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Veröffentlicht am 09.03.2022

Wichtige Thematik eher langweilig verpackt

Auf den zweiten Blick
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Inhalt
Jodi Picoults Buch „Auf den zweiten Blick“ handelt von unserer Protagonistin Cassie, die nach einem Gedächtnisverlust vom Polizisten Will aufgelesen wird. Will spürt sofort, dass bei Cassie irgendwas ...

Inhalt
Jodi Picoults Buch „Auf den zweiten Blick“ handelt von unserer Protagonistin Cassie, die nach einem Gedächtnisverlust vom Polizisten Will aufgelesen wird. Will spürt sofort, dass bei Cassie irgendwas nicht stimmen kann. Dennoch muss die Polizei Nachforschungen angehen, weshalb schon bald ein Fotos von Cassie in der Zeitung erscheint. Nur kurze Zeit später meldet sich ihre Ehemann und gleichzeitiger bekannter Schauspieler Alex Rivers bei der Polizei, um Cassie wieder mit zu sich zu nehmen. Langsam kehren die Erinnerungen wieder und Alex scheint nicht der fürsorgliche Ehemann zu sein, den Cassie glaubt vor sich zu haben. Eine berührende und zugleich schreckliche Geschichte um häusliche Gewalt und toxische Beziehungen beginnt.

Beschreibung
Jodi Picoult ist eine wunderbare Autorin, die stets Bücher aus dem Leben schreibt und grausame Schilderungen des Schicksals beschreibt. Ihre Bücher sind an Dramatik nicht zur übertreffen und meistens erwartet die Lesenden ein schockierendes wie überraschendes Ende. Mit ihrem Buch „Auf den zweiten Blick“, schildert die Autorin eine toxische Beziehung inklusive häuslicher Gewalt. Erneut ein unheimlich wichtiges Thema, vor welchem man die Augen keinesfalls verschließen sollte. Es handelt sich dabei um ein Einzelband, es lässt sich also unabhängig von anderen Büchern lesen.

Der Schreibstil der Autorin war in diesem Buch etwas schwerer. Es ließ sich nicht so einfach weglesen, was bestimmt auch an der ernsthaften Thematik liegt. An einigen Stellen war der Schreibstil sogar sehr düster und hat für einige Momente mit Gänsehaut gesorgt. Das bringt den Lesenden die Thematik sehr nah. An einigen Stellen fiel es mir schwer die Handlung weiterzulesen, obwohl ich mit Gewalt und schaurigen Beschreibungen eigentlich kein Problem habe und mich die Inhalte auch nicht triggern.
Jodi Picoult hat die Handlung von vorne bis hinten gut durchgearbeitet, so dass alles hervorragend recherchiert wirkt und aufeinander aufbaut. Durch die Schilderungen der Vergangenheit gelingt es den Lesenden die Beziehung von Alex und Cassie nachzuvollziehen. Besonders hilfreich waren für mich die letzten ca. 100 Seiten, auf welchen beschrieben wurde, weshalb sich solche Paare finden, was sie aneinander bindet und weshalb sie nicht mit aber auch nicht ohne einander können. Das war für mich persönlich eine sehr wichtige Erkenntnis. Auch die Psychologin sagt einige interessante und wichtige Sätze, die bei mir für „Aha-Momente“ gesorgt haben.

Die Charaktere wurden durchgehend authentisch geschildert - selbst Alex River der im Buch ein absoluter Star ist und durchgehend im Rampenlicht steht. Vielleicht wurden die Charaktere und ihre Verhaltensweisen gerade deshalb so greifbar. Auch wenn ich mit beiden nicht sympathisieren konnte, so sind ihre Handlungsweisen für mich nachvollziehbar gewesen und ich konnte verstehen, wie sie zu den Menschen geworden sind, die sie in der Gegenwart des Buches darstellen. Dennoch hat die Vergangenheit in dem Buch überwogen. Das hat dem Buch leider die Spannung genommen und ich war einige Male kurz davor es zu zuklappen und abzubrechen. Mehr als die Hälfte des Buches wurde die Kindheit inklusive des Kennenlernens und dem Zusammenleben der Protagonisten beschrieben. Klar ist es für die Lesenden wichtig und ich kann mir auch vorstellen, was Jodi Picoult damit erreichen wollte, dennoch hat sich die einfach zu sehr in die Länge gezogen.
Mit Cassie habe ich schon eher Mitleid empfunden, während es mir bei Alex hingegen etwas schwerer fiel. Will hingegen spielt nur zu Beginn und am Ende eine Rolle. Zentral für die Handlung ist er also leider nicht. Tatsächlich bin ich auch davon ausgegangen, dass ihm noch eine tragende Handlung zukommen wird.

