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Veröffentlicht am 21.09.2021

Eine wunderbare Verwebung von Realität und Fiktion

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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Beschreibung
Für mich war dies mein erstes Buch von Ulrike Schweikert. Ich bin schon so lange um das Buch herum geschlichen, da mich - wahrscheinlich aufgrund meines Berufes - Medizin total begeistert ...

Beschreibung
Für mich war dies mein erstes Buch von Ulrike Schweikert. Ich bin schon so lange um das Buch herum geschlichen, da mich - wahrscheinlich aufgrund meines Berufes - Medizin total begeistert und ich so ziemlich jedes Buch lesen möchte, auf denen ich irgendetwas lese, was damit zu tun haben könnte. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Serie zur Charité von Familienmitgliedern gesehen wurden, die davon sehr angetan waren. Als ich erfahren habe, dass Serie und Bücher total unabhängig voneinander sind, war es für mich beschlossene Sache, das Buch zu kaufen.
Mich konnte das Buch von der ersten Seite an fesseln. Es passieren unglaublich viele interessante Dinge und als Leserin bin ich kaum dazu gekommen, Luft zu holen. So richtig Spannung kommt dabei zwar nicht auf, aber die Neugierde ist da und immer wieder stellt man sich die Frage, ob denn nun die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Gleichzeitig hat mich das Buch auch ab und zu schockiert zurückgelassen, da ich überrascht darüber war, wie damals operiert wurde und welche Maßnahmen ergriffen wurden, um Menschen von einer „Krankheit“ zu heilen. Ich wusste zwar darum, dennoch bin ich hier auf viele neue Informationen getroffen.
Die Protagonisten ins diesem Buch sind genauso vielfältig wie ihre Geschichten, die sie mit sich bringen. Insbesondere die starken und intelligenten Frauen in diesem Buch haben es mich angetan. Ich war begeistert davon, wie sie sich hochgearbeitet haben und irgendwie doch immer die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Jede einzelne der Geschichten der Protagonisten hat mir Spaß gemacht sie zu verfolgen und ich habe mich immer wieder gefragt, ob einige von den geschilderten Handlungen genau so passiert sind. Und was soll ich sagen? Am Ende des Buches beschreibt Ulrike Schweikert nochmal, wie viel Wahrheit in dem Buch steckt. Ein großes Lob an die Autorin, das ist ihr wirklich großartig gelungen! Es fühlte sich an wie ausgedacht und gleichzeitig so real. Besser hätte es die Autorin wirklich nicht machen können, Realität mit Fiktion zu verweben.

Fazit
Für mich war die Charité ein gelungenes Buch der Autorin Ulrike Schweikert, von der ich nun unbedingt noch mehr lesen möchte. Der zweite Teil wartet bereits in meinem Bücherregal auf mich und ich freue mich riesig darauf weiter zu lesen. Was für einige wie ein langweiliger historischer Roman klingt, ist eine unglaublich interessante Geschichte, mit vielen authentischen und sogar realen Personen, die spannende Handlungen durchleben. Gleichzeitig habe ich wirklich viele von ihnen in mein Herz geschlossen.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Ein Herz für Herzfeld

Abgetrennt
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Beschreibung
Dies ist nicht mein erstes Buch von Michael Tsokos, daher habe ich geahnt, was auf mich zukommen wird und wurde nicht enttäuscht. Ich habe medizinische Details erwartet, interessante Fälle, ...

Beschreibung
Dies ist nicht mein erstes Buch von Michael Tsokos, daher habe ich geahnt, was auf mich zukommen wird und wurde nicht enttäuscht. Ich habe medizinische Details erwartet, interessante Fälle, blutige Obduktionen und Spannung. All das habe ich auf den fast 300 Seiten bekommen. Interessanter wird das ganze nochmal, wenn man das Nachwort des Autors liest, indem man erfährt, dass die Handlung auf Gegebenheiten beruht, die genauso oder in ähnlicherweise abgelaufen sind. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und hatte das Buch ruckzuck durch. Das liegt einerseits wohl an den kurzen Kapiteln und andererseits am Schreibstil des Autors, der so wunderbar flüssig und leicht ist.

