Profilbild von Buechergarten

Buechergarten

Lesejury Star
offline

Buechergarten ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buechergarten über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2017

„Heiße Blüten“ von 1989

Das Geheimnis von Orcas Island
0

INHALT:

Auf der ruhigen Insel Orcas Island führt Charity Ford die kleine Pension ihres Großvaters mit ganzem Herzen fort. Als ihr Ronald DeWinter über den Weg läuft kommt ihr der junge, starke Mann gerade ...

INHALT:

Auf der ruhigen Insel Orcas Island führt Charity Ford die kleine Pension ihres Großvaters mit ganzem Herzen fort. Als ihr Ronald DeWinter über den Weg läuft kommt ihr der junge, starke Mann gerade Recht! Sie vertraut ihm erst die Renovierung ihrer Pension und schließlich auch ihr Herz an. Ronald DeWinter jedoch ist aus einem ganz anderen Grund auf Orcas Island als Charitys Mann für alle Fälle zu spielen. Der FBI-Agent soll die führenden Köpfe des Falschgeldrings entlarven, die ihre Geschäfte über die kleine Pension laufen lassen. Und die Hauptverdächtige ist dabei keine andere als Charity selbst…



EIGENE MEINUNG:

Ich habe diese Ausgabe von Orcas Island einmal zu einem kleinen Preis unter die Finger bekommen und als riesiger Nora-Roberts-Fan konnte ich einfach nicht widerstehen! Das Cover gefällt mir persönlich gut, allerdings muss ich sagen, dass ich es in keinster Weise mit dem Inhalt des Buches in Verbindung bringen kann. Orcas Island hat für mich absolut nichts mit tropisch angehauchten Stränden zu tun… Ich habe mir durch den Klappentext etwas anderes vorgestellt und muss sagen, dass das Buch schon mit passenderen Cover-Gestaltungen auf dem Markt war. Was ich selbst erst in einer Rezi gelesen habe ist, dass diese Geschichte auch bereits unter dem Namen „Heiße Blüten“ erschienen ist. Die Originalausgabe ist von 1989 und somit eine ältere Geschichte von Nora Roberts. Ich habe daraufhin auch einige Male gelesen, dass ihre früheren Werke weniger ausgegoren und teils langatmig sind und das auch auf dieses Buch zutrifft.

Auch ich muss sagen, dass ich schon wesentlich bessere Bücher von der Autorin gelesen, aber durchaus auch an diesem Gefallen gefunden habe. Ja, auch für mich ist die Geschichte ruhiger als andere, der Thrillanteil eher ein Krimianteil und die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander nicht zu tiefgehend. Aber es ist eine schöne Grundidee, eine wundervolle Umgebung auch die Protagonisten hatte ich wirklich gerne! Zum Schluss kommt im Buch eine schöne Spannung auf, auch wenn die Auflösung schon etwas früher erfolgt ist. Danach hätte sich die Autorin meiner Meinung nach noch einmal etwas mehr Zeit nehmen dürfen, aber die Geschichte ist so gut wie sie ist, vielleicht nur nicht für jeden Leser bzw. auch nicht jeden Nora-Roberts-Liebhaber das non plus ulta. Ich habe diese ruhigere Geschichte genossen, hätte sie allerdings wenn ich den Inhalt gekannt hätte eher in einer kalten Jahreszeit als im Hochsommer gelesen. Im Gegensatz zu einigen anderen Nora Roberts Büchern müsste ich dieses auch nicht unbedingt noch einmal lesen, aber 3,5 bis 4 Sterne ist es allemal wert!



FAZIT:

Ruhigere Geschichte von Nora Roberts, bereits 1989 das erste Mal erschienen, mit schönen Charakteren, feinem Humor und leichter Spannung zum Schluss.

Veröffentlicht am 19.01.2017

Der Spotttölpel...

Die Tribute von Panem 3
0

INHALT:

Das Jubel-Jubiläum ist beendet, doch wer ist der Sieger? Katniss wurde schwer verletzt von den Rebellen gerettet und auf direktem Weg an den Ort gebracht von dem sie bisher dachte er würde nicht ...

