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Veröffentlicht am 26.11.2018

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In den Fängen des Löwen
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Auf einem Industrieschornstein in Stockholm wird ein grausiger Fund gemacht. Doch wer ist für diese schreckliche Tat verantwortlich. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Mit „In den Fängen des Löwen“ ...

Auf einem Industrieschornstein in Stockholm wird ein grausiger Fund gemacht. Doch wer ist für diese schreckliche Tat verantwortlich. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Mit „In den Fängen des Löwen“ legt das Autorenduo Kallentoft und Lutteman den zweiten Fall rund um den Kriminalinspektor Zack Herry vor. Das Buch beinhaltet zwar Verweise auf den ersten Fall, aber der Thriller lässt sich auch ohne Vorkenntnisse gut lesen und verstehen.

Wie schon der Vorgänger so konnte mich auch das vorliegende Buch wieder schnell für sich einnehmen. Denn der Schreibstil ist von Beginn an spannungsgeladen und fesselnd. Man wird unweigerlich hineingezogen und mitgenommen in die dunklen Ecken von Stockholm und mit den Abgründen menschlicher Taten konfrontiert. Und mittendrin begegnet man Zack, der es als Polizist zwar besser wissen müsste, der aber trotzdem hier und da mal der scheinbaren Macht der Drogen erliegt. Dabei hat er als Polizist eindeutig was drauf, auch wenn seine Methoden manchmal etwas grenzwertig sind.
Aber Zack ist nicht der einzige in diesem Team, der mit Problemen verschiedenster Art zu kämpfen hat. So erfährt man neben den eigentlichen Ermittlungen auch noch das ein oder andere über Abdula, Zacks Freund mit dem nicht ganz legalen Beruf, Esther, dem Nachbarkind oder seiner Kollegin Deniz. Sprich man wird nicht nur mit den Abgründen des Verbrechens konfrontiert sondern auch mit denen die jeder Mensch in sich trägt, seien sie klein oder groß.
Kallentoft und Lutteman haben hier Charaktere erschaffen, die nicht immer einfach sind, die man aber zumeist trotzdem gern hat, auch wenn man ihnen vielleicht mal die Leviten lesen will. Sie sind einfach menschlich, in all ihren Facetten.

Auch mit dem zweiten Fall konnten sie mich wieder voll überzeugen und ich freue mich schon auf den nächsten und ein Wiedersehen mit alten Bekannten.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Im Auge des Killers

Victorian Rebels - Ein Herz voll dunkler Schatten
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Christopher Argent ist ein Auftragskiller. Einer der Besten. Sein neuster Auftrag führt ihn zu Millie LeCeur, doch es läuft nicht wie erwartet.

Auch im zweiten Teil der „Victorian Rebels“-Reihe entführt ...

Christopher Argent ist ein Auftragskiller. Einer der Besten. Sein neuster Auftrag führt ihn zu Millie LeCeur, doch es läuft nicht wie erwartet.

Auch im zweiten Teil der „Victorian Rebels“-Reihe entführt uns die Autorin in die dunklen Ecken des viktorianischen Londons. An die Orte wo Gewalt und Misstrauen herrschen und das Gesetz keinerlei Bedeutung hat.
Aber auch hinter die Fassade der feinen Gesellschaft wird der ein oder andere Blick geworfen genau wie hinter die Kulissen des Theaters, wo wir Millie begegnen, ihres Zeichen Schauspielerin. Und dass sie Ihre Talente nicht nur auf der Bühne braucht, sondern auch um vor ihren Gönnern und Neidern gute Miene zum bösen Spiel zu machen, wenn erforderlich, damit ist nicht zu viel verraten. Sowieso ist Millie nicht hilflos und weiß sich selbst zu helfen, wenn nötig. Kerrigan Byrne hat wieder eine selbstbewusste Frauenfigur entworfen, die weiß wie sie ihren Weg zu gehen hat und sich auch von Rückschlägen nicht klein kriegen lässt.
Auch Christopher Argent ist als Charakter mit all seinen Facetten gut dargestellt. Und wer ihn schon aus dem Vorgängerband kennt, weiß, dass mit ihm nicht zu spaßen ist. Ihm wird nachgesagt, er hätte ein Herz aus Eis, doch was an dieser Behauptung dran ist muss jeder selbst erlesen.
Und wo ich schon auf den Vorgängerband zu sprechen komme, so gibt es auch ein Wiedersehen mit Farah und Dorian.