Das Buch fällt in die Kategorie Thriller - ja das ist wohl ein leidiges Thema bei vielen Büchern - auch dieses Buch hätte ich nicht diesem Genre zugeschrieben, denn es sind nicht mal unbedingt sie Spannungselemente, die den Leser packen und begeistern, denn von diesen sind gar nicht so sehr viele geschildert. Gerade zu Beginn fehlt die Spannung und stattdessen folgen viele Schilderungen von Obduktionen. Für mich war es genau das richtige, denn das erwarte ich von den Büchern des Autors. Andere Leser:innen, die hier einen Thriller erwarten, bei dem sie kaum Luft holen können, werden hier nicht auf ihre kosten kommen. Dies sollte unbedingt bedacht werden.

Was die Charaktere anbelangt, so kann ich nur ein Lob für Herzfeld aussprechen. Man erfährt zwar nie so richtig viel über ihn und trotzdem kennt man ihn schon in und auswendig. Herzfeld wirkt authentisch und handelt seines Alters entsprechend. Er ist endlich mal ein Protagonist, der keine Schimpfwörter verwendet oder sich unmöglich ausdrückt. Er ist intelligent und man spürt, dass er sowohl liebender Vater und Ehemann ist, als auch voller Leidenschaft in seiner Arbeit aufgeht.
Bezüglich der anderen Charaktere muss ich schon sagen, dass da sicherlich die eine oder andere Naive Handlung versteckt ist, aber solche Leute gibt es tatsächlich auch im realen Leben.

Ein besonders schönes Detail war auch die Szenerie in diesem Buch. Natürlich spielt es wieder in der Kieler Rechtsmedizin und wir begleiten Herzfeld auch in der Umgebung Kiels. Aber diesmal durfte ich ihn nach Bad Segeberg zu den Karl May Festspielen begleiten. Für mich ein absolutes Highlight und ein grandioser Abschluss in der Szenerie, was die der Herzfeld-Thriller anbelangt. Michel Tsokos hätte sich kein atemberaubenderes Ende hierfür überlegen könne. Wenn man selbst schon einige Male dort gewesen ist, konnte man in Gedanken genauestens mitverfolgen, wie die Verfolgungsjagd dort vor Ort aussieht. Und wer weiß, vielleicht denke ich bei meinem nächsten Besuch der Festspiele daran, wie sich Herzfeld, Behrendt und Schneider dort bekämpft haben.

Abschließend noch ein paar Wörter zum Cover. Ich muss sagen, dass mir das Cover schon gefällt, es mich aber absolut nicht umhaut. Es ist farblos und fällt daher auch nicht direkt ins Auge. Dann der Arm auf dem Foto, dem man erst eine Bedeutung beimessen kann, wenn man das Buch liest, das hatte auch mich keine besonders anregende Wirkung. Hätte ich nicht "Tsokos" drauf gelesen, hätte ich es für ein langweiliges Buch gehalten. Etwas positives muss ich hier aber noch anfügen - wie die Schrift in den Arm eingelassen wurde finde ich äußert gelungen. Auch die Narbe auf dem Arm, die haptisch hervorgehoben wurde fand ich genial.

