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Veröffentlicht am 28.05.2024

Ein Zwilling kommt selten allein

Pretty Scandalous - Heißer als Rache
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Wir haben das Printexemplar und das Hörbuch von Tami Fischers neuem Reihenauftakt "Pretty Scandalous – Heißer als Rache" gelesen und gehört und einiges dazu zu sagen. Wir wurden nach einem kleinen Einstieg ...

Wir haben das Printexemplar und das Hörbuch von Tami Fischers neuem Reihenauftakt "Pretty Scandalous – Heißer als Rache" gelesen und gehört und einiges dazu zu sagen. Wir wurden nach einem kleinen Einstieg in die Thematik ziemlich rasant abgeholt und hatten im Verlauf der Story einige Theorien zu den einzelnen Protagonisten und ihren Beweggründen. Jeder scheint hier ein Täter und auch ein Opfer zu sein. Zwischendurch wurde die Geschichte allerdings ein klein wenig zäh, da die Hauptprotagonistin Sarah sowohl den von ihr ursprünglich geplanten Weg der Rache, als auch ihre innere Stärke verlor. Zudem wurde sie häufiger von ihrem schlechten Gewissen gegenüber Monroe ausgebremst. Die Story an sich trat dabei kurzzeitig auf der Stelle. Dennoch sind wir nach wie vor ausgesprochen neugierig, alle Hintergründe zu erfahren und fragen uns, wer nun die Fäden in diesem bösen Spiel innerhalb der High Society zieht und damit Sarahs Rache verdient hat.

Zitat: „Es ist nicht einfach, ein eiskaltes Miststück zu sein.“ (Tami Fischer: Pretty Scandalous – Heißer als Rache, Seite 131)

Die Autorin und die Hörbuchsprecherin:

Tami Fischer (geboren 1996) lebt mit ihrer Familie und ihren Katzen in Hessen. Sie ist gelernte Buchhändlerin und inzwischen Autorin von einigen SPIEGEL-Bestsellerromanen. Außerdem arbeitet sie als Hörbuchsprecherin, reist gerne, liebt dicke Bücher, gutes Essen und Serienmarathons.

Rebecca Veil ist eine deutsche Künstlerin und vereint Talente als Musikerin, Schauspielerin sowie Sprecherin. Ihre Reise als Straßenmusikerin durch Australien führte sie schließlich zum Studium von Gesang und Komposition in Berlin. Heutzutage ist sie besonders bekannt für ihre leidenschaftliche Stimmgebung in einer Vielzahl von Hörbuchproduktionen.

Inhalt:

„Sarahs Welt bricht zusammen, als ihre Zwillingsschwester nach einem Jahr Funkstille verängstigt und mit blauen Flecken übersät wieder auftaucht. Payton wollte sich an der Columbia University in New York ihren Traum vom Architekturstudium erfüllen, doch ausgerechnet ihre elitären neuen Freunde haben sie zugrunde gerichtet. Wutentbrannt beschließt Sarah, sich als Payton auszugeben, um den verwöhnten High-Society-Zöglingen das Handwerk zu legen. Doch in New York angekommen, häufen sich die Skandale und Geheimnisse. Und dann stolpert Sarah auch noch dem attraktiven Monroe in die Arme – und dessen Lächeln könnte weitaus mehr gefährden als nur ihre Rachepläne …“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Roman:

Das Cover ist ein echter Hingucker. Wir sehen eine junge Frau, die sich einen Finger auf die Lippen legt. Ihre Accessoires lassen darauf schließen, dass sie aus wohlhabendem Hause kommt bzw. in reichen Kreisen verkehrt. Sie wirkt sehr edel, elegant und auf ihr Äußeres bedacht. Da man ihre Augen aufgrund einer Sonnenbrille nicht sieht, könnte es darauf hindeuten, dass sie etwas verstecken bzw. geheim halten möchte. Ob es sich um die Hauptprotagonistin handelt oder ihre Zwillingsschwester, kann man nicht eindeutig sagen.
Die Erstauflage besitzt außerdem einen pinken Farbschnitt mit goldenen Sprenkeln. Leider ist die Druckqualität des Buchrückens nicht sonderlich gut und beim Printexemplar löste sich der Perl-Effekt ab.

Die Hörbuchversion wird von Rebecca Veil gesprochen. Die Stimme hat uns sehr angesprochen. Sie hat einen regelrecht umhüllt, mal sanft und leise und dann auch wieder sehr emotional hin- und hergerissen oder voller Wut. Besonders die beiden Hauptprotagonisten wurden durch sie greifbar gemacht und sie hat sie lebendig werden lassen. Mit ihrer Stimme schuf sie viele gefühlvolle Momente. Sarahs Charakter und Emotionen – insbesondere ihre inneren Kämpfe – wurden überzeugend dargestellt.

Wir wurden von Beginn an ziemlich gut abgeholt und hatten Spaß an den sympathischen Charakteren, aber auch an Sarahs (alias Paytons) starkem Auftreten gegenüber der Clique der Upper Society. Tami Fischer hat eine fließende und mitreißende Art, ihre Leser in den Bann zu ziehen und so kann man der Story jederzeit gut folgen. Sie erzeugt außerdem viel Spannung, da man nur wenig aus Paytons vergangenem Jahr erfährt und somit gemeinsam mit Sarah im Dunkeln tappt. Es lässt sich also die ganze Zeit über wunderbar spekulieren, wer nun böse ist und in wem vielleicht doch ein Funke Gutmütigkeit stecken könnte.

