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Veröffentlicht am 06.07.2020

Ein vorausschaubares aber trotzdem überzeugendes Jugendbuch

Playlist
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"Playlist" von Karolin Kolbe beschreibt die Geschichte von Mira, die mit ihrer Band in den sozialen Medien bekannt wird. Viele schöne Momente aber auch die Schattenseiten des Ruhms finden Raum in diesem ...

"Playlist" von Karolin Kolbe beschreibt die Geschichte von Mira, die mit ihrer Band in den sozialen Medien bekannt wird. Viele schöne Momente aber auch die Schattenseiten des Ruhms finden Raum in diesem Roman. Außerdem gibt es da auch einen geheimnisvollen Jungen, dessen Identität aufgedeckt werden muss. Gleichzeitig ist es irgendwie auch ein wenig gruselig, nicht zu wissen, wer der Verehrer ist, der so viel von Mira zu wissen scheint.

Die Autorin:
Karolin Kolbe (geboren 1993) hat seit 2015 bereits fünf Jugendromane veröffentlicht. 2017 erschien außerdem ihr Buch Glücksgefühl. Ansonsten interessiert sich die Autorin für spannende Bücher und Filme und alles rund um die Natur.

Inhalt:
„Mira will unbedingt mit ihrer Band »Eisfabrik« an einem Bandcontest teilnehmen. Mit ihren Freundinnen startet die 14-jährige eine Social-Media-Kampagne im Netz: Schnell hat sie viele neue Fans, die ihre Videos liken.
Aber als Mira ihre privaten Sorgen allzu offen mit der Öffentlichkeit teilt, lernt sie die Schattenseiten von YouTube und Instagram kennen. Vielleicht war die ganze Aktion doch ein Fehler?
Unterstützung findet Mira bei ihren besten Freundinnen. Mit ihnen kann sie auch über den geheimnisvollen Noisette16 reden. Wer ist er? Warum gibt er sich nicht zu erkenn? Vielleicht doch nur ein mieser Stalker? Im Eiscafé – wie immer bei einer großen Portion Pistazieneis – hecken sie einen Plan aus, um seine Identität zu enttarnen.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover gefällt mir gut. Der Titel wird durch pinkte Leuchtstoffröhren dargestellt, welche an einer Mauer prangen. Auf dieser Mauer sitzt ein Mädchen und scheint auf einen Jungen, mit Gitarre in der Hand, zu blicken, der gerade an der Mauer vorbei läuft. Das Thema Musik und Ruhm wird hier also optimal aufgegriffen und dargestellt.

Der Schreibstil ist flüssig und absolut mitreißend. Von der ersten Seite an war mir Mira absolut sympathisch, denn sie ist ein so liebenswürdiges Mädchen, welchen über ihren Schwächen steht und so ziemlich selbstbewusst durchs Leben geht. Doch auch sie muss am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt von Neidern schlecht behandelt zu werden und irgendwann sorgt ihre Offenheit für Probleme in ihrer gesamten Familie.

Karolin Kolbe verarbeitet in ihrem Roman einige Themen, die Jugendliche mit Sicherheit interessieren werden. Wie fühlt es sich an, im Rampenlicht zu stehen? Wie viel Privates darf ich mit der Öffentlichkeit teilen? Ist es richtig anonym im Netz zu agieren? Wie gehe ich mit Neidern um? Und dann gibt es da auch noch die üblichen Probleme in der Schule, verpatze Arbeiten, die Sorge um die Versetzung und der Frust, wenn man sich vom Lehrer ungerecht behandelt fühlt. All das durchlebt Mira in kürzester Zeit und kann froh sein, so gute Freundinnen zu haben und auch eine Patchwork Familie, die zu ihr hält.

"Playlist" bietet Jugendlichen einen Einblick in das Leben als Social Media Star. Die Gefahren und Folgen des eigenen Handelns in der Öffentlichkeit, der Stress, der mit dem Ruhm einhergeht und das emotionale Chaos, in welchem sich viele Teenager befinden, werden in diesem Roman gut dargestellt, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger daher zu kommen. Einzig die Tatsache, dass ich die Geschichte (zumindest von meinem Standpunkt als Erwachsene) ziemlich schnell durchschaut habe, könnte als kleiner Kritikpunkt gesehen werden. Allerdings störte mich das gar nicht so sehr, denn ich hatte dennoch Spaß an der humorvollen Seite Miras.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Mit den Zeitreisenden Lena und Dante in die Zukunft und wieder zurück

Das Herz der Zeit: Die vergessenen Geschichten
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Nachdem ich euch vor einem halben Jahr die ersten beiden Teile der "Das Herz der Zeit" Reihe vorgestellt habe erschien jetzt endlich der abschließende Band der Zeitreise-Trilogie. Nun konnte ich zu Lena, ...

