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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2017

Großartiger Humor

Spotz (Bd. 3) - Troll über Bord!
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Das großartige an den Spotz Büchern sind nicht nur die phantastischen Comiczeichnungen, sondern vor allem die mit viel Humor gespickten Geschichten, die auch noch mit einigen märchenhaften Aspekten auftrumpfen.

Mich ...

Das großartige an den Spotz Büchern sind nicht nur die phantastischen Comiczeichnungen, sondern vor allem die mit viel Humor gespickten Geschichten, die auch noch mit einigen märchenhaften Aspekten auftrumpfen.

Mich unterhalten die Bücher jedes Mal für ein oder zwei Stunden! Im Gegensatz zu anderen Büchern werden die Geschichten hier toll von den Zeichnungen aufgelockert und untermalt.

Auch der dritte Band lockt mit einigen spannenden Momenten. Ihr fandet die Meerhexe Ursula in „Arielle, die Meerjungfrau“ schon gruselig? Dann wartet mal bis ihr diese Hexe seht…

Spotz wird natürlich auch dieses Mal wieder von seinen Freunden begleitet! Und ob ihr es glaubt oder nicht unser kleines Schweinchen Kevin findet in diesem Buch einiges an Mut tief in sich! Und Joe, der bisher niemanden mit einem Witz zum Lachen bringen konnte, findet endlich sein Komiker-Talent!
Und Spotz…? Spotz findet eine Heldin von Scherwutz und rettet dem nervigen Prinzen das Leben!

Na, neugierig geworden?
Dann ab ins Buch! ;)

Veröffentlicht am 10.08.2017

Explosiv!

Tausend kleine Lügen
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Als ich rausgefunden habe, dass „Tausend kleine Lügen“ als Miniserie mit „True Blood“-Star Alexander Skarsgard verfilmt wurde, wollte ich diese eigentlich unbedingt schauen…
Da ich aber weder Netflix noch ...

Als ich rausgefunden habe, dass „Tausend kleine Lügen“ als Miniserie mit „True Blood“-Star Alexander Skarsgard verfilmt wurde, wollte ich diese eigentlich unbedingt schauen…
Da ich aber weder Netflix noch Maxdome und den ganzen anderen Kram habe, war mir das nicht möglich.
So wollte ich wenigstens die Geschichte kennen lernen und habe deshalb zu diesem Hörbuch gegriffen.
Und ich habe diese Hörstunden wirklich nicht bereut!

Was mich ein wenig gewundert hat: Ich hatte an keiner Stelle des Hörbuches Probleme wieder in die Geschichte zu finden. Denn die 803 Minuten kann man ja schlecht am Stück hören.
Normalerweise bereiten mir so lange Hörbücher dann doch Probleme, weil man einfach jedes Mal aus der Geschichte gerissen wird und da man es nicht selbst liest, einfach auch Dinge vergisst. Doch hier gab es absolut keine Probleme mit dem Wiedereinstieg in die Handlung.

Wie wandelbar Luise Helms Stimme ist, hat sie bereits in Bestsellern von Jojo Moyes und Cecelia Ahern bewiesen. Auch dort war es ein wahres Vergnügen ihrer Stimme und der jeweiligen Geschichte zu lauschen.
Es gab keine Sekunde, an der sie mich nicht an die Geschichte gefesselt hat.

Die Geschichte an sich überzeugt hauptsächlich durch die tolle, durchgängig vorhandene Spannung und die authentischen, aber ganz verschiedenen Charaktere (so kann es auch beim Hören, gar nicht zur irgendwelchen Verwechslungen kommen).
Die Spannung war für mich vor allem durch den von der Autorin selbst eingebauten Countdown sehr greifbar. Wir wissen wann es knallt, nur nicht warum und wer das ganze nach vorne treibt.
Die Handlung an sich ist zwar nun nicht super spannend, aber die psychologische und emotionale Ebene der Story ist dafür umso explosiver!

Veröffentlicht am 10.08.2017

Liebeserklärung an die Kunst

Ausgerechnet Muse
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Wenn man sich den Lebenslauf von Parkers Mum ansieht, ist schnell klar, warum ihre Tochter nicht so sein will…
Die Idee sich als Muse an einen Mann zu binden, von ihm abhängig zu sein und dann fallen gelassen ...

Wenn man sich den Lebenslauf von Parkers Mum ansieht, ist schnell klar, warum ihre Tochter nicht so sein will…
Die Idee sich als Muse an einen Mann zu binden, von ihm abhängig zu sein und dann fallen gelassen zu werden, weil der Ruhm groß genug ist, würde wohl so ziemlich jeder ätzend finden…
Parker will also auf gar keinen Fall wie ihre Mutter sein und sich auch nicht binden…
Blöd nur, dass das Schicksal anderer Meinung ist und Parker plötzlich an Nick gebunden ist. Keine Frage, Parker will dieses Band so schnell wie möglich lösen, aber das ist nicht so einfach…

Der Schreibstil konnte mich sofort super ans Buch binden. Flüssig und klar erleichtert er einem den Einstieg ins Buch ungemein! Auch eine gewisse Spannung war für mich von Anfang bis Ende vorhanden.

