. Interessant sind dann jedoch die letzten beiden Erzählungen. Eine witzig-spannende Schatzsuche mit Onkel Dagobert sowie ein Comic, in dem Walt Disney selbst auftritt gemeinsam mit Salvador Dalí, zeichnerisch und inhaltlich angelehnt an die ersten Kurzfilme. Diese beiden Trostpreise können den Band allerdings nicht über die drei Sterne hinausheben. Ich vermisse originelle Ideen, witzige Geschichten und die Geburtstagswürdigung.

Zusammenfassen lässt sich dieser uninspirierte Band mit den Worten Daisys aus der Geburtstagsgeschichte „Werd erwachsen, Donald! Es ist nur ein weiterer Tag in deinem Leben!“ Genauso ist das ganze LTB: ein weiterer Teil einer Reihe, der schon lange die guten Autoren abhandengekommen sind. Seit Ende der 1990er warte ich darauf, dass frische Ideen und spannende Geschichten wieder Schwung nach Entenhausen bringen. Zeit wird es und immer wieder kommen auch Bände, die zeigen, dass sie es noch können. Dieser hier gehört nicht dazu.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Ein zu Unrecht vergessenes Ritterepos

Rasender Roland
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Alles beginnt mit einer Frau. Die schöne Angelica lockt wie ein Trugbild die Ritter an und führt sie durch die ganze Welt. Heroische Kämpfe gegen Ritter und Zauberer, Schicksalsfesseln und magische Bindungen ...

Alles beginnt mit einer Frau. Die schöne Angelica lockt wie ein Trugbild die Ritter an und führt sie durch die ganze Welt. Heroische Kämpfe gegen Ritter und Zauberer, Schicksalsfesseln und magische Bindungen leitet von einem Abenteuer zum anderen. Ihre Wege führen alle zurück zu Karl dem Großen, der mitten im Krieg ist und seine besten Leute braucht.

Ein außergewöhnliches Ritterepos, das großartig zeigt, wie sich in den alten Heldenepen ein Abenteuer aus dem anderen gebiert. Mal witzig, mal tragisch und immer spannend folgt der Leser dem liebeswahnsinnigen Roland und der fliehenden Angelica. Dabei begegnet der Leser heute längst vergessenen Helden und unglaublicher Magie, die auch in den Fantasywelten von heute ihresgleichen sucht. So wie rollende Steine zu Pferden werden als der Held eine Armee beritten machen muss oder fallende Blätter sich zu Segelbooten wandeln als ein Meer überquert werden soll. Einfach, linear und doch originell und immer wieder unerwartet. Das Ritterepos gehört zum karolingischen Erzählzyklus und ich wünschte wirklich, dass mehr mittelalterliche Heldenepen heutigen Lesern zugänglich gemacht werden.

Einen Stern Abzug gibt es, da das Epos in dieser Ausgabe von Italo Calvino nur nacherzählt wurde. Die einleitenden Worte zu Hintergründen und die humorvollen und fundierten Zusammenfassungen der dann doch abgedruckten Verse sind zwar unterhaltsam und hilfreich, ich bedaure aber, dass weder die zusammengefassten Verse vollständig abgedruckt wurden noch das ganze Epos nacherzählt wurde. Schade, denn dieses Ritterepos verdient eine vollständige und durchkommentierte Auflage, um dem Leser die ganze Farbenpracht der mittelalterlichen Epen zu offenbaren. Diese Ausgabe bietet nur einen Vorgeschmack.

Ein großartiges Werk in einer dürftigen Ausgabe, die zwar kommentiert aber stark gekürzt ist. Die Bleistiftzeichnungen, die es illustrieren haben ebenfalls nicht meinen Geschmack getroffen.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Ein magischer Garten

Evies Garten
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Die zehnjährige Evie hat den Verlust ihrer Mutter noch nicht überwunden als ihr Vater Hals über Kopf mit ihr in eine neblige Kleinstadt zieht, weit weg von Verwandten und Freunden. Hier hat er eine heruntergekommene ...

Die zehnjährige Evie hat den Verlust ihrer Mutter noch nicht überwunden als ihr Vater Hals über Kopf mit ihr in eine neblige Kleinstadt zieht, weit weg von Verwandten und Freunden. Hier hat er eine heruntergekommene Apfelplantage gekauft und setzt alles daran sie wieder zum Leben zu erwecken. Doch die Bewohner der Kleinstadt glauben, dass die Plantage verflucht ist und dadurch wird Evies Neugier geweckt. Zusammen mit Alex, der behauptet ein Geist zu sein, macht sie sich auf, dem Geheimnis der toten Bäume auf die Spur zu kommen.

Eine magische Geschichte, die mich von der ersten Seite an gefangen genommen hat. Traurig, natürlich, doch durchzogen von Poesie, Schönheit und Hoffnung. Großartig, fantasievoll und neben bekannten Motiven von Geistern, Tod, Trauer und Freundschaft strahlen originelle Ideen, die das Buch zu etwas ganz besonderem machen. Auf knapp 300 Seiten entfaltet sich ein wundervolles Leseerlebnis, das lange in Erinnerung bleibt. Mit poetischer Sprache verzaubert K.L. Going große und kleine Leser. Voller Geheimnisse und Magie lockt die Geschichte einen immer tiefer in die verschlungenen Erzählebenen und man kann es nicht erwarten der Mysterien auf die Spur zu kommen. Gemeinsam mit Evie entdeckt man den Zauber des Lebens und die Schönheit des Todes.

Ein unvergessliches Leseerlebnis für Groß und Klein!

Veröffentlicht am 28.07.2019

Absolut gewöhnliche Geschichte

Die sieben Schwestern
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Maias Welt bricht zusammen als sie vom Tod ihres Ziehvaters erfährt. Als einzige der sechs Schwestern hatte sie eine tiefe Bindung zu ihm und kam nie von ihrem Zuhause los. Nach seinem Tod offenbart Par ...

Maias Welt bricht zusammen als sie vom Tod ihres Ziehvaters erfährt. Als einzige der sechs Schwestern hatte sie eine tiefe Bindung zu ihm und kam nie von ihrem Zuhause los. Nach seinem Tod offenbart Par Salt in seinem letzten Willen jeder seiner Töchter das Geheimnis ihrer Herkunft – jedoch gibt er nur einen Anhaltspunkt mit dem die Mädchen ihre Suche beginnen können. Maias Weg führt nach Brasilien.

Ich habe mir von Lucinda Riley mehr erhofft. Nachdem mich ihr Buch „Das Mädchen auf den Klippen“ mit seinem Mystery-Flair und tollen Charakteren begeistert hat, habe ich hier ähnliches erwartet und wurde zutiefst enttäuscht. Diese Art Geschichte habe ich schon oft gelesen. Der Hauptteil des Buches ist der Rückblick, in dem die Geschichte von Maias Vorfahrin erzählt wird. Auch diese bietet nichts Überraschendes und ist bar jeder Originalität. Ich konnte nicht mal sehr viel Sympathie für die Charaktere aufbringen.

Gut geschrieben, nette Geschichte, aber ich habe sehr viel mehr erwartet.