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Veröffentlicht am 21.04.2023

Buchmagie und Abenteuer!

Die Geschichtenwandler − Magische Tinte
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Bücher in denen es um Buchmagie geht, gefallen wohl den meisten Buchliebhabern. Ich gehöre definitiv dazu und so musste ich natürlich unbedingt den Reihenauftakt "Die Geschichtenwandler – Magische Tinte" ...

Bücher in denen es um Buchmagie geht, gefallen wohl den meisten Buchliebhabern. Ich gehöre definitiv dazu und so musste ich natürlich unbedingt den Reihenauftakt "Die Geschichtenwandler – Magische Tinte" von Kristen Perrin lesen, denn hier kann mittels magischer Tinte die Geschichte in einem Buch verändert werden und das hat Auswirkungen auf die reale Welt. Ob Enna die Prüfung zur Aufnahme in die ominöse Gesellschaft schafft und mit welchen Gewissensbissen sie zu kämpfen hat, das solltet ihr am Besten selbst nachlesen.

Die Autorin und der Illustrator:

Kristen Perrin stammt ursprünglich aus Amerika und arbeitete lange Zeit als Kinderbuchhändlerin. Sie schreibt sowohl Kinder- als auch Jugendbücher. Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie in Surrey im Süden Englands. Sie liebt es, in Antiquariaten zu stöbern und mit ihren Kindern in der freien Natur unterwegs zu sein.
Helge Vogt (geboren 1976) ist Comiczeichner und Illustrator. Er lebt in Berlin.

Inhalt:

„Wer ein Buch verändert, verändert die ganze Welt!
In der Buchhandlung ihrer Mum traut Enna ihren Augen nicht: Ein Mann kritzelt mit einem ollen Federkiel im teuersten Buch des Ladens herum! Der seltsame Kerl mit dem verrückten grünen Zylinder hat das Ende des Buches umgeschrieben! Und dann fällt Enna eine Karte mit grün schimmernden Buchstaben in die Hände: eine Einladung zur Aufnahmeprüfung in die Geheimgesellschaft »Emerald Ink«. Bald steckt Enna mitten in einem Abenteuer rund um smaragdgrüne Tinte und die Magie, die aus Geschichten entsteht. Kann sie die gefährliche Wirkung dieser Magie auf die reale Welt verhindern?
Phantastisch, magisch, rasant und voller Überraschungen – diese Geschichte verwandelt alles!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover ist schön magisch gestaltet. Da wabert die grüne Magie durch den Raum und es blitzt über den Köpfen der drei Kinder, die in Eile durch eine Buchhandlung zu sprinten scheinen. Alle haben dabei ein Lächeln im Gesicht stehen. Im Vordergrund sehen wir Enna, die Hauptprotagonistin, direkt hinter ihr jagen zwei weitere Anwärter auf die begehrten Plätze in der Geheimgesellschaft durch die Szenerie. Die Farben sind größtenteils blau gehalten, nur die Kinder und ein Buch mit rotem Umschlag stechen aus dem Blau hervor.

Auch im Innern sind die Kapitelanfänge ganz zauberhaft gestaltet worden. Die erste Seite eines jeden Kapitels wird von Magieschlieren umwabert und ein Tintenfass, eine Feder oder ein Füller scheinen der Ausgangspunkt jener Magie zu sein. Das alles ist natürlich in einem Grünton gedruckt, wie auch der gesamte Text in diesem Buch. Die smaragdgrüne magische Tinte wurde hier also direkt aufgegriffen.

Die Autorin hat mich bereits zu Beginn der Buches mit ihrem gut verständlichen Schreibstil abholen können. Es brauchte nicht viel, um in die Geschichte einzutauschen und sich von der Magie mitreißen zu lassen. Die geheimnisvolle Einladung, die Enna findet gibt den Startschuss zu einer rasanten Geschichte, die ein ständiges Auf und Ab zu sein scheint. Meine Neugier wurde schnell geweckt und auch durch die ich-Perspektive konnte ich mich schnell und einfach in Enna hineinversetzen.