Der Wechsel der Szenerie für Cassie und die Lesenden kam für mich schon etwas überraschend und hat für mich nicht ganz in die Geschichte gepasst. Ich mochte die Geschichte um Will herum und auch das Örtchen Pine Ridge in South Dakota. Die ganze Umgebung, die Leute und ihre Kultur waren interessant. Zu dieser Thematik hätte ich noch mehr lesen können. Dass Cassie an einem Ort ist, an dem sie nicht gefunden wird, ist verständlich. Dennoch hat mich dieser Umschwung der Szenerie auch verwundert.

Fazit
Ich habe schon einige wirklich unglaublich gute Bücher der Autorin gelesen. Für mich war dieser Buch allerdings leider eine Enttäuschung. Es gab weder ein überraschendes Ende, noch einen Spannungsbogen über die vielen Seiten hinweg. Stattdessen hat Jodi Picoult die Vergangenheit von Cassie und Alex bin ins kleinste Detail geschildert, welche mehr als die Hälfte des Buches in Anspruch nimmt. Für den Standpunkt ihrer aktuellen Beziehung ist die Kindheit der Protagonisten und auch das Kennenlernen der beiden sicherlich von Relevanz. Allerdings wären diese Schilderungen auch auf weniger Seiten möglich gewesen. Ich muss gestehen, dass ich das Buch gerne abgebrochen hätte. Weder die Handlung hat mich gefesselt noch die Charaktere. Mich hat allerdings die Hoffnung auf ein interessantes Ende motiviert weiterzulesen. Leider war das Buch für mich eine Enttäuschung. Da die Thematik allerdings überaus wichtig ist, gebe ich dem Buch 2 Sterne und möchte nochmal darauf aufmerksam machen, dass es eine Menge weiterer wirklich guter Bücher zur häuslicher Gewalt gibt.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Lässt die moralischen Werte hinterfragen

Die Macht des Zweifels
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Beschreibung
„Die Macht des Zweifels“ von Jodi Picoult ist ein eigenständiger Band der Autorin mit neuen Charakteren und einem ebenso neuen und gleichzeitig hochinteressantem Thema. Dies war tatsächlich ...


Beschreibung
„Die Macht des Zweifels“ von Jodi Picoult ist ein eigenständiger Band der Autorin mit neuen Charakteren und einem ebenso neuen und gleichzeitig hochinteressantem Thema. Dies war tatsächlich nicht mein erstes Buch der Autorin, ihre bisherigen Geschichten konnten mich stets alle von sich überzeugen. Dies liegt vor allem daran, dass Jodi Picoult wichtige und spannende Themen miteinander verknüpft, die nicht nur die Lesenden, sondern auch die Charaktere in der Handlung vor moralische Dilemmata stellen und die Werte und Normen der Gesellschaft hinterfragen. Darüber hinaus stecken auch immer wieder ein paar Gesellschaftskritische Aspekte in ihren Büchern, die ihre Handlung unheimlich spannend machen. Die Bücher der Autorin werden durch authentische Charaktere, die Menschen sind wie du und ich, und Handlungen die exakt so ablaufen könnten so ganz besonderen Geschichten, die einen auch nicht loslassen, wenn man sie aus der Hand legt. Zugegeben, es handelt sich auch bei diesem Buch um keine leichte Kost. Mich hat die Handlung sehr beschäftigt.

Der Schreibstil der Autorin war wie immer grandios. Es handelt sich um eine Kombination aus Leichtigkeit und dennoch einer gewissen Tragik und Schwere, die mit den geschilderten Thematiken einher geht. An einigen Stellen schreibt Jodi Picoult relativ sachlich, was sich allerdings mit Einschüben der Emotionalität die Waage hält. Mittels der Handlung und des Schreibstils merkt man, dass die Autorin in ihrem Element ist und sich tief in die Thematik eingearbeitet hat.

