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Veröffentlicht am 14.04.2022

Unglaublich wichtig...aber

Versteckt vor aller Augen
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"Haben wir davon gewusst? Oder hätten wir es wissen könnnen? Diese Frage hat in Europa viele Menschen beschäftigt. Nicht jedoch in Polen. In Polen wussten es alle. Hier war die Frage vielmehr: Wie schuldig ...

"Haben wir davon gewusst? Oder hätten wir es wissen könnnen? Diese Frage hat in Europa viele Menschen beschäftigt. Nicht jedoch in Polen. In Polen wussten es alle. Hier war die Frage vielmehr: Wie schuldig sind wir? Erzählen wir unseren Kindern davon, und wenn ja, in welchen Worten? Mit welchen Geschichten? Oder tun wir, als ob nichts geschehen wäre, und sagen nichts?" (Seite 133)

In seinem Buch beschreibt der Autor Peter van Os die Überlebensgeschichte der Jüdin Mala. Und diese Geschichte an sich hat es wirklich in sich, denn wenn man liest was Mala alles gesehen, erlebt und überlebt hat, dann reicht es allemal für mehr als 1 Leben.

Mala lebt mit ihrer jüdischen Familie in Polen, haben ein unbeschwertes Leben, bis auch hier die Nazis einfallen und die Familie in das Ghetto schaffen. Doch Mala ist pfiffig und mutig, ausserdem hat sie den Vorteil wie eine "Arierin" auszusehen, das macht es für sie etwas einfacher. Und somit gelingt ihr auch die Flucht, zusammen mit ein paar anderen Mädchen. Aber sie will weiterhin ihre Familie besuchen, aus dem Ghetto holen und diese Zeit irgendwie überleben.

Das schafft Mala. Mit vielen Umständen, Überwindungen, Neudenken und danach mit dieser grossen Schuld und Leere was die Nazis "hinterlassen" haben, auch bei ihr, auch in ihrer Familie.

Der Autor schreibt über die niedergeschriebenen Erinnerungen von Mala. Nicht alles kann er nachvollziehen, nicht alles steht irgendwo niedergeschrieben und lässt sich so auch nachkonstruieren, gibt den Aussagen von Mala auch den gewichtigen, geschichtlichen Grund. Aber dass muss es, in meinen Augen auch nicht, denn die Geschichte von Mala ist aufregend, erschreckend und grausam, in all ihren Facetten.

Leider, und da liegt auch mein grosses Aber in diesem Buch, verrennt der Autor sich in Fakten, alles zu hinterlegen, nachzuweisen und zu erklären. Ich habe sehr lange auf die wahre Geschichte von Mala gewartet, gerade zum Beginn geht sie so völlig unter. Mala bleibt lange ein Schatten in ihrem eigenen Buch was ich sehr traurig fand. Erst zur Mitte hin bekommt Mala endlich den Raum der ihr zusteht, aber das war mir einfach zu spät.

Lobenswert ist es dass der Autor viele Vergleiche und Zustände zur damaligen Zeit hinzuzog um die Aussagen zu untermauern, aber man hatte dann irgendwann das Gefühl, dies war ihm um Längen wichtiger als die wahre Geschichte um Mala selbst. Natürlich sind auch die anderen Schicksale grausam, erschreckend, dem Leser fällt auf wieviel Glück Mala immer wieder hatte. Aber es verwirrte mich auch irgendwann sehr oft von zig Leuten zu lesen und was sie durchgemacht hatten.

Ich verneige mich vor Mala und ihrer Geschichte, was sie erleben musste und dass sie den Mut fand ihre Geschichte aufzuschreiben. Sie blieb wohl eine sehr positiv gestimmte Frau die viel erzählen konnte und immer meinte dass sie eigentlich Glück gehabt hatte.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Das Abenteuer geht weiter!

Die Chroniken der Maddie St. Jones
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Maddie ist mit ihrer Mutter, dem Lord Layton und seinem Sohn Sean, dem gemeinsamen Freund Mala und dem Affenprofessor Higgins im Auftrag ihrer Majestät von England unterwegs. Die Erde bebt immer öfter ...

Maddie ist mit ihrer Mutter, dem Lord Layton und seinem Sohn Sean, dem gemeinsamen Freund Mala und dem Affenprofessor Higgins im Auftrag ihrer Majestät von England unterwegs. Die Erde bebt immer öfter und die Steine die von gewissen Ländern und Gedenkstätten genommen wurden, sollen an ihren ursprünglichen Platz zurück. Doch ganz so einfach ist das überhaupt nicht...gerade weil das grosse Luftschiff "Reichenfall" sie verfolgt und alles daran setzt dass sie ihr Ziel nicht erreichen..