Sprachlich kommt das Buch manchmal etwas derb und direkt daher, was aber zur gesamten Szenerie sehr gut passt. Und trotzdem hat das Buch mich das ein oder andere mal doch zum Schmunzeln gebracht, denn die Interaktion zwischen den einzelnen Charakteren war manchmal einfach herrlich erheiternd.
Das Buch kommt mit einer teilweise recht düsteren Grundstimmung daher, ist dabei aber auch voller Gefühl und diese Kombination hat mich schnell wieder in ihren Bann gezogen und somit bracht sich der zweite Teil in keinster Weise hinter dem ersten verstecken.
Hat mir wieder sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Dunkle Zeiten

Black Hand
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Joseph Petrosino, der erste italienisch stämmige Detektiv der New Yorker Polizei, nahm den Kampf gegen die „Black Hand“ auf. In diesem Buch wird dieser dargestellt und beleuchtet.

Ich muss gestehen, dass ...

Joseph Petrosino, der erste italienisch stämmige Detektiv der New Yorker Polizei, nahm den Kampf gegen die „Black Hand“ auf. In diesem Buch wird dieser dargestellt und beleuchtet.

Ich muss gestehen, dass mich das Cover des Buches erst auf die falsche Fährte gelockt hat und ich dachte es handle sich hier um einen Thriller. Das Buch kommt nicht wie das typische Sachbuch daher, aber dadurch hat es auch meine Neugier geweckt. Was ich nicht bereut habe.

Zu Beginn des 20. Jahrhundert wird New York von einer Verbrechenswelle überrollt, die sich vornehmlich auf die italienischen Mitbürger der Stadt beschränkt. Die Polizei unternimmt nicht viel, den für das irisch dominierte NYPD sind die Belange und Nöte der Italiener nicht von großer Wichtigkeit. Zudem haben Italiener zu dieser Zeit keinen guten Ruf in der Bevölkerung. Doch dem 1895 durch den damaligen Commissioner Theodore Roosevelt berufenen Detektive Sergeant Petrosino, gelingt es trotz starken Widerstand die sogenannte „Italien Squad“ ins Leben zu rufen, die sich fortan um die durch die „Black Hand“ begangenen Verbrechen kümmert.

Dem Autor, Stephen Talty, gelingt es dabei diese geschichtlichen Ereignisse lebendig und spannend darzustellen, so das man sich mitten drinnen wähnt in dieser düsteren Zeit voller Entführungen, Erpressungen, Explosionen, Einschüchterungen und Mord.
Dabei beleuchtet er das Leben und Wirken Petrosinios, die Arbeit, die er zusammen mit seiner Sqaud leistet, mit allen Erfolgen und Misserfolgen und den Schwierigkeiten, denen sie sich gegenüber stehen. Man erhält Einblicke in die Leben von Weggefährten und Opfern, aber auch in die Vorgehensweise der Verbrecher, die Petrosino jagd.

Diesem Sachbuch ist es gelungen die Fakten verständlich und lebendig dazulegen und sie nicht nur nüchtern zu präsentieren. Für alle, die sich für das Thema interessieren, verspricht das Buch eine kurzweilige und informative Lektüre.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Eingesponnen

Die Brut - Die Zeit läuft
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Es hat den Anschein, als wäre das Gröbste überstanden und die Menschen könnten aufatmen. Aber ist dem wirklich so?

Teil zwei der „Die Brut“-Trilogie.

Wie schon der erste Teil, so hat mich auch der zweite ...

Es hat den Anschein, als wäre das Gröbste überstanden und die Menschen könnten aufatmen. Aber ist dem wirklich so?