Mit den Charakteren der Geschichte konnte ich tatsächlich nicht gänzlich sympathisieren. Das lag sicherlich daran, dass ich mir bis zum Ende der Handlung nie ganz sicher war, ob sie nicht etwas zu verbergen hatten. Und genau so ist es natürlich auch oftmals im realen Leben. Müsste ich da in die Rolle der Geschworenen schlüpfen, so würde man hier sicherlich dasselbe Gefühlschaos erleben, wie mit unseren Protagonisten im Buch. Ständig stand ich zwischen Sympathie und Antipathie, zwischen Gerechtigkeit und Unrechtmäßigkeit. Natürlich habe ich stets gehofft, dass sich alles zum Guten wendet. Dennoch fand ich die Handlungen so erschreckend, dass für Gerechtigkeit plädiert habe. Jodi Picoult hat mit ihrem Buch als geschickt dafür gesorgt, dass sich die Lesenden ein eigenes Bild von dem Fall machen können und auf ihre Werte und ihre Moral zurückgreifen.

Nathaniel kam mir im Buch teilweise etwas zu kurz. Ich hätte mir noch mehr gewünscht hinsichtlich seines Allgemeinwohls. Er kam mir auch sehr erwachsen vor und nicht wie ein 5-jähriger. Gleichzeitig habe ich mich auch gefragt, wie seine Zukunft aussehen mag mit einer Mutter, die so präsent in den Medien war aufgrund einer erschreckenden Tat. Ich kann mir schon vorstellen, dass er es auch in der Schule nicht leicht haben wir, sobald die Eltern und dann ihre Kinder spitz kriegen, wer da bei ihnen in der Klasse ist.

Der Gerichtsprozess wirkte auf mich sehr authentisch und ich konnte mir vorstellen, dass alles genau so oder ähnlich ablaufen könnte. Auch die Rechtfertigung von Ninas Tat wirkte aufgrund ihres Jobs nicht weit hergeholt, sondern passend für ihre Situation. Dennoch hat der Prozess mir leider zu viel Raum eingenommen. Das ist bei den Büchern von Jodi Picoult (leider) sehr häufig so, dass die Gerichtsprozesse im Zentrum einer Handlung stehen.

Fazit
Für mich war „Die Macht des Zweifels“ ein interessantes Buch mit einer Thematik, von der ich so bislang noch nicht gelesen haben. Jodi Picoult hat mit überraschenden Wendungen für Spannung gesorgt und anhand der sorgfältig recherchierten Sachverhalte für einen authentischen Handlungsverlauf und für mich als Leserin eine glaubenswürdige und realistische Gerichtsverhandlung geschildert. Dennoch hatte das Buch leider einige Längen. Denn so interessant die Gerichtsverhandlung auch ist und damit die Zukunft unserer Protagonistin, so langwierig fand ich diese allerdings auch. Ich hätte mir stattdessen etwas mehr Spannung gewünscht und eventuell noch den einen oder anderen Plot Twist. Das Ende war zwar nochmal etwas überraschend, hatte aber keine weiteren Auswirkungen auf den Ausgang der Handlung. Ich gebe dem Buch daher 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Niedliche YA/NA Liebesromanze

When it's Real – Wahre Liebe überwindet alles
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Beschreibung
„When it’s real“ von Erin Watt lag seit 2017 auf meinem SuB. Nachdem ich die Paper Reihe derselben Autorin angelesen und schließlich aussortiert habe, war es nun an der Zeit einem anderen ...

Beschreibung
„When it’s real“ von Erin Watt lag seit 2017 auf meinem SuB. Nachdem ich die Paper Reihe derselben Autorin angelesen und schließlich aussortiert habe, war es nun an der Zeit einem anderen Buch der Autorin eine Chance zu geben. „When it’s real“ ist ein in sich abgeschlossener Teil und lässt sich in das Genre Young/New Adult eingruppieren. Dies spiegelt nicht nur die Thematik wieder, sondern auch das Alter unserer Protagonisten.

