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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2021

Ein zauberhafter Klassiker

Das letzte Einhorn und Zwei Herzen
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Erstmalig erschienen im Jahr 1968, gehört „Das letzte Einhorn“ längst zu den Fantasy-Klassikern und ist ein absolutes Meisterwerk im Genre. Das Buch bezaubert durch seinen besonderen Stil. Elegant wandert ...

Erstmalig erschienen im Jahr 1968, gehört „Das letzte Einhorn“ längst zu den Fantasy-Klassikern und ist ein absolutes Meisterwerk im Genre. Das Buch bezaubert durch seinen besonderen Stil. Elegant wandert die Erzählung zwischen Märchen und Poesie, zwischen Phantastik und Emotionalität. Dabei ist das Ganze immer wieder durchzogen von leichtem Humor.

Wer jetzt befürchtet, dass die Geschichte ins Schwülstige abdriftet, der sei beruhigt: Beagle erzählt die Geschichte mit viel Gefühl und klugen Weisheiten, aber ohne jeglichen Kitsch. Das liegt nicht zuletzt an der großartigen Übersetzung durch Jürgen Schweier, der Beagles unaufdringliche Sprachgewalt wunderbar transportiert. Wer gerne auf Englisch liest, dem sei das Original auf jeden Fall wärmstens empfohlen.

Die Figuren, angefangen von dem Einhorn selbst über seine Begleiter bis hin zu König Haggard und seinem Sohn Lír, bewahren stets eine gewisse Distanz zum Leser. Beagle lässt nur wenig Innenansicht zu und betrachtet die Figuren eher von außen. Aber gerade das macht den Reiz aus, unterstreicht es doch den märchenhaften Charakter der Erzählung. Gerade zu dem Einhorn als einem unsterblichen Fabelwesen passt diese Distanz perfekt. So entsteht eine Aura des Mysteriösen, die sich wunderbar in die Erzählung einfügt.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Mein erster Ausflug nach Hogwarts

Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1)
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Das war er also, der erste Band der beliebten „Harry Potter“-Reihe. Jahrelang habe ich einen großen Bogen um alles gemacht, was mit Harry, Ron und Hermine zu tun hatte. Das lag zum einen daran, dass ich ...

Das war er also, der erste Band der beliebten „Harry Potter“-Reihe. Jahrelang habe ich einen großen Bogen um alles gemacht, was mit Harry, Ron und Hermine zu tun hatte. Das lag zum einen daran, dass ich mit Anfang 20 schon mal reingelesen hatte und mir der Stil zu kindlich war (kein Wunder, es ist ja nun mal auch eine Kinderbuch-Reihe), und zum anderen daran, dass ich einige Vorbehalte hatte, gerade nachdem ich die Filme gesehen hatte. Zu viele munter irgendwo geklaute Fantasyelemente bunt zusammengewürfelt, zu platt, zu einfach.

Und am Ende war ich positiv überrascht: Natürlich ist die Geschichte auf recht kindgerechte Art geschrieben, aber humorvolle Elemente, liebenswerte Charaktere – Neville Longbottom mochte ich schon in den Filmen sehr gern – und ein Abenteuer nach dem anderen sorgen für ein kurzweiliges Lesevergnügen.

Es kommt quasi keine Langeweile auf, weil immer irgendetwas passiert. Aber nicht auf eine gehetzte, fließbandmäßige Weise, sondern unterhaltsam und flott. Dass Harry als Figur so gar nicht mein Fall ist und ich ihn überraschend unsympathisch finde, fällt da nicht mehr ins Gewicht.

Ich bin zwar immer noch nicht in dem totalen Potter-Hype angekommen, wie er sich durch sämtliche sozialen Netzwerke und Booktube zieht, aber ich mochte den Auftakt der Reihe gern, fühlte mich in der Welt rund um Hogwarts sehr wohl und habe direkt mit dem nächsten Band angefangen.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Krimi und Familienporträt

Wer die Ruhe stört
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Die Ich-Erzählerin Virginia lässt den Leser mit beschaulichem Charme an der Rückkehr ihrer Schwester teilhaben, taucht immer wieder in die Vergangenheit ein und berichtet von Kindheitserinnerungen der ...

Die Ich-Erzählerin Virginia lässt den Leser mit beschaulichem Charme an der Rückkehr ihrer Schwester teilhaben, taucht immer wieder in die Vergangenheit ein und berichtet von Kindheitserinnerungen der beiden. Dabei wird nach und nach immer deutlicher, dass die heile, harmonische Welt der Schwestern nur schöner Schein ist. Erst sind es nur kleine Ungereimtheiten, dann kommen immer größere Tragödien und Schicksalsschläge ans Tageslicht.