Fazit
Ich habe den Herzfeld-Thriller von Michael Tsokos wieder sehr genossen und geliebt. Man kann sich in die Handlung hineinfallen lassen und die Seiten fliegen nur so dahin, da sie voller interessanter und spannender Geschichten steckt, von denen man weiß, dass viele davon genauso oder in ähnlicher Art und Weise abgelaufen sind. Ich habe Herzfeld unglaublich gerne durch seine neuen „Fälle“ begleitet und war am Ende umso trauriger, dass die Herzfeld-Ära nun ein Ende hat - wobei er nicht nur einem Platz in meine Leseherzen haben wird, sondern auch in meinem Bücherregal. Von mir gibt es 5 Sterne, weil mich das Buch wieder so begeistern konnte und ich jedes der medizinischen Detail liebe und noch ein viel dickeres Buch darüber hätte lesen können!
Danke Herr Tsokos, für die vielen tollen Herzfeld-Thriller!

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Nicht überzeugend

Das Institut der letzten Wünsche
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Beschreibung
Das Institut der letzten Wünsche war mein erstes Buch der Autorin Antonia Michaelis. Dabei hat mich das Buch damals vor allem aufgrund seines Covers und des Titels angesprochen. Beide harmonieren ...

Beschreibung
Das Institut der letzten Wünsche war mein erstes Buch der Autorin Antonia Michaelis. Dabei hat mich das Buch damals vor allem aufgrund seines Covers und des Titels angesprochen. Beide harmonieren wunderbar miteinander. Vor allem das Klappentext hat es mir angetan. Wer wünscht sich nicht, in ein Institut zu gehen, das einem seinen letzten Wunsch erfüllt, bevor man sterben wird.
Ich hatte das Buch bereits einige Male in der Hand, bevor ich es dann irgendwann in einer Mängelexemplar Kiste heraus gefischt habe. Seitdem standen es einige Jahre bei mir im Regal. Nun habe ich es endlich gelesen und ich muss sagen, dass ich sehr enttäuscht bin.
Der Start in das Buch war bereits etwas holprig, da ich auf den ersten Seiten verwundert über den Schreibstil war. Ich hatte auf Besserung gehofft und gedacht, dass nur der „Prolog“ so geschrieben sei. Doch der anfängliche Schreibstil zog sich durch das gesamte Buch und hat mich immer wieder dazu gezwungen, das Buch weiter zu lesen. Es war weder besonders emotional, noch ausschmückend. Die Sätze waren relativ kurz, haben sich stellenweise wiederholt und waren von einem unglaublich trockenen Humor geprägt. Ich konnte leider werde über die vermeintlich lustigen Stellen lachen noch an traurigeren Stellen weinen. Die lustigen Stellen führten bei mir tatsächlich eher dazu, dass ich die Augen verdrehen musste und den Kopf darüber geschüttelt habe, welche Witze die Autorin eingebunden hat. Für mich war das gesamte Buch eher sachlich geschrieben. Ich habe mich insgesamt sehr schwer getan, das Buch zu lesen.
Das Buch umfasst knapp 500 Seiten und ist damit, was die Thematik betrifft, deutlich zu lang. Die Geschehnisse hätte Antonia Michaelis auch auf 100-200 Seiten weniger abhandeln können. Dass sie Wünsche der Sterbenden aufgegriffen wurden und deren Umsetzung, fand ich super. Doch darüberhinaus stellte sich die Protagonistin fragen, war verwirrt, tätigte unüberlegte Handlungen, die meiner Meinung nach nur die Seiten etwas füllen sollten.
Die Protagonistin an sich wirkte verwirrt, unbeständig, teilweise labil und psychisch auch etwas hilfsbedürftig. Ich konnte leider nicht mit ihr sympathisieren. Darüber hinaus bleibt die Autorin auch nur sehr oberflächlich in ihrer Beschreibung um Mathilda. Erst auf den letzten Seiten wird es gefühlvoller und man erfährt etwas mehr Details über Mathilda.

Fazit
Für mich ein Buch mit vielen Längen, schwachen Charakteren, denen man auf den 500 Seiten leider nicht näher kommen konnte und einem Schreibstil, an den man sich gewöhnen muss. Ich kann dem Buch leider nur 1 Stern geben. Es hat mich einfach nicht überzeugen können. Eventuell bin ich nicht poetisch genug, um das Buch zu mögen.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Geheimnisvolle und romantische Reise in die Vergangenheit Sri Lankas

Die Schmetterlingsinsel
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Inhalt
Diana Wagenbach fällt die Trennung von ihrem Mann nicht besonders leicht. Da kommt es ihr beinahe gelegen, dass Mr. Green, der Butler ihrer Tante in England anruft und sie darum bittet, vorbei zu ...

Inhalt
Diana Wagenbach fällt die Trennung von ihrem Mann nicht besonders leicht. Da kommt es ihr beinahe gelegen, dass Mr. Green, der Butler ihrer Tante in England anruft und sie darum bittet, vorbei zu kommen. Diana ist zutiefst traurig, als sie den Grund dafür erfährt. Doch auch die traurigsten Schicksale können etwas zauberhaftes beinhalten. Denn der Tod ihrer Tante führt Diana auf die sogenannte Schmetterlingsinsel, da ihre Tante sie darum gebeten hat, ein lang gehütetes Familiengeheimnis zu lüften. Vor Ort begibt sich Diana auf eine geheimnisvolle Spur der Vergangenheit. Diese führen sie zu einer Prophezeiung, die quasi das Schicksal der Familie veränderte. Gemeinsam mit Jonathan begibt sie sich auf die Suche und verliert dabei nicht nur ihr Herz an Sri Lanka, sondern auch an die Familie ihrer Tante und an Jonathan.

Beschreibung
Was zuerst ins Auge fällt ist das neue Cover des Buches. Es ist etwas schlichter gehalten als das vorherige und fällt damit nicht so schnell ins Auge. In einer Buchhandlung geht es unter den (historischen) Romanen schneller verloren. Gleichzeitig gefällt es mir dennoch gut. Obwohl es so schlicht gehalten ist und tendenziell die gedeckteren Farben dominieren, wirkt es durch den sanften Gelbton der Blumen und des Kleides auf gewisse Weise frisch und fröhlich. Der Blick auf den See und im Hintergrund auf den Wald und das Haus haben etwas geheimnisvolles. Das Geheimnisvolle lässt sich auch im Himmel erkennen, in welchem sich eine wunderschöne Komposition aus Licht und Wolken befindet. Alles ist dementsprechend wunderbar aufeinander abgestimmt und beinhaltet alles, was in der Handlung des Buches zu finden ist.
Mit Beginn des Buches steigen die Leser:innen in einen Prolog ein, der aus der Perspektive der Vergangenheit geschildert wird. Dies hat mich leider etwas verwirrt, da von Anfang an so viele verschiedene Namen im Prolog vorkamen, dass ich den Überblick nicht behalten konnte. Zudem geraten leider solche Prologe bei mir schnell in Vergessenheit und ich lese sie oftmals noch ein 2. oder 3. Mal während des Verlaufs des Buches. Darauf folgend wird alles schnell verständliches. Insbesondere, wenn die Gegenwart geschildert wird. Diese rückt im Laufe der Handlung allerdings zunehmend in den Hintergrund und die Vergangenheit nimmt eine zentrale Rolle ein. Dies kann ich allerdings nur als positiv hervorheben, denn die Geschichte der Vergangenheit ist unfassbar spannend und baut sich von Seite zu Seite zunehmend auf.
Darüber hinaus entwickeln sich auch die Charaktere über die Handlung hinweg stetig weiter. Nicht nur Diana wird von einer frustrierten getrennten Berliner Anwältin zu einer lebenslustigen und verliebten jungen Frau. Auch in der Vergangenheit sind Grace und Victoria mehr als nur die verwöhnten Schwestern. Beide setzen sich auf ihre Weise für ihre Mitmenschen ein.
Der Schreibstil der Autorin sorgt für das besondere Etwas. Er ist spannend, herzlich, ergreifend und beschreibt sowohl die Charaktere als auch die Umgebung angemessen detailliert. Teilweise konnte ich den Duft der Felder riechen und hatte das Gefühl vor Ort zu sein und gemeinsam mit Grace und Victoria durch die Straßen Sri Lankas zu laufen, auf dem Feld zu stehen und vieles mehr.
Corina Bomann ist eine grandios Autorin und hat mich auch mit diesem Buch von sich überzeugt!

Fazit
Corina Bomann hat mich auch mit diesem Buch wieder von sich überzeugen können. Ihr Schreibstil, die Charaktere und die Handlung sind einfach etwas ganz besonderes. Als Leser:in wird man in eine andere zauberhafte Welt geführt, die voll von Geheimnissen und Romantik ist. So habe auch ich mich unsterblich in die Schmetterlingsinsel verliebt und habe das Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge zugeschlagen. 5 Sterne für diesen Roman der Autorin, der es gelingt jedes Herz zu berühren.

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Veröffentlicht am 06.07.2021

Ein großartiger dritter Teil

Der Traum von Freiheit
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Inhalt
Der Traum von Freiheit ist der dritte Teil der Speicherstadt Trilogie von Fenja Lüders.
Die Handlung spielt sich ab dem Jahr 1925 ab, in der wir Mina und ihre Familie begleiten. Mittlerweile hat ...

Inhalt
Der Traum von Freiheit ist der dritte Teil der Speicherstadt Trilogie von Fenja Lüders.
Die Handlung spielt sich ab dem Jahr 1925 ab, in der wir Mina und ihre Familie begleiten. Mittlerweile hat Mina den Kaffeekontor ihres Vaters übernommen, doch unter den Kaffeehändlern hat sie dennoch keinen überaus gutes Ruf, denn Mina ist eine von sehr wenigen Frauen, die an der Kaffeebörse tätig sind. Doch nicht nur das, auch die Gerüchteküche brodelt, da Mina auf dem Papier zwar noch mit Frederik verheiratet ist, dieser sich aber nicht mehr in Hamburg befindet. Und tatsächlich ist Mina schon seit längerer Zeit mit Edo zusammen, der immer wieder für Überraschungen gut ist und für eine Menge Kummer in diesem Teil sorgt.
Darüber hinaus kommt auch noch Adolf Hitler an die Macht und mit ihm gemeinsam breiten sich auch die Nazis im ganzen Land aus. Auch Mina und ihre Familie sind von dieser Machtübernahme betroffen, denn ihre Schwester Agnes ist seit geraumer Zeit mit dem jüdischen Musiker Anton verheiratet. Und es kommt immer schlimmer, denn während eines Bombenangriffs steht Hamburg stark unter Beschuss und damit auch der Kaffeekontor von Mina.

Beschreibung
Es handelt sich hierbei um den dritten Teil der Trilogie „Speicherstadt-Saga“. Ich denke es ist möglich, das Buch ohne Vorwissen zu lesen, da die Autorin zu Beginn des Buches einen Abschnitt verfasst hat, indem genau geschildert wird, was in den vergangenen Teilen bereits passiert ist. Dies hat auch mir nochmal geholfen, wieder in die Welt von Mina abzutauchen und mich daran zu erinnern, was Mina erlebt hat.
Bereits das Cover gibt Aufschluss darüber, was die Leser in diesem Buch erwarten könnte. Denn die Cover entwickeln sich von Buch zu Buch weiter. Man erkennt bereits auf den Covern, dass bei Mina eine Veränderung ansteht und sie älter und reifer wird. Wie auf den anderen Covern bereits auch, steht Mina hier mit Blick auf die Stadt Hamburg, wobei sie auf diesem Cover etwas stärker mit dem Rücken zum Leser gewandt ist. Dies steht wahrscheinlich für einen Abschied von der vergangenen Zeit und den damit verbundenen Personen. Auf diesem Cover trägt die Frau auf dem Cover, die wahrscheinlich Mina darstellen soll, keinen „farbigen“ Mantel mehr, sondern einen im gedeckten Ton. Dies kann sowohl darstellen, dass die Zeiten in Hamburg nicht mehr so fröhlich und leicht sind, wie noch vor einigen Jahren und gleichzeitig könnte das bedeuten, dass auch Mina älter wird und mehr mit sich herum zu tragen hat. Mehr Kummer, mehr Sorgen, mehr Verantwortung. Generell ist das Buch von einer stärkeren Ernsthaftigkeit geprägt, als die anderen beiden Teile. Dies liegt vor allem an den Jahren, aber auch daran, dass Mina schon im Vorwege einfach unheimlich viel erlebt. Positiv ist, dass alle drei Teile optisch hervorragend zueinander passen.
Die Charaktere sind - wie in den vorausgegangenen Büchern - authentisch und haben besonderes Charakterzüge, die sie auszeichnen. Jeder Charakter ist etwas ganz besonderes und macht einen großen Teil des Buches aus. Mina entwickelt sich großartig weiter und wir dürfen sie dabei begleiten. Gleichzeitig bleibt sie sich selber treu - eine selbstbewusste und zielstrebig junge Frau, die für ihre Träume kämpft und ihre Familie über alles liebt. Sie kann vertrauen und verzeihen und hat das Herz am rechten Fleck. Ich mag ihre Art mit Menschen umzugehen - mit dem größten Respekt und den richtigen Worten. Vor nichts hat sie Angst oder lässt sich diese zumindest nicht anmerken.
Vom Anfang bis etwa zur Mitte des Buches haben sich die Ereignisse überhäuft und es war mehr als spannend. Teilweise herrschte ein so großer Nervenkitzel, da man sich immer wieder fragt, welche Auswirkungen die Handlungen beziehungsweise die Ereignisse haben werden. Ab Mitte/Ende des Buches geht es dann vorwiegend um den Krieg, die Judenverfolgung und die Auswirkungen auf das Geschäftsleben von Mina und ihre Familie. Für mich war das absolut interessant, obwohl ich bereits einige Bücher gelesen habe, die zu dieser Zeit spielen. Interessant wurde die deutsche Geschichte sicherlich vor allem dadurch, dass Mina und ihre Familie im Vordergrund standen. Dadurch erlebt man mit, wie es den Personen an den unterschiedlichsten Orten während des Krieges ergeht. Dadurch erlebt man die verschiedensten Emotionen und kann sich gut in Mina und ihre Sorgen hineinversetzen. Was mich hingegen etwas gestört hat war die Tatsache, dass es einige große Zeitsprünge gab, in denen ich mich erst einmal zurecht finden musste. Schade fand ich, dass dadurch interessante und spannende Details nicht geschildert wurden, obwohl man hier als Leser zuvor mitgefiebert hat.
Fenja Lüders ist es mit diesem dritten Teil gelungen mich von ihr zu überzeugen. Sie hat mich in die Welt von Mina und ihrer Familie hineingezogen. Dabei bringt sie einem die vorherrschende Atmosphäre nah. Ich hatte das Gefühl, dass ich direkt mit vor Ort war. Gleichzeitig konnte ich mich emotional gut in die Protagonisten hinein versetzen. Die ganze Handlung ist dank des Schreibstils zum Greifen nah.

Fazit
Für mich handelte es sich bei diesem Buch um einen ganz großartigen letzten Teil der Speicherstadt-Saga. Das Buch bringt alles mit, was man sich als Leser:in von einem historischen Roman wünscht - einzigartige und herzliche Charaktere, Spannung, (deutsche) Geschichte, Liebe und Lesezeit die nur so dahin fliegt. Ich kann diesem Buch nur 5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung geben! Danke Fenja Lüders, für die tollen Lesestunden, ich hab es sehr genossen und konnte mich von diesem Buch nicht mehr losreißen.

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