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Veröffentlicht am 22.05.2024

kurzweilige Unterhaltung zum Mitraten - Szenen zum Schmunzeln

Der Wintermordclub
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Alljährlich im Dezember trifft sich eine Gruppe von pensionierten Kriminalisten für einen freundschaftlichen Schlagabtausch in einem kleinen Hotel an der französischen Küste. Das Highlight zum Kräftemessen ...

Alljährlich im Dezember trifft sich eine Gruppe von pensionierten Kriminalisten für einen freundschaftlichen Schlagabtausch in einem kleinen Hotel an der französischen Küste. Das Highlight zum Kräftemessen ist ein Krimi-Diner, das sich in diesem Jahr zu einem echten Mordfall entwickelt, der die ganze Aufmerksamkeit der Senioren erfordert und sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Sehr gut gelungen, und für mich ganz neu und besonders, ist der Aufbau des Buches. In jedem Kapitel erzählt eine andere Person aus ihrer Sicht die Geschichte oder es wird ein Blick in die Vergangenheit eingestreut. Dadurch gelingt dem Autor eine spezielle Einführung der Charaktere. Zum einen geben die Personen, wenn sie erzählen, selbst etwas über sich preis, andererseits werden sie durch die Erzählungen der weiteren Akteure definiert. Dadurch wird die Gestalt und das Gemüt der jeweiligen Person aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln und teilweise komplett konträr beschrieben. Gefühlt weiß deshalb der Leser mehr als ein einzelner Charakter, aber genau genommen weniger, weil alle Personen erst nach und nach ihre Geheimnisse mitteilen. Dem Autor gelingt es damit, dass der Leser sich sehr gut in den jeweiligen Erzähler hineinversetzen kann und perfekt mitraten kann. Sehr reizvoll und Spannung aufbauend ist, dass die Puzzlestücke für das große Ganze erst nach und nach verteilt werden.
Insgesamt ähnliches Setting wie bei der Reihe „Donnerstagsmordclub“, in beiden Büchern ermitteln Pensionäre bzw. Rentner, die sich mit den Besonderheiten des Alters herumschlagen. Beide Geschichten haben ihren Charme. Der Wintermordclub lässt es etwas ruhiger angehen, eher in Richtung Agatha Christie, und der Humor der Geschichte ist hier nicht so extrem britisch und schwarz.

Für alle älteren Semester und solche, die es noch werden wollen, erteile ich eine klare Leseempfehlung, wenn sie während der Lösung des Falls mitraten sowie über die kleinen und großen Probleme im Alter nachdenken, aber auch schmunzeln wollen.

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Veröffentlicht am 21.05.2024

ruhiger Krimi - spannend - humorvoll - strukturiert - zum Mitraten - historisch

Mord ist nichts für junge Damen
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Zwei junge Schülerinnen gründen 1934 im englischen Deepdean Internat einen Detektiv-Club. Als Hazel Wong, die Schriftführerin der Detektei, eines Abends in der Turnhalle über die Leiche einer Lehrerin ...

Zwei junge Schülerinnen gründen 1934 im englischen Deepdean Internat einen Detektiv-Club. Als Hazel Wong, die Schriftführerin der Detektei, eines Abends in der Turnhalle über die Leiche einer Lehrerin stolpert, die kurz darauf verschwindet, beschließt Daisy Wells, die Vorsitzende des Clubs, die Ermittlungen im „Mordfall Miss Bell“ aufzunehmen.