INHALT:

Das Jubel-Jubiläum ist beendet, doch wer ist der Sieger? Katniss wurde schwer verletzt von den Rebellen gerettet und auf direktem Weg an den Ort gebracht von dem sie bisher dachte er würde nicht existieren: Distrikt 13. Auch Gale kämpft dort ohne Rücksicht auf Verluste um den Sieg. Peeta hingegen ist dem Feind – dem Kapitol und somit Präsident Snow – in die Hände gefallen und wird dort manipuliert und gefoltert. Ohne die vergangenen Ereignisse auch nur ansatzweise verwunden zu haben willigt Katniss ein sich von den Rebellen zum Gesicht des Widerstandes machen zu lassen um ihre Familie zu retten. Als offizielle Rebellenführerin, auf die ganz Panem blickt, fühlt Katniss sich fremd und hat doch ein klares Ziel: Präsident Snow zu vernichten, Peeta zu retten und endlich Frieden und Gerechtigkeit für Panem und ihre Familie zu erreichen. Doch obwohl der Feind so lange deutlich zu erkennen war beginnen die Konturen langsam zu verschwimmen und Katniss muss sich fragen, wen sie eigentlich bekämpft und wessen Spielfiguren sie sind… Ganz Panem befindet sich nun im Krieg!



EIGENE MEINUNG:

Der Abschlussband dieser Reihe knüpft nah an das Ende von „Gefährliche Liebe“ an. Wieder einmal kann ich nur schwer in Worte fassen was ich beim Lesen dieses Teiles alles gefühlt habe.

An sich ist auch dieser Band, wie seine Vorgänger, wieder in drei Teile gegliedert. Gab es im zweiten Teil noch einige Längen, habe ich dies hier nicht gespürt. Allerdings mochte ich den kompletten Distrikt 13 nicht. Mir haben Distrikt 12 und teils sogar das Kapitol gefehlt. Alles hat sich falsch angefühlt. Die Stimmung war düster, blutig, hetzerisch, kompromisslos, unmenschlich und oft hatte ich das Gefühl als wäre man dadurch wie gelähmt. Ich finde dieser Teil war der brutalste, einfach realistischste, der ganzen Reihe und ist für mich absolut kein Kinderbuch. Teils finde ich es nicht einmal für die jüngeren Jugendlichen zu empfehlen. Genau das ist es aber auch was mich als Erwachsener noch mit einem ganz eigenartigen Gefühl zurück gelassen hat: Es ist grausam, Rebellion, Krieg, Streben, Verlust, Horror und Gewalt gewinnen die Oberhand. Aber genau das ist leider auch nur allzu wirklichkeitsnah. Am liebsten hätte ich die Geschehnisse als übertrieben, erfunden, realitätsfern abgestempelt, aber ich befürchte, dass es genauso passieren könnte/zum Teil jeden Tag auf dieser Welt geschieht. Diese Erkenntnis hat mich extrem schockiert und beschäftigt.

Auch die Gefühle der Protagonisten haben mich oft wirklich belastet und Katniss war teilweise schwer zu verstehen, schwer zu ertragen, gerade in den Phasen in denen sie wenig gesprochen hat. Zugleich kann man verstehen was der Krieg, die Schuld und das Töten mit ihr gemacht haben, sie ist immerhin auch erst 17 Jahre alt. Das musste ich mir selbst wieder ins Gedächtnis rufen. In diesem Teil fehlte für mich auch ganz klar Peeta als Ausgleich zu Katniss Charakter. Seine Wärme, sein Verständnis und sein Sinn dafür das richtige an der richtigen Stelle zu sagen, ohne sich zu verraten, ist einfach einzigartig. Natürlich kann dies auch genauso von der Autorin geplant sein. Für mich war in diesem Teil einfach kein wirklich sympathischer Charakter mehr vorhanden, keiner an den man sich klammern, in den man seine Hoffnungen legen konnte, dass alles noch mal gut werden würde. Auch die kleinen humorvollen Szenen waren so gut wie verschwunden und der wie verwandelte Peeta im Hinterkopf immer präsent. Irgendwie wieder ein Geniestreich der Autorin, denn so muss es auch Katniss ergangen sein…

