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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2020

Urlaub im Grünen

Urlaub auf Balkonien
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Wer einen Balkon hat und noch nicht so richtig weiß, welche Pflanzen er dort wachsen lassen kann oder einfach eine Idee benötigt, ist bei diesem kleinen aber feinen Buch genau richtig.
Auf ca. 120 Seiten ...

Wer einen Balkon hat und noch nicht so richtig weiß, welche Pflanzen er dort wachsen lassen kann oder einfach eine Idee benötigt, ist bei diesem kleinen aber feinen Buch genau richtig.
Auf ca. 120 Seiten kann man sich zwischen vier Möglichkeiten entscheiden: klassisch-elegant, opulent und üppig, Obst & Gemüse oder Kräuter 6 Gewürze. Am Ende gibt es dann noch Tipps zum Anbau, Pflege und ggf. Schädlingsbefall. In aller Kürze erfährt der (Neu-) Balkonier die elementaren Facts zu den vorgestellten Pflanzen wie z.B. Feigen, Erdbeeren, Estragon, etc., welche Erde am besten ist, ob winterhart oder ein Mimöschen, welche Lebewesen ganz gerne mal die Blätter probieren, etc.
Nicht geeignet ist das Buch für „alte Hasen“. Dafür sind die Informationen zu oberflächlich und ein echter Freizeit-Botaniker wird den Großteil der Facts bereits kennen und vielleicht müde drüber lächeln.
Fazit:
Für Balkonien-Anfänger oder Personen oder die sich eine Idee holen möchten. Das Buch hat viele farbige Bilder und ist optisch ansprechend und übersichtlich gestaltet. Für die geübten Gartenarbeiter sind die Angaben zu oberflächlich und vieles bekannt. Deshalb würde und kann ich es für Neulinge empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Von Eisbären, Gammelhai und Blutlachen

Kalmann
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Im Nordosten von Island, einige Autostunden von Reykjavik entfernt liegt das Dorf Raufarhöfn mit 173 Bewohnern, davon etwa 20 Kinder. Zu klein und unbedeutend, um eine eigene Polizeistation zu besitzen. ...

Im Nordosten von Island, einige Autostunden von Reykjavik entfernt liegt das Dorf Raufarhöfn mit 173 Bewohnern, davon etwa 20 Kinder. Zu klein und unbedeutend, um eine eigene Polizeistation zu besitzen. Deshalb sorgt im Dorf der selbsternannte Sheriff Kalmann für Ordnung. Er hat alles im Griff. Keine Sorge. Bis er eines Winters Blutflecken entdeckt. Zu wenig für ein geschossenes Tier, zu viel für einen Menschen, um die Verletzung zu überleben. Doch wer ist das Opfer? Wer der Täter? Kalmann fängt an zu ermitteln….
Kalmann ist ein komischer Kauz. Er ist Anfang 30 und in der geistigen Entwicklung etwas „zurück geblieben“, wobei die Behinderung bzw. Krankheit nicht näher benannt wird. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er als Produzent des zweitbesten Gammelhais von Island. Er hat durch seinen Opa von klein auf alles wichtige gelernt z.B. wie man jagt und Haie ausnimmt. Somit kennt er die Umgebung wie kein anderer und stößt dabei auf die Blutflecken. Bei den Ermittlungen bekommt er die echte Polizistin Birna zur Seite gestellt. Seine Expertise und Aussagen und ihre Fachkenntnisse bringen sie auf die Spur des Täters. Dabei ist es alles andere als leicht zu ermitteln, denn Kalmanns Krankheit erschwert die Ermittlungen. Er denkt einfach anders als ein „normaler“ Mensch und sehnt sich in der Einöde vor allem nach einer Frau.n
Das Buch hat sein ganz eigenes Tempo. Es ist wie Island weitläufig und sehr ruhig, mit einer Art stoischen Gelassenheit. Jeder kennt jeden und mit Kalmann ist es nicht so einfach. Es kommt zwar ein Mord drin vor, ist aber kein Krimi, sondern ein Roman.
Der Autor hat die andersartige Denkweise von ihm gut rübergebracht und auch Probleme und Einsamkeit, die damit zusammenhängen. Größten Respekt hatte ich vor Kalmann`s Mutter, die „nur mal eben“ ein paar Stunden nach der Arbeit zu ihrem Sohn gefahren ist, um nach dem Rechten zu sehen. Die ein oder anderen Ereignisse hätten für mich gerne noch etwas mehr aufgeklärt werden können. Aber das wesentliche wurde aufgelöst.
Fazit:
Ein ruhiges Buch das das isländische Leben gut beschreibt und einen außergewöhnlichen Protagonisten hat. Das Ende wurde zum Großteil aufgelöst. Die „offenen“ Punkte kann man, muß man aber nicht zwangsläufig aufklären. Insgesamt ein schönes Buch für eine kurze, gedankliche Reise nach Island.

