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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2018

Nett, aber nicht meins

Bäume reisen nachts
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Seit ihre Mutter spurlos verschwunden ist, hat sich die kleine Manon zurückgezogen. Ganz fest glaubt sie, wenn sie nur bestimmte Rituale einhält, kehrt ihre Mutter zurück. Solange wird sie Katzen streicheln, ...

Seit ihre Mutter spurlos verschwunden ist, hat sich die kleine Manon zurückgezogen. Ganz fest glaubt sie, wenn sie nur bestimmte Rituale einhält, kehrt ihre Mutter zurück. Solange wird sie Katzen streicheln, Parkettfugen vermeiden und mit ihren Büchern unter der Birke sitzen und mit Ameisen sprechen. So kommt sie eines Tages mit ihrem dem mürrischen Rentner Anatole ins Gespräch. Als dann eines Tages überraschend ein Brief ihrer Mutter eintrifft, brechen alle Hals über Kopf auf, um sie zurückzuholen. Eine abenteuerliche Reise quer durch Europa beginnt.

Ein schmales Buch mit einer rührenden Geschichte, doch mein Fall war es nicht. Zuviel auf zu wenigen Seiten – von Fehlgeburten bis zur Geschlechtsumwandlung, von Alkoholismus bis Rheuma. Die Charaktere konnten mich nicht berühren, die Geschichte blieb mir fremd und die Motivation war nicht überzeugend. Selbst die Verbindung zu Büchern und Phantasie ist in meinen Augen nicht richtig eingebunden, dabei schien dieses Thema so zentral zu sein. Es bleibt nur die Geschichte einer depressiven Frau übrig, die ihre Familie verlässt und damit alle unglücklich macht. Die Suche nach Liebe, nach Erfüllung und sich selbst – auch auf Kosten anderer.
Wo genau dieses Buch mich verfehlt hat, kann ich nicht mal sagen. Es liest sich gut, sprachlich nichts zu bemängeln, aber für die Geschichte konnte ich keinerlei Interesse aufbringen. Schade.

Veröffentlicht am 23.06.2018

Sie kehren zurück

John Sinclair - Der Anfang
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Inspektor John Sinclair weiß nicht, dass der spektakuläre Mordfall, der ihn in ein kleines Nest nach Schottland führt, sein Leben für immer verändern wird. Der Hauptverdächtige redet von einer lebenden ...

Inspektor John Sinclair weiß nicht, dass der spektakuläre Mordfall, der ihn in ein kleines Nest nach Schottland führt, sein Leben für immer verändern wird. Der Hauptverdächtige redet von einer lebenden Leiche, ein schauerliches Schloss lässt die grauenhaftesten Geistergeschichten Wirklichkeit werden und John Sinclair steht schließlich vor einem apokalyptischen Szenario, das sein Weltbild für immer revidiert.

Die erste Folge des Geisterjägers beginnt bereits spektakulär. Die Soundeffekte sind allerdings sehr laut, sodass man alleine dadurch zusammenzuckt. Die Geschichte ist spannend und gruselig, werden jedoch dadurch aufgelockert, dass sie sich selbst nicht immer ganz ernst nehmen. Den 5. Stern kann ich nicht vergeben, da Joachim Kerzel als Sprecher so sehr überdramatisiert, dass das Zuhören streckenweise anstrengend wird.

Trotzdem ist die erste Folge der Sonderedition ein tolles Hörerlebnis und macht Lust auf mehr. Eine gelungene Mischung aus Nostalgie, Grusel und Humor. Nicht anspruchsvoll und manchmal so schlecht, dass es schon wieder gut ist.

Veröffentlicht am 02.06.2018

Erzählungen und Werkgeschichte

Im fernen Westen
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Im fernen Westen

Der Ich-Erzähler ist auf dem Weg zu einem Treffen mit Winnetou als er beim Brand einer Ölquelle den Jungen Harry, den Sohn Old Firehands, retten kann. Während Harry ihm dafür wenig Dank ...

Im fernen Westen

Der Ich-Erzähler ist auf dem Weg zu einem Treffen mit Winnetou als er beim Brand einer Ölquelle den Jungen Harry, den Sohn Old Firehands, retten kann. Während Harry ihm dafür wenig Dank weiß nimmt Old Firehand den Ich-Erzähler mit zu seiner Jagdniederlassung. Diese wird bereits von feindlichen Ogallallas umschlichen, angeführt von Winnetous und Old Firehands Erzfeind.