Insgesamt haben für mich so gut wie alle liebgewonnenen Charaktere die Tiefe verloren, waren nicht mehr präsent oder spielten im Grunde keine große Rolle mehr. Bei einigen fühlte es sich an als hätte der Krieg sie auf andere Art und Weise schon getötet, wie lebende Tote. Auch Katniss droht immer wieder in diesem Loch zu versinken und ihre vielen Zeiten auf der Krankenstation haben mich als Leser mitgenommen… Ohne Personen wie Haymitch kann Katniss allein die Wirkung der Geschichte nicht halten, wirkt oft unnahbar und unsympathisch, und zugleich so verloren. Man muss spüren, wie die Ereignisse sie verändert haben, welche tiefen Wunden entstanden sind, die nie wieder heilen können. Ihr Vertrauen in die Menschheit ist verloren und sie muss damit leben was sie ausgelöst hat…

Medienkritik, die Beeinflussung von Massen, Moral, Macht, Vergessen, Weiterleben…so viele Dinge spielen in dieser Geschichte eine Rolle. Auch wie ein ursprünglich guter Wille ein schreckliches Ende nehmen kann. Wie Machtgier die Menschen verändert, was Krieg anrichtet und das er nicht ohne Verluste ausgetragen werden kann. Dazu noch, dass in diesem Fall beide Seiten ohne zu Zögern ihre Anhänger geopfert haben… Dieser Teil war wirklich hart! Gerade in den Momenten in denen Katniss dies erkennt und nicht will, dass auch nur ein weiterer Mensch wegen ihr sterben muss…

Ich denke ich werde die Reihe besonders Teil 2 und 3 noch einmal lesen müssen, allerdings nur wenn ich nervlich darauf gefasst bin. Ich hatte ein sehr schnelles Lesetempo, aber gerade zum Ende hin war es für mich schwer der Geschichte wirklich zu folgen. Manche Zusammenhänge sind mir nicht klar geworden, einige Geschehnisse müsste ich noch einmal lesen. Überhaupt hat das Ende auf mich sehr abgehackt gewirkt, als würde man sich durch Nebel lesen und die Ereignisse betrachten. Als wäre man zwischen Träumen und Wachen und so einige schlimme Szenen zum Schluss konnte ich gar nicht richtig wahrnehmen. Auch dies spiegelt wohl Katniss Zustand in diesen Momenten wider. Der Schluss war für mich etwas viel, hat mich lange nicht los gelassen, beschäftigt, verfolgt…

Ob das Buch ein Happy End hat, darüber kann man wohl streiten… Das Ende ist durchaus offen, zugleich wurde aber auch viel entschieden und zu viel ist auch nicht mehr rückgängig zu machen…



FAZIT:

Extrem „realistische“ Dystopie und meiner Meinung nach definitiv nichts für Kinder und allzu junge Jugendliche! Diese Reihe, und besonders dieser Abschlussband, hat eine ganz eigene Kraft und man muss die schwierigen Themen die beim Lesen allgegenwärtig sind verkraften können. Gerade wenn sie sich so sehr in der verlorenen Katniss wiederspiegeln…

Veröffentlicht am 19.01.2017

Das Jubel-Jubiläum

Die Tribute von Panem 2
0

INHALT:

Die 74sten Hungerspiele sind in die Geschichte eingegangen – eingegangen als das Jahr, in dem es zum ersten Mal zwei Sieger gab. Für Katniss und Peeta ist es pures Überleben, für die Distrikte ...

