Genialer Protagonist - Spannender Plot
Das Programm ist der Auftakt einer Reihe um den BKA-Ermittler Nicolas Eichborn und ist bereits 2014 das erste Mal erschienen.
Die Aufteilung des Buches ist sehr speziell, da es neben Kapiteln auch in ...
Das Programm ist der Auftakt einer Reihe um den BKA-Ermittler Nicolas Eichborn und ist bereits 2014 das erste Mal erschienen.
Die Aufteilung des Buches ist sehr speziell, da es neben Kapiteln auch in Phasen unterteilt ist, was später Sinn ergibt, wenn man mehr über „Das Programm“ erfährt.
Außerdem gibt es noch ein Vor- und Nachspiel, sowie mehrere Zwischenspiele, die jeweils aus der Sicht des Mörders geschrieben sind. Dabei haben das Vor- und Nachspiel den Charakter eines Prologs, beziehungsweise Epilogs.
Man ist in diesen Abschnitten also hautnah am Mörder dran und bekommt dabei teilweise auch die Morde selbst haargenau mit. Diese sind sehr brutal und somit ist das Buch nichts für Leser mit schwachen Nerven.
Die Geschichte wird von Eichborn aus der Ich-Perspektive geschildert und selten war mir ein Protagonist vom ersten Auftreten ab so sympathisch. Er hat einen unheimlich trockenen Humor und immer eine sarkastische Antwort auf Lager. Ich glaube ich habe bei noch keinem Thriller so oft gelacht, wie bei diesem.
Helen Wagner hat zunächst eine ganz andere Rolle, wird durch die Umstände dann aber schnell zu Eichborns Partnerin und war mir nicht weniger sympathisch.
Dann gibt es auch noch viele andere Akteure, auf die ich aber nicht näher eingehen will, da diese erst Stück für Stück ins Spiel kommen. Es gibt durchaus auch Kapitel aus deren Sicht, die dann aber von einem dritten Erzähler geschildert werden.
Der Fall war von Beginn an spannend und die Ermittlungsarbeit wurde realistisch dargestellt. Eichborn und sein Team sind den Tätern langsam auf die Spur gekommen, ohne dabei immer nur das Glück auf ihrer Seite zu haben.
Besonders gefallen hat mir, dass es immer wieder Akteure gab, die scheinbar auf ihrer Seite waren. Man konnte aber niemandem wirklich zu 100% trauen und so hat man alles und jeden hinterfragt. Und trotzdem – am Ende hat mich die Auflösung teilweise überrascht und war nicht zwingend vorhersehbar.
Kleine Abzüge gibt es von mir dafür, dass einige, für mich wichtige, Punkte nicht geklärt werden. So erfährt man zwar wer der Mörder war und warum er die Morde begeht, was es mit der im Klappentext geschilderten Vorgehensweise zu tun hat, bleibt aber größtenteils offen.
Ansonsten konnte mich das Buch aber durchweg begeistern und ich werde die anderen Fälle rund um Eichborn und seine Arbeit beim BKA definitiv noch lesen.