Profilbild von Buecherkueken

Buecherkueken

Lesejury Star
offline

Buecherkueken ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buecherkueken über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2018

Man selbst sein

Über uns der Sternenhimmel
0

Leah geht immer auf Nummer sicher. Ja nichts machen was auch nur Ansatzweise nach etwas verbotenem aussieht. Doch dann steht plötzlich Henry vor ihr, der ihr den Atem verschlägt.

Das Cover ist sehr stimmungsvoll ...

Leah geht immer auf Nummer sicher. Ja nichts machen was auch nur Ansatzweise nach etwas verbotenem aussieht. Doch dann steht plötzlich Henry vor ihr, der ihr den Atem verschlägt.

Das Cover ist sehr stimmungsvoll und passt sehr gut zum Titel und auch zu der Geschichte, die sich darunter verbirgt.

Die Geschichte selbst wird durch die beiden Ich-Erzähler Leah und Henry vermittelt, die beide ganz eigenständige Persönlichkeiten sind (na gut, Leah arbeitet noch etwas an dem auf eigenen Beinen stehen, ist aber auf einem guten Weg) und jeweils ihre ganz eigene Art haben. Beide waren mir sehr sympathisch, auch wenn man sich an Leahs Redefluss vielleicht erst mal gewöhnen muss, denn auch wenn sie sogar um Schimpfworte einen großen Bogen macht, so mangelt es ihr nicht an Worten um Stille zu füllen.
Henry hingegen, möchte eigentlich einfach nur ganz neu anfangen und sein altes Leben hinter sich lassen, mit allem was dazugehört. Aber das ist nicht so einfach wie es klingt.
Die Geschichte ist sehr auf die Beiden Ich-Erzähler fokussiert, ihre Gefühle, Gedanken und Träume, aber trotzdem kommen auch die Nebencharaktere nicht zu kurz. Und die sind schon eine ganz eigene Marke, jeder auf seine Art.

Vom Schreibstil her lässt sich das Buch sehr flüssig und angenehm lesen, so dass die Seiten sich fast von allein umblättern und das Kopfkino die passenden Bilder liefert. „Über uns der Sternenhimmel“ ist eine Geschichte darüber sich selbst zu finden, sich etwas zu trauen, für sich selbst einzustehen und sich nicht von seiner Vergangenheit fertig machen zu lassen. Man kann sie nicht ungeschehen machen, aber man kann trotzdem nach Vorne blicken und das Leben genießen. Und natürlich spielt auch die Liebe eine große Rolle.

Diese Buch bietet locker-leichte Unterhaltung mit einer guten Portion Tiefgang, die sehr gut miteinander verflochten wurden und so eine gute, runde Geschichte bilden.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Verwirrend

Chicago
0

Chicago in den 20er Jahren. Mittendrin der Reporter Mike, immer auf der Suche nach der nächsten Story. Etwas, was nicht immer ungefährlich ist.

Dieses Buch hat mich zwiespältig zurückgelassen und stellenweise ...

Chicago in den 20er Jahren. Mittendrin der Reporter Mike, immer auf der Suche nach der nächsten Story. Etwas, was nicht immer ungefährlich ist.

Dieses Buch hat mich zwiespältig zurückgelassen und stellenweise hat es mich auch immer wieder verwirrt. Um es genauer auszudrücken – vom Schreibstil her ließ sich das Buch einfach klasse lesen, flüssig und flott, so dass ich schnell mitgerissen wurde und ins Chicago der 1920er eintauchen konnte. Aber das, was geschrieben stand, war schon nicht mehr immer so ganz verständlich. So gab es verschlungene Satz- und Wortgebilde, die für mich gar nicht oder nur schwer verständlich waren und wiederholt stieß ich auf Dialoge, die auf mich wirkten, wie aus der Luft gegriffen, vollkommen losgelöst von der eigentlich gerade stattfindenden Handlung und somit quasi unverständlich und sehr verwirrend.

Dementsprechend dauerte es auch gefühlt ewig bis die Handlung auch nur den Ansatz eines roten Fadens erkennen ließ. Was nicht zuletzt damit zusammenhing, das die einzelnen Szenen und Schauplätze genau so sprunghaft waren wie die Dialoge. So das man bei A anfing und über Umwege über G und T wieder bei A landetet bevor es weiterging zu B – vielleicht.
Dies führte natürlich auch dazu, dass ich die Charaktere überhaupt nicht einschätzen konnte, sie waren einfach nicht greifbar.

Somit kann ich nur sagen, dass das Buch zwar ein gutes Grundgerüst aufweist, mit Flüsterkneipen, Prohibition, Verbrechen, Liebe, Reviergehabe und allem was dazugehört, und sich im Grunde auch gut lesen lässt, aber mich mit seiner recht verwirrenden Umsetzung nicht überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 13.10.2018

Alltagswahnsinn

Die Elternsprecherin
0

Jennifer Dixon fast es nicht. Sie hat sich doch wirklich dazu breitschlagen lassen Elternsprecherin zu werden – schon wieder. Aber sie wird die anderen Eltern schon zeigen wo es lang geht.

Jennifer Dixon, ...

Jennifer Dixon fast es nicht. Sie hat sich doch wirklich dazu breitschlagen lassen Elternsprecherin zu werden – schon wieder. Aber sie wird die anderen Eltern schon zeigen wo es lang geht.