INHALT:

Die 74sten Hungerspiele sind in die Geschichte eingegangen – eingegangen als das Jahr, in dem es zum ersten Mal zwei Sieger gab. Für Katniss und Peeta ist es pures Überleben, für die Distrikte der Anstoß zur Rebellion und für das Kapitol und den Präsidenten soll es nicht nur ein einmaliges Erlebnis bleiben, sondern auch auf dem schnellsten Weg rückgängig gemacht werden.

Als Katniss und Peeta sich in der Arena, vermeintlich aus Liebe zueinander, geweigert haben den jeweils anderen zu töten wurden sie für die Distrikte zu einem Symbol des Wiederstandes. Zurück in ihrer Heimat müssen sich beide den Auswirkungen ihrer Entscheidungen und auch ihren Gefühlen stellen. Doch die Verschnaufpause währt nur kurz: Das Kapitol schickt sie auf eine Reise durch die Distrikte mit dem klaren Auftrag die Menschen dort zu beruhigen oder die Verantwortung für die Folgen ihres Auftrittes in der Arena zu tragen…



EIGENE MEINUNG:

Dieser zweite Band setzt einige Monate nach dem Ende des 1. Teiles an und ich war sehr schnell wieder in der Geschichte gefangen. Allerdings muss ich im Vergleich zum ersten Band sagen, dass sich die Geschichte für mich sehr lange extrem gezogen hat. Man lernt zwar in dieser Zeit die Charaktere näher kennen – sieht und erlebt auch, wie die Hungerspiele sie und ihre Beziehungen zueinander verändert haben – aber ich war trotzdem von diesem Start nicht gerade begeistert… Als die 75. Hungerspiele beginnen war ich dann plötzlich wieder vollkommen gefangen! Ich hatte die Angst, dass genau das mich langweilen würde und das Treiben in der Arena sich wiederholen würde, aber jetzt kann ich sagen: Vollkommen unbegründet! Allerdings habe ich an einigen Stellen auch etwas den zeitlichen Faden verloren und mir sind bestimmte Zeitabschnitte ganz anders vorgekommen. So war das 75. Jahr für mich z. B. plötzlich viel zu schnell da!

Ohne zu viel zu verraten hat mich besonders begeistert, dass der Plan für die Jubel-Jubiläen schon zu Beginn der 1. Hungerspiele feststand und wie man nach und nach versteht warum Haymitch ist wie er ist und den Moment im dem Katniss zu Verstehen beginnt wie es enden könnte/wird… Das Töten hat Katniss und Peeta unwiderruflich verändert…

Katniss die schon vorher oft hart gewirkt hat wird das für mich oft noch mehr und zugleich würde sie sich ohne zu Zögern für Peter opfern und kann ihre Albträume nur mit ihm gemeinsam überstehen… Auch die anderen Charaktere haben sich durch die Hungerspiele verändert und dann ist da noch Gale! Auch dieser ist nicht mehr der Junge vom Beginn der Geschichte und vielleicht war er nie so wie ich ihn sehen wollte... Hatte ich im ersten Teil gedacht, dass Menschen in den Distrikten schon früh erwachsen sein müssen, so merkt man vom ersten zum zweiten Band noch mal ganz deutlich einen Schub in die Realität für die Charaktere, der oft ganz klar schmerzt! Ich will und kann gar nicht alles erzählen, aber ich war so hin- und hergerissen, mir selbst oft nicht sicher wen ich mag oder nicht mag und wem ich folgen will. Hier hat auch extrem zur Spannung beigetragen, dass man nur mit den Charakteren nach und nach erfahren hat was in den anderen Distrikten geschieht und wie diese auf verschiedene Geschehnisse reagieren. Katniss bleibt ein starker Hauptcharakter, aber die ganze Geschichte geht so tief – viel tiefer als man es hier beschreiben könnte.