Humorvoll erzählt Hazel Wong in der Ich-Form in diesem ersten Band einer neuen Reihe die Geschichte des Detektiv-Clubs. Sie schildert, wie sie als Schriftführerin die Sachlage und Ereignisse im Fallbuch aufschreibt und ihre Gedanken tauchen immer wieder direkt in den Schilderungen in Klammern eingefasst auf. Dies verschafft dem Leser eine gewisse Distanz. Bei mir führte diese Erzählform dazu, dass ich nicht so tief in der Geschichte versunken bin. Ich hatte das Gefühl, immer „von oben“ auf die Geschehnisse zu blicken. Deshalb konnte ich mich nicht so gut mit einer der Personen identifizieren. Bei den Klammertexten kam ich ab und an ins Stocken. Genau diese Schreibweise könnte aber für manchen Bücherwurm den Ausschlag geben, genau dieses Buch zu lesen. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte spannend und ich habe gerne mitgerätselt, wer es gewesen sein könnte. Bei der Lösung des Falls gehen die beiden Mädchen sehr strukturiert vor und ermöglichen dem Leser, alle Beweise selbst zu beurteilen und an dem Fall „mitzuarbeiten“. Nebenbei erfährt der Leser viel über das Leben in einem Mädcheninternat in England in den 1930er Jahren und die Unterschiede der englischen und chinesischen Lebensweise zu der damaligen Zeit. Alles in allem ist dieses Buch ein richtiger englischer Krimi im Stil von Agatha Christie, der Autorin von „16 Uhr 50 ab Paddington“ mit der schrulligen „Miss Marple“ und „Mord im Orientexpress“ mit dem Detektiv „Hercule Poirot“.

Diesen Detektivroman empfehle ich allen Mädchen, die es bei einem Krimi etwas ruhiger angehen lassen möchten. Es wird langsam, nacheinander und mit Witz erzählt. Das Miträtseln macht Spaß und die Spannung ist auszuhalten. Dies ist eindeutig ein Krimi für sanfte Gemüter.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Endlich Ferien! - Sommer - Sonne - Abenteuer - neue Freunde - Rätsel lösen

Das Buch der seltsamen Wünsche 1
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Endlich Ferien - Sommerferien!

Flint, Waise, Internatsschüler und total normal, besucht seine Tante Claire in der Buttermelcherstraße 37 im Westend. Die verrückte Charlotte ist gerade erst eingezogen. ...

Endlich Ferien - Sommerferien!

Flint, Waise, Internatsschüler und total normal, besucht seine Tante Claire in der Buttermelcherstraße 37 im Westend. Die verrückte Charlotte ist gerade erst eingezogen. Mathegenie Ben wird überraschenderweise die Ferien bei seiner Cousine Charlotte verbringen. Jette, die im Dachgeschoss wohnt, ist Musikerin mit Leib und Seele, trotzdem braucht auch sie mal Ferien. Nachdem sich die sehr unterschiedlichen Nachbarn zusammengerauft haben, beginnt für Flint, Charlotte, Ben und Jette eine aufregende Zeit. Sie bestehen Abenteuer, lösen Rätsel und sind sehr kreativ.

Vor Jahren habe ich die 1. Auflage dieses Buches in einer Bücherei gelesen. Seitdem wollte ich es unbedingt noch einmal lesen. Vielen Dank an den Verlag, dass es mir nun möglich war. Tatsächlich habe ich es wieder mit sehr großer Freude verschlungen. Besonders die geheimnisvolle Einleitung macht Lust weiterzulesen. Der Einstieg klingt mystisch genau wie der Titel, aber eigentlich passieren ausschließlich außergewöhnliche alltägliche Dinge. Die sehr unterschiedlichen Hauptcharaktere, zwei Mädchen und zwei Jungen im Alter von 12 Jahren, mit zahlreichen, auch unentdeckten, Talenten haben alle ihre Probleme und sind auf der Suche nach sich selbst. Im Verlauf der Geschichte wachsen sie mit ihren Aufgaben und verändern sich. Zur Nachahmung empfohlen ist ihre kreative Herangehensweise an Problemlösungen. Mitreißend erzählt sind die abenteuerlichen Episoden zur Bewältigung der gestellten Aufgaben, inspirierend die Beschreibungen von Freundschaft und Zusammenhalt. Der Text regt zum positiven Nachdenken an und ermutigt, sein Leben in die Hand zu nehmen und zu genießen. Komischerweise kam mir beim zweiten Lesevergnügen der Stil etwas altehrwürdig vor, irgendwie nicht mehr ganz up-to-date. Hat sich unsere Sprache in der kurzen Zeit so verändert? Aber mir gefallen die zahlreichen, ungewöhnlichen Adjektive, wie z.B. „fuchsrot“ oder „stachelbeergrün“, da können heutige Jugendliche auf sprachliche Entdeckungsreise gehen. Sicherlich gibt es modernere Texte zum gleichen Thema, aber die besondere Herangehensweise und die fantastische Umsetzung sind einzigartig und besonders. Dieses Buch muss einfach gelesen werden.