Nachdem ich euch vor einem halben Jahr die ersten beiden Teile der "Das Herz der Zeit" Reihe vorgestellt habe erschien jetzt endlich der abschließende Band der Zeitreise-Trilogie. Nun konnte ich zu Lena, Dante, Bobbie und Coco zurückkehren und erfahren, wie es mit ihnen weiter geht und ob die unsichtbare Stadt gerettet werden kann. Doch irgendwie erreichte mich der dritte Teil nicht so sehr, wie es die ersten beiden taten.

Die Autorin:
Monika Peetz (geboren 1963) studierte Germanistik, Kommunikationswissenschaft und Philosophie. Nach ihrem Studium arbeitete sie in der Werbebranche, im Verlagswesen, als Dramaturgin und als Redakteurin. Seit 1998 ist sie als Drehbuchautorin tätig. Als Autorin ist sie mit ihrer Reihe Die Dienstagsfrauen bekannt. Ihre Bücher erschienen in 25 Ländern.

Inhalt:
„Alles ist verloren. Lenas Gegner haben die Macht in der unsichtbaren Stadt übernommen und machen systematisch Jagd auf flüchtige Zeitreisende. Lena versteckt sich gemeinsam mit ihrer Freundin Bobbie in der Zukunft. Verzweifelt versucht sie herauszufinden, ob es noch mehr Aufständische gibt. Dann fängt der Chronometer ein schwaches Signal auf: Es kommt von Dante. Lena kann kaum erwarten, ihn wiederzusehen. Doch darf sie dem Zeichen trauen? Erst als sich die Zukunft um sie herum langsam aufzulösen scheint, begreift sie: Es geht um alles: Um die Existenz der unsichtbaren Stadt, um die vergessenen Geschichten der Menschen und um ihre Liebe zu Dante.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover des dritten Bandes reiht sich wunderbar unter die vorherigen Bände ein. Diesmal ist es hauptsächlich in Petrol gehalten. Wieder ist das goldene Zifferblatt zu sehen, welches es sehr edel erscheinen lässt. Umrankt wird es erneut von Blumen. Wenn man genau hinschaut, fällt einem auf, dass die Farben untereinander immer ein wenig ausgetauscht wurden. Zusätzlich ist das Hardcover mit einem Lesebändchen ausgestattet. Man läuft also nicht Gefahr, sein Lesezeichen zu verlegen.

Der Sprachstil ist wie bereits bei den ersten beiden Romanen äußerst flüssig und gut verständlich. So war der Wiedereinstieg problemlos zu meistern, auch wenn inzwischen bereits einige Monate ins Land gegangen sind.

Achtung Spoiler! Solltet ihr die ersten beiden Teile der Reihe noch nicht kennen, lest hier nicht weiter, sondern schaut lieber in meine erste Rezension zu dieser Reihe.

Im ersten Band erfahren wir, nachdem Lena ihren Chronometer fand und in die unsichtbare Stadt gelangte, wie die Zeitreisenden leben und wie ihre Welt aufgebaut ist. Dante, einer jener Zeitreisenden, ist aber anders als die anderen, er entwickelt Gefühle, die eigentlich nicht gerne gesehen sind. So finden er und Lena zusammen und erleben einige Abenteuer.
Der zweite Teil startet ebenso turbulent, denn Lena und Dante dürfen sich eigentlich nicht mehr sehen. Aber ihre Gefühle füreinander und einige unvorhergesehene Ereignisse bringen sie wieder zueinander und gemeinsam wollen sie sich gegen den Zauberkönig, aber auch gegen die Zeitmeisterin stellen. Mit einem absolut ungewissen Ausgang endet dieser zweite Band.

Der dritte beginnt hier nahtlos anzuknüpfen. Lena und Bobbie hat es in die Zukunft verschlagen. Wie genau auch Bobbie dort hin gekommen ist, ist mir nicht ganz klar gewesen, denn zumindest war sie ja zuvor mit Dante und Coco zusammen.
Gemeinsam mit Bobbie versucht Lena einen Weg zurück in die Vergangenheit zu finden, denn es wird ganz deutlich, dass der Klimawandel in der Zukunft für starke Schäden gesorgt hat und diese einige Einschränkungen für die dort lebenden Menschen mit sich bringt.
Das alt bekannte Team bestehend auch Dante und Coco tritt auch wieder auf den Plan.