Besonders gruselig fand ich auch die Auftritte von Präsident Snow und für mich ist dieses Buch keinesfalls mehr ein Buch für Kinder, teilweise auch nicht für junge Jugendliche. Die Themen Krieg, Tod, Verlust, Grauen und auch Horror werden immer präsenter und lassen einen als Leser nicht mehr so leicht los. Mich hat die Geschichte beschäftigt, verfolgt und teilweise in einer extrem düsteren Stimmung zurück gelassen… Was ich zum ersten Teil geschrieben habe gilt für diesen nur noch mehr: Die Stimmung ist „teils bedrückend, teils mitreißend, verstörend realistisch und immer zum Nachdenken über unsere Welt anregend!“ Schwierig fand ich es auch, wenn man gemerkt hat, dass man mit manchen Bewohnern des Kapitols auch so etwas wie leises Verständnis aufbringen konnte, während man sich zugleich vor ihrem Verhalten geekelt hat…

Das Ende hat mich dann noch einmal wirklich überrascht und von den Socken gehauen! Ich sage nur: Cliffhanger!!!!!



FAZIT:

Für mich ein zweiter Band mit einer langen Anlaufzeit als Wermutstropfen, dann aber wieder extrem gefühlsintensiv, kriegerisch, bombastisch!

(4,5 Sterne)

Veröffentlicht am 19.01.2017

Keine luftig-leichte Sommerlektüre, aber hoffnungsvoll...

Kurz bevor das Glück beginnt
0

INHALT:

Eine Begegnung die Leben verändert: Genau das passiert, als Paul, der gerade nach 30 Jahren Ehe von seiner Frau verlassen wurde, an der Supermarktkasse die stille Träne der 20jährigen Julie nicht ...

INHALT:

Eine Begegnung die Leben verändert: Genau das passiert, als Paul, der gerade nach 30 Jahren Ehe von seiner Frau verlassen wurde, an der Supermarktkasse die stille Träne der 20jährigen Julie nicht einfach übersieht. Nach einem kurzen Kennenlernen lädt er die Alleinerziehende und ihren 3jähren Sohn spontan auf einen gemeinsamen Urlaub in die Bretagne, ans Meer, ein. Pauls Sohn ist davon wenig begeistert, hat er doch mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Die vier, so unterschiedlichen Menschen, verbringen eine kurze, aber intensive Zeit miteinander und verändern die Leben der Anderen jeden Tag ein wenig mehr. Bis ein weiterer Schicksalsschlag, der sie diesmal alle zusammen trifft, alles aus der Bahn wirft…



EIGENE MEINUNG:

Wie so oft war auch hier wieder das Cover das Lockmittel das mich zu diesem Buch geführt hat! Es hat einfach wundervolle Farben, fühlt sich unglaublich toll an und verbreitet für mich eine ruhige Stimmung. Es bringt für mich das Meeresrauschen mit sich und der Titel ist mehr als passend…

Der Klappentext hat mich auch angesprochen und ich war gerade in der richtigen Stimmung für eine etwas tiefer gehende Geschichte. Wie manch andere in unserer Leserunde habe ich mir allerdings etwas anderes erwartet, was aber natürlich einfach an mir liegt! Es wird ja schon erwähnt, dass ein Schicksalsschlag die Geschichte prägt und obwohl dieser wirklich schrecklich ist konnte es mich einfach nicht mitreißen, was mich selbst traurig macht… Ich hatte doch gehofft, dass das heitere, glückliche Momente im Buch überwiegen, im Nachhinein waren es eher die bewegenden, berührenden und für Menschen in ähnlichen Situationen wohl die Momente die Hoffnung spenden.