Daraus zieht der Roman allmählich seine Spannung und plötzlich tauchen wichtige Fragen auf: Was ist wirklich in dieser Familie geschehen? Wie sind die Eltern der Schwestern eigentlich ums Leben gekommen? Und vor allem, erzählt Ich-Erzählerin Virginia immer die Wahrheit?

Einen spannenden Thriller darf man hier nicht erwarten. „Wer die Ruhe stört“ lebt vor allem von seiner Landhausatmosphäre, von der Charakterzeichnung der Familienmitglieder und von den Dialogen der beiden Schwestern, die sich anzunähern versuchen, obwohl so viel Ungesagtes zwischen ihnen steht. Und so setzt der Leser zusammen mit Virginia Puzzlestück um Puzzlestück zusammen, bis sich das entlarvende Gesamtbild ergibt.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Ein junger Meilenstein der Horrorliteratur

Carrie
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Natürlich merkt man als geneigter King-Leser dem Roman an, dass der Meister des Horrors stilistisch hier noch am Anfang seines Schaffens steht. Seine großen Stärken wie plastische Charakterzeichnung, durchdringende ...

Natürlich merkt man als geneigter King-Leser dem Roman an, dass der Meister des Horrors stilistisch hier noch am Anfang seines Schaffens steht. Seine großen Stärken wie plastische Charakterzeichnung, durchdringende Atmosphäre, vereinnahmender Schreibstil und spannendes Thema sind allesamt schon deutlich zu erkennen, aber noch nicht so ausgefeilt wie in späteren Werken.

Vor allem die interessante Figur von Carries Mutter Margaret bietet noch viel Potenzial, das nicht komplett ausgeschöpft wurde. Ihr fanatisches, dominantes Verhalten im Wechselspiel mit Carries Unterwürfigkeit und ihrem bisweilen aufblitzenden Aufbegehren hätte locker 100 Seiten mehr gefüllt. Die Mutter-Tochter-Beziehung stellt immerhin die Basis für Carries Verhalten dar und setzt einige der Geschehnisse in Gang.

Dieser Kritikpunkt soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass man mit „Carrie“ einen packenden Roman zwischen Horror und Psychothriller in Händen hält. Zwischen den Szenen aus Carries Leben finden sich Ausschnitte aus Sachbüchern über Carrie Whites Leben, Interviews mit Zeugen über die Dinge, die sich in der Ballnacht in Chamberlain ereignet haben, und Pressemeldungen. Diese Mischung lässt das Geschehen noch unmittelbarer und realer erscheinen und sorgt für viel Kurzweil beim Lesen.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Solides Debüt mit Schwerpunkt Gemetzel

Beutezeit
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Nur mit viel gutem Zureden seitens seiner Lektorin kürzte Jack Ketchum damals das Originalmanuskript zu seinem Debütroman „Beutezeit“ – der Verlag veröffentlichte die gekürzte Fassung und Ketchums großartige ...

Nur mit viel gutem Zureden seitens seiner Lektorin kürzte Jack Ketchum damals das Originalmanuskript zu seinem Debütroman „Beutezeit“ – der Verlag veröffentlichte die gekürzte Fassung und Ketchums großartige Karriere als einer der bekanntesten und beliebtesten Horrorautoren der USA begann.

Mittlerweile ist der Roman um eine Bande kannibalischer Wilder auch in ungekürzter Fassung erschienen. Und die hat es in sich: Ketchum beweist bereits mit seinem ersten Werk, dass er ein Meister des blutigen Schreckens ist. Weder geizt er mit detailreichen Ekelszenen noch mit einem deftigen Body Count. Die sechs Freunde, die eigentlich nur einen netten Urlaub miteinander verbringen wollen, leiden nahezu ununterbrochen und müssen mit allen Mitteln um ihr Leben kämpfen.

Dabei legt Ketchum in seinem Erstling den Schwerpunkt ganz klar auf den Gore-Effekt und weniger auf komplexe Figuren oder gar eine wendungsreiche Story. Das Gemetzel ist der Star der fast 300 Seiten. Das wird nicht jedem gefallen, ist aber unterhaltsam und kurzweilig, wenn man nicht zu zart besaitet ist. Und jeder fängt mal klein an: Immerhin verwöhnte Ketchum seine Leser mit späteren Highlights wie „Evil“, „Scar“ oder „Blutrot“.

Wer die gekürzte Fassung kennt, sollte auch die ungekürzte in Augenschein nehmen, wartet diese doch mit einem wesentlich fieseren Ende auf.

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