Zitat: „Ich fühlte mich wie ein Teufel. Wie ein verdammter Marionettenspieler. Niemand sollte so ein Druckmittel besitzen. Solch ein Manipulationsmittel. Denn das war Geld doch letztendlich. Es bestimmte, wer die Puppen tanzen ließ und wer das Tanzbein schwang.“ (Tami Fischer: Pretty Scandalous – Heißer als Rache, Seite 189)

Etwas befremdlich war für uns allerdings die Tatsache, dass Sarah lange Zeit nicht jede Info (wie beispielsweise Chatverläufe und Fotos) nutzt, die sie zur Verfügung hat, um selbst mehr Sicherheit und Einblick zu haben. Verständlicherweise muss die Autorin für einen ordentlichen Spannungsbogen sorgen, weshalb nicht alles von Beginn an klar sein kann. Ein paar Häppchen hier und da hätten uns in jedem Fall aber gut getan. Zwei der sieben Personen auf Sarahs Abschuss-Liste werden recht schnell abgehakt und zunächst hatten wir Sorge, dass die Liste zu rasch schrumpfen würde. Dem war aber nicht so. Denn es ist für Sarah nicht so leicht, ihre Rachepläne, Paytons Leben und die eigenen Gefühle unter einen Hut zu bekommen. Die Aufregung steigt so mit jeder neuen Gegebenheit, die Sarah durchlebt und mit jeder neuen Person, die ins Spiel kommt.

Sogleich kamen einige Fragen bei uns Lesenden auf. Woher hat Payton all das Geld? Wer finanziert sie möglicherweise? Und ist sie damit vielleicht erpressbar, woraus Peter seinen Nutzen zieht, der scheinbar alle in seiner Hand hat? Wer spielt in Wahrheit ein falsches Spiel? Wem kann Sarah vertrauen? Und wieso recherchiert Sarah nicht weiter, wer den anonymen Brief beim Portier abgegeben hat? Dieser war schließlich nicht adressiert und es könnte sich jemand vom Personal an den Überbringer der Nachricht erinnern. An diesem Fragenkatalog zeigt sich, wie rätselhaft und undurchschaubar die Story ist und wie gut die Autorin es schafft, den Leser bei der Stange zu halten.

Zitat: „Er wollte mein Leben in Flammen aufgehen lassen? Ich würde seines in die Luft sprengen.“ (Tami Fischer: Pretty Scandalous – Heißer als Rache, Seite 286)

An einigen Stellen bekam die Geschichte etwas leicht Konstruiertes. So wird Sarah beispielsweise hin und wieder künstlich im Dunkeln gelassen und immer weiter ins Aus katapultiert, bis das Buch mit einem fiesen Cliffhanger endet. Wir als Leser und Hörer hätten es besser gefunden, ein paar mehr Hinweise zu erhalten, etwas seltener im Dunkeln stehen gelassen zu werden und stattdessen wenigstens hin und wieder neue Informationshäppchen zugeworfen zu bekommen. Allerdings ist die Reihe auf drei Teile ausgelegt und so muss die Dramatik noch ein wenig länger hochgehalten werden. Wir sind nun also ganz aufgeregt, ob Sarah zu ihrer alten Form zurück findet, sich vom Luxus abwendet, und wieder ihrer eigentlichen Überzeugung nachgeht.

Zitat: „Ich hätte nicht nach New York gehen sollen, Laurel. Ich verliere mich. Und es fühlt sich nicht gut an. Ich fühle mich schwach und zerbrechlich. Das bin ich nicht. Aber ich … ich kann einfach nicht mehr.“ (Tami Fischer: Pretty Scandalous – Heißer als Rache, Seite 499)

Auch das Verhältnis zwischen Payton und Sarah wird immer mysteriöser. Kaum denkt man, es kommt endlich ein Teil der Lösung des Rätsels und schon lässt Payton ihre Schwester wieder im Stich. Payton wird immer undurchschaubarer und am Ende steht zwischen den Zwillingsschwestern ein tiefer Graben. Zum Glück bleibt Sarahs beste Freundin Laurel aber stets an ihrer Seite.
Die Beziehung zwischen Sarah und Monroe blieb uns noch zu oberflächlich. Wir lesen zwar davon, dass die beiden tiefgründige Gespräche führen, sind aber tatsächlich nicht mit dabei. So bleibt die Verbindung zwischen ihnen für uns als Leser und Hörer noch durch wenig Tiefgang geprägt.

Fazit:

"Pretty Scandalous – Heißer als Rache" beinhaltet eine starke Grundidee und ist äußerst undurchschaubar und nervenaufreibend. Die leichten Schwächen in der Mitte der Geschichte, werden durch den rasanten Beginn und den spannenden Schluss wett gemacht. Die vielen Wirrungen, Ungereimtheiten und spärlichen Informationen sorgen für einige tiefgreifende Momente in der Geschichte. Für die Folgebände hoffen wir auf mehr Hintergrundwissen zu den einzelnen Charakteren und somit mehr Substanz für die gesamte Geschichte. Ein paar weniger Klischees wären – zumindest für unsere Altersklasse – ebenfalls nicht schlecht. Trotzdem möchten wir wissen, was hinter all den Lügen und Rätseln steckt und möchten allein deshalb schon die Reihe gern weiter verfolgen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.05.2024

Ein Zwilling kommt selten allein

Pretty Scandalous - Heißer als Rache
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Wir haben das Printexemplar und das Hörbuch von Tami Fischers neuem Reihenauftakt "Pretty Scandalous – Heißer als Rache" gelesen und gehört und einiges dazu zu sagen. Wir wurden nach einem kleinen Einstieg ...