Ein herausragendes Buch, das ich allen Lesern jeden Alters ans Herz legen möchte. Die positive Botschaft macht gute Laune und Hoffnung auf kreative Lösungen, wenn man nur danach sucht. Die Denkanstöße ermutigen zum Nachahmen. Das Plädoyer für Freundschaft und Zusammenhalt ist super gelungen.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

urkomisch - wortgewaltig - schrullig - verschroben - skurril - liebenswert - positiv - besonders

Willkommen bei den Grauses 1: Wer ist schon normal?
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Für Sammlerin und Bücherwurm Ottilie ändert sich alles, als im Nachbarhaus neue Bewohner einziehen. In einer Nacht- und Nebelaktion sind Eltern mit drei Kindern samt Opa und Haustier plötzlich da. Etwas ...

Für Sammlerin und Bücherwurm Ottilie ändert sich alles, als im Nachbarhaus neue Bewohner einziehen. In einer Nacht- und Nebelaktion sind Eltern mit drei Kindern samt Opa und Haustier plötzlich da. Etwas sonderbar erscheinen sie ihr schon, aber mit jedem weiterenTag schließt Ottilie sie mehr und mehr ins Herz.

Tja, ich habe bei diesem Buch ein Problem, ein Luxusproblem, ich kann mich nicht entscheiden, was mir am besten gefallen hat. Denn ich habe viel gelacht, ich fand es sprachlich sehr interessant und alle angesprochenen Themen wurden sehr gut vermittelt - es enthält eine besondere, bemerkenswerte und gehaltvolle Geschichte.

Die Autorin hat sich herrlich verschrobene, liebenswerte Charaktere mit besonderen Vorlieben oder skurrilen Angewohnheiten ausgedacht, die den Leser schmunzeln lassen. In verrückten Situationen lässt sie sie urkomisch agieren. Außerdem ist die Namens- und Wortwahl der Protagonisten an vielen Stellen gewollt unpassend und deshalb witzig.

Der Text macht Lust auf Sprache. Geschickt und wortgewaltig spielt die Autorin mit Buchstaben, Worten und Sätzen. So ersetzt sie in der wörtlichen Rede eines Koffers alle Vokale gegen ein „ö“. Einige Wörter sind grundsätzlich nur von hinten nach vorne zu lesen, z.B. tsgnA. Den Junglesern werden schwierige oder außergewöhnliche Ausdrücke vorgestellt und erklärt. Auch Synonyme werden an vielen Stellen hintereinander benutzt. Spielerisch erweitert sich der Wortschatz des Lesers. Einige Charaktere sprechen Dialekt oder benutzen unsere Grammatik falsch. Andere Personen berichtigen dies, sodass ein Lerneffekt garantiert ist. Die Liebe zur Sprache gipfelt in informativen Haupt- und Nebensätzen, die Spaß machen. Zusätzlich wird erklärt, dass sich Sprache durch Morsezeichen übermitteln lässt. Insgesamt werden also die Leserinnen und Leser aufgefordert, sich intensiv mit Sprache zu beschäftigen.