Lange Zeit fragt man sich, was bloß mit Ennas Großmutter los ist, und wer dieses unfreundliche Mann ist, der das teure Buch in der Buchhandlung von Ennas Mutter verschandelt hat. Enna will mehr wissen, will die Veränderungen in der realen Welt irgendwie rückgängig machen. Sie ist fest davon überzeugt, dass ihr das gelingen kann, wenn sie Zutritt zur Geheimgesellschaft Emerals Ink erhalten würde. Deshalb muss sie am Wettbewerb um die begehrten fünf Plätze mitmachen, auch wenn sie dadurch mit einigen Gewissensbissen zu kämpfen hat.

Dabei verliert sie auch ihre beste Freundin Delia aus den Augen. Delia bekommt von den Veränderungen in der realen Welt nichts mit. Für sie ist es, als wären die Londoner Taxis immer rot gewesen und dass sich die Geschichte von Peter Pan verändert hat, bemerkt sie somit auch nicht. Da ist es schwer für Enna, sich ihrer Freundin anzuvertrauen, die sowieso schon etwas distanzierter ist als früher. Und wenn es da andere Kinder gibt, die sich in die Welt der Magie bewegen können, wieso dann nicht dort nach Verbündeten suchen? So bleibt die Freundschaft zwischen Enna und Delia leider in der Erzählung etwas zu dünn und nicht ganz greifbar.

Enna ist also ein sehr mutiges und selbstbewusstes Kind. Allerdings ist es ihr enorm wichtig, was Außenstehende über sie denken und sie will in allen Prüfungen immer Bestleistungen erbringen. Ob nun für die Schule oder die Emerals Ink Gesellschaft. Sie stellt sich ihrem Widersacher mutig entgegen, allerdings drängt sie nicht wirklich auf Antworten und so schlittert sie mit halb-garen Wissen durch ihr Abenteuer. Erhält immer nur kleine Brocken und muss einige Wendungen durchmachen, die man als Leser nicht unbedingt kommen gesehen hat.

Manche Beschreibungen in der Geschichte waren für mich etwas unklar, wie beispielsweise der Eintritt zur Party der Autorin. Hin und wieder gab es also ein paar Szenen, die ich mir nicht so ganz bildlich vorstellen konnte. Hier wären mehr Details oder eine genauere Beschreibung vielleicht nicht schlecht gewesen. Auch hätte ich gerne mehr über Ennas Familie erfahren. Wo ist ihr Vater? Wie lebt Enna so? Dennoch wurde ich wirklich mitgerissen von der Geschichte, lediglich gegen Ende hin schleppte sich der Ausklang etwas da hin. Auch die Welt der Magie könnte noch detailreicher beschrieben werden. Wieso kann Delia auf einmal doch erkennen, dass die reale Welt irgendwie nicht in Ordnung ist und somit Enna zur Seite stehen? Wie sind hier genau die Regeln?

"Die Geschichtenwandler – Magische Tinte" ist ein solider Reihenauftakt einer neuen magischen Welt, in der es vor allem um Bücher und die Macht der Geschichten geht. Noch ein klein wenig holprig, aber mit viel Potenzial. Wo die Reise im zweiten Band hingehen soll, bleibt für den Leser ziemlich offen. Allerdings gibt es bereits eine Ankündigung auf der Webseite des Verlags und ich kann euch sagen, Drachen spielen eine große Rolle. Also mal wieder ein Buch wie für uns in Bücherhausen gemacht. Ich bin schon sehr gespannt, wie genau es in "Die Geschichtenwandler − Steinerne Drachen" weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Ein Bilderbuch über eingefahrene Geschlechterstereotypen!

Was ich von mir weiß
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Auch heute noch sind einige Geschlechterstereotypen in unserer Gesellschaft erhalten geblieben. Das fängt schon im Babyalter mit den rosa und blauen Kleidern an und zieht sich im Kleinkindalter weiter. ...