Wir haben das Printexemplar und das Hörbuch von Tami Fischers neuem Reihenauftakt "Pretty Scandalous – Heißer als Rache" gelesen und gehört und einiges dazu zu sagen. Wir wurden nach einem kleinen Einstieg in die Thematik ziemlich rasant abgeholt und hatten im Verlauf der Story einige Theorien zu den einzelnen Protagonisten und ihren Beweggründen. Jeder scheint hier ein Täter und auch ein Opfer zu sein. Zwischendurch wurde die Geschichte allerdings ein klein wenig zäh, da die Hauptprotagonistin Sarah sowohl den von ihr ursprünglich geplanten Weg der Rache, als auch ihre innere Stärke verlor. Zudem wurde sie häufiger von ihrem schlechten Gewissen gegenüber Monroe ausgebremst. Die Story an sich trat dabei kurzzeitig auf der Stelle. Dennoch sind wir nach wie vor ausgesprochen neugierig, alle Hintergründe zu erfahren und fragen uns, wer nun die Fäden in diesem bösen Spiel innerhalb der High Society zieht und damit Sarahs Rache verdient hat.

Zitat: „Es ist nicht einfach, ein eiskaltes Miststück zu sein.“ (Tami Fischer: Pretty Scandalous – Heißer als Rache, Seite 131)

Die Autorin und die Hörbuchsprecherin:

Tami Fischer (geboren 1996) lebt mit ihrer Familie und ihren Katzen in Hessen. Sie ist gelernte Buchhändlerin und inzwischen Autorin von einigen SPIEGEL-Bestsellerromanen. Außerdem arbeitet sie als Hörbuchsprecherin, reist gerne, liebt dicke Bücher, gutes Essen und Serienmarathons.

Rebecca Veil ist eine deutsche Künstlerin und vereint Talente als Musikerin, Schauspielerin sowie Sprecherin. Ihre Reise als Straßenmusikerin durch Australien führte sie schließlich zum Studium von Gesang und Komposition in Berlin. Heutzutage ist sie besonders bekannt für ihre leidenschaftliche Stimmgebung in einer Vielzahl von Hörbuchproduktionen.

Inhalt:

„Sarahs Welt bricht zusammen, als ihre Zwillingsschwester nach einem Jahr Funkstille verängstigt und mit blauen Flecken übersät wieder auftaucht. Payton wollte sich an der Columbia University in New York ihren Traum vom Architekturstudium erfüllen, doch ausgerechnet ihre elitären neuen Freunde haben sie zugrunde gerichtet. Wutentbrannt beschließt Sarah, sich als Payton auszugeben, um den verwöhnten High-Society-Zöglingen das Handwerk zu legen. Doch in New York angekommen, häufen sich die Skandale und Geheimnisse. Und dann stolpert Sarah auch noch dem attraktiven Monroe in die Arme – und dessen Lächeln könnte weitaus mehr gefährden als nur ihre Rachepläne …“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Roman:

Das Cover ist ein echter Hingucker. Wir sehen eine junge Frau, die sich einen Finger auf die Lippen legt. Ihre Accessoires lassen darauf schließen, dass sie aus wohlhabendem Hause kommt bzw. in reichen Kreisen verkehrt. Sie wirkt sehr edel, elegant und auf ihr Äußeres bedacht. Da man ihre Augen aufgrund einer Sonnenbrille nicht sieht, könnte es darauf hindeuten, dass sie etwas verstecken bzw. geheim halten möchte. Ob es sich um die Hauptprotagonistin handelt oder ihre Zwillingsschwester, kann man nicht eindeutig sagen.
Die Erstauflage besitzt außerdem einen pinken Farbschnitt mit goldenen Sprenkeln. Leider ist die Druckqualität des Buchrückens nicht sonderlich gut und beim Printexemplar löste sich der Perl-Effekt ab.

Die Hörbuchversion wird von Rebecca Veil gesprochen. Die Stimme hat uns sehr angesprochen. Sie hat einen regelrecht umhüllt, mal sanft und leise und dann auch wieder sehr emotional hin- und hergerissen oder voller Wut. Besonders die beiden Hauptprotagonisten wurden durch sie greifbar gemacht und sie hat sie lebendig werden lassen. Mit ihrer Stimme schuf sie viele gefühlvolle Momente. Sarahs Charakter und Emotionen – insbesondere ihre inneren Kämpfe – wurden überzeugend dargestellt.

Wir wurden von Beginn an ziemlich gut abgeholt und hatten Spaß an den sympathischen Charakteren, aber auch an Sarahs (alias Paytons) starkem Auftreten gegenüber der Clique der Upper Society. Tami Fischer hat eine fließende und mitreißende Art, ihre Leser in den Bann zu ziehen und so kann man der Story jederzeit gut folgen. Sie erzeugt außerdem viel Spannung, da man nur wenig aus Paytons vergangenem Jahr erfährt und somit gemeinsam mit Sarah im Dunkeln tappt. Es lässt sich also die ganze Zeit über wunderbar spekulieren, wer nun böse ist und in wem vielleicht doch ein Funke Gutmütigkeit stecken könnte.