Ich konnte mich mit der Hauptprotagonistin leider absolut nicht identifizieren... Natürlich leidet man mit ihr, wenn man ihre Geschichte erfährt und ist angerührt wie sie mit ihrem kleinen Sohn umgeht, aber alles Weitere konnte mich leider nicht packen… Ihre anfängliche Scheu Geld von Paul anzunehmen verschwindet sehr schnell und wirkt teilweise etwas komisch, auch wenn betont wird, dass sie das nicht möchte. Paul selbst ist wohl meine Lieblingsfigur. Einen Menschen, der so viel für andere tut ohne eine Gegenleistung zu erwarten, muss man wohl einfach mögen. Er ist für mich der feinste Charakter. Seinem Sohn kann ich durchaus teilweise etwas Gutes abgewinnen, fand aber oft seinen Humor und seinen Anspielungen in dem Moment in dem es aufkam unpassend. Seine Vertretung in der Praxis blieb mir relativ fern und nur Julies Freundin kam für mich von der Sympathie noch an Paul heran, obwohl sie relativ wenig auftaucht. Ohne zu viel zu verraten hatten für mich alle Personen die im Laufe der Geschichte auftauchten eines gemeinsam und das fand ich etwas unrealistisch: Einen unheimlichen Schatz an Weisheiten und Lebenstipps, die ihnen für mich zu oft über die Lippen kamen. Auch in der Leserunde haben wir teils festgestellt, dass die Sätze zwar wirklich schön waren und unsere Zitatebücher sich rasch füllten, aber wir im echten Leben keinen Menschen kennen, der sich so ausdrückt.

Gut gefallen hat mir doch, dass man aus der Sicht verschiedener Charakter auf die Geschichte schaut – das hat das Ganze lebendiger gemacht. Auch der Schreibstil an sich war flüssig zu lesen und ich bin schnell durch die Seiten gehuscht, aber aus oben genannten Gründen konnte es mich einfach nicht fesseln. Ich hatte vorher nicht gewusst, dass die Autorin selbst etwas ähnlich Kummervolles erlebt hat wie Julie im Buch und damit sicher auch etwas aufgearbeitet hat. Wenn man das weiß kann man die Trauerbewältigung die im Buch eine große Rolle spielt auch auf eine andere Weise wahrnehmen und mitleiden… Auch wenn mich das Buch nicht so ergreifen konnte, fände ich es wundervoll, wenn es Menschen in einer vergleichbaren Situation mit seiner Art helfen könnte!

Auf das Ende war ich dann doch gespannt und da war auch durchaus eine Wendung die ich so nicht erwartet hätte. Die letzten Sätze allerdings waren für mich dann definitiv zu viel des Guten – ich bin wirklich ein Happy-End-Mensch, aber nach den ganzen Schicksalsschlägen im Buch hätte ein etwas feineres Ende mir persönlich besser gefallen.



FAZIT:

Eine teils schöne, teils traurige, dramatische und anrührende Grundidee zugleich, bei der mich leider die Protagonisten nicht packen konnten. Diese haben mir außerdem zu sehr in Weisheiten und Lebenshilfen gesprochen und auch das Ende war mir etwas zu viel…

Hoffnungsvoll für Menschen in schwierigen Situationen, aber keine locker-leichte Sommerlektüre, wie es das Cover vermitteln könnte!

Veröffentlicht am 17.01.2017

Abschlussband der Blue-Secrets-Trilogie

Blue Secrets - Der Ruf des Ozeans
0

INHALT:

Galen und Emma könnten endlich auch öffentlich zusammen sein, doch die vergangenen Ereignisse lassen beide nicht los und belasten ihre Beziehung. Gemeinsam beschließen sie zu verreisen und der ...

INHALT:

Galen und Emma könnten endlich auch öffentlich zusammen sein, doch die vergangenen Ereignisse lassen beide nicht los und belasten ihre Beziehung. Gemeinsam beschließen sie zu verreisen und der König von Poseidon, zugleich Emmas Großvater, lockt sie an einen ganz bestimmten Ort: Neptun. Ohne rechte Vorstellung was sie dort erwartet finden sie Neptun und mit ihm sein Geheimnis: Die Stadt ist einmalig, beherbergt sie doch Syrena, Halbblüter und auch den beiden wohlgesonnene Menschen! So begeistert Emma ist, so entsetzt ist Galen und als dann auch noch Reed auftaucht, der seine Gefühle für Emma nicht eine Sekunde verbirgt, wird Galens und Emmas Beziehung auf eine harte Probe gestellt. Doch bevor die beiden um ihre Liebe kämpfen können überschlagen sich die Ereignisse…