Teil zwei der „Die Brut“-Trilogie.

Wie schon der erste Teil, so hat mich auch der zweite wieder schnell in seinen Bann gezogen und nicht wieder losgelassen. Wie schon zuvor wechseln die Perspektiven und Handlungsorte in rascher Folge und bringen einen an die unterschiedlichen Schauplätze der Geschichte. Manche dieser Episoden können im Geflecht der Geschichte für sich selbst stehen, andere sind Teil des großen Ganzen und spinnen den roten (Spinnen-)Faden stetig weiter.
Dabei begegnet man schon bekannten Charakteren aber auch Neuen. Und unabhängig davon für wie lange die einzelnen Personen Teil des Handlungsverlaufes sind, so schafft es der Autor doch jedes mal wieder, die Einzelnen als individuelle und lebendige Charaktere darzustellen die auch Tiefgang aufweisen.
Und genauso hat auch die Darstellung der einzelnen Szenen ihre ganz eigene Lebendigkeit, die unweigerlich das Kopfkino anlaufen lässt und einen tiefer in die Geschichte hineinzieht.
„Die Brut – die Zeit läuft“ ist wieder ein sehr spannendes Buch, in dem der Autor sie Handlung die Handlung manchmal rasant vorantreibt, aber auch weiß wann der ruhigere Töne anschlagen muss. Auch wenn die gerade beschriebene Szene vielleicht gar nicht nach ruhigen Tönen verlangt, sondern das genaue Gegenteil der Fall ist, was das Ganze aber nur noch eindringlicher macht.

Unbedingt lesen (außer man hat eine Spinnenphobie). Klasse Buch.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Man selbst sein

The Ivy Years - Solange wir schweigen
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Graham spielt Eishocky am Harkness College und eigentlich könnte alles so schön sein, aber der Neue im Team ist jemand den er von früher her kennt. Was wenn Rikker den anderen offenbart das sie sich kennen?

Band ...

Graham spielt Eishocky am Harkness College und eigentlich könnte alles so schön sein, aber der Neue im Team ist jemand den er von früher her kennt. Was wenn Rikker den anderen offenbart das sie sich kennen?

Band 3 der „Ivy years“-Reihe, die unabhängig von einander zu lesen sind.

Ich habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen und konnte es gar nicht aus der Hand legen, so hat es mich in seinen Bann gezogen.
Erzählt wird die Geschichte durch die beiden Ich-Erzähler Graham und Rikker, die beide ihre ganz eigenen Probleme haben mit denen sie sich auseinandersetzen müssen. Wo Rikker offen zugibt Schwul zu sein und deswegen mit den mal offenen und mal versteckten Anfeindungen ihm Gegenüber zurecht kommen muss (auch durch seien Teamkollegen), so hofft Graham, dass niemand herausfindet dass er Rikker kennt, damit sich niemand Gedanken darüber machen kann, wie er ihn kennt. Aber da sind ja auch noch Gefühle, die ihren ganz eigenen Plan haben, sozusagen.

In dieser Domäne für „echte Kerle“, dem knallharten und rauen Einhocky, platziert Sarina Bowen, eine Geschichte in der es darum geht sich seine Gefühle einzugestehen, darum man selbst zu sein, auch wenn es Hindernisse zu überwinden heißt, denen man sich vielleicht eigentlich lieber nicht stellen will, was auch heißt sich sich selbst zu stellen, mit allen Konsequenzen. Es geht um Toleranz, Selbstzweifel, Verleumdung, Verunglimpfung, Hass, Liebe, Sehnsucht und darum sein Glück zu finden, wie es auch aussehen mag.
Der Autorin ist es gelungen all dies in eine Geschichte zu packen und überzeugend darzustellen. Ich habe mit Graham und Rikker mitgefiebert und mich zwischen den Seiten verloren. Von mir aus hätte die Geschichte gerne noch ein paar mehr Seiten haben können, den ich wollte die Beiden noch nicht verlassen. Bin begeistert.