Auch heute noch sind einige Geschlechterstereotypen in unserer Gesellschaft erhalten geblieben. Das fängt schon im Babyalter mit den rosa und blauen Kleidern an und zieht sich im Kleinkindalter weiter. Wo Mädchen in der Regel Puppen geschenkt bekommen, sind es bei Jungen Autos. Doch was ist, wenn sich ein Junge für sogenannten Mädchenkram interessiert und umgekehrt? Es ist schwer bereits in jungen Jahren seinen Wünschen und seinem ganz individuellem Ich zu folgen und so zu leben, wie man ist. So zu sein, wie es einem gut tut. Da sind Bücher mit dieser Thematik immer sehr wertvoll. "Was ich von mir weiß" von Giorgio Volpe & Paolo Proietti nimmt sich genau dieser Thematik an und zeigt, wie schwer es für Kinder, die von der Norm abweichen, werden kann. Aber auch dass es sich lohnt, seinen eigenen Weg zu gehen. Die Illustrationen überzeugten mich nicht so recht, die Botschaft aber umso mehr.

Der Autor und der Illustrator:

Giorgio Volpe ist gebürtiger Deutscher, wuchs aber in Italien auf. Er studierte Literatur und Philosophie, hat ein eigenes Theater und ist als Kinderbuchautor tätig. Seine Leidenschaft ist die Kunst und das Reisen.
Paolo Proietti ist Italiener. Seit seiner Kindheit hat er eine Affinität für Manga und Anime. Er studierte an der International School of Comics in Rom und arbeitet inzwischen als Illustrator für Kinderbücher.

Inhalt:

„Der Junge liebt alles Bunte und hilft gerne im Haushalt. Er fragt sich, ob er nicht der typischen Rolle eines Jungen entspricht. Als er sich mit einem coolen Mädchen anfreundet, lernt er, dass man auch als Junge super mit Mädchen spielen kann und es nicht wichtig ist, ob man blau oder rosa mag, ins Ballett oder Karatetraining geht oder lieber mit Puppen oder Autos spielt. Wichtig ist, zu wissen, wer man ist und was man mag!“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Bei diesem Buch hat mich ehrlich gesagt weniger das Cover, als der Inhalt neugierig gemacht. Auf dem Cover ist ein Kind zu sehen, allerdings nicht ganz. Teile seines Gesichts und Körpers sind abgeschnitten, da sie über den Rand hinausragen. Das Kind hält eine Pusteblume in der Hand, deren Samenkörner zum Teil vom Wind davongetragen werden. Im Hintergrund ranken sich Pflanzenstränge, der Titel steht links in drei Zeilen aufgeteilt. Die Farben sind ausschließlich in Creme- bzw. Brauntönen gehalten und eher trist. Das Cover spiegelt leider nicht die bunte Welt des Jungen wider, die eigentlich Thema des Buches ist.

In der Geschichte geht es um einen Jungen, der eigentlich nur er selbst sein will, auch wenn seine Interessen von den geltenden Geschlechterstereotypen abweichen. Und da er immer wieder von anderen Kindern gehänselt wird, weil er sich wie ein Mädchen verhalten würde, ist er gehemmt, hilft der Oma beispielsweise nicht mit der Wäsche, obwohl er das gerne tun würde. Der Autor bringt so im Verlauf der Geschichte einige Stereotypen an und stellt ihre Sinnhaftigkeit in Frage. Die Intention des Buches ist also durchaus positiv zu sehen.

Allerdings empfand ich die Illustrationen dazu als nicht ganz so stimmig und sehr trist, wenn man davon ausgeht, dass der Junge es doch eigentlich bunt mag. Nur hin und wieder und ganz zum Schluss kommt etwas mehr Farbe ins Spiel. Bis dahin bleibt die Geschichte allerdings eher trist und traurig. Auch die Mimik des Jungen ist oft von Traurigkeit erfüllt. Sicherlich spiegelt das auch irgendwie die Realität wider. Es ist schwer und braucht viel Mut, einfach so zu sein, wie man ist. Dennoch wage ich zu bezweifeln, dass das Buch wirklich aufmunternde Effekte hat. Es wäre nicht das Buch der Wahl, welches ich als erstes zur Hand nehmen würde, aber dennoch denke ich, dass auch diese Tristheit eine Berechtigung hat.

