Das Jubel-Jubiläum
Die Tribute von Panem 2INHALT:
Die 74sten Hungerspiele sind in die Geschichte eingegangen – eingegangen als das Jahr, in dem es zum ersten Mal zwei Sieger gab. Für Katniss und Peeta ist es pures Überleben, für die Distrikte ...
INHALT:
Die 74sten Hungerspiele sind in die Geschichte eingegangen – eingegangen als das Jahr, in dem es zum ersten Mal zwei Sieger gab. Für Katniss und Peeta ist es pures Überleben, für die Distrikte der Anstoß zur Rebellion und für das Kapitol und den Präsidenten soll es nicht nur ein einmaliges Erlebnis bleiben, sondern auch auf dem schnellsten Weg rückgängig gemacht werden.
Als Katniss und Peeta sich in der Arena, vermeintlich aus Liebe zueinander, geweigert haben den jeweils anderen zu töten wurden sie für die Distrikte zu einem Symbol des Wiederstandes. Zurück in ihrer Heimat müssen sich beide den Auswirkungen ihrer Entscheidungen und auch ihren Gefühlen stellen. Doch die Verschnaufpause währt nur kurz: Das Kapitol schickt sie auf eine Reise durch die Distrikte mit dem klaren Auftrag die Menschen dort zu beruhigen oder die Verantwortung für die Folgen ihres Auftrittes in der Arena zu tragen…
EIGENE MEINUNG:
Dieser zweite Band setzt einige Monate nach dem Ende des 1. Teiles an und ich war sehr schnell wieder in der Geschichte gefangen. Allerdings muss ich im Vergleich zum ersten Band sagen, dass sich die Geschichte für mich sehr lange extrem gezogen hat. Man lernt zwar in dieser Zeit die Charaktere näher kennen – sieht und erlebt auch, wie die Hungerspiele sie und ihre Beziehungen zueinander verändert haben – aber ich war trotzdem von diesem Start nicht gerade begeistert… Als die 75. Hungerspiele beginnen war ich dann plötzlich wieder vollkommen gefangen! Ich hatte die Angst, dass genau das mich langweilen würde und das Treiben in der Arena sich wiederholen würde, aber jetzt kann ich sagen: Vollkommen unbegründet! Allerdings habe ich an einigen Stellen auch etwas den zeitlichen Faden verloren und mir sind bestimmte Zeitabschnitte ganz anders vorgekommen. So war das 75. Jahr für mich z. B. plötzlich viel zu schnell da!
Ohne zu viel zu verraten hat mich besonders begeistert, dass der Plan für die Jubel-Jubiläen schon zu Beginn der 1. Hungerspiele feststand und wie man nach und nach versteht warum Haymitch ist wie er ist und den Moment im dem Katniss zu Verstehen beginnt wie es enden könnte/wird… Das Töten hat Katniss und Peeta unwiderruflich verändert…
Katniss die schon vorher oft hart gewirkt hat wird das für mich oft noch mehr und zugleich würde sie sich ohne zu Zögern für Peter opfern und kann ihre Albträume nur mit ihm gemeinsam überstehen… Auch die anderen Charaktere haben sich durch die Hungerspiele verändert und dann ist da noch Gale! Auch dieser ist nicht mehr der Junge vom Beginn der Geschichte und vielleicht war er nie so wie ich ihn sehen wollte... Hatte ich im ersten Teil gedacht, dass Menschen in den Distrikten schon früh erwachsen sein müssen, so merkt man vom ersten zum zweiten Band noch mal ganz deutlich einen Schub in die Realität für die Charaktere, der oft ganz klar schmerzt! Ich will und kann gar nicht alles erzählen, aber ich war so hin- und hergerissen, mir selbst oft nicht sicher wen ich mag oder nicht mag und wem ich folgen will. Hier hat auch extrem zur Spannung beigetragen, dass man nur mit den Charakteren nach und nach erfahren hat was in den anderen Distrikten geschieht und wie diese auf verschiedene Geschehnisse reagieren. Katniss bleibt ein starker Hauptcharakter, aber die ganze Geschichte geht so tief – viel tiefer als man es hier beschreiben könnte.
Besonders gruselig fand ich auch die Auftritte von Präsident Snow und für mich ist dieses Buch keinesfalls mehr ein Buch für Kinder, teilweise auch nicht für junge Jugendliche. Die Themen Krieg, Tod, Verlust, Grauen und auch Horror werden immer präsenter und lassen einen als Leser nicht mehr so leicht los. Mich hat die Geschichte beschäftigt, verfolgt und teilweise in einer extrem düsteren Stimmung zurück gelassen… Was ich zum ersten Teil geschrieben habe gilt für diesen nur noch mehr: Die Stimmung ist „teils bedrückend, teils mitreißend, verstörend realistisch und immer zum Nachdenken über unsere Welt anregend!“ Schwierig fand ich es auch, wenn man gemerkt hat, dass man mit manchen Bewohnern des Kapitols auch so etwas wie leises Verständnis aufbringen konnte, während man sich zugleich vor ihrem Verhalten geekelt hat…
Das Ende hat mich dann noch einmal wirklich überrascht und von den Socken gehauen! Ich sage nur: Cliffhanger!!!!!
FAZIT:
Für mich ein zweiter Band mit einer langen Anlaufzeit als Wermutstropfen, dann aber wieder extrem gefühlsintensiv, kriegerisch, bombastisch!
(4,5 Sterne)