Die Charaktere bestechen alle durch ihre eigenen kleinen Eigenarten und bringen so viel Abwechslung in die Geschichte.
Der Hauptaspekt liegt natürlich auf Parker, die einfach mal gegen alles rebelliert, was sie sein sollte und einfach nur frei sein möchte.
Nick kämpft gegen seine Mutter, die unbedingt möchte, dass er Arzt wird, wo er doch viel lieber seine Gitarre im Arm hält.

Natürlich hat das Buch dennoch ein, zwei kleine Schwächen, was Recherche und Klischeehaftigkeit angeht, aber die sind schnell wieder vergessen, wenn man tiefer in die Thematik des Buches einsteigt.

Gerade für künstlerisch Begabte oder Interessierte wird dieses Buch ein willkommenes Lesereich sein! Denn an dieser künstlerischen Liebeserklärung kommt niemand vorbei. Denn Musen beschränken sich ja nicht nur auf eine Kunst… ;)

Veröffentlicht am 10.08.2017

Für Kinder toll gemacht

Lena liest ums Leben
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Diesen Roman für Kinder kann man nicht wieder aus der Hand legen!
Die Geschichte liest sich sehr leicht und die Sprache fühlt sich einfach richtig an… nicht aufgesetzt oder erzwungen…
Beim Lesen entstehen ...

Diesen Roman für Kinder kann man nicht wieder aus der Hand legen!
Die Geschichte liest sich sehr leicht und die Sprache fühlt sich einfach richtig an… nicht aufgesetzt oder erzwungen…
Beim Lesen entstehen Bilder und Emotionen im eigenen Kopf, die man mit Worten kaum beschreiben kann.

Für Lena ändert sich plötzlich alles, denn die Ärzte können nicht herausfinden, was ihrem Vater fehlt. Erst nur von Schwindelanfällen geplagt, verbringt er bald mehrere Wochen im Krankenhaus, bis er dann nach Hause entlassen wird, da die Ärzte nichts für ihn tun können…
Lena kann mit dem nun in ihre Welt eingedrungenen nahenden Tod ihres Vaters nicht um, daher erweckt sie das Ritual von früher wieder zum Leben, nur das nun sie es ist, die ihm vorliest.
Lena glaubt fest daran, dass ihr Vater nicht sterben wird, wenn er sich jeden Tag darauf freut, dass sie ihm vorliest.

Das Besondere ist nun für uns als Leser, dass wir diese Geschichte, die Lena ihrem Papa vorliest, auch mitlesen. So lesen wir ein Buch im Buch. Und dieses zweite Buch, das Lena ihrem Vater vorliest, erzählt eine Geschichte von Umgang der Menschen miteinander.

Ob dies Lenas Vater wirklich hilft, könnt ihr aber nur erfahren, wenn ihr das Buch selbst lest. Aber vergesst nicht, es heißt, es ist ein Roman für Kinder, also wie schlimm, kann das Ende da schon sein…? ;)

Veröffentlicht am 10.08.2017

Gegen das Vergessen

Der letzte Überlebende
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„Die Leute fragen mich oft, warum ich so lange gewartet habe meine Geschichte zu erzählen. Das ist eine einfache Frage, aber die Antwort ist es nicht.“

Direkt nach den Schrecken des Krieges, des Holocausts ...

„Die Leute fragen mich oft, warum ich so lange gewartet habe meine Geschichte zu erzählen. Das ist eine einfache Frage, aber die Antwort ist es nicht.“

Direkt nach den Schrecken des Krieges, des Holocausts wollte niemand wissen, was genau geschehen war. Die Leute hatten ihre eigenen Probleme, ihre eigenen Familienmitglieder und Freunde verloren…

Doch kein Holocaust-Überlebender konnte vergessen… Wie hätte man das auch können…

Sam wusste immer, dass er seine Geschichte irgendwann erzählen würde!

„Sam Pivnik is nobody: just one of millions.
But the story of Sam Pivnik – I hope that will live on.“
- https://www.sampivnik.org/


Es ist mir noch nie so schwer gefallen einen Artikel gegen das Vergessen zu schreiben... Das mag nicht nur an der Emotionalität liegen, die in jedem von Sams Worten steckt, sondern vor allem an der Masse an Dingen, die Sam erlebt hat...
Er war nicht nur in einem oder zwei Lagern... Er hat nicht nur eine oder zwei Grausamkeiten miterlebt...
Sam Pivnik war mittendrin...
Er war im Ghetto... in Auschwitz... in Fürstengrube... in Mauthausen... in Dora-Mittelbau... in Turmalin (Regenstein)... nach Magdeburg... über Hamburg nach Lübeck... um dort beinahe an Bord der Cap Arcona zu sterben...

Um Sams Leben gerecht zu werden, braucht es den Umfang des Buches... dieser Artikel kann euch nur einen Teil erzählen... Um Sam vollends folgen zu können, müsst ihr mir in sein Buch folgen...


