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Veröffentlicht am 25.05.2019

Alice im Wunderland – mit Katze statt Kaninchen ;-)

Die Katze im Lavendelfeld
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Alice lebt seit einiger Zeit im provenzalischen Beaulieu, be-treibt einen erfolgreichen Food-Blog und träumt von einem Haus mit Garten. Sie hat in der malerischen Kleinstadt einige Freunde, z. B. Koch ...

Alice lebt seit einiger Zeit im provenzalischen Beaulieu, be-treibt einen erfolgreichen Food-Blog und träumt von einem Haus mit Garten. Sie hat in der malerischen Kleinstadt einige Freunde, z. B. Koch Georges (der ausgebildeter Psychologe ist) und die ältere Dame Jeanine, die sie unterstützen wo sie nur können. Als Alice am Verhalten von Jeanine merkt, dass die Freundin an Demenz erkrankt sein könnte, wird die Situation schwieriger. Doch da taucht in einem Lavendelfeld ein kleines dreifarbiges Kätzchen auf und bringt einen Stein ins Rollen, der das Leben aller Figuren in diesem Roman verändert.

Mit Alice und ihren Freunden kommt man schon nach wenigen Seiten im Lese-Kurzurlaub an. Jede Seite versprüht Urlaubsgefühle, man riecht förmlich die würzigen Kräuter der Provence und das eine oder andere Mal schleicht sich beim Lesen ein leichtes Magenknurren ein, weil da gerade wieder eine Szene mit leckerem Essen ist…

Die Figuren fand ich auf ihre eigene Art eigentlich alle sympathisch. Am meisten ins Herz geschlossen habe ich aber trotz allem Jeanine. Wie sie langsam erkennt, dass ihre Schusseligkeit und Vergesslichkeit einen tieferen Grund haben könnte als nur das fortschreitende Alter, war sehr feinfühlig beschrieben – hier merkt man, dass die Autorin selbst Erfahrungen im Umgang mit Demenzkranken hat und sich mit deren Verhaltens- und Sichtweisen auskennt.

Das Buch, das zum Teil als „Katzenroman“ beworben wird, ist für mich viel mehr als nur das. Denn die Fellnasen spielen zwar eine Schlüsselrolle, sind aber dennoch nicht übertrieben „vermenschelt