Zitat: „Ich fühlte mich wie ein Teufel. Wie ein verdammter Marionettenspieler. Niemand sollte so ein Druckmittel besitzen. Solch ein Manipulationsmittel. Denn das war Geld doch letztendlich. Es bestimmte, wer die Puppen tanzen ließ und wer das Tanzbein schwang.“ (Tami Fischer: Pretty Scandalous – Heißer als Rache, Seite 189)

Etwas befremdlich war für uns allerdings die Tatsache, dass Sarah lange Zeit nicht jede Info (wie beispielsweise Chatverläufe und Fotos) nutzt, die sie zur Verfügung hat, um selbst mehr Sicherheit und Einblick zu haben. Verständlicherweise muss die Autorin für einen ordentlichen Spannungsbogen sorgen, weshalb nicht alles von Beginn an klar sein kann. Ein paar Häppchen hier und da hätten uns in jedem Fall aber gut getan. Zwei der sieben Personen auf Sarahs Abschuss-Liste werden recht schnell abgehakt und zunächst hatten wir Sorge, dass die Liste zu rasch schrumpfen würde. Dem war aber nicht so. Denn es ist für Sarah nicht so leicht, ihre Rachepläne, Paytons Leben und die eigenen Gefühle unter einen Hut zu bekommen. Die Aufregung steigt so mit jeder neuen Gegebenheit, die Sarah durchlebt und mit jeder neuen Person, die ins Spiel kommt.

Sogleich kamen einige Fragen bei uns Lesenden auf. Woher hat Payton all das Geld? Wer finanziert sie möglicherweise? Und ist sie damit vielleicht erpressbar, woraus Peter seinen Nutzen zieht, der scheinbar alle in seiner Hand hat? Wer spielt in Wahrheit ein falsches Spiel? Wem kann Sarah vertrauen? Und wieso recherchiert Sarah nicht weiter, wer den anonymen Brief beim Portier abgegeben hat? Dieser war schließlich nicht adressiert und es könnte sich jemand vom Personal an den Überbringer der Nachricht erinnern. An diesem Fragenkatalog zeigt sich, wie rätselhaft und undurchschaubar die Story ist und wie gut die Autorin es schafft, den Leser bei der Stange zu halten.

Zitat: „Er wollte mein Leben in Flammen aufgehen lassen? Ich würde seines in die Luft sprengen.“ (Tami Fischer: Pretty Scandalous – Heißer als Rache, Seite 286)

An einigen Stellen bekam die Geschichte etwas leicht Konstruiertes. So wird Sarah beispielsweise hin und wieder künstlich im Dunkeln gelassen und immer weiter ins Aus katapultiert, bis das Buch mit einem fiesen Cliffhanger endet. Wir als Leser und Hörer hätten es besser gefunden, ein paar mehr Hinweise zu erhalten, etwas seltener im Dunkeln stehen gelassen zu werden und stattdessen wenigstens hin und wieder neue Informationshäppchen zugeworfen zu bekommen. Allerdings ist die Reihe auf drei Teile ausgelegt und so muss die Dramatik noch ein wenig länger hochgehalten werden. Wir sind nun also ganz aufgeregt, ob Sarah zu ihrer alten Form zurück findet, sich vom Luxus abwendet, und wieder ihrer eigentlichen Überzeugung nachgeht.

Zitat: „Ich hätte nicht nach New York gehen sollen, Laurel. Ich verliere mich. Und es fühlt sich nicht gut an. Ich fühle mich schwach und zerbrechlich. Das bin ich nicht. Aber ich … ich kann einfach nicht mehr.“ (Tami Fischer: Pretty Scandalous – Heißer als Rache, Seite 499)

Auch das Verhältnis zwischen Payton und Sarah wird immer mysteriöser. Kaum denkt man, es kommt endlich ein Teil der Lösung des Rätsels und schon lässt Payton ihre Schwester wieder im Stich. Payton wird immer undurchschaubarer und am Ende steht zwischen den Zwillingsschwestern ein tiefer Graben. Zum Glück bleibt Sarahs beste Freundin Laurel aber stets an ihrer Seite.
Die Beziehung zwischen Sarah und Monroe blieb uns noch zu oberflächlich. Wir lesen zwar davon, dass die beiden tiefgründige Gespräche führen, sind aber tatsächlich nicht mit dabei. So bleibt die Verbindung zwischen ihnen für uns als Leser und Hörer noch durch wenig Tiefgang geprägt.

Fazit:

"Pretty Scandalous – Heißer als Rache" beinhaltet eine starke Grundidee und ist äußerst undurchschaubar und nervenaufreibend. Die leichten Schwächen in der Mitte der Geschichte, werden durch den rasanten Beginn und den spannenden Schluss wett gemacht. Die vielen Wirrungen, Ungereimtheiten und spärlichen Informationen sorgen für einige tiefgreifende Momente in der Geschichte. Für die Folgebände hoffen wir auf mehr Hintergrundwissen zu den einzelnen Charakteren und somit mehr Substanz für die gesamte Geschichte. Ein paar weniger Klischees wären – zumindest für unsere Altersklasse – ebenfalls nicht schlecht. Trotzdem möchten wir wissen, was hinter all den Lügen und Rätseln steckt und möchten allein deshalb schon die Reihe gern weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Eine außergewöhnliche Idee!