Der Fürst der Bleichgesichter

Der dicke Sam trifft mit seinen beiden Trapperfreunden Jim und Tim auf den beraubten deutschen Auswanderer Rothe. Sie beschließen ihm zu helfen sein Eigentum wiederzubekommen und erfahren dabei, dass die Diebe einen Überfall auf die „Taube des Urwalds“ planen. Vom Fürsten der Bleichgesichter und dessen Freund, dem Apatschenhäuptling Starke Hand, unterstützt, reiten sie, um die Taube zu retten.

Der Karl-May-Verlag präsentiert im 89. Band seiner Werkausgabe eine Variante der Old Firehand-Erzählung, die May mehrfach umgearbeitet und unter anderem in die Winnetou-Trilogie integriert hat. Deswegen kommt denjenigen, die schon einiges von May kennen, die Geschichte äußerst bekannt vor. Interessant ist hier vor allem das Nachwort, das der Werkgeschichte nachspürt. Für meinen Geschmack wird sich zu sehr auf die Schwächen konzentriert, doch es werden auch andere Aspekte hervorgehoben, so Motive, die sich durch Mays gesamtes Werk ziehen, aber auch Hintergründe zum Schriftstelleralltag, dem May oft unter Zeitdruck gerecht werden musste. Inhaltlich ist die Geschichte trotz allem ein spannendes Abenteuer, das sich sehr gut lesen lässt.

Mit „Der Fürst der Bleichgesichter“ ist man wieder mit dem problematischen Umgang des Karl-May-Verlags mit Mays umstrittenen Kolportageromanen konfrontiert. Hier wird dem Leser ein Abschnitt aus „Deutsche Herzen, deutsche Helden“ geboten. Eine vierseitige Einführung gibt einen groben Überblick wie der nachfolgende Textabschnitt einzuordnen ist und da das Fragment keineswegs in sich geschlossen ist, wird man schließlich noch mit einer halbseitigen, dürftigen Zusammenfassung der nicht mehr abgedruckten Ereignisse abgespeist. Der Lesespaß geht hier gründlich verloren.
Die Charaktere sind kaum einzuschätzen, eine Beziehung lässt sich nicht aufbauen. Mag der ganze Kolportageroman auch viele Schwächen haben, von losen Fäden über blasse Charakterzeichnungen und dürftigen bis völlig fehlenden Aufklärungen dem Leser einiges schuldig bleiben, so ist in meinen Augen doch gerade in diesem Textfetzen deutlich, dass die fragmentarische Nachreichung einzelner, nicht vom Verlag umgeschriebener, Abschnitte nicht der richtige Weg ist, um dem Leser ein Bild von Mays umstrittensten Geschichten zu vermitteln. Da kann auch ein Nachwort von 15 Seiten, das sich hauptsächlich auf die Schwächen konzentriert – über die sich der Leser mangels Textkenntnis keine Meinung bilden kann – nichts retten. Die Charaktere bleiben einem fremd, von der bunten, spannenden Abenteuergeschichte, den rasanten Ereignissen, übermenschlichen Heldentaten und humorvollen Szenen, von den Motivationen der Bösen und Guten erfährt man nichts. Es bleibt hier ein Fragment mit einem Indianerüberfall, der durch die fehlende Vorgeschichte ebenfalls seine Motivation einbüßt und Charaktere, deren Rolle im Dunkeln bleibt.
Dieser Abschnitt weckt nicht einmal Neugierde auf die ganze Geschichte, da das Nachwort sie bereits schlecht redet und nur noch als literaturwissenschaftlich interessant darstellt.