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Veröffentlicht am 05.09.2020

Carpe diem!

Vielleicht auf einem anderen Stern
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Als Eve in der Mitte des Lebens angekommen ist, das Leben sortiert und ein bisschen zur Ruhe gekommen ist, schlägt es hinterrücks wieder zu. Maddy, Eve´s 16 jährige Tochter, bekommt Leukämie. Maddy reflektiert ...

Als Eve in der Mitte des Lebens angekommen ist, das Leben sortiert und ein bisschen zur Ruhe gekommen ist, schlägt es hinterrücks wieder zu. Maddy, Eve´s 16 jährige Tochter, bekommt Leukämie. Maddy reflektiert ihr bisheriges Leben und macht sich über diverse Dinge, wie z.B. den Tod oder ihren Vater, Gedanken. Sie ergreift ihre vielleicht einzige Chance und schreibt ihren leiblichen Vater nach kurzer Recherche an, verheimlicht es aber ihrer Mutter.
Das Buch fängt an zu erzählen, als Maddy bereits seit einigen Monaten Krebs hat und in Behandlung ist. Es gibt dabei mehrere Erzählstränge und zwei Zeiten. Die Geschehnisse werden aus zwei Perspektiven (Eve und Maddy) geschildert. Hört sich im ersten Moment kompliziert an, ist es aber nicht.
Maddy muß sehr schnell erwachsen werden. Sie hinterfragt viele Dinge wie eben den Tod, Liebe, etc. und findet in klassischer Musik Entspannung, die ihre komplexe Gefühlswelt sehr gut wiedergibt. Und doch ist sie ein typischer Teenager geblieben, der die erste Liebe entdeckt und sich für eine Schulkampagne engagiert. Ich mochte ihren Charakter sehr.
Eve ist eine aufopferungsvolle Mutter, die ihre Tochter unterstützt und sie auch Kind sein lässt. Bei ihr merkt man, wie sehr sie die Situation mitnimmt und wie sehr ihr eigenes Leben darunter leidet. Statt das sie mehr Freiheiten bekommt, weil ihre Tochter erwachsen wird „muss“ sie sich wieder um sie kümmern und für sie da sein. Ihr zur Seite steht der Stiefvater Robin mit dem sie einen Glücksgriff getätigt hat.
Neben Eve, Maddy und Robin gibt es noch ein paar Nebencharaktere. Manche davon hätte es meines Erachtens nach nicht gebraucht. Die Gespräche mit diesen Personen waren teilweise uninteressant, so dass sich das Buch an diesen Stellen in die Länge zog. Die jeweilige Stelle hat die Geschichte nach meinem dafür halten nicht weitergebracht. Auch der Fokus der Geschichte war nicht 100 Prozent meins. Zuerst standen Maddy und Eve im Mittelpunkt. Später dann Eve und Antonio, Maddys Vater. Die Beziehung zwischen Eve und Antonio kam mir mindestens genauso lang vor wie die zwischen Eve und Maddy. Das passt m.E. nicht zu einem Mutter-Tochter-Roman und ich hätte mir stattdessen noch mehr Gefühle von Eve und mehr rund um Maddy und ihre Krankheit gewünscht.
Fazit:
Ein schwieriges Thema, das gut umgesetzt wurde, aber den Fokus etwas verschoben hat. Wer es nicht so mag, dass auf die Tränendrüse gedrückt wird und mit ein paar kleineren Längen leben kann ist bei diesem Familien-Roman genau richtig.

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Laholm und seine Bewohner

Nur noch ein bisschen Glück
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Die erfolgsverwöhnte Großstädterin Stella bekommt einen gehörigen Dämpfer: Job weg, Mann weg, Perspektive weg. Sie fasst den spontanen Entschluß zum geerbten Holzhäuschen ihrer Mutter bzw. Großmutter ...