Gleichzeitig gibt es trotzdem immer wieder fantasievolle Lichtblicke in den Zeichnungen, wie der bunte Farben versprühende Rucksack oder das Bügelbrett, welches zur Schafweide wird und die Haare der Oma, die zu wilden Gewächsen werden.

"Was ich von mir weiß" ist ein Buch mit einer wichtigen Botschaft. Sei du selbst, egal was die anderen sagen. Sei bunt, wenn du es bunt haben magst. Tue Dinge, die dich glücklich machen, anstatt das, was die Gesellschaft von dir erwartet. Die Illustrationen hätte ich mir allerdings etwas freundlicher, fröhlicher und ermutigender gewünscht.

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Veröffentlicht am 19.04.2023

Dieser Roman hat Potenzial für eine ganze Reihe an Büchern!

Das magische Fundbüro
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Bücher in denen es um Magie und Drachen geht? Da können wir einfach nicht widerstehen. Dann hat die Autorin auch noch den gleichen Vornamen wie ich, das Buch müssen wir also auf jeden Fall lesen. Und "Das ...

Bücher in denen es um Magie und Drachen geht? Da können wir einfach nicht widerstehen. Dann hat die Autorin auch noch den gleichen Vornamen wie ich, das Buch müssen wir also auf jeden Fall lesen. Und "Das magische Fundbüro" von Maike Stein hat uns wirklich nicht enttäuscht. Nun würden wir aber gerne noch mehr von Finja und ihrer Familie sowie ihren Freunden lesen. Denn der Roman kommt eher wie ein Reihenauftakt daher, da sind noch offene Fragen, die wir gerne beantwortet bekommen möchten und die Welt, die die Autorin da erschaffen hat, hat noch so viel Potential.

Die Autorin und die Illustratorin:

Maike Stein ist gebürtige Berlinerin. Sie machte verschiedene Ausbildungen, mal als Clown, mal zur Betriebswirtin und Fremdsprachenkorrespondentin. Geschichten erzählte sie schon immer gern. Sie ist sowohl als Autorin wie auch als Übersetzerin tätig.
Leonie Daub studierte Kommunikationsdesign in Stuttgart. Bereits seit ihrer Kindheit zeichnet sie unaufhörlich. Inzwischen ist sie als freie Illustratorin und Grafikdesignerin tätig.

Inhalt:

„Ein Fundbüro voller Magie und Geheimnisse
Finja glaubt nicht an Drachen. Aber Kapitän Bruno hat sie noch nie angelogen. Als er sagt, in seiner Küche ist ein Drache geschlüpft und dann verschwunden, verspricht Finja sofort, bei der Suche zu helfen. Doch dann wird sie von etwas noch Unglaublicherem abgelenkt: Sie hat Magie! Ihre Familie gehört zu den Magischen, und hinter einer Geheimtür im Antiquitätengeschäft ihrer Eltern verbirgt sich eine ganze Welt voller verzauberter Gegenstände und fantastischer Wesen. Vielleicht existieren Drachen ja doch ….“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover dieses Buches ist zauberhaft gestaltet. Die Illustratorin hat Finja mitten hinein in das Fundbüro gesetzt, was eigentlich nur wenig im Buch thematisiert wird. Aber die runde Tür, der Schimmer und das ein oder andere Teil im Fundbüro werden noch eine große Rolle in Finjas Leben spielen.

Die Autorin hat einen gut verständlichen Erzählstil, wobei wir ein wenig brauchten, um in die Geschichte komplett eintauchen zu können. Denn Finja befindet sich zunächst in den unterschiedlichsten Situationen mit den verschiedensten Protagonisten, dass man da erst mal durchblicken muss, vor allem wenn man das Buch in einer Zeit liest, in der man nicht täglich dazu kommt, sich gemeinsam mit dem Sohn hinzusetzen und zu schmökern. So mussten wir hin und wieder erst mal rekapitulieren, an welcher Stelle in der Geschichte wir uns befanden.