Vaughn ist Vollwaise und lebt mit ihrer älteren Schwester und den jüngeren Zwillingsbrüdern gemeinsam. Sie ist ein authentisches und vor allem auch bodenständiges junges Mädchen. Vaughn lebt für ihre Familie, verliert aber nie den Mut und die gute Laune. Unsere Protagonistin trägt ihr Herz quasi auf der Zunge, weshalb das Buch auch einige humorvolle Szenen zu bieten hat. Sie ist unheimlich liebenswürdig und ein herzensguter Mensch.
Die Kapitel werden sowohl aus der Sicht von Vaughn geschrieben als auch aus der Sicht unseres männlichen Protagonisten Oak. Auf den ersten Blick ist Oak das komplette Gegenteil von Vaughn. Er hat Eltern, er ist reich, berühmt und ihm liegen die Frauen zu Füßen. Auch Oak ist nicht auf den Mund gefallen. Doch hinter der coolen Fassade und den egoistischen Zügen steckt ein verletzlicher junger Sänger.
Beide treffen aufeinander und können sich erst überhaupt nicht leiden. Doch wie sich bereits erahnen lässt, entwickeln sich Gefühle zwischen den beiden und was als erstes nur eine Fake Beziehung ist, entwickelt sich zu einer wahrhaftigen Liebesbeziehung. Doch so einfach ist das nicht, wenn sich die Welten der Protagonisten so unterscheiden.

Dabei schreibt Erin Watt die Handlung flüssig, humorvoll, mit einer Menge Leichtigkeit und ohne große Längen. Mir ist beim Lesen nicht langweilig geworden, obwohl der Verlauf der Geschichte vorhersehbar ist.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen, vor allem wenn man etwas leichtes benötigt, ein Buch das einen ablenkt, zum Träumen einlädt und gut unterhält. Ich fand die Geschichte absolut niedlich. Es hat mich an meine Jugend erinnert, in der ich gerne solche Filme geguckt und selber für bekannte Persönlichkeiten geschwärmt habe. Dennoch habe ich immer wieder darauf, dass noch ein Plot Twist folgt und die Fake Beziehung auffliegt. Dies war leider nicht so richtig der Fall. Der kleine Plott Twist der am Ende des Buches erfolgt, hat mich etwas unzufrieden werden lassen, zumal man von diesem auch nicht ausführlich erfährt, sondern es nur im Nebensatz kurz erwähnt wird.

Fazit
Erin Watt hat mich mit ihrem Buch gut unterhalten. Es war ein kurzweiliges Buch, welches sich schnell und einfach weglesen ließ. Die Handlung war niedlich und hat mich - trotz der doch recht jungen Protagonisten - von sich überzeugen können. Es ist ein Buch fürs Herz mit viel Leichtigkeit und „heiler Welt“. Gleichzeitig lädt es ein wenig zum Träumen ein. Ich gebe dem Buch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Wohlfühlroman

Sonne über dem Salzgarten
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Beschreibung
„Sonne über dem Salzgarten“ von Tabea Bach ist der erste Teil ihrer neuen Trilogie namens „Salzgarten-Saga“ die auf La Palma spielt und uns daran erinnert, was wirklich zählt im Leben und ...

Beschreibung
„Sonne über dem Salzgarten“ von Tabea Bach ist der erste Teil ihrer neuen Trilogie namens „Salzgarten-Saga“ die auf La Palma spielt und uns daran erinnert, was wirklich zählt im Leben und dass es manchmal an der Zeit sein kann, seinen Alltag hinter sich zu lassen und neu zu beginnen.

Die Autorin beweist mit ihrem neuen Roman, dass sie ein Händchen für besondere Geschichten hat und stets Herzblut in ihre Bücher einfließen lässt. Mit ihrer guten Recherche zur Kulinarik, La Palma und den einfühlsamen, sommerlichen Handlungen konnte sie mich von ihrer Geschichte überzeugen. Dabei schreibt die Autorin farbenfroh, leicht und gefühlvoll wie Julia sich auf den Weg nach ihrem eigenen Glück gemacht hat und man könnte quasi sagen von diesem - in Form ihres Neffen Emils - von diesem überrascht wurde. Durch die spanischen Namen, Begriffe und Unterhaltungen führt uns Tabea Bach an einen wundervollen Ort und lässt uns den Charme dieser Gegend spüren. Die wundervollen Landschaftsbeschreibungen tun ihr übriges dazu. Dadurch wurde das Buch mein keiner Sommerurlaub mitten im Winter.