"Die Ahnen meines Volkes waren schon alt, als die eure zum ersten Mal ihr Gesicht zum Himmel reckte. Wir hatten Städte, deren Gebäude in den Himmel ragten, als ihr noch in einfachen Hütten haustet. Und das war nicht nur bei uns so. Auf der ganzen welt gibt es Kulturen, die älter sind als ihr euch vorstellen könnt. Sie ragten auf und vergingen wieder. Nun ist eure im Aufstieg begriffen. Aber ihr vergesst, dass ihr auf den Schultern von Giganten steht, die weit vor euch über unermessliche Reiche herrschten. (Seite 107/108)

Die Abenteuer der Maddie St. Jones gehen weiter und sie werden spannender und auch einfallsreicher. Hier werden kleine und grosse Abenteuerer auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen!

Band 2 schliesst umgehend an Band 1 an. Wir reisen mit den bekannten Protagonisten nun los um die Steine an ihren ursprünglichen Ort zurückzubringen. Dass dies sehr schnell gar nicht so einfach werden wird wird gleich zu Beginn klar. Denn nicht nur geheimnisvolle Wesen, Tiere oder Menschen stehen im Weg sondern auch der ein oder andere Machtinhaber. Was aber der Sinn dahinter ist, bleibt erstmal im Verborgenen, haut die Spannung und Neugier dementsprechend nach oben.

Die Flugreisen mit dem Flugschiff sind toll umgesetzt, auch die Länder die unsere Abenteurer besuchen haben ihren ganz eigenen Charme und sind äusserst mysteriös. Mehr als einmal muss man bangen und hoffen, die Spannung ist zum Greifen nahe und kleine Abenteurer müssen über sich hinauswachsen, einfallsreich werden.

Auch werden nachdenkliche Töne angeschlagen, was mir wiederum sehr gefallen hat. Was es bedeutet in fremde Länder und Zivilisationen zu fahren, aber auch was Unterdrückung und Unzufriedenheit bei den Menschen auslösen kann. Dass es wichtig ist Kulturen und "anders" aussehende Menschen zu aktzeptieren und sie in die Mitte zu nehmen.

Der Cliffhanger am Ende lässt auf weitere Abenteuer hoffen und vermuten, ich bitte darum! Denn am Ende sind unsere Helden noch lange nicht und ich bin sehr gespannt was der Autor sich noch einfallen lassen wird.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Arken in Gefahr

Millenia Magika - Das Vermächtnis der Raben
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Adrian ist endlich in Arken angekommen. Auch seine restliche Familie lebt nun mit ihm zusammen in Arken. Und alle kümmern sich liebevoll um seine Tante Lia kümmern. Denn ihr geht es seit dem ersten Abenteuer ...

Adrian ist endlich in Arken angekommen. Auch seine restliche Familie lebt nun mit ihm zusammen in Arken. Und alle kümmern sich liebevoll um seine Tante Lia kümmern. Denn ihr geht es seit dem ersten Abenteuer von Adrian in Arken immer schlechter. Es ist klar dass Arken stärkeren Schutz benötigt, die alten Band der Hexen müssen erneuert werden. Doch so einfach ist das alles nicht. Denn eine Gefahr kommt auf Arken zu und sie könnte jederzeit, von allen Seiten, angreifen...

"Arken ist ein Ort, den es kein zweites Mal gibt. Es ist ein Zuhause für viele, für die es keine andere Heimat gibt.Ich kann verstehen, warum deine Tante all das schützen will." (Seite 55)

Es geht weiter in Arken, weiter mit Adrian und seinen neuen Freunden. Und ich war wirklich sehr gespannt wie es nun weitergehen wird, was uns hier erwartet. Enttäuscht wurde ich nicht, aber diesmal hat es etwas länger gebraucht um Zugang zu der Geschichte zu finden, auch die Spannung lässt etwas auf sich warten.

Was sofort ins Auge sticht und mich sowas von begeistert hat- die wieder so tollen und passenden Illustrationen. Die sind sogar noch stärker und passender vertreten und machen das Buch, mit dem Cover, zu einem Highlight.