Die aktuelle Themenwahl, die zielgruppengerechte Umsetzung und die durchweg positiven Botschaften der Autorin haben mich überzeugt. Sie beleuchtet Freundschaft und Familie aus verschiedenen Blickwinkeln, hält ein Plädoyer für Akzeptanz, kämpft gegen Vorurteile und thematisiert Emotionen wie Freude, Liebe und Angst ohne den Humor aus den Augen zu verlieren. Sehr gut gefällt mir die Vorstellung von vielen positiven Verhaltensweisen für das menschliche Miteinander. Hervorzuheben ist die Aussage „sei wie du bist - du bist richtig“, die laut Autorin besonders innerhalb des Freundeskreises und der Familie zum Tragen kommen sollte. Interessant finde ich hierbei die Tatsache, dass es sich bei den Grauses um eine Wahlfamilie handelt. Hat also jeder die Möglichkeit, sich aus engen Freunden eine neue Familie zu formen, falls die Blutsverwandten denjenigen nicht akzeptieren?

Allen Schülerinnen und Schülern am Ende der Grundschule oder später wärmstens empfohlen. Die eingestreuten Zeichnungen veranschaulichen das Gelesene. Spätestens am Ende des Buches sind die Leserinnen und Leser Sprachexperten und sehen die Welt mit anderen Augen.

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Veröffentlicht am 12.04.2024

viel französisches Flair - romantisch - lustig - aufregend - magisch

Das Vermächtnis der Schokomagie (Schokomagie 2)
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In den Herbstferien sind Mila und Liz zurück in Paris. Gemeinsam mit Lou erleben sie dort ihr nächstes Abenteuer. Sie finden mehr über Milas Schokomagie heraus und decken ein Geheimnis auf. Außerdem wäre ...

In den Herbstferien sind Mila und Liz zurück in Paris. Gemeinsam mit Lou erleben sie dort ihr nächstes Abenteuer. Sie finden mehr über Milas Schokomagie heraus und decken ein Geheimnis auf. Außerdem wäre Paris nicht Paris, wenn nicht weiterhin das Verliebtsein bzw. die erste Liebe eine große Rolle spielen würde.

Die Autorin schafft es auch in diesem Band eine Geschichte quer durch alle Genre und mit vielfältigen Themen zu entwerfen. Magie-Liebhaber, Action-Fans, Abenteuerfreunde und Romantiker sowie Naschkatzen, Hobbyköche und Modebegeisterte kommen auf ihre Kosten. Sie schreibt flüssig und spannend, aber auch voller Witz. Dabei sollte euer Augenmerk wieder besonders auf den lustigen Kapitelüberschriften und den humorvollen Bemerkungen in Klammern liegen. Das Buch ist mit seinem Schreibstil und der modernen, zeitgemäßen Wortwahl für ungeübte Leser geeignet. Für gute Leser ist die Geschichte teilweise wahrscheinlich zu vorhersehbar, aber als leichte Kost, für mal so zwischendurch, sicherlich eine sehr gute Unterhaltung - romantisch, magisch, schokoladig, lecker. Der Autorin gelingt eine besonders gefühlvolle Schilderung von „Schmetterlingen im Bauch“. Sie schafft es, lustige, nervige und romantische Situationen des Verliebtseins altersgerecht, modern und trotzdem emotional und sehr einfühlsam zu beschreiben. Dadurch sind mir die sympathischen Hauptcharaktere richtig ans Herz gewachsen. Gerne hätte ich mehr über ihre Hinter- und Beweggründe erfahren. Gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Schauplätze in Paris und auch die Rezepte mit viel Schokolade am Ende des Buches, die super zum Nachahmen einladen. Deshalb hoffe ich, dass ich mehr über Mila, Liz und Lou in einem dritten Band lesen darf.

Ich empfehle diese romantische Geschichte mit einem Hauch von Magie und viel französischem Flair allen Mädchen ab 10 oder 12 Jahren. Für alle Geschmäcker ist mit Sicherheit das richtige Thema dabei. Falls noch nicht geschehen, solltet ihr zuerst den ebenso guten ersten Band dieser Reihe lesen.

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