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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2017

Gefährliches Gold

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten
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Ein brutaler Mord an einem Goldschmied ruft Inspector Swanson auf den Plan. Gestohlen wurde nichts, warum also musste der Schmied sterben? Steckt der reiche Teilhaber Sir Greenland dahinter? Oder die geheimnisvolle ...

Ein brutaler Mord an einem Goldschmied ruft Inspector Swanson auf den Plan. Gestohlen wurde nichts, warum also musste der Schmied sterben? Steckt der reiche Teilhaber Sir Greenland dahinter? Oder die geheimnisvolle Frau, die vor dem Angestellten des Goldschmieds geflohen war? Dann geschieht ein zweiter, noch brutalerer, Mord. Swanson gerät unter Druck.

Ein sorgfältig konstruierter Kriminalroman mit viel Hintergrundwissen über die Anfänge der Forensik, der Goldschmiedkunst und Zeitgeschichte. Es bleibt viel Spielraum für Spekulationen. Interessante, vielschichtige Charaktere und Witz lassen einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Als Höhepunkt treten Gaststars wie Oscar Wilde und Arthur Conan Doyle auf. Sprachlich ist die Geschichte ausgefeilt und historisch fundiert. Dass das Buch außerdem äußerlich wirklich phantastisch aufgemacht ist, mit blau gefärbten Schnitt, macht es auch optisch zu einem tollen Erlebnis.

Ein wirklich großartiger Kriminalroman, den ich in einem Zug durchgelesen habe. Kreative Morde, sehr sympathische Figuren und überraschende Wendungen, dazu Oscar Wilde – damit hat dieses Buch 5 Sterne verdient. Ich fieber dem zweiten Band entgegen!

Veröffentlicht am 03.09.2017

Eine Geschichte der Menschheit

Berge Meere und Giganten
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Nach dem Weltkrieg entwickelt die Menschheit zwei große Machtblöcke, die unaufhaltsam einem neuen Krieg entgegentreiben, der alles andere in den Schatten stellen wird: der Uralische Krieg. Megacities entstehen, ...

Nach dem Weltkrieg entwickelt die Menschheit zwei große Machtblöcke, die unaufhaltsam einem neuen Krieg entgegentreiben, der alles andere in den Schatten stellen wird: der Uralische Krieg. Megacities entstehen, landwirtschaftliche Gegenentwürfe zur künstlichen Großstadt führen zu Konflikten und immer wieder prallt die Menschheit in ihrem Streben nach Macht und Reichtum aufeinander. Apokalyptische Ausmaße nehmen die Entwicklungen an als die Gletscher abgeschmolzen werden.
Döblin hat mit seinem Zukunftsroman aus dem Jahr 1924 fast prophetisch Themen vorweggenommen, die heute Realität sind. Gentechnik und Fastfood, Klimaerwärmung und Zivilisationskrankheiten und das ewige Auf und Ab von Krieg und Frieden. In diesem Roman gibt es keinen Helden. Protagonist ist niemand anders als die Menschheit selbst. Bis ins 27. Jahrhundert zeichnet Döblin ein bildgewaltiges, apokalyptisches Epos! Von erschütterndem Realismus und ganz sicher nicht politisch korrekt wird in 9 enzyklopädischen Blöcken ein Schicksal der Menschheit gezeichnet, das den Leser bis ins Mark trifft. Das Buch ist sehr anspruchsvoll geschrieben. Da die einzelnen Charaktere nie als Hauptfigur zu verstehen sind, folgt man den Szenen, deren Sinn man erst viel später versteht. Dass Döblin selbst die Arbeit an diesem Buch ausgelaugt und an den Rand des Zusammenbruchs getrieben hat, wundert nicht. Der Leser wird hier an seine Grenzen gebracht, Döblin ging darüber hinaus. Ein eindrucksvolles, erschütterndes Werk, das den Aufwand lohnt. Man muss sich darauf einlassen, doch dann wird man von einer Geschichte gefesselt, die ihresgleichen sucht! Für jeden, der anspruchsvolle Literatur und Zukunftsszenarien mag eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 03.09.2017

Auf der Flucht

Der Krieger und der Prinz
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Als einziger Überlebender des Massakers an seinem Lehnsherren, ist der Söldner Brys Tarnell auf der Flucht vor den Mördern. In seinen Armen trägt er dabei den Kronprinzen Wistan, doch der ist krank. Die ...