Die Geschichte an sich wirkte etwas holprig. Laut Klappentext bekam Lena eine Botschaft von Dante, das war im Buch gar nicht so. Außerdem reist Bobbie in die Vergangenheit, hat dort eine Mini Episode, welche geradezu abbricht, nichts neues bringt und dann ist Bobbie auch schon wieder bei Lena und Dante. Ihr Ausflug erhält keine weitere Aufmerksamkeit mehr, scheint unbedeutend zu sein. Hier sind Elemente des Plots also offen gelassen worden, werden bis zum Schluss nicht zu Ende geführt und erscheinen außerdem überflüssig.

Irgendwie sprang mir die Geschichte einfach zu viel und zu schnell hin und her. Das wurde auch noch durch die sehr kurzen einzelnen Kapitel, welche zumeist aus Lenas und Dantes Sicht erzählt werden, verstärkt. So konnte ich nicht wirklich in die Welt eintauchen. Auch die Beziehung zwischen Dante und Lena blieb mir zu oberflächlich. Es fehlte an längeren Dialogen. Ständig verloren sich die Protagonisten aus den Augen und mussten so wieder auf eigene Faust weiter machen. Das alles ging auf Kosten der Dynamik.

Am Ende hat mich "Das Herz der Zeit – Die vergessenen Geschichten" irgendwie unzufrieden zurück gelassen. Ich habe es zwar schnell gelesen und war nicht gelangweilt, trotzdem hat es mich nicht mitgerissen und ich konnte mich kaum in die Charaktere hineinversetzen. Das alles macht mir eine Sterne-Bewertung wirklich schwer. Die Reihe hat tolle Elemente, der Klimawandel, Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen sind wichtige Punkte in der Geschichte. Dennoch wurde das Potential nicht ausgeschöpft und der Abschluss überzeugte mich nicht. Schade.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Ein gesellschaftskritisches Bilderbuch über Zusammenhalt und Toleranz

Es ist Platz für alle
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Wer meinem Blog schon etwas länger folgt, der hat sicherlich bemerkt, dass mir Bilder- und Kinderbücher mit gesellschaftsrelevanten Themen immer sehr am Herzen liegen. Mainstream kann jeder, aber ein Kinderbuch ...

Wer meinem Blog schon etwas länger folgt, der hat sicherlich bemerkt, dass mir Bilder- und Kinderbücher mit gesellschaftsrelevanten Themen immer sehr am Herzen liegen. Mainstream kann jeder, aber ein Kinderbuch mit wertvollen Themen ist da schon anspruchsvoller. So war ich erfreut, als mir der Carl-Auer Verlag das Buch "Es ist Platz für alle" von Anahita Teymorian zugeschickt hat. Denn hier geht es um das gemeinschaftliche Miteinander und Toleranz untereinander.

Die Autorin:
Anahita Teymorian lebt mit ihrer Familie in Teheran im Iran. Ihre Bücher sind auf der ganze Welt bekannt und ihre Arbeiten wurden bereits international auf vielen Ausstellungen gezeigt.
"Es ist Platz für alle" entstand aus einem Impuls heraus, als die Autorin eines Tages vor ihrem mit Spielsachen, Büchern und Geschirr bedeckten Tisch saß und im Fernsehen mitbekam, wie oft sich Menschen streiten und wie wenig die meisten mit dem zufrieden sind, was sie haben.

Inhalt:
„Wie immer zeigten die Nachrichten Menschen, die um ein Stück Land, um ein Stück Planeten kämpften. (…) Der Tisch war voller Spielzeug, Bücher und schmutziger Teller, aber erstaunlicherweise fand auch mein Brot noch Platz darauf. Ich fing an, mit dem Fernseher zu streiten. (…) „Warum hört ihr nicht auf? Warum seid ihr nie glücklich? Hört auf, gierig zu sein! Versucht es wenigstens einmal. Vertraut mir! Es ist Platz für euch alle. Seht euch den Himmel an, seht euch das Meer an, seht euch den Dschungel an. Nein, seht euch einfach nur meinen Tisch an!“ Dann ging ich in mein Zimmer und schrieb alles auf Papier. So begann die Geschichte Es ist Platz für alle.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Ich muss sagen, das Cover ist schon recht speziell und ich hätte in einer Buchhandlung wohl nicht zu dem Buch gegriffen. Umso besser, das der Verlag mir von sich aus ein Exemplar dieses Bilderbuches zugeschickt hat, denn sonst wäre mir dieses Buch mit der so wichtigen Botschaft wohl durch die Lappen gegangen.
Wir sehen hier eine Familie: Mutter, Vater und Kind. Sie beugen sich über- und zueinander, die Eltern haben dabei unheimlich lange Arme, doch irgend wie scheint alles seinen benötigten Platz zu finden. Etwas skurril mutet das Bild schon an, und auch die Illustrationen im Buch stehen dem in nichts nach.