EIGENE MEINUNG:

Das Coverbild an sich ist wunderschön und aussagekräftig für den Abschluss dieser Reihe! Leider passt durch den Wechsel des Verlages und somit auch des Verlagslogos die Reihe im Bücherregal nicht mehr perfekt zusammen… Ich persönlich finde es ja einfach nur schrecklich, dass für Reihen nicht das Anfangslogo weiter verwendet wird. Für mich ist das wirklich ein Wermutstropfen die Reihe so zu sehen…

Dieser Teil schließt nicht so nahtlos an seinen Vorgänger an wie der letzte – es ist einige Zeit vergangen. Spielte der erste Teil vor allem an Land, der zweite Teil überwiegend im Wasser, so befinden wir uns bei diesem Teil in einer für mich relativ fremden Umgebung: Neptun. Ich habe mich schon auch etwas schwer getan die lieb gewonnenen Orte zu verlassen und mich auf etwas einzulassen, dass sich manchmal irgendwie nicht richtig angefühlt hat. Sehr schwer zu beschreiben. Ich hätte gerne noch so viel mehr von den Königreichen erfahren bzw. mich in der alten Umgebung noch weiter wohl gefühlt. Wie beim Vorgänger erlebt man die Geschichte durch Emma in der Ich-Form und Galen in der 3. Person abwechselnd.

Was sich im letzten Teil bzw. in der Reihe insgesamt schon angedeutet hat, setzt sich in diesem Band fort: Witz und Romantik wurden für mich in diesem Teil überschattet. War der zweite Teil schon düsterer, so ist es dieser Band für mich erst recht. Die Trauer um Rachel hat mich irgendwie ähnlich wie Galen im Bann gehalten und gelähmt… Manchmal fühlte es sich an als wäre es ohne sie einfach nicht das gleiche. Mit Emmas Mutter konnte ich meinen Frieden immer noch nicht so recht machen und da ich kein Freund von Dreiecksbeziehungen bin war ich auch in Bezug auf diesen Teil der Geschichte, der sich im Klappentext ja schon andeutet, zu Beginn sehr skeptisch… Für mich war sie dann Gott sei Dank nicht zu aufdringlich und auch Reed, der dritte im Bunde, hatte durchaus seine guten Seiten die er in die Geschichte eingebracht hat.

Nachdem Emma und Galen schon vieles gemeinsam gemeistert haben spielt für mich die Zukunft in diesem Band die größte Rolle. Was wollen sie für sich selbst, miteinander und für ihr Volk? Und wollen Emma und Galen überhaupt das gleiche? Man merkt auch, dass die beiden durch die Ereignisse in den Vorgängerbänden geprägt wurden! Das luftig leichte ist für mich in diesem Band nicht mehr oft zu spüren und auch lustige, leichte Personen wie Torak spielen nicht mehr die gewohnt große Rolle. Irgendwie konnte dieser Teil mich nicht ganz so begeistern wie die Vorgänger… vielleicht war es die Stimmung im Buch, oder das aus verschiedenen Gründen nicht alle an einem Strang ziehen konnten. Emme und Galen haben für mich im Buch zu wenige Szenen miteinander. Vielleicht liegt es zum Teil auch daran, dass ich mir etwas anderes erwartet habe, manchmal fühlte es sich so an als hätte es diesen Band gar nicht mehr geben sollen (?). Es gab jedoch auch einige Wendungen mit denen ich nie gerechnet hätte, Spannung, Gewalt und einen ganzen Haufen Aktion! Das Ende konnte mich dann auch mit diesem Teil versöhnen!



FAZIT:

Abschlussband der Blue-Secrets-Trilogie, dessen Schwerpunkt für mich noch weniger auf Romantik und Witz liegt wie im 2. Teil. Hier dominiert für mich die Frage danach, was Emma und Galen für sich selbst, für einander und für ihr Volk wollen und ob sie diesen Weg überhaupt zusammen gehen können.

(4 – 4,5 Sterne)