Jennifer Dixon, die Ich-Erzählerin dieses Buches ist eine Frau, die schon viel erlebt hat in ihrem Leben und nun ihr drittes Kind, den Nachzügler Max, auch in der Schule hat und zeitgleich hat sie zum nunmehr achten Mal die Stelle der Elternsprecherin inne. Etwas was sie sich eigentlich nicht noch mal antun wollte, aber hier ist sie nun im Begriff sich mit der Klassenlehrerin und den vor allen den anderen Eltern auseinanderzusetzen. Und das macht sie auf ihre ganz eigene Art und Weise. Sie redet nämlich Tacheles. Ist direkt, gerne bissig und sarkastisch ob es den Anderen nun gefällt oder nicht.
Und nebenbei heißt es noch den ganz normalen Familienwahnsinn mit allem war dazu gehört unter einen Hut zu bekommen.
Als Charakter gefällt mir Jen sehr gut. Ich mag ihre Art und wie sie sich nicht so schnell unterkriegen lässt. Auch die anderen Charaktere sind gut gezeichnet und in Szene gesetzt, wobei jeder sein eigenes ganz gewisses Etwas hat. Manche mag man, andere nicht und wieder andere wirken vielleicht etwas seltsam, aber so ist es ja auch im wahren Leben.

Auch den Schreibstil fand ich sehr ansprechend und flüssig zu lesen, so das ich das Buch teilweise nur schwer aus der Hand legen konnte. Für mich war es eine sehr unterhaltsame und kurzweilige Lektüre, die nicht nur die Sonnenseiten des Familienlebens zeigt, sondern auch mal einen Blick auf die Schattenseiten wirft.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Spurensuche

Das Programm
0

Nicolas Eichborn, Zielfahnder beim BKA, hält in München ein Seminar ab, als er an den Tatort eines brutalen Mordes gerufen wird. Es ist der Zweite dieser Art und man befürchtet das sich um einen Serientäter ...

Nicolas Eichborn, Zielfahnder beim BKA, hält in München ein Seminar ab, als er an den Tatort eines brutalen Mordes gerufen wird. Es ist der Zweite dieser Art und man befürchtet das sich um einen Serientäter handeln könnte.

V.S. Gerling hat für mich mit „Das Programm“ einen Pageturner hingelegt, der sich weglesen ließ wie nichts. Sprachlich hat mich das Buch schnell gefesselt und hineingezogen in eine Welt in der man aufpassen muss wem man vertraut, den nicht immer ist etwas so wie es den Anschein hat.

Und mit Nicolas Eichborn hat er einen Hauptcharakter erschaffen, dessen oft schlagfertig, trockene Art mir sehr gut gefällt und ihn mir schnell sympathisch machte. Auch wenn sich seine Gegenüber vielleicht manchmal etwas schwer tun mit seiner ganzen Art und wie er Dinge handhabt. Aber er ist gut in dem was er tut, was eindeutig für ihn spricht. Da er zudem noch als Ich-Erzähler in diesem Thriller auftritt, erhält man einen guten Einblick in seine Gefühls- und Gedankenwelt, was es nur noch einfacher macht sich zusammen mit ihm auf Spurensuche zu begeben.
Es ist aber nicht nur Nicolas' Sichtweise, mit der man während des Lesens Bekanntschaft macht, nein, man erfährt auch zwischendurch immer mal wieder was einer der Anderen so denkt und plant und wer Nicolas wohlgesinnt ist oder das genaue Gegenteil. Wer in welche Kategorie fällt? Lesen und selbst herausfinden.

Mit diesem Buch wird es nicht langweilig, denn man weiß nie was hinter der nächsten Ecke für eine Überraschung wartet, sei sie nun gut oder schlecht. Hat mir wirklich sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Maus und Blum

Der Hund, der eine Grube gräbt
0

Erst wird der Terrier Paul mit Vergiftungserscheinungen in die Tierarztpraxis gebracht und dann taucht im Garten von dessen Frauchen auch noch eine Leiche auf. Tierärztin Katja Maus vermutet einen Zusammenhang ...

Erst wird der Terrier Paul mit Vergiftungserscheinungen in die Tierarztpraxis gebracht und dann taucht im Garten von dessen Frauchen auch noch eine Leiche auf. Tierärztin Katja Maus vermutet einen Zusammenhang und fängt selbst an Nachzuforschen. Ob das nicht gefährlich werden könnte?

„Der Hund, der eine Grube gräbt“ ist der perfekte Krimi für zwischendurch. Nicht etwas weil er seichte Unterhaltung zu bieten hätte, nein, ganz und gar nicht, sondern weil es einfach Spaß macht ihn zu lesen und die Hauptpersonen einem schnell ans Herz wachsen. So erging es jedenfalls mir.
Katja Maus ist eine pfiffige Tierärztin, die ihren Beruf liebt und sich auch von dem ein oder anderen Problem aus der Bahn werfen lässt. Sie ist es die den Leser mit viel Herz und einem wachen Geist durch diesen Kriminalfall führt. Die Polizei darf hier aber natürlich auch nicht fehlen. Diese wird hier vertreten durch Cornelius Blum und seiner Schäferhundspürnase Pitter.
Alle Charaktere sind gut getroffen und wissen auf ihre ganz eigene Art zu überzeugen, egal ob man sie jetzt mag oder nicht.

Auch sprachlich weiß das Buch zu überzeugen und alles zusammen ist so ein Kriminalroman entstanden voller Geheimnisse, Vermutungen, Ungereimtheiten, die es zu entschlüsseln gilt, einer großen Portion Tierliebe und in dem auch das Zwischenmenschliche nicht zu kurz kommt.

Maus und Blum dürfen sich, was mich betrifft, gerne wieder auf Verbrecherjagd begeben, den dieses Buch hatte alles was ein guter Krimi für mich braucht. Die perfekte Mischung aus Spannung, Herz und Spürsinn.