Und irgend was stimmte auf Seite 100 in unserem Buch nicht. Ich weiß nicht, ob es nur bei unserem Exemplar der Fall war, oder ob das die ganze Auflage betrifft. Jedenfalls schwankt die Schrift dort, bildet leichten Wellen. Ich dachte zunächst, es läge einfach nur an meinen müden Augen, aber sowohl Sohn als auch Tochter bestätigten mir meinen Eindruck. Aber wie dem auch sei, irgendwie wurde hier die Thematik der Magie und der Wellengang vor Finjas geheimer Höhle gewollt oder ungewollt mit aufgenommen und es bekam etwas Magisches.

Wie bereits erwähnt war anfangs der Einstieg etwas langsam, dann nimmt die Geschichte aber irgend wann gut Fahrt auf und wir wollten das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die in der Geschichte beschriebene magische Welt wird in drei Gruppen aufgeteilt. Das kennt man schon ein bisschen von Harry Potter, allerdings geht es hier um die verschiedenen Arten der Magie. Ein unsympathischer Lehrer darf natürlich auch nicht fehlen und der Kontakt über Gruppen hinaus wird zunächst als nicht so gern angesehen, wobei sich das im Verlauf der Geschichte aber ändert, schließlich gibt es in einigen Familien unterschiedliche Ausprägungen der Magie und so entsteht ganz natürlich eine Vermischung.

Finja lebt in einer Patchwork Familie. Was mit ihrem Vater passiert ist, ist eine der Fragen, die für uns ungeklärt bleiben. Ich weiß also nicht so recht, was ich davon halten soll. Aus dem leiblichen Vater wird ein Geheimnis gemacht, der neue Mann an der Seiten von Finjas Mutter ist sympathisch und ein guter Ersatzvater für die Kinder. Allerdings entstand bei mir durch die fehlende Aufklärung bezüglich des leiblichen Vaters der Eindruck, dass hier einfach zu gewollt eine andere Familienkonstellation gewählt wurde. Eine weitere offene Frage: Was bedeutet es, dass gerade Finja wissen muss, was passiert, wenn man Magie ohne magischen Helfer wirkt? Wieso lässt Finja sich von der eignen Mutter abwimmeln, wieso dringt sie nicht mehr auf Antworten?

Die Hauptprotagonistin Finja ist ein sympathisches, aufgeschlossenes und mutiges Mädchen. Die ihr zur Seite gestellten Freunde sind es ebenfalls und da gäbe es noch so viel mehr Potential weiterer toller Charaktere. Wie der Unterricht genau aussieht, wird eher angeschnitten, aber aufgrund der Kürze des Buches, bleibt die Welt der Magier noch etwas blass.

"Das magische Fundbüro" ist ein schönes und spannendes Kinderbuch mit vielen magischen und schönen Momenten. Es bleiben leider ein paar Fragen offen. Beziehungsweise jetzt könnte es eigentlich erst so richtig los gehen. Was lernen die Kinder? Wie arbeiten die Erwachsenen? Was für Abenteuer warten auf Finja? Was kann man mit Magie alles bewirken? Wie wird die magische Welt geheim gehalten? All das sind Dinge, die wir unheimlich gerne noch in Erfahrung bringen würden. Es wirkt fast so, als wäre diese Option bewusst offen gelassen worden. Vielleicht ist ja doch noch eine Reihe geplant. Wir würden uns zumindest darüber freuen und hatten auch so ein paar wirklich schöne Lesestunden mit dem Buch.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Ein warmherziges und interaktives Bilderbuch!

So hört sich Liebe an
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Ganz klar, dieses Buch hat mich sofort durch das Cover bestochen. Der darauf abgebildete Fuchs sieht so herzallerliebst aus, dass ich einfach nicht widerstehen konnte. Aber auch die Geschichte, die sich ...

Ganz klar, dieses Buch hat mich sofort durch das Cover bestochen. Der darauf abgebildete Fuchs sieht so herzallerliebst aus, dass ich einfach nicht widerstehen konnte. Aber auch die Geschichte, die sich in "So hört sich Liebe an" von Amiena Zylla und Jan Schwarz verbirgt, ist warmherzig und besonders das Ende hat mich als Mutter zweier Kinder sehr berührt.