Auf jeder Doppelseite sehen wir dann ein großflächiges, farbenfrohes Bild, welches eine Szenen im Leben des Kindes und später auch allgemein eine Szene aus der Welt darstellt. Dazu finden sich wenige kurze Sätze, die veranschaulichen, dass alles auf der Welt seinen Platz hat und genau richtig ist, so wie es eben ist. Das man sich keine Sorgen darum machen muss, selbst keinen Platz zu finden, denn überall findet sich ein passendes Fleckchen.

So folgen wir also dem ich-Erzähler vom Mutterleib über die Zeit als Kleinkind, bis hin ins Erwachsenenalter, und was der Mensch dort alles entdeckt: die vielen Vögel auf der Wäscheleine, die unzähligen Bücher in der Bücherei, die Vielfältigkeit des Meeres und die riesigen Tiere des Dschungels. Alles findet seinen sicheren Platz dort, wieso fällt es den Menschen also so schwer, sich mit dem zufrieden zu geben, was sie haben? Wieso kämpfen sie auf ihren Reisen um einen Platz? Wieso streiten sie sich in ihrem Job? Warum werden in ihren Kämpfen bedrohliche Fahrzeuge eingesetzt, nur um den eigenen Willen durchzusetzen, mehr Land zu bekommen? All das ist völlig unnötig, denn die Natur lehrt uns, es ist Platz für alle da, wenn man sich eben mit dem zufrieden gibt, was man tatsächlich zum Leben braucht.

"Es ist Platz für alle" ist ein unheimlich wertvolles Bilderbuch für Kinder wie auch Erwachsene. Der Stil der Illustrationen mag Geschmacksache sein, meinen Geschmack trifft er nicht wirklich. Doch die Botschaft der Autorin ist es, die dieses Buch so wichtig macht. Es schadet nicht, wenn wir alle uns immer wieder mal vor Augen führen, wie gut wir es doch haben. Dass man nicht immer nach etwas Größerem oder Besseren streben muss, wenn man mit dem, was man hat auch glücklich ist. Vor allem ist es doch die gemeinsame Zeit, die das Leben lebenswert macht und nicht der Besitz eines einzelnen.

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Unterhaltungsliteratur mit Längen und eher schwachen Charakteren

Kann ich jetzt bitte mein Herz zurückhaben?
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Vor kurzem fiel mir das Buch "Kann ich jetzt bitte mein Herz zurück haben?§ von Sophia Money-Coutts in die Hände. Der Klappentext machte mich neugierig, so erwartete ich eine humorvolle Liebesgeschichte ...

Vor kurzem fiel mir das Buch "Kann ich jetzt bitte mein Herz zurück haben?§ von Sophia Money-Coutts in die Hände. Der Klappentext machte mich neugierig, so erwartete ich eine humorvolle Liebesgeschichte mit ein bisschen Kitsch und Glamour, wie schon das Cover und der bunte Schnitt, der durch die farbigen Ränder einer jeden Seite entsteht, versprachen. Leider war die Geschichte auf den über 500 Seiten oftmals etwas träge und ich wurde auch nicht wirklich mit den Charakteren warm.

Die Autorin:
Sophia Money-Couts (geboren 1984) stammt selbst aus dem englischen Adel und wuchs als Tochter eines Barons auf. Die Autorin ist Royal- und Promi-Redakteurin und arbeitete für die Evening Standard und die Daily Mail. Zwei Jahre lang lebte sie in Abu Dhabi. Inzwischen ist sie Freiberuflerin. Kann ich jetzt bitte beim Herz zurück haben? ist ihr erster Roman.


Inhalt:
„Er ist adelig und ein Herzensbrecher. Sie kennt seine Masche. Niemals wird sie auf ihn hereinfallen!

