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Veröffentlicht am 03.10.2022

Mörderischer Kinderwunsch

Kinderwunsch eines Mörders
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Die Ermittler Jana und Frank haben zwei Schauplätze des Verbrechens zu bewältigen. Während Frank bei einer scheinbaren Überdosis eines Drogenabhängigen ermittelt hat es Jana mit einem scheinbaren Selbstmord ...

Die Ermittler Jana und Frank haben zwei Schauplätze des Verbrechens zu bewältigen. Während Frank bei einer scheinbaren Überdosis eines Drogenabhängigen ermittelt hat es Jana mit einem scheinbaren Selbstmord zu tun. Doch schnell wird beiden klar dass hier ein Zusammenhang besteht und ein Mann samt Baby wird vermisst...

"Manchmal glaubt man, sich in einem Traum zu befinden, der einen beflügelt. Und dann kommen Momente und Eindrücke, die du deinem ärgsten Feind nicht wünschst," krächzte er wie ein altersschwacher Rabe." (Seite 396)

Mein erster Thriller von Noah Fitz. Und leider konnte dieser mich so gar nicht begeistern. Cover und Titel klingen nach einer genial spannenden Story, auch sind die Kapitel kurz und knackig gehalten, lesen sich also nur so weg.

Aber ja. Trotzdem.

Erstmal zu den beiden Ermittlern Frank und Jana. So irgendwie cool und unterschiedlich, aber so ganz warm wurde ich mit beiden nicht. Jana war mir jetzt noch ehrlicher und authentischer als Frank, während Frank eher überzeichnet wirkt.

Wenn man den beiden nicht beim ermitteln über die Schulter schaut lernt man den Mörder mit Kinderwunsch kennen. Aber genau das liegt auch mein Problem - man bleibt ewig im Dunkeln. Es ist ein absolutes Verwirrspiel und man merkt vom Mörder mit Kinderwunsch gar nichts. Alles wird in einen Topf geworfen, ordentlich verrührt und dann soll man sich zurecht finden.

Es war nicht so dass dieses Buch unspannend war. Nein. Aber der Titel kommt im Buch nicht so wirklich vor. Die Auflösung zum Schluss war okay, aber eben nicht zufriedenstellend. Es bleiben mehr Fragezeichen als "A-ha" Erlebnisse. Die ganze Story wirkte mehr an den Haaren hergezogen und lässt mich eher unzufrieden zurück.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Das Leben wird rücktwärts verstanden

Der Funke des Lebens
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Polizeiunterhändler Hugh McElroy muss eine Geiselnahme friedlich lösen. In einer Frauenklinik hat ein Schütze die Patientinnen und Mitarbeiter in seine Gewalt gebracht und ist zu allem bereit. Was keiner ...

Polizeiunterhändler Hugh McElroy muss eine Geiselnahme friedlich lösen. In einer Frauenklinik hat ein Schütze die Patientinnen und Mitarbeiter in seine Gewalt gebracht und ist zu allem bereit. Was keiner weiss, außer Hugh - seine 15jährige Tochter Wren befindet sich ebenfalls in dieser Klinik...

"Rache war theoretisch eine Mischung aus pulsierendem Adrenalin und purer Überzeugung. In Wirklichkeit jedoch stürmte man in ein brennendes Haus, ohne sich vorher zu überlegen, wie man wieder rauskam." (Seite 131)

Mein erstes Buch der Autorin von der ich oft viel Gutes gehört habe, packt sie doch Themen an die andere eher meiden.

So auch in diesem Buch "Der Funke des Lebens."

Zu Beginn war es nicht leicht durch die Geschichte zu kommen denn die Autorin fängt so gesehen am Ende an und wir bewegen uns gemeinsam zum Anfang und den Beweggründen der Protagonisten hin. Im Prinzip - das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

Und doch, nach anfänglichen Straucheln, kam ich mit der Geschichte sehr gut zu Recht und war neugierig wohin wir uns bewegen werden.