Die fragwürdige Publikation des Frühwerks Karl Mays durch den Verlag, der seinen Namen trägt, ärgert mich sehr. Dass ein Verlag es sich herausnimmt, Werke eines Autors umzuschreiben, weil ihm in den Geschichten etwas fehlt, nicht schlüssig erscheint oder gefällt, ist eine Zumutung – für den Leser und den Autor. Damit stellt er sich auf eine Stufe mit den so kritisierten Kolportageverlagen. Münchmeyer verfuhr mit Karl May auf die gleiche Art. Es wird Zeit, dass der Karl-May-Verlag in die Werkausgabe seines Autors die unbearbeiteten Kolportageromane aufnimmt, gerne mit umfangreichen Nachworten und Kommentaren zur Werkgeschichte, und das halbherzige Nachreichen von nicht immer gelungen ausgewählten Fragmenten spart. So kann sich der Leser ein eigenes Bild machen und die in mysteriöses, verruchtes Dunkel gehüllten Frühwerke Mays endlich selbst beurteilen. Bisher bleibt man auf die vorausgewählten, isoliert präsentierten und mal mehr mal weniger einseitig kommentierten Abschnitte beschränkt, die einen auf demselben Kenntnisstand lassen, wie die Öffentlichkeit zur Zeit des Gerichtsprozesse gegen May.
Für das 21. Jahrhundert und einem Verlag, der sich dem Autor verschrieben hat, ein unwürdiges Vorgehen.

Der 89. Band lässt mich also wieder mit gemischten Gefühlen zurück. Ich liebe das Werk des Autors. Ich bin begeistert von den Kommentaren zu Werk- und Publikationsgeschichte. Aber ich verachte die Art der Publikation, die gerade hier ein schlechtes Händchen für die Auswahl zeigt. In Band 90 „Verschwörung in Wien“ ist der Abschnitt noch geschickt gewählt; in sich geschlossen und er weckt Interesse am ganzen Werk. Hier bleibt er nichtssagend, reißerisch auf eine Schießerei konzentriert und schließlich irritierend offen an einem völlig neuen Erzählstrang.
Es bleiben 4 Sterne für die tollen Abenteuer und interessanten Nachworte – ein Stern Abzug für die haarsträubende Werkpräsentation.

Veröffentlicht am 02.06.2018

Geständnisse

Hiyokoi 04
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Der Ausflug auf den Jahrmarkt hat Hiyori nicht so viel Zeit mit Yushin gehabt wie sie es sich erhofft hat, aber sie ist trotzdem glücklich. Schließlich will sie ja nur mit ihm befreundet sein. Oder nicht? ...

Der Ausflug auf den Jahrmarkt hat Hiyori nicht so viel Zeit mit Yushin gehabt wie sie es sich erhofft hat, aber sie ist trotzdem glücklich. Schließlich will sie ja nur mit ihm befreundet sein. Oder nicht? Als Yushin sich mit seiner bildschönen Jugendfreundin Kisaki trifft, um auf ihr Liebesgeständnis zu antworten, ist Hiyori zutiefst beunruhigt.

Dieser wundervoll gezeichnete Shojo-Manga wartet mit einer lockerleichten Geschichte auf, die erst nach und nach romantische Züge annimmt. Witzige Szenen wechseln mit Charakterentwicklung, Freundschaftsszenen und Romantik. Nicht nur Hiyori und Yushin stehen im Mittelpunkt der Geschichte, auch die anderen Charaktere erhalten ihren Hintergrund und wachsen an Herausforderungen. Ich bin gespannt, wohin die Geschichte geht. Beste Manga-Unterhaltung!

Veröffentlicht am 02.06.2018

Neue Herausforderungen

Hiyokoi 03
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Ein neues Schuljahr und Hiyoris Wunsch mit Yushin wieder in einer Klasse zu sein erfüllt sich. Mit der neuen, hübschen und sehr selbstbewussten Mitschülerin Reina hat sie allerdings nicht gerechnet. Diese ...

Ein neues Schuljahr und Hiyoris Wunsch mit Yushin wieder in einer Klasse zu sein erfüllt sich. Mit der neuen, hübschen und sehr selbstbewussten Mitschülerin Reina hat sie allerdings nicht gerechnet. Diese wirft sich Yushin sofort an den Hals. Hiyoris neuer Banknachbar Ko ist ein weiteres Problem. Ist er wirklich nur schüchtern oder sind seine Grausamkeiten Absicht?

Spannend geht es weiter. Neue Mitspieler treten auf den Plan und sabotieren natürlich die mögliche Beziehung zwischen Hiyori und Yushin. Mit Reina und Ko werden neue Möglichkeiten aufgetan und Yushin wird irgendwann Klartext reden müssen.

Ich liebe diese Serie!