Every Day. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Die Graphic Novel
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Bereits vor einigen Jahren erschien der Roman "Letztendlich sind wir dem Universum egal" von David Levithan. Auch verfilmt wurde die außergewöhnliche Geschichte um den Jungen A – der jeden Tag im Körper ...

Bereits vor einigen Jahren erschien der Roman "Letztendlich sind wir dem Universum egal" von David Levithan. Auch verfilmt wurde die außergewöhnliche Geschichte um den Jungen A – der jeden Tag im Körper eines anderen Menschen erwacht – und dem Mädchen Rhiannon. Sie verlieben sich, doch wie soll man mit solch einem ungewöhnlichen Leben eine Beziehung führen? Jetzt ist die Graphic Novel zum Buch erschienen und der Fischer KJB Verlag hat mir ein Exemplar davon zukommen lassen. In Windeseile habe ich das Buch verschlungen, wollte unbedingt erfahren, wie es ausgehen wird. Jetzt bin ich auf jeden Fall neugierig auf die Romanvorlage dazu, welche schon im Regal bereit steht. Hier wird es bestimmt noch emotionaler zugehen, als es bei der Graphic Novel bereits ohnehin schon der Fall war. Nochmals im Detail in die Gedanken des Hauptprotagonisten A einzutauchen, ist sicherlich eine ganz außergewöhnlich emotionale Erfahrung.

Zitat: „Es ist nicht wie beim Puzzle, wo alle Teile sofort passen. Bei Beziehungen muss man die Teile so lange formen, bis sie sich perfekt zusammenfügen.“
„Und dein Teil ändert jeden Tag die Form.“
(David Levithan & Dion MBD: Every Day – Letztendlich sind wir dem Universum egal. Seite 161)

Der Autor und der Illustrator:

David Levithan (geboren 1972) arbeitet als Verleger einem der größten Kinder- und Jugendbuchverlage in den USA. Außerdem ist er Autor zahlreicher und erfolgreicher Jugendbücher, unter anderem Will & Will (mit John Green) und Dash & Lily (mit Rachel Cohn). Sein Roman Letztendlich sind wir dem Universum egal erhielt 2015 den Deutschen Jugendliteraturpreis der Kategorie Jugendjury. Der Autor lebt in Hoboken, New Jersey, USA.

Dion MBD steht für Dionisius Mehaga Bangun Djayasaputra. Er ist ein indonesischer Illustrator sowie Designer, der in New York, USA und Bandung (südöstlich von Jakarta), Indonesien lebt und arbeitet. Während seines Studiums der Illustration entwickelte er eine Faszination für Wolken. In seiner Freizeit kocht er, hört John Mayer oder beobachtet Wolken.

Inhalt:

„Eine der ungewöhnlichsten Liebesgeschichten der Jugendliteratur
Jeden Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, was er heute ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt, und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren. Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Mit ihr will er sein Leben verbringen, für sie ist er bereit, alles zu riskieren – aber kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?“
(Klappentext)

Gedanken zur Graphic Novel:

Das Cover gefällt mir unheimlich gut. Es zeigt zunächst die Silhouette eines Mädchens, das sich der Hand einer weiteren Silhouette entgegenstreckt, hinter welcher einige weitere bunte Figuren warten. Zu ihren Füßen sehen wir dann nochmals ein Paar. Diesmal in Farbe und in einem innigen Moment aneinander gekuschelt. Tasche und Rucksack liegen um die beiden verstreut. Hier wurde eine Szene des Buches eingefangen und die Silhouetten im Hintergrund spiegeln die Thematik wider, nämlich dass der Hauptprotagonist A in verschiedenen Körpern – männliche wie weibliche – auftritt. Die bunte Vielfalt wird hier außerdem sehr gut transportiert.

Von diesem Titel hatte ich zwar schon einmal gehört, allerdings wusste ich bis vor kurzem nicht, welch spannende und emotionale Geschichte dahinter steckt. Der Fischer KJB Verlag hat mir sowohl die Graphic Novel als auch die Romanvorlage zugeschickt, da die Verantwortlichen dachten, diese Geschichte könnte mich interessieren. Was soll ich sagen? Sie haben ins Schwarze getroffen. Ich habe den Schreibstil und die Form der Graphic Novel sehr genossen und bin durch die Seiten gerannt, auf der Suche nach der Lösung für die schwierige Situation, in welcher sich Rhiannon und A befinden.

Die Illustrationen, die diese schöne und traurige Liebesgeschichte in Szene setzen, sind liebevoll und bunt umgesetzt worden. Es gibt dort viel zu entdecken und es ist eine tolle Variation in den Szenerien zu sehen. Wir folgen den beiden an den Strand, in den Wald, in die Schule sowie an viele weitere Orte und haben immer den Eindruck mitten drin zu sein. Der Autor nimmt sich gleichzeitig vieler wichtiger Themen an, wie Depressionen oder Adipositas.