Polly geht es prima, danke der Nachfrage! Klar, sie ist 30 und immer noch Single – aber ihre Mum und ihr bester Freund sind immer für sie da. Und im letzten Jahr hatte sie immerhin ZWEIMAL Sex (beide Male mit einem schwedischen Banker namens Fred). Also ernsthaft, Polly geht es gut! Auch wenn sie immer noch für das Klatschmagazin „Posh!“ arbeitet und über die Lieblingshunderassen des britischen Adels schreibt. Da erhält sie den Auftrag, den attraktiven Jasper, Marquess von Milton, auf seinem Landsitz zu interviewen. Natürlich kennt Polly die Gerüchte über den notorischen Herzensbrecher. Auf gar keinen Fall wird sie seinem berühmt-berüchtigten Charme verfallen. Doch dann geht in Pollys Leben mit einem Mal alles drunter und drüber …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Wie bereits erwähnt ist das Cover dieses Buches recht kitschig gehalten. Im Zentrum sieht man einen pinken Lollie, an welchem ein Teil schon etwas abgeplatzt ist, gleichzeitig trägt er eine kleinen Krone. Der Titel ist auch in Pink gehalten, der Schrifttyp wirkt leicht chaotisch. Der Hintergrund ist türkis und überall sind kleine goldene Sterne zu sehen. Kitsch und Glamour geben sich hier also die Hand.

Der Schreibstil ist flüssig, leicht verständlich und locker gehalten. Die Geschichte wird aus Pollys Sicht in der ich-Perspektive erzählt, sodass wir jederzeit Einblick in das leicht verrückte Gehirn der Hautprotagonistin haben. Denn schon zu Beginn wird klar, Pollys Gehirn legt niemals eine Pause ein, sondern ist ständig am Arbeiten.

Wir erfahren durch Pollys Arbeit für das Magazin ein wenig über den englischen Adel, wie er lebt und wie die Partys dort so aussehen. Auch aus der Welt der „normalen Bürger“ erfahren wir etwas, denn Polly ist ein ganz gewöhnliches Mädchen, mit gewöhnlichen Sorgen und gewöhnlichen Freunden. Jedoch blieben mir beide Welten immer etwas fern. Auch Pollys Freunde sind mir nicht so richtig ans Herz gewachsen. Sie sind zwar durchaus freundlich und für Polly stets zur Stelle, aber all das wird nur oberflächlich betrachtet, da einfach viel zu viele kleine Aktionen in der Geschichte stattfinden.

So treibt Polly mehr oder weniger durch ihr Leben, ohne es selbst zu gestalten. Angetrieben wird sie durch ihre Arbeit und das Leben ihrer Freunde. Sie selbst scheint nichts zu tun, keine Hobbys zu haben. Dabei wird schnell klar, dass Polly auf einen erheblichen Wissensfundus zurückgreifen kann und eine wirklich schlaue Frau ist. All das hilft ihr aber nicht dabei, ihr Leben selbst zu gestalten.

Polly hegt unheimlich viele Selbstzweifel, kann sich in keiner Situation einfach mal fallen lassen und etwas genießen. Das ging mir im Laufe der Geschichte leider etwas auf die Nerven. Vor allem, will es nicht zu ihrem ausschweifenden Lebensstil passen, bei welchem es für sie kein Problem darstellt, sich vor anderen Menschen nackt zu zeigen, obwohl sie doch mit ihrem eigenen Körper eher unzufrieden ist. Auch die ständigen Alkohol-Eskapaden mochte ich irgend wann einfach nicht mehr lesen, vor allem weil hier auch immer wieder die Tiefe der Story auf der Strecke bleibt. Wie sollte es auch anders sein? Wenn man betrunken ist, kann man schlecht klare Gedanken fassen. Auch dass mit diesem hohen Alkoholkonsum so selbstverständlich umgegangen wird, dass er nahezu nirgends kritisiert und immer als normal dargestellt wird, gefiel mir nicht.

So blieb "Kann ich jetzt bitte mein Herz zurück haben?" leider ein eher oberflächlicher Roman mit zumeist schwachen und farblosen Charakteren. Das Buch habe ich nur mit Mühe zu Ende gelesen. Was auch daran liegt, dass ein Buch wirklich unheimlich schlecht sein muss, bis ich auf die Idee komme, es abzubrechen. Ich quälte mich durch die letzen Seiten durch, weil ich gehofft habe, dass sich die Story vielleicht doch noch etwas vertiefen würde, oder eine unerwartete Wendung eintreffen könnte. Das war leider nicht der Fall und so kann ich das Buch nicht wirklich empfehlen, es sei dann man ist auf der Suche nach einer zwar humorvollen, dabei aber eher leichten und wenig tiefgängigen Lektüre.