Bereits auf den ersten Seiten werden wir Teil von Julias Alltag und spüren schnell wie stressig dieser ist. Dabei spürt man, dass Julia ihren Job eigentlich liebt und dass sie mit unheimlich viele Liebe die Lebensmittel für die Menüs aussucht und mit Perfektion zusammenstellt. Dennoch scheint sie unzufrieden. Die unzufriedenen Gäste, ihr Job, der leider nicht mehr darin besteht selber zu kochen und die wenig Freizeit zeigen direkt auf, dass Julia in ihrem Alltag gefangen ist. Doch dann taucht ihr Neffe Emil plötzlich bei ihr auf uns eines kommt zum anderen. Gemeinsam reisen Emil und Julia zum Vater und Bruder nach La Palma. Und obwohl unserer Protagonistin mehr als ein Hindernis im Weg steht und sich die Situation immer mehr zuspitzt, erfährt sie hier was Glück wirklich bedeutet und wonach sie sich wirklich sehnt. Julia erfüllt sich einen großen Traum und lernt wundervolle Personen kennen, die sie zum großen Teil sehr unterstützen.

Julia als Charakter ist herzlich, begeisterungsfähig und eine absolut liebe Person. Ich konnte mich gut in sie einfühlen und fand sie als Protagonistin sehr sympathisch. Mir hat gefallen, wie hilfsbereit sie ihrem Neffen zur Seite steht und versucht sich mit allen Mitmenschen gut zu verstehen. Viele ihrer Handlungen sind nachvollziehbar und authentisch. Hinsichtlich der Erfüllung ihres großen Traumes ging es mir, trotz der Erklärung dass sie seit ihrer Arbeit im Restaurant kaum Urlaub gemacht hat und dadurch auch viel Geld angespart hat, alles ein wenig zu schnell und wenig durchdacht. Gleichzeitig zeigt das auf, dass Julia ein absoluter Gefühlsmensch ist. Darüber hinaus konnte ich ihre Verliebtheit nicht zur Gänze nachvollziehen. Liebe auf den ersten Blick ist hier für mich keine Erklärung, da Julia kaum mit Alvaro geredet hat und er ihr immerzu die kalte Schulter zeigt. Die zwei haben wenig Zeit miteinander verbracht, sie nicht richtig kennen gelernt und trotzdem scheint Julia Hals über Kopf verliebt zu sein. Die Freunde von Julia haben mir weitestgehend sehr gut gefallen. Sie ähneln unserer Protagonistin und als Leser:in kann man sich mit vielen von ihnen gleichstellen. An einigen Stellen habe ich mich kurz gefragt, was jetzt eine Gewisse Aussage oder Handlung von Freunden sollte. Wichtige Themen rücken ab der Mitte des Buches leider in den Hintergrund und bleiben - ich vermute vorerst - ungeklärt. Ich fand es sehr schade, dass der Fokus hier verlagert wurde und nur noch das Restaurant und die Liebe behandelt wurden. Mir lag es sehr auf dem Herzen noch zu erfahren wie es mit Emil und Jens weitergeht. Daher hoffe ich sehr, dass dies im zweiten Teil noch geklärt wird.

Das Cover ist wundervoll an die Inhalte des Buches angelehnt und bringt den Charme der Landschaft gut rüber. Darüber hinaus passt es ganz wundervoll zu den bereits veröffentlichten Reihen der Autorin und macht sich gut im Bücherregal. Auch die Informationen zum Salz runden die Aufmachung des Buches ab.

Fazit
Ein sommerlicher Roman, der den Duft von Salz in die Luft legt, der uns die Sonne auf der Haut spüren lässt und das Wohlbefinden ins Herz bringt. Ein rundum gelungener Auftakt der Salzgarten-Saga, der aufzeigt, dass es sich lohnt aus seinem Alltag auszubrechen, die Augen nach dem Besonderen offen zu halten und jeden Tag seines Lebens zu genießen. Trotz einiger offener Fragen, Thematiken die im Laufe des Buches in den Hintergrund gerückt sind, dem einen oder anderen unsympathischen Charakter und teilweise für mich nicht ganz so authentischen Handlungsabläufen spreche ich eine Leseempfehlung aus, denn dieses Buch macht so unheimlich viel Freude und entführt uns an einen wundervollen Ort. Von mir gibt es 4 Sterne und ich freue mich wirklich sehr, die nächsten Teile der Saga zu lesen und bin wirklich gespannt, was Tabea Bach noch für uns auf Lager hat.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Ein gefühlvoller Roman über eine ganz besondere Liebe

Du erinnerst mich an morgen
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Beschreibung
„Du erinnerst mich an morgen“ ist ein in sich abgeschlossenes Buch der Autorin Katie Marsh. Für mich persönlich war es nach „Die Liebe ist ein schlechter Verlierer“ mein zweites Buch der Autorin ...