Was mir hingegen diesmal gut gefällt- es geht nicht nur um Adrian. Er rückt sogar mehr in den Hintergrund, denn es sind viele dunkle Machenschaften am Werk und die müssen wir, zusammen mit Adrian, erstmal durchschauen und verstehen lernen. Auch gibt es nun mehr Hinweise warum Arken so wichtig und mächtig ist, wo aber auch ebenso die Schwachstellen liegen die Arken angreifbar machen.

Es gibt wechselnde Perspektiven, denn Adrian hält in Arken die Stellung, okay, eher unfreiwillig, aber es muss bei seiner Tante bleiben, muss sie unterstützen und lernen. Währenddessen sind Jazz und Juri in Frankfurt unterwegs denn sie folgen den Spuren von anderen Hexen, von Häusern, die damals Arken zusammen beschützt haben. Die alten Bande müssen erneuert werden, mit den beiden war ich sehr gerne unterwegs, lernt man doch mehr über die Hexenhäuser aber auch das Hexenhandwerk. Ausserdem wird Jazz erwachsener und muss selbst mehr Verantwortung übernehmen.

Es wird düsterer, das auf jeden Fall. Die dann beginnende Spannung drückt einen fast zu Boden. Themen die auch in unserer Realität mal eine grosse, dunkle Rolle gespielt haben, werden in dieser Reihe eingebunden, verarbeitet und machen einen etwas sprachlos. Es geht um eine alte Fehde, um alte Bündnisse die erneut werden sollten und um Rache die offen ist und die getilgt werden will.

Es tauchen neue Erkenntnisse auf, neue Monster, neue Freunde, alte Feinde. Aber eben mit einer Spannung die sich langsam aufbaut, mit Erkenntnissen die erst langsam an das Licht kommen. Trotzdem bin ich auf den nächsten Band auf Arken gespannt, denn das Ende hier verspricht verdammt viel.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Das Abenteuer beginnt!

Die Chroniken der Maddie St. Jones
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Maddie St. Jones, eigentlich nur lieber Maddie genannt, muss mit ihrer Mutter nach London ziehen. Der Vater, als Entdecker und Forscher von Äther, ist verschollen und die Mutter soll als Lehrerin und Hausmädchen ...

Maddie St. Jones, eigentlich nur lieber Maddie genannt, muss mit ihrer Mutter nach London ziehen. Der Vater, als Entdecker und Forscher von Äther, ist verschollen und die Mutter soll als Lehrerin und Hausmädchen dienen. Doch London ist soviel spannender und anders als das Leben auf dem Land, Maddie kommt aus dem staunen nicht mehr heraus. Bis eine sehr hohe Stelle die Hilfe von Lord Layton erwartet und Maddie in eine grosses Abeneuter zu stürzen scheint...

"Der Anblick war überwältigend. Die hohen, so reichlich verzierten Häuser. Die Kutschen, alte mit Pferden wie neue mit und ohne Äthermechaniken, die sie zogen. Äthermechaniken, die aussahen wie Hunde, Katzen, Vögel, Tiger und sogar wie Menschen. Ew war überwältigend. Und am Himmel die Luftschiffe. Manche von ihnen waren klein und flogen so tief durch die Häuserschluchten, dass sie fast die Dächer der Kutschen berührten." (Seite 32)

Maddie St. Jones geht auf Abenteuer und das kann nur spannend werden!

Der Schreibstil ist toll, da er sehr kindgerecht ist. Die Schrift selbst ist gross dargestellt, das Buch lohnt sich also als Buch zum Selbst- oder zum Vorlesen. Auch hat es nicht viele Seiten, der Autor hält sich nicht mit unnützen Dingen auf und die Welt wird interessant und neu aufgebaut.

Was ein kleiner Kritikpunkt erstmal ist, der sich vielleicht in den nächsten Bänden, so hoffe ich, legen wird- was ist Äther? Hier wäre vielleicht eine kleine Erklärung für junge Leser spannend und interessant gewesen. Aber wie gesagt, vieleicht wird dies in den nächsten Büchern eingebaut.

Maddie ist ein Wirbelwind, immer auf Entdeckungstour, so überhaupt keine Lady und geniesst es alles zu erkunden. Auch von London und seinen Äthertechniken ist sie begeistert, war sie doch nie in der grossen Stadt. Und trotzdem hat der Ätherabbau auch seine Tücken, was wir als Leser schon in London angedeutet bekommen. Wird es hier eine Lösung geben?

Immer neue Entdeckungen und Entwicklungen erleben wir in der kurzen Zeit mit Maddie und können auf jeden Fall gespannt sein was hier noch alles auf uns warten wird. Gekonnt baut der Autor die verschiedenen Techniken des Äthers mit ein, es entstehen tolle Bilder im Kopf und lassen einen begeistert mitlesen und mitfiebern.