Die erfolgsverwöhnte Großstädterin Stella bekommt einen gehörigen Dämpfer: Job weg, Mann weg, Perspektive weg. Sie fasst den spontanen Entschluß zum geerbten Holzhäuschen ihrer Mutter bzw. Großmutter aufs Land zu fahren und dort ihre weiteren Schritte zu planen. Ob das so eine gute Idee war fragt sie sich als sie das erste Mal das Haus sieht. Kein fließend Wasser, kein Strom. Toilette und Heizung? Wird überbewertet. Ohne Hilfe versucht sie sich mit der Situation zu arrangieren und muß doch bald feststellen, dass Hilfe manchmal auch ganz praktisch ist. Zumal sie sehr attraktiv sein kann…
Gemütlich auf einem Liegestuhl auf dem Balkon oder im schattigen Garten lässt sich der locker-leichte Schreibstil von Simona Ahrnstedt vergnügt lesen. In den Abendstunden mit Mücken kommt auch ein bisschen Schweden-Gefühl mit auf.
Der Plot ist logisch und nachvollziehbar und hat mich in den Bann gezogen. Auch die Charaktere waren gut beschrieben. Ich hatte das Gefühl, ich wäre selbst bei den Ereignissen dabei und würde alle schon eine Ewigkeit kennen. Bei der Beschreibung des netten Nachbarn, Thor, habe ich Stella etwas beneidet. Gut aussehend, ein gerechter Vater und liebevoll zu seinen Tieren. Von denen hat es mir besonders Trouble angetan. Aber auch Stellas beste Freundin Maud ist einfach phantastisch! Sie hat einen tollen Humor, der mich des öfteren zum Lachen gebracht hat. Stella selbst ist erst eine oberflächlich wirkende Großstadt-Tussi mit Highheels und sehr viel Wert auf Mode legend. Sie wandelt sich aber relativ schnell zum gut gekleideten Landei und kann auch anpacken, was man bei ihr erst nicht vermutet hatte. Allerdings hat sie ein sehr gutes oder schleches – da bin ich mir nicht sicher, welches von beiden – Selbstbewußtsein, da sie sich immer wieder für ihr gutes Auge in Modedingen lobt. Das ging mir mit der Zeit auf den Keks. Zudem gab es relativ viele Sexszenen, die ich in der Anzahl und auch Deutlichkeit von „normalen“ Liebesromanen so nicht gewohnt bin. Das ist nicht schlecht, hätte aber meines Erachtens nach etwas weniger sein können. Auch das Ende der Story war für mich nicht ganz rund. Das kann ich aber nicht erklären ohne zu spoilern und deshalb belass ich es dabei.

Fazit:
Ein schönes Buch für einen entspannten Kurzurlaub auf Balkonien und Gartenland mit sympathischen Charakteren und einer netten Geschichte. Ein absoluter Spaß ohne Wartezeiten, Maske tragen und Infektionsgefahr. Was will man mehr?

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Spannend, aber verwirrend

BePolarTrilogie / BeTwin
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Ähnlich wie bei Teil 1 ist es auch bei Teil 2 so, dass man tierisch aufpassen muss, das man noch mitkommt, weil es doch verwirrend sein kann. Gerade wenn man mal einen „schlechten“ Tag hatte, also die ...

Ähnlich wie bei Teil 1 ist es auch bei Teil 2 so, dass man tierisch aufpassen muss, das man noch mitkommt, weil es doch verwirrend sein kann. Gerade wenn man mal einen „schlechten“ Tag hatte, also die Gehirnwindungen eher eine gerade darstellen als eine Windung.
Aber ich falle mit der Traumfänger ins Haus. „BeTwin“ knüpft sofort an die Ereignisse aus „BePolar“ an und Kenntnisse des ersten Teiles sind definitiv notwendig. Ohne versteht man nur Bahnhof. Da ich den ersten Teil bereits vor einer Weile gehört hatte benötigte ich erst einen Moment, um wieder in die Story zu finden. Gelegentlich waren zwar „Hinweise versteckt“, die dann die grauen Zellen aktiviert haben und das wichtigste wieder bekannt war, allerdings wäre ein „Was bisher geschah“ vielleicht doch nicht verkehrt. Man muss aber auch so weiter im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte sein, da einfach unfassbar viel passiert (auch einiges, was ich nicht habe kommen sehen) und ich deshalb das ein oder andere ein weiteres Mal hören musste. Dabei geht auch die eigentliche Haupthandlung um Roya etwas verloren, finde ich. Das macht es aber wiederrum spannend….hach, ist das kompliziert.
Fazit:
Ich bin mittlerweile so tief in die Geschehnisse eingetaucht, habe viele Opfer gebracht (oder waren es die Protagonisten?) das ich einfach wissen muß wie es denn nun endet. „BeTwin“ steht „BePolar“ in nichts nach. Einzig das wirklich trubelige Geschehen kann ich hier „anmoosern“. Es ist aber auch zu spannend….

(Als Hörbuch "gelesen")

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