"Die Welt gehört dir, geh und umarme sie!" (Ammiena Zylla & Jan Schwarz: So hört sich Liebe an)

Die Autorin und der Illustrator:

Amiena Zylla lebte bereits in Kapstadt, in den USA, in Deutschland und in Indien. Sie ist Pilates-, Yoga-, Faszien- und Dance-Coach sowie Ernährungsberaterin. Außerdem modelt sie und schreibt Bücher. Zusätzlich betreibt sie ihren eigenen YouTube-Channel. Sie liebt das Leben in der Stadt und lässt sich davon immer wieder neu inspirieren.
Jan Schwarz arbeitet seit 20 Jahren als Illustrator. Seine Kunden kommen aus der Werbe- und Filmbranche sowie dem Verlagswesen. "So hört sich Liebe an" ist das erste Kinderbuch, welches er gemeinsam mit seiner Frau Amiena Zylla für die gemeinsame Tochter veröffentlichte.

Inhalt:

„Fuchsmädchen Emmi erkundet mit ihrer besten Freundin Luna die Welt. Die beiden entdecken flauschige Pusteblumenfelder, streifen durch dichte Tannenwälder und tanzen im warmen Sommerregen – und Emmi findet heraus, wie Freude schmeckt, wie Vertrauen riecht und wie sich Liebe anhört.
Eine achtsame Reise durch die Welt der Sinne, geschrieben von Yogalehrerin Amiena Zylla und illustriert von ihrem Mann Jan Schwarz.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Auf dem Cover sehen wir eine der bezaubernden Szenen aus dem Buch. Fuchsmädchen Emmi liegt hier zufrieden und glücklich lächelnd inmitten eines Pusteblumenfeldes. Im Hintergrund ist der Wald in den Farben eines Sonnenaufganges zu sehen. Der Titel thront in großen Buchstaben darüber. Das Glück und die Lebensfreude sind hier sofort spürbar.

Die Autorin nutzt leicht verständliche Worte, sodass die Zielgruppe von Kindern ab 4 Jahren auf jeden Fall gut erreicht wird. Der Textumfang ist nicht zu groß, aber auch nicht zu knapp gehalten. Die Illustrationen erstrecken sich jeweils über eine oder zwei Seiten. Dabei wird nicht mit Farbe gegeizt und so leuchten einem die Szenen, die die beiden Freunde erleben, entgegen und strotzen nur so vor Freude und Ausgelassenheit. Ein bisschen eleganter hätten die beiden Hauptprotagonisten vielleicht eingeführt werden können. Wer genau wer ist, das erliest man sich erst auf der zweiten Seiten, wen man nicht gerade zuvor den Klappentext angeschaut hat.

Das Buch ist übrigens interaktiv gestaltet und so werden die Kinder immer wieder aufgefordert, mit allen Sinnen ihre Welt zu erfahren. Wie fühlt es sich an, sich selbst über die Hand zu streichen? Wonach riecht der eigene Arm? Wie schmeckt der eigene Handrücken? Was sehe ich mit geschlossenen Augen? Und wie hört sich denn nun Liebe an? All das lässt sich in diesem Buch mit Leichtigkeit erfahren.

"Halt dich gut fest, Emmi, ich bin bei dir. Jedes Mal, wenn du Angst bekommst, atme einfach tief den Duft der Tannen ein.“ (Ammiena Zylla & Jan Schwarz: So hört sich Liebe an)

Leicht befremdlich empfand ich die Szene, als der Elefant einen Baum ausreißt und sich mit dem Tannennadelduft einreibt. Meine 11-jährige Tochter hat sich noch mehr daran gestört, dass hier die Natur einfach zerstört wird. Vielleicht wäre es besser gewesen, den Baum stehen zu lassen und den Elefant sich lediglich daran reiben zu lassen. Dennoch die Idee, die dahinter steht, war schon zuckersüß.