Es gibt einige Protagonisten hier. Patientinnen die in ihren Beweggründen beleuchtet werden, Mitarbeiterinnen und der Arzt, der Geiselnehmer und natürlich Wren. Die Beziehung zwischen Wren und ihrem Vater nimmt hier den größten Raum ein. Auf der einen Seite nachvollziehbar, auf der anderen Seite bleiben die restlichen Protagonisten im Hintergrund.

In Stundentakten wird die Geschichte gestartet, in einem längeren Abschnitt kommen alle Protagonisten vor. Ohne Abschnitte oder Namen. Da beginnt wohl für viele die Verwirrung denn alle haben was zu erzählen.

In dieser Frauenklinik werden auch Abtreibungen vorgenommen. Damit setzt sich dieses Buch auseinander und das reflektiert und ohne Vorurteile oder Vorteile für eine Seite zu schaffen. Beide Seiten kommen hier zu Wort und ihren Ansichten, der respektvolle Umgang bei einigen hat mich sehr berührt.

Man ist persönlich immer zwischen den Stühlen und mag sich auf keine Seite schlagen. Auch wird das von der Autorin nicht verlangt oder gefördert. Sie überlässt jedem LeserIn das eigene Urteil. Und da liegt, in meinen Augen, auch die Stärke der Geschichte.

Am Ende fügen sich alle losen Enden zusammen und hier würde ich mehr als einmal überrascht und wieder neu ins kalte Wasser geworfen. Das hat mich unheimlich begeistert.

Warum jede Seite so agiert und handelt wird in ihrem Roman sehr deutlich erklärt und erläutert. Und auch warum viele Frauen sich für die eine oder andere Seite entschieden haben.

Trotz anfänglichen Schwächen ein Buch was man gelesen haben sollte.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Nach wahren Begebenheiten

Und am Ende werden wir frei sein
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1939 in New York: Caroline Ferriday arbeitet im Konsulat und versucht den in New York gestrandeten Juden aus Europa zu helfen. Ihr Geliebter Paul reist nach Frankreich um seine Frau dort zu holen...doch ...

1939 in New York: Caroline Ferriday arbeitet im Konsulat und versucht den in New York gestrandeten Juden aus Europa zu helfen. Ihr Geliebter Paul reist nach Frankreich um seine Frau dort zu holen...doch dann greift Hitler Frankreich an und düstere Zeiten beginnen nicht nur für Caroline. Herta möchte Ärztin werden, aber als Frau sollte sie dem Führer eher Kinder schenken...als sie ein Angebot erhält als Ärztin zu arbeiten zögert sie keinen Augenblick...

"Der Ring ist nur ein Gegenstand, Kasia. Vergeude deine Energie nicht an den Hass; das wird dich sicher umbringen. Achte darauf, dass du bei Kräften bleibst." (Seite 228)

Ich war selbst sehr neugierig wie die Autorin hier 3 Frauen in der schlimmsten Zeit des Lebens zusammenbringen kann. Gerade wenn sie über den halben Erdball verstreut leben...aber die Autorin hat ihr Geschick mit dieser wahren Geschichte bewiesen.

Das Buch beginnt im Jahr 1939 und in jedem langen Kapitel kommen diese 3 Frauen zu Wort in ihrer Umgebung, in unterschiedlichen Situationen. Ein Durcheinander gibt es hier nicht da jedes Mal der Name über dem Kapitel steht.

Wir fangen bei Caroline in New York an. Ich finde ihren Drang zu helfen bewundernswert, auch ihr Umfeld in der High Society hilft ihr mit Geldspenden um das Leid, gerade von Kindern in Europa, zu lindern.

Kasia lebt mit ihrer Familie in Lublin. Für Kasia und ihre Freunde ist der Krieg weit weg...bis Hitler in Polen einmarschiert und die Unterdrückung beginnt. Die halbe Familie von Kasia wird in ein KZ transportiert in dem ihr langer Leidensweg beginnt.