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Ein krönender Abschluss der Buchreihe um das kleine Waldhotel und Mona Maus

Das kleine Waldhotel, Band 04
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Die Buchreihe um "Das kleine Waldhotel" hat uns nun schon einige angenehme Abende bereitet. Jetzt haben wir auch endlich den vierten und abschließenden Band "Ein Sommergast für Mona Maus" gelesen und dabei ...

Die Buchreihe um "Das kleine Waldhotel" hat uns nun schon einige angenehme Abende bereitet. Jetzt haben wir auch endlich den vierten und abschließenden Band "Ein Sommergast für Mona Maus" gelesen und dabei großen Spaß gehabt. Wie immer enden die Kapitel mit Cliffhangern und so haben wir an den meisten Abenden viel länger als geplant gelesen. Frei nach dem Motto: Just one more chapter, please!

Die Autorin:
Kallie George ist eine kanadische Autorin und Redakteurin. Sie hat Kinderliteratur an der „University of British Columbia“ studiert und leitet neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit Schreibworkshops für angehende Autoren. Die Villa der Zaubertiere stammt ebenfalls von ihr, dabei handelt es sich um eine Buchreihe, die auch bei Schneiderbuch erschienen ist. In der Reihe um Mona Maus sind vier Bände (eins für jede Jahreszeit) erschienen: "Das kleine Waldhotel – Ein Zuhause für Mona Maus", "Das kleine Waldhotel – Ein Winterwunder für Mona Maus", "Das kleine Waldhotel – Ein Blütenfest für Mona Maus" und "Das kleine Waldhotel – Ein Sommergast für Mona Maus".

Inhalt:
„Die Bewohner des Waldhotels bereiten sich höchst geschäftig auf die Hochzeit von Fräulein Prickel mit Herrn Stachlig vor, da besucht ein neuer Gast das Hotel – eine Mäusedame! Sie ist geschickt mit den Pfoten und in der Küche ebenso begabt wie Monas Mutter. Könnte sie eine Verwandte sein?
Inmitten der Hocheitsvorbereitungen schlägt der Blitz im Farnholzwald ein und löst einen Waldbrand aus. Die Angestellten verlassen im Angesicht der Gefahr das Hotel und gehen zu ihren Familien. Aber wohin soll Mona gehen?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Der Sommer ist in den Farnholzwald eingekehrt und das sehen wir auch sofort am Cover. Wieder wird ein Teil des Baumes, in welchem das Waldhotel untergebracht ist, gezeigt. Die gleichen Äste erscheinen nun in sommerlichem grün, wir sehen Mona und Tilda auf dem Ast sitzen, und Herrn von Walde darunter stehend, er Emma Erdbeere die Hand reichend.

Auch der viertel Teil ist liebevoll gestaltet. Der Schutzumschlag angeraut und so sehr natürlich wirkend, darunter ein Einband, der wie Baumrinde aussieht und das eingeschnitzte Herz fehlt auch hier natürlich nicht. Auch im Buch sind wieder zahlreiche Illustrationen in den Farben schwarz und weiß zu finden, die uns den Einstieg noch mehr erleichterten.

Auch im vierten Buch wurden wir gleich auf der ersten Seite abgeholt. Der Sprachstil ist bekannt fließend und verständlich. Die Bewohner des Waldhotels waren uns gleich wieder ein Begriff und so stiegen wir sofort ein, mitten in die Hochzeit des Igelpaars. Die folgenden spannenden Elemente der Handlung werden auch für jüngere Leser erträglich beschrieben, sodass nie eine absolute Angst entstehen kann, man aber gleichzeitig mitfiebert und für das Waldhotel hofft und bangt.

Dieses Mal wird es wirklich bremslig für das Waldhotel, denn im Wald ist ein Feuer ausgebrochen und dieses droht auch das Waldhotel zu erreichen. Ob das Hotel gerettet werden kann, und wie es den Waldbewohnern ergeht, wird spannend und mitreißend geschildert, sodass es uns sehr schwer fiel, das Buch aus der Hand zu legen.

"Das kleine Waldhotel – Ein Sommergast für Mona Maus" richtet sich an Jungen wie Mädchen, die gerne Geschichten über Tiere lesen und dabei Spannung und Herzlichkeit erleben wollen. Die gesamte Reihe ist ein wahrer Lesegenuss und zeigt, wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt im Leben sind.

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