"So hört sich Liebe an" ist ein wunderschön atmosphärisches Bilderbuch mit tollen Botschaften: Kinder geht hinaus in die Welt, erlebt sie, erfahrt sie, spürt sie, nehmt sie mit all euren Sinnen auf. Aber wisset auch, dass ihr immer in den Schoß eurer Familie zurückkehren könnt, um Kraft zu tanken, eure Eindrücke zu teilen und euch einfach geborgen und beschützt zu fühlen.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Finanzwissen für Jugendliche verständlich erklärt!

Miss Money – Was schlaue Mädchen über Geld wissen sollten
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Wie man mit Geld umgeht, es spart und anlegt, dass kann man eigentlich nicht früh genug lernen. Dass besonders Frauen im Bereich Finanzen oftmals benachteiligt und übervorsichtig sind, kann ich gut nachvollziehen. ...

Wie man mit Geld umgeht, es spart und anlegt, dass kann man eigentlich nicht früh genug lernen. Dass besonders Frauen im Bereich Finanzen oftmals benachteiligt und übervorsichtig sind, kann ich gut nachvollziehen. Umso besser, dass es hier ein Buch zu entdecken gibt, welches Berührungsängste bereits bei jugendlichen Mädchen (und sicher auch Jungen) abbauen kann. Denn in "Miss Money – Was schlaue Mädchen über Geld wissen sollten" von Magdalena Sporkmann sind einige wichtige Informationen rund ums Geld zusammengetragen, sodass es nach der Lektüre ein Leichtes sein sollte, sein Geld auch schon in jungen Jahren gut und sicher anzulegen, ein stabiles eigenes Einkommen zu erlangen und sich somit die eigenen Wünsche erfüllen zu können.

Die Autorin und die Illustratorin:

Magdalena Sporkmann promoviert gerade in germanistischer Literaturwissenschaft und ist Autorin sowie Journalistin. Durch die Finanzkrise 2008 informierte sich die Autorin ausführlich im Bereich Finanzen. Es liegt ihr besonders am Herzen Frauen und Mädchen die Angst vor dem Thema zu nehmen.
Inka Vigh studierte Kommunikationsdesign. Inzwischen arbeitet sie als freischaffende Illustratorin in Mainz und gestaltet Kinder- und Jugendbücher sowie Geschenke.

Inhalt:

„Taschengeld, Ferienjobs, Money Mindset – In diesem Buch findest du alles, was du schon immer über Geld wissen wolltest!
Du fragst dich, wie du am besten für ein neues Handy oder deine erste große Reise sparst? Wie du dein Taschengeld aufbessern kannst? Oder immer Geld für das Konzert deiner Lieblingsband übrighast? Dann ist dieses Buch genau das Richtige für dich! Es vermittelt dir praktisches Alltagswissen zum Sparen, Geldverdienen, Konsumieren und Investieren. Denn Geld ist ein mächtiges Werkzeug und kann dir vieles ermöglichen, wenn du weißt, wie du damit umgehen musst!
Das perfekte Buch, um schon junge Mädchen zu empowern, ihre Finanzen selbstbewusst in die Hand zu nehmen!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover fängt die Botschaft des Buches gut ein. Ein Mädchen steht mit dem Rücken zum Betrachter und hat die Hände tatkräftig in die Seiten gestemmt. Über ihrem Kopf prangt der Titel des Buches, darum herum ein paar Dinge bezüglich Finanzen, wie Geld, Portemonnaie oder Kreditkarte. Aber auch Konsumgüter, die man sich von seinem Geld gerne kaufen möchte, wie ein paar Schuhe oder der neuste Lippenstift sind abgebildet. Außerdem wird noch mit dem Gesicht von Collien Ulmen-Fernandes geworben, die sich im Vorwort zum Thema äußert.

Und dabei wären wir bei der ersten Frage, die sich mit auftat. Wieso ausgerechnet Collien Ulmen-Fernandes? Was hat sie mit Finanzen zu tun? Meiner Recherche zu Folge nichts. Ich schätze hier wurde einfach ihr Berühmtheitsgrad unter den potenziellen, jugendlichen Lesern genutzt. Was im Vorwort auf uns wartet hätte zumindest auch die Autorin selbst erzählen können.