Zitat: „Es gibt vieles, was dich an einer Beziehung festhalten lässt. Furcht vorm Alleinsein. Angst, dein Leben über den Haufen zu werfen. Der Entschluss, dich mit etwas zu begnügen, das okay ist, weil du nicht weißt, ob es noch besser werden kann.“ (David Levithan & Dion MBD: Every Day – Letztendlich sind wir dem Universum egal. Seite 43)

Das Schicksal, dass A und Rhiannon durch ihre Liebe miteinander teilen, ist herzerwärmend und herzzerreißend zugleich. Am Ende war ich sehr berührt und gleichzeitig will ich noch viel mehr erfahren und so werde ich sicherlich auch bald den Roman lesen. Denn über ein Leben, welches A führt, habe ich bisher nie gelesen. Es steckt voller Herausforderungen und voller philosophischer Fragen, die im Roman sicherlich noch einmal intensiver beleuchtet werden können.

Fazit:

"Every Day – Letztendlich sind wir dem Universum egal" ist eine tolle Graphic Novel mit einer emotionalen Geschichte und voller dramatischer Wendungen. Dieses Buch macht Lust auf mehr. Mehr aus der Gedankenwelt des Protagonisten A und wie er es schafft, mit diesem außergewöhnlichen Schicksal umzugehen. Fragen wie – Was ist die Seele? Was macht einen Menschen aus? Ist das Geschlecht wichtig, wenn es um Liebe geht? – werden behutsam und tiefgründig behandelt. Im zweiten Teil "Letztendlich geht es nur um dich" wird diese besondere Liebe aus Rhiannons Sicht geschildert. Und im Englischen gibt es sogar bereits einen dritten Teil. "Someday" schließt nahtlos an "Every Day" an und erzählt As Schicksal weiter.

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Veröffentlicht am 17.05.2024

Zeitreise durch die Erinnerungen!

Cato und die Dinge, die niemand sieht
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Cato und die Dinge, die niemand sieht ist mir durch das fantasievolle Cover ins Auge gefallen. Als ich dann auch noch erfuhr, dass es sich um Zeitreise handelt, bin ich ins Netz gegangen. Doch leider konnte ...

Cato und die Dinge, die niemand sieht ist mir durch das fantasievolle Cover ins Auge gefallen. Als ich dann auch noch erfuhr, dass es sich um Zeitreise handelt, bin ich ins Netz gegangen. Doch leider konnte mich das Kinderbuch nicht wirklich überzeugen. Die Hauptprotagonistin wirkte für ihre 12 Jahre viel zu jung und auch die Zeitreisen waren nicht so gefährlich, wie es der Klappentext versprach. Es handelt sich um ein eher ruhiges Buch, wogegen ich im Prinzip nie etwas einzuwenden habe, ganz im Gegenteil. Allerdings wusste ich einfach nicht, worauf das alles hinauslaufen soll und wurde mit keinem der Charaktere wirklich warm.

Zitat: „Cato war noch lange nicht erwachsen, aber alt genug, um Narben auf dem Herzen zu haben. In erster Linie wegen der Schuldgefühle.“ (Yorick Goldewijk: Cato und die Dinge, die niemand sieht, Seite 12)

Der Autor und die Übersetzerin:

Yorick Goldewijk (geboren 1979) ist ein niederländischer Schriftsteller, Künstler und Musiker. Das Schreiben hat die Oberhand gewonnen, während das Zeichnen ein wenig nachgelassen hat. Neben Kinderbüchern schreibt er außerdem auch Musik für Werbespots, Filme und Spiele. Cato und die Dinge, die niemand sieht wurde 2022 mit dem Gouden Griffel (Goldener Griffel) ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um den wichtigsten Kinder- und Jugendbuchpreis in den Niederlanden.

Sonja Fiedler-Tresp (geboren 1972) ist eine deutsche Autorin, Übersetzerin und Lektorin.

Inhalt:

„Es gibt Momente im Leben, die möchte man unbedingt noch einmal erleben. Und es gibt Momente im Leben, die möchte man ungeschehen machen. Beides ist unmöglich, denkt Cato, bis sie eines Tages eine Visitenkarte auf dem Klavier ihres Vaters findet: „Filme, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest“, steht darauf. Die Adresse führt Cato zu der mysteriösen Frau Kano, die in ihrem Kino besondere Zeitreisen anbietet. Hat Cato hier vielleicht die Möglichkeit, zum ersten Mal ihre Mutter zu treffen? Auf der Suche nach der Wahrheit begibt sie sich auf eine gefährliche Reise durch Zeit und Erinnerungen, bis sie vor einer Entscheidung steht, die ihr Leben für immer verändern wird.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Kinderbuch:

Wie bereits erwähnt, ist das Cover dieses Buches ein echter Blickfang. Auf einer Wiese mit einem Baum voller orangeroter Blätter rennen zwei Kinder als schwarze Silhouetten und spielen mit einem Flugzeug. Darüber sind Wolken zu sehen, in welchen ebenfalls Wolken versteckt sind. Der Himmel ist in verschiedenen Blautönen gehalten, nur ein orangeroter Vogel zieht über ihn hinweg. Die Erstauflage ist mit einem orangene Buchschnitt versehen, was ein weiterer Farbflecks ist.