Das Cover passt perfekt zur ersten Episode, denn das Grün hat hier eine besondere Bedeutung die man durch das Lesen kennenlernen wird.

Ich bin gespannt auf die weiteren Abenteuer von Maddie und was sie noch alles sehen und entdecken wird.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

In einer Orca Familie

Als das Meer bebte
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In der Orca-Familie der Warmwärts-Sippe der Lachsfresser lebt auch das junge Orcamädchen Wega. Gemeinsam mit ihrer Familie wartet sie auf die Rückkehr der Lachse zu ihren Laichplätzen und gleichzeitig ...

In der Orca-Familie der Warmwärts-Sippe der Lachsfresser lebt auch das junge Orcamädchen Wega. Gemeinsam mit ihrer Familie wartet sie auf die Rückkehr der Lachse zu ihren Laichplätzen und gleichzeitig freut sie sich auf die Geburt ihrer kleinen Schwester. Doch ein Seebeben verändert alles und Wega muss mit ihrem kleinen Bruder Deneb sich aufmachen und ihre Familie und die Lachse zu finden...

"Wir sind ein toller Anblick, wenn wir unterwegs sind. Eine Finne hinter der anderen schneidet durchs Wasser und erhebt sich wie eine Meereswelle, schnell, geschmeidig und stark. Haie verziehen sich ins Dunkel, wenn wir in Sicht kommen. Aale gleiten tiefer in ihre Höhlen. Möwen stieben auseinander. Seehunde schauen uns von ihren Ruheplätzen mit ihren großen Augen zu." (Seite 12)

Als absoluter Orcafan war dieses Buch ein Muss und ich wurde überhaupt nicht enttäuscht! Alleine das Cover, die ganze Liebe zu der Orcafamilie mit liebevollen Illustrationen und Erklärungen haben mich verzaubert und mitschwimmen lassen.

Der Schreibstil ist sehr gut verständlich, die Schrift gut zu lesen. Für geübte Leser auf jeden Fall gut zu schaffen. Auch mit dem Alter von 9 Jahren liegt das Buch in einem guten Schnitt um Kinder sehr interessante Tiere näher zu bringen. Zum Vorlesen eignet sich dieses Buch ebenso, hier kann man auch erwähnen dass es wechselnde Perspektiven geben wird - einmal aus der Sicht von Wega, einmal aus der Sicht von Deneb. Das hätte man vielleicht für junge Leser berücksichtigen können.

Wega lebt mit ihrer kleinen Familie in British Columbia, die Lachse sind ihre Hauptspeise und auf diese warten sie. Sehr liebevoll werden die verschiedenen Familienmitglieder erwähnt, eingebunden in die Geschichte. Und Wega erzählt von ihrer Hoffnung endlich ihre Schwester kennenzulernen, dass sie den Hunger besiegen, dass alles wieder "normaler" wird. Denn schon hier wird klar- die Orcas müssen um das Überleben kämpfen. Schon früher ist der Familie das ein oder andere Schicksal passiert, was in "Orcasprache" an die jungen Leser herangetragen wird.

Geschickt, gut erkärt, als würde es einem wirklich ein Orca erzählen, erzählt Rosanne Parry von den Schwierigkeiten mit denen die Tiere zu kämpfen haben. Es geht ans Herz, es macht sensibel, es macht aufmerksam und es interessiert. Die Autorin trifft mit Wega und ihren Erzählungen auf jeden Fall den Nerv. Ausserdem sind Orcas so verschieden, interessant und von Jagd- sowie Familienbanden aussergewöhnlich, dass dies viel Beachtung findet. Nicht alle Orcas sind gleich, wo die ganzen Unterschiede zu finden sind, werden die Leser auf der Suche mit Wega und Deneb erfahren.

Am Ende des Buches erfahren die jungen Leser viel spannendes über Orcas, ihre Familienbanden und was es mit ihren Heimatort auf sich hat. Ebenso finden die anderen, erwähnten Tiere einen Platz und werden erklärt. Auch wo Wega lebt, was die Salische See ist- das alles findet seinen Platz.

Wie gesagt, ein kleiner Minuspunkt ist wirklich dass man im ersten Moment nicht weiss wer die Geschichte erzählt, gerade für die jungen Leser wird das erstmal verwirrend sein. Aber sonst muss ich persönlich sagen- die Geschichte hat ihr Potenzial voll entwickelt.

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