Gleich zu Beginn wird der Leser dazu aufgefordert, seine Wünsche und Ziele direkt ins Buch einzutragen. So entstand zunächst der Eindruck, dass es sich um ein Buch handelt, welches zum Eintragen und Planen genutzt werden kann. Dem ist allerdings nicht so. Im Folgenden gibt es keine weiteren Möglichkeiten für eigene Notizen. Hier empfiehlt es sich vielleicht, ein separates Notizbuch zu verwenden, sollte man direkt schon eigene Vorstellungen, Wünsche oder Projekte im Kopf haben.

Außerdem wird auf eine gendergerechte Sprache hingewiesen. Zunächst äußert die Autorin, dass sie abwechselnd die weibliche und männliche Form verwenden wird, dabei aber immer alle Geschlechter meint (Seite 11). Doch dies wird im Buch nicht konsequent umgesetzt, es folgt keine Abwechslung sondern zumeist die weibliche Form.

Womit ich nicht ganz so zufrieden war, ist die Art, wie erzählt wird und das Buch gestaltet wurde. Der Textumfang ist schon recht massiv und ich könnte mir vorstellen, das nicht jeder Jugendliche dieses Buch lesen wird. Ein bisschen mehr Frische würde dem Thema wirklich gut tun. So hätte eine etwas luftigere Gestaltung vielleicht noch mehr zur Zielgruppe gepasst und würde noch mehr motivieren, sich dieser doch etwas trockenen Thematik zu widmen. Mehr Schaubilder, mehr Verweise zu weiterführender Literatur, Verlinkungen im Internet oder die Nennung von konkreter Apps wären sicher von Nutzen gewesen.

Nun aber mal zu den positiven Aspekten dieses Büchleins. Es weist ein breites Spektrum an Themen auf wie: Was ist Geld? Wie spare ich Geld? Was ist ein Girokonto und wie funktioniert es? Wie kann ich mein eigenes Geld verdienen? Wie gründet man ein Unternehmen? Wie kann ich Geld anlegen und damit vermehren? Was ist in welchem Alter bereits möglich und wann brauche ich die Erlaubnis meiner Eltern?

Das System mittels einer SMARTen Planung wird erklärt, was ich wirklich gut finde, da es sich eigentlich auf alles im Leben anwenden lässt, nicht nur auf das Thema Finanzen: „Specific (spezifisch), Mesurable (messbar), Assignable (zuweisbar), Reasonable (angemessen) und Time-bound (terminiert)“ (Miss Money, Seite 33). Auch alltägliche Dinge wie schlaues einkaufen, leihen und tauschen, Gebrauchtes verkaufen und kaufen oder etwas selbst machen sind Punkte die besprochen werden und die jeder Mensch in seinem Leben umsetzen kann, egal ob aus reichem oder ärmerem Haushalt. Auch sich immer wieder selbst zu fragen, ob man etwas, was man sich gerade kaufen will, wirklich braucht ist ein wichtiger Denkanstoß, der im Buch behandelt wird. So spart man sich Impulskäufe oder wartet vielleicht auf die nächste Rabatt Aktion. So ist das Buch recht nah am Alltag unserer Kinder und es gibt sogar auch Querverweise wie auf Fridays for future und den Konsumverzicht im Sinne des Umweltschutzes.

"Miss Money – Was schlaue Mädchen über Geld wissen sollten" bietet ein umfassendes Basiswissen zum Thema Finanzen. Ich hätte mir allerdings einen frischeren Sprachstil und eine luftigere Gestaltung gewünscht. Marginalien wären hier sicherlich auch sehr wertvoll gewesen, um schnell nochmals einzelne Details nachschlagen zu können. Wer sich für das Thema interessiert und Berührungsängste abbauen will, der sollte sich auf jeden Fall dieses Buch einmal genauer anschauen und seine Finanzen auf ein solides Fundament stellen, denn hiermit lässt sich früh Stabilität in Sachen Geld erreichen.

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