Als einziger Überlebender des Massakers an seinem Lehnsherren, ist der Söldner Brys Tarnell auf der Flucht vor den Mördern. In seinen Armen trägt er dabei den Kronprinzen Wistan, doch der ist krank. Die grausame Hexe, die für den Mord verantwortlich ist, ist auch auf das Baby angesetzt. Leferic, der Onkel Wistans und Mörder seines Bruders übernimmt währenddessen den Thron und fragt sich, welchen Preis er eigentlich für seinen Traum bezahlt.
Das Buch beginnt sehr spannend flacht dann jedoch ab. Nach mehr als 300 Seiten Flucht fängt die Geschichte an sich im Kreis zu drehen und der Schluss stellt dann noch mal alles in Frage, worum es bisher ging. Sehr schade, denn die Idee ist sehr gut, die Charaktere faszinierend und der Weltaufbau vielversprechend. Leider konnte mich der Verlauf der Geschichte dann doch nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Gestohlene Wahrheit

Asterix 36
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Cäsars Buch „Der Gallische Krieg“ ist äußerst erfolgreich, doch es erschien in gekürzter Form. Schließlich ist es dem Ruhm nicht sehr zuträglich, offiziell einzugestehen, dass ein bestimmtes Dorf immer ...

Cäsars Buch „Der Gallische Krieg“ ist äußerst erfolgreich, doch es erschien in gekürzter Form. Schließlich ist es dem Ruhm nicht sehr zuträglich, offiziell einzugestehen, dass ein bestimmtes Dorf immer noch Widerstand leistet. Umso bestürzender ist es, dass genau dieser Teil des Manuskripts gestohlen wird. Syndicus, Cäsars Hofschreiber, ist entsetzt und setzt alle Hebel in Bewegung, um das Manuskript wiederzubeschaffen. Ausgerechnet ins Dorf der Unbeugsamen führt die Spur.
Ein neues Asterix-Abenteuer, das neben dem Wiedersehen mit guten alten Bekannten eine gehörige Portion Gesellschaftskritik mit aufnimmt. Buchstabengläubigkeit, Horoskope, Zeitungswesen, Klatsch und Tratsch – alles ist dabei. Das macht die Lektüre noch einmal so vergnüglich mindert aber gleichzeitig das typische Asterix-Flair. Das, was für mich die Reihe ausmachte fehlt. Schade, doch ich mag die Geschichten um die unbeugsamen Gallier einfach. Ein lohnenswertes Album mit einer vielschichtigen Story.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Das Geheimnis des Wolfes

Blut schreit nach Blut
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Lunas Leben auf der Schwarzburg ist vorherbestimmt. Im 12. Jahrhundert gibt es für eine Frau nicht viele Möglichkeiten ihr Leben zu bestimmen, doch die tanzenden Sterne, die sie Nacht für Nacht am Waldrand ...

Lunas Leben auf der Schwarzburg ist vorherbestimmt. Im 12. Jahrhundert gibt es für eine Frau nicht viele Möglichkeiten ihr Leben zu bestimmen, doch die tanzenden Sterne, die sie Nacht für Nacht am Waldrand sieht, geben ihr immer wieder neuen Mut. Doch eines Tages ist das friedliche Leben vorbei. Bei einem Überfall durch Raubritter wird ihr Zuhause zerstört und ihre Familie getötet. Luna kann entkommen, doch um welchen Preis?
Ein spannender History Fantasy-Roman, der geschickt die Themen Mittelalter und Werwölfe miteinander verknüpft. Die Welt wird so lebendig beschrieben, dass man sie genau vor Augen hat – ohne das Gefühl zu haben sich in Details zu verlieren. Die Charaktere sind lebendig und man spürt in jeder Zeile das Mittelalter wieder aufleben. Als Leser fühlte ich mich selber genau wie Luna vom Frauenbild der Zeit eingeengt und erstickt. Mein einziger Kritikpunkt: manchmal wünscht man sich etwas mehr Dynamik. Das Verweilen in Situationen, das Ausloten der Charaktere und ihre Entwicklung sind sprachlich großartig umgesetzt und doch wünscht man sich manchmal, dass die Geschichte schneller voranschreitet.
Fazit: Ein düsterer History Fantasy-Roman, der originell die Werwolf-Thematik umsetzt. Wer Werwolf-Geschichten liebt, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.