Helga lebt in Deutschland und verehrt den Führer. Jedoch ist es schwer als Frau einem Beruf nachgehen zu können, soll sie dem Führer doch Kinder schenken. Jedoch erhält Helga ein Jobangebot welches ihr ermöglicht als Ärztin arbeiten zu können.

Jeder der Protagonistinnen ist auf ihre Art herausgearbeitet. Zum Ende des Buches erklärt die Autorin wie sie ihre wahre Inspiration zu dieser Geschichte gefunden hat. Und da liegt auch die Schwere, das Traurige und das Unfassbare was dieses Buch so tief bewegend und fassungslos macht.

Caroline versucht alles, vor, während und nach dem Krieg. Sie lässt die Ereignisse nicht los, sie verlangt nicht von der Welt und den Opfern diesen dunklen Teil der Geschichte zu vergessen.

Kasia erlebt Dinge die mich oft an die Grenzen des Ertragbaren brachten. Man kommt mit dieser Fassungslosigkeit und dieser Wut, dem ohne Worte sehr schwer zurecht. Ihr Verlust, aber auch ihr Verhalten steht für soviele Opfer und dieser Rattenschwanz an Emotionen verschlingt auch den Leser.

Helga....diesen Part kann man sich fast denken und genau wie Helga waren viele. Was habe ich diese Person gehasst und sie auf ewig in das Fegefeuer gewünscht. Aber ihr Part ist ebenso wichtig denn sie zeigt das andere Bild der anderen Seite.

Ein Buch was schwer in Worte zu fassen ist. Ein Buch was daran erinnert was nie wieder geschehen darf. Ein Buch für die Ewigkeit.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Die 3 Wünsche der Fürstin

Tollkraut
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Janek sein Leben verläuft nicht so wie er es sich erhofft. Eigentlich weiss Janek gar nicht was er möchte nur dieses- einmal den Berg Tuolpagorni in Lappland besteigen. Ein Ereignis bringt Janek der Fürstin ...

Janek sein Leben verläuft nicht so wie er es sich erhofft. Eigentlich weiss Janek gar nicht was er möchte nur dieses- einmal den Berg Tuolpagorni in Lappland besteigen. Ein Ereignis bringt Janek der Fürstin Libuse näher und wenn er ihr 3 Wünsche erfüllt, dann soll auch sein Wunsch wahr werden....doch was ist der wahre Preis?

"Der surreale Anblick lässt ihn den Kopf schütteln. Immer noch überlegt Janek, ob seine Erlebnisse der letzten Stunden nicht doch nur ein Fiebertraum waren." (Seite 70)

Dies ist der dritte Band der "Nachtschattengewächse" der Autorin Ann Kathrin Wasle. Und auch hier empfinde ich wieder pure Begeisterung über die bildhafte Erzählung und dem Mysteriösen.

Ich empfehle die vorigen Bücher zu kennen, gerade den ersten Band. Den Zweiten habe ich nicht gelesen, jedoch sind mir viele Protagonisten aus dem ersten Band auch hier bekannt.

Gemeinsam mit Janek erleben wir das sagenumwobene Prag mit seinen Festungen, Friedhöfen und seiner Geschichte. Wie schon gesagt besitzt die Autorin ein Händchen um die Geschichte bildhaft zu beschreiben und bringt uns Prag und seine Unterwelt näher.

Janek ist wie wohl viele angehende Erwachsene. Die Schule ist nichts mehr für einen, aber den Beruf als IT-LER möchte er auch nicht ewig machen. So wirklich einen Plan hat Janek nicht, aber alles soll besser werden wenn er in Lappland den Tuolpagorni bestiegen hat.