Sam Pivnik, wurde am 01.September 1926 als Szlamek Pivnik in der südwestlichen polnischen Stadt
Bedzin geboren. Als die deutsche Wehrmacht in Polen einmarschierte, wurde bald klar, dass auch Bedzin zu einer „judenreinen“ Stadt werden sollte.

Zunächst musste die Familie Pivnik im März 1943 ins gerade neu geschaffene Ghetto auf den Kamionka Berg umziehen, doch lange sollten sie auch hier nicht wohnen dürfen…

Sams Großmutter war ihnen zu dieser Zeit schon entrissen worden… Dia alte Dame, Ruchla-Lea Pivnik, war bereits am 12.August 1942 mit vielen anderen alten Leuten von den Deutschen „aussortiert“ worden… Damals wusste noch niemand, dass dies erst der Beginn von vielen folgenden Selektionen sein würde…

„Sie war zweiundachtzig Jahre alt und alles andere als gesund, gebrechlich und fast blind. Mein Leben lang hatte ich sie gekannt und geliebt: ihr freundliches Zwinkern, ihre knochigen Hände, ihre Gute-Nacht-Geschichte. Sie war ein Teil meines Lebens, und jetzt wurde sie uns entrissen. […]
Dann wurde die gebrechliche alte Dame weggeführt zu einer Gruppe anderer alter Menschen aus der Stadt, die vor Schock und Angst zitterten. Ich habe sie nie wiedergesehen.“
- Seite 70



Als das Ghetto geräumt wurde, versteckte sich die Familie zunächst auf dem Dachboden, doch niemand hatte damit gerechnet, sich mehrere Tage vor den Gewehren der SS verstecken zu müssen. Hungrig und durstig verließ die Familie am 06.August 1943 ihr Versteck und wurde zusammen mit den restlichen Juden der Stadt mit Zügen nach Auschwitz transportiert…

Eine Stunde nachdem sie den Zug bestiegen, waren sie auf der Rampe von Auschwitz angekommen… Dort begegnete Sam dem Todesengel zum ersten Mal… Josef Mengele sollte noch öfter Sams Weg kreuzen und ihn einmal sogar entgegen aller Wahrscheinlichkeit am Leben lassen.
Und dort sah Sam seine Eltern und fünf seiner sechs Geschwister zum letzten Mal.
Seine Mutter rettete ihm das Leben, indem sie ihn in die Reihe der gesunden Männer schob.
Sam war 16 Jahre alt, als sein Leben erst einmal stehen bleiben sollte…



„ „Schon im Himmel“ oder „durch den Schornstein“: Ich wusste schon lange, dass so das Schicksal meiner nächsten Angehörigen ausgesehen hatte. Lejbus Pivnik, der Schneider, der Gott und seine Traditionen so ernst nahm. Fajgla Pivnik, die Mutter, die mich geboren hat, die mir das Leben schenkte und rettete. Hendla Pivnik mit ihren Träumen von Eretz Yisrael und dem Heiligen Land. Und die Kinder: Majer, vierzehn Jahre alt, Chana, dreizehn Jahre, der achtjährige Wolf und der kleine, erst sechsjährige Josek. Sie waren Menschen, die zu mir gehörten, aber sie wurden zu Zahlen in einer Statistik. Ihre Namen tauchen nicht einmal in den Listen auf.“
- Seite 245

In den folgenden zwei Jahren sollte er beinahe vierzehn Mal sterben…!
Auschwitz sollte nur ein Zwischenstopp bis zu seiner Befreiung nahe von Lübeck sein.

Von Mengele mal abgesehen sollte Sam vor allem zwei Männer im Gedächtnis behalten... und in seinen Alpträumen...

Karel Kurpanik, ein Unterscharführer der SS... ein Sadist... wer seinen Schlagstock ins Gesicht bekam, der stand nicht wieder auf...

Max Schmidt, Lagerführer von Fürstengrube... seine Spaziergänge durchs Lager mit Hund und Reitgerte waren gefürchtet...

Sam berichtet von Diversen Grausamkeiten... von an Fleischerhaken aufgehängten Männern... von Mauthausens berüchtigter Todesstiege... und von den Gefühlen der Lagerinsassen untereinander... da war keine Freundschaft oder Kameradschaft... es ging ums eigene Überleben...

,,Ignoriere ihn, denn er stirbt sowieso, und wenn du ihm hilfst, dann stirbst du auch. Das war das Gesetzt von Auschwitz-Birkenau. Unausgesprochen und universal."
- Seite 109

Und auch wenn das Buch "Der letzte Überlebende" heißt, und Sam auch lange dachte, dass er dies sei, so fand er doch nach dem Krieg seinen großen Bruder Nathan wieder...

Die beiden immigrierten nach England, doch Sams Reise fand dort noch nicht sein Ende...
Sein weiterer Weg führte ihn nach Palästina... doch auch dort blieb er nicht.

Ich möchte an dieser Stelle enden...

Ich bin sehr froh darüber, dass Sam und seine Erfahrungen ein Teil meiner Reise gegen das Vergessen sind... und sehr froh, diesen schweren, emotionalen Zwischenstopp eingelegt zu haben...

Sam lebt heute in einem Seniorenheim in London.