Der Erzählstil des Autoren ist flüssig und leicht verständlich. Dabei bleibt aber stets eine gewisse Melancholie bestehen, die über die Seiten hinweg recht anstrengend Werden kann. Ein paar tolle Thesen finden sich aber in diesem Buch, die den Leser sicherlich zum Nachdenken anregen werden und auch Hilfestellungen für das eigene Leben oder Impulse für die eigene Lebensweise geben können.

Zitat: „Wenn du dein Leben lang neugierig und starrköpfig bist, kommst du auf viele Ideen. Von einem Tag auf den anderen geht das nicht, das kann ich dir flüstern.“ (Yorick Goldewijk: Cato und die Dinge, die niemand sieht, Seite 83)

Cato ist ein 12-jähriges Mädchen, welches ohne Mutter und mit einem mental abwesenden Vater aufwachsen musste. Lediglich die unsympathische Nachbarin kommt immer wieder vorbei und kümmert sich um Haushalt und Essen. Das ist Cato allerdings ein Dorn im Auge und so lässt sie ihren Unmut auch immer wieder offen heraus. Als eine unbekannte Frau das neue Kino im Ort in Betrieb nimmt und dort mysteriöse Treffen mit einzelnen Personen ausrichtet, ist Catos Neugier geweckt und so gerät sie mitten rein in die Zeitreisen der Frau Kano. Doch lange Zeit geraten die Infos die Cato und somit auch der Leser erhält zu selten. Immer wieder wird das Mädchen damit abgespeist, dass sie schon früh genug alles erfahren würde. Und so kommt erst auf den letzten Seiten Licht ins Dunkel. Teilweise etwas plump und vorhersehbar, teilweise auch aber recht überraschend.

Zitat: „Ich glaube, dass viele Menschen immer feiger werden, je älter sie sind. Und fauler. Nicht zu faul, um hart zu arbeiten. Aber zu faul, um den eigenen Träumen nachzujagen. Und dann stumpfst du ab, ob du willst oder nicht.“ (Yorick Goldewijk: Cato und die Dinge, die niemand sieht, Seite 208)

Die Art der Zeitreisen empfand ich als wirklich innovativ. Hier wird nicht einfach mithilfe einer Maschine in eine x-beliebige Zeit gereist. Nein es sind Zeitreisen durch Erinnerungen und hierfür braucht es einen Gegenstand und ein Foto aus jenem Augenblick. Und man kann auch nicht unbegrenzt lange dort verweilen, sondern hat nur etwa zwei Stunden Zeit. Bleibt man länger, franst die Erinnerung aus und zerfällt. Was dann aus dem Zeitreisenden werden würde, das ist unklar.

Zitat: „Sie hatte trainiert, »umgekehrt zu schauen«, wie sie es selbst nannte. Nicht auf die Dinge zu gucken, die automatisch die Aufmerksamkeit auf sich zogen, sondern genau daneben. Dort fand sie eine ganze Welt, unbekannt und versteckt vor aller Augen.“ (Yorick Goldewijk: Cato und die Dinge, die niemand sieht, Seite 17)

Cato wird als ein 12-jähriges Kind beschrieben, welches früh hatte erwachsen werden müssen. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt, ihr Vater glänzt durch Abwesenheit, da er depressiv zu sein scheint. Alles in allem eigentlich ein vielversprechendes Konstrukt, um eine spannende Handlung mit einer interessanten Wandlung des Charakters herbeizuführen. Nur leider verhält sich Cato eher wie eine 8-jährige, ist zudem zu sich selbst sehr harsch und negativ und handelt somit einfach nicht authentisch. Sie erschien mir viel zu kindlich für ihr Alter und hinterfragt auch viel zu wenig. Dafür, dass sie Dinge sieht und fotografiert, die andere nicht sehen, ist sie zu engstirnig und unaufmerksam für das, was ihr widerfährt.

Zitat: „Manches musst du genau in dem Moment tun, in dem es eben getan werden muss. Sonst ist es irgendwann zu spät.“ (Yorick Goldewijk: Cato und die Dinge, die niemand sieht, Seite 139-140)

Da man nicht so wirklich weiß, wohin die Reise gehen wird, wird man immer wieder zum Grübeln angeregt und überlegt, wie alles wohl zusammenhängen mag. Das fand ich ganz gut. Weniger gut gefiel mir aber die etwas plumpe Art und Weise, mit welcher sich auf den letzten circa 30 Seiten dann alles auflöste. Erst dann wurde die Geschichte für mich etwas ergreifender. Wenn auch die Geschichte um die Nachbarin etwas willkürlich erschien.

Fazit:

Erhofft hatte ich mir bei "Cato und die Dinge, die niemand sieht" eine spannendes Zeitreisegeschichte mit einer besonders aufmerksamen Protagonistin, die auf der Suche nach ihrer Mutter ihren Weg ins Leben findet. Bekommen habe ich leider eine etwas dünne Geschichte, ohne große Spannungselemente mit einem Mädchen, welches sich selbst aber auch andere immer wieder schlecht behandelt. Am Ende geht zwar alles gut aus, der Weg dahin gefiel mir aber leider nicht sonderlich.

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Veröffentlicht am 15.05.2024

Atemberaubende Fakten, Bilder und Zusatzmaterialien über die Macht der Vulkane!

Verborgene Welt der Vulkane
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Die informative Buchreihe "Verborgene Welt" des Sophie Verlages hat einiges zu bieten. Nicht nur mythologische Themen wie Fabelwesen oder Zauberei werden unter die Lupe genommen, auch zu wissenschaftlichen ...