Die Fürstin Libuse will Janek hier unterstützen jedoch muß er vorher 3 Wünsche für sie erfüllen. Und manchmal glaubt nicht nur Janek dass er träumt und sich Dinge einbildet.

Die Geisterwelt und das Mysteriösen und Mystische wird hier keinesfalls kitschig oder rein gruselig dargestellt, nein. Es bindet sich mit Janek in kurzen und gut zu lesenden Kapiteln zusammen und begeistert, macht sprachlos und ist einfach mal was Neues.

Ich mag diese Reihe einfach und für alle die mal etwas außergewöhnliches zum Lesen suchen werden hier fündig werden.


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Veröffentlicht am 03.10.2022

Die Welt am Abgrund

Die Stadt, die es nicht gibt
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Die Welt ist zerfallen, ruhig und das Leben schwer. Dass weiss Anouk nur zu gut. Lässt doch jeder Anwohner in der Küstenstadt Madina sie ihr "Anders sein" spüren. Jedes Unglück ist Anouk ihre Schuld. Doch ...

Die Welt ist zerfallen, ruhig und das Leben schwer. Dass weiss Anouk nur zu gut. Lässt doch jeder Anwohner in der Küstenstadt Madina sie ihr "Anders sein" spüren. Jedes Unglück ist Anouk ihre Schuld. Doch Madina scheint dem Untergang geweiht....Anouk und ihre Stiefschwester Freya fliehen um eine Stadt zu finden die Hoffnung spenden könnte...

"Wir trieben in einer Muschelschale über das Meer, so unbedeutend wie der kleinste Fisch unter unseren Füßen. Mit jedem Atemzug entfernten wir uns mehr von dem Element, für das wir geboren waren und mit jedem Herzschlag wurde uns mehr bewusst, wie wenig wir über unser Ziel wussten. Unsere Welt war nie größer gewesen als ein Tagesmarsch in die Wüste." (Seite 194)

Alleine das Cover hat mich in seinen Bann gezogen und es passt so unglaublich gut zu der ganzen Buchstory. Auch der Innendruck ist liebevoll mit einer Weltkarte und bezaubert durch seine Details.

Die Welt hat sich gewandelt. Die Eisberge sind geschmolzen, es gibt keine wirkliche Zivilisation auf der Erde und auch das (Über) Leben ist in Madina alles andere als leicht.

Anouk wurde damals in der Wüste gefunden und ist alleine mit ihrer hellen Haut und blauen Augen eine Außenseiterin. Ihr wird all das Unglück von Madina in die Schuhe geschoben. Anouk fand ich alleine von der Beschreibung schon interessant, auch wie sie auf Spurensuche geht um mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren. Und plötzlich treten immer mehr Fähigkeiten in Erscheinung die Anouk zu einem folgenschweren Schritt bringen.

Freya könnte nicht unterschiedlicher zu Anouk sein und doch teilen sie das Schicksal von Anouk und halten zusammen. Auch Freya muss unter schwierigsten Bedingungen über sich hinauswachsen.

Klimawandel, Meeresspiegel erhöht, Plastik in den Meeren, kaum Fische oder Trinkwasser, Hitze und Tiere die sich weiterentwickelt haben - all das hört man schon heute, leider, sehr oft in den Nachrichten. Und das Buch der Autorin Franziska Ways spielt mit diesen Tatsachen eine erschreckende Dystopie.

Oft bleibt man selbst stehen und staunt über diese neue, nasse und fast leere Welt. Und gleichzeitig bekommt man oft eine Gänsehaut.

Mit einigen Themen aus der "heutigen" Zeit geht es auch in 500 Jahren so weiter und das fand ich fast noch mehr erschreckend. Dass es eigentlich gar keinen Fortschritt in den Köpfen der Menschen gibt sondern eher Schritte in die andere Richtung.

Mich hat das Buch mit seinem gelungenen Setting und der Spannung bildhaft unterhalten und ist die Lesestunden auf jeden Fall wert.


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