Beschreibung
„Du erinnerst mich an morgen“ ist ein in sich abgeschlossenes Buch der Autorin Katie Marsh. Für mich persönlich war es nach „Die Liebe ist ein schlechter Verlierer“ mein zweites Buch der Autorin und soviel bereits vorab: beide Bücher habe ich mit jeweils 5 Sternen bewertet. Mir haben bei beiden Büchern der gefühlvolle Schreibstil, die authentischen Charaktere und die relevante Thematik gefallen.

Katie Marsh hat ein Händchen für wichtige Thematiken in Kombination mit einer wunderschönen, authentischen und zutiefst berührenden Geschichte. Was beim Lesen der ersten Kapitel an einen Liebesroman erinnert, ist eigentlich ein emotionaler Roman über die Beziehung von Mutter und Tochter. Aus der Perspektive der Mutter Gina, erfahren die Lesenden anhand von Briefen zu Geburtstagen an ihre Tochter Zoe mehr über die Vergangenheit. Doch diese war nicht immer besonders positiv, denn obwohl die ersten Jahre die wohl schönsten, fröhlichsten und wertvollsten Jahre beider waren, verändern sich Mutter und Tochter mit dem Alter zusehends und entfernen sich schließlich ganz voneinander. Erst durch eine Erkrankung von Gina, nimmt Zoe wieder Kontakt zu ihrer Mutter auf. Dabei ist es für Zoe gar nicht so einfach die Vergangenheit zu vergessen und auf ihre kranke Mutter einzugehen.
Dabei erfasst die Autorin die Erkrankung Alzheimer sehr gut und zeigt die Symptome anhand von Gina authentisch auf. Die Geschichte wird jedoch nicht von der unheilbaren und traurigen Erkrankung überschattet, sondern findet immer wieder etwas positives und sogar immer wieder viel Humor. Dies zeigt auf, wie wichtig es ist Alzheimer auch aus einer anderen Perspektive heraus zu betrachten. Katie Marsh schildert wie wichtig es auch für die Angehörigen ist, sich abzugrenzen und das eigene Leben nicht vollkommen zu vernachlässigen. Durch das Buch wird deutlich, wie belastend Alzheimer für die Bekannten sind.
Von Zoe erfahren wir aus der Gegenwart viele persönliche Details und nehmen an ihren Gedanken teil. Sie macht eine große Entwicklung mit und wir von einer ernsten, starken, organisierten Frau zu einer lebensfrohen, starken Frau die gelernt hat zu lieben, zu vergessen und zu verzeihen. Sie hat ihr Leben reflektiert und sich öffnen können.

Als Leserin konnte ich die Erfahrungen und Gefühle der Autorin spüren. Dadurch gewann die Handlung an Glaubwürdigkeit. Katie Marsh schreibt die Handlung sehr bewegend und berührend. Mich hat die Geschichte abgeholt und absolut gefesselt. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe mit Gina und ihrer Familie mitgefühlt und mitgelitten.

Das Cover des Buches finde ich sehr anschaulich und für das Buch gut gewählt. Es weißt weder auf den Inhalt hin noch ist es zu trübsinnig. Durch die bunten Farben wirkt es fröhlich und hinterlässt beim Zuschlagen des Buches ein wohliges, warmes Gefühl. Leider passt es nicht so ideal zu den anderen Büchern der Autorin, mal abgesehen von den schönen bunten Farben.

Fazit
Für mich ein gefühlvoller und emotionaler Roman, der für Tränen in den Augen gesorgt hat, der mich zum Schmunzeln gebracht hat und mein Herz hat schwer werden lassen. Mir hat das Buch aufgezeigt wie stark die Liebe zwischen Mutter und Tochter sein kann und dass es nie zu spät ist, sich zu entschuldigen. Ich konnte einen ganz wichtigen Punkt für mich mitnehmen, nämlich dass das Leben viel zu kurz ist, um sich zu streiten und voneinander abzuwenden. Dass man mit anderen Menschen vorsichtig und empathisch umgehen sollte und wie wichtig es ist, seine Ungeduld zurück zu schrauben. Zoe und ihre Mutter haben mich nicht nur zutiefst berührt, sondern wurden hinsichtlich ihrer Stärke und der vielen positiven Charakterzüge Vorbilder für mich. Hier hat von vorne bis hinten alles gestimmt. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

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