Die informative Buchreihe "Verborgene Welt" des Sophie Verlages hat einiges zu bieten. Nicht nur mythologische Themen wie Fabelwesen oder Zauberei werden unter die Lupe genommen, auch zu wissenschaftlichen Bereichen wie Mineralien, Mikrokosmos oder Megafauna gibt es passende Bände in dieser Reihe. "Verborgene Welt der Vulkane" ist eines dieser Bücher, welches ich mir ein wenig näher angeschaut habe. Die Reihe richtet sich an Kinder ab 6 Jahren und bringt mit einer erzählenden Geschichte dem Leser einige Fakten nahe, sodass man hinterher definitiv mühelos einiges gelernt hat.

Die Autorin und der Illustrator:

Karolin Küntzel ist Autorin zahlreicher Bücher für Kinder. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement. Sie leitete Schreibwerkstätten und unterrichtete an Grundschulen. Seit 2008 schreibt die Autorin Sachbücher für Kinder und Erwachsene und hat bereits mehr als 60 Bücher veröffentlicht.

Fabio Porfidia ist als Illustrator tätig. Er zeichnet für Bücher und Spiele und lebt in Italien.

Inhalt:

„Der Vulkanologe Janos Broder reist durch die Welt, um die wichtigsten Vulkane zu erforschen. Wenn er zu Hause ist, löchern seine drei Kinder ihn mit Fragen. Dann erzählt er von den Vulkanen, die er gesehen hat und von Ausbrüchen, die er oder Bewohner des Gebietes erlebt haben. Er liest aus Zeitzeugenberichten, baut Vulkanmodelle und nimmt in seinen Erzählungen die Kinder mit auf eine Reise zu den beeindruckenden Vulkanen der Welt. Das letzte, interaktive Kapitel zeigt unseren Leser*innen, dass Menschen gelernt haben, die Energie der Vulkane positiv zu nutzen: Geothermische Anlagen stehen nicht nur in Ländern mit Vulkanismus wie Island oder Italien, sondern auch in Deutschland.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Kindersachbuch:

Das Cover dieses Buch ist beeindruckend. Unter dem Titel, der in verschiedenen Schrifttypen auf der oberen Hälfte der Fläche prangt und dessen Hauptthema (in diesem Fall „Vulkane“) hervorgehoben ist, können wir in den Krater eines Vulkans sehen. Brodelnde Lava, Gestein und viel Rauch sind zu sehen. Der Vulkan ist aktiv und spuckt glühende Lavabomben. Wie auch bei den anderen Bänden der Reihe wird das dargestellte Bild mit einem Rahmen versehen und somit ist der Wiedererkennungswert der Buchreihe absolut gegeben.

Das großformatige Buch macht es möglich, viele Details zum Thema durch großflächige Zeichnungen in Szene zu setzen und damit dem Leser zugänglich zu machen. So gibt es einige Darstellungen wie zum Beispiel der Querschnitt unserer Erde oder eines Vulkans, die aufschlussreich sind und dem Verständnis dienen. Der Leser begleitet die Familie Broders. Der Vater ist Vulkanologen und hat so einiges über die Feuer speienden Berge zu berichten.
Auf der Webseite des Verlages könnt ihr einen Blick ins Buch werfen.

Zunächst lernen wir einiges zum Aufbau der Erde, denn dieser ist wichtig, um die Funktionsweise von Vulkanen zu verstehen. Dann werden einige Vulkane in Europa und weltweit vorgestellt, sowie über die verheerenden Ausbrüche und Erdbeben erzählt. Was Vulkanologen so tun, welche darunter besondere Berühmtheit erlangten und wozu man Vulkane überhaupt erforscht, folgt auf dem Fuße. Außerdem wird beispielsweise darauf eingegangen, wieso einige Dörfer und Städte trotz der Gefahren direkt am Fuße eines Vulkans errichtet wurden. Denn Vulkane sind nicht nur gefährlich, sie bieten auch einen fruchtbaren Boden, heiße Quellen und dienen der Energiegewinnung. Und dann geht der Blick sogar noch hinauf ins Weltall, denn nicht nur auf der Erde existieren diese heißen Krater voller Lava.

Immer wieder finden sich außerdem QR Codes im Buch, über welche man kleine Videos (beispielsweise aus dem Yellowstone Nationalpark, von einem Vulkanausbruch, die brodelnde Lava in einem Krater, spuckende Geysire, und die Funktionsweise von Geothermie) sehen kann. Im Anhang kann der Leser durch ein Quiz sein Wissen testen und erhält wertvolle Tipps, wie man Energieheld:in werden kann. Außerdem kann man mit einer bebilderten Anleitung eine eigene kleine Vulkanlandschaft basteln und mithilfe eines chemischen Experimentes einen Vulkan zum Ausbruch bringen.

Fazit:

"Verborgene Welt der Vulkane" bietet einen tollen Zusammenschluss von erzählender Geschichte, aussagekräftigen und beeindruckenden Illustrationen sowie interessanten Sachinfos zu Vulkanen. Auf vielfältige Weise kann man hier sein Wissen ganz einfach erweitern. Weitere Themenbücher der Reihe werden sicherlich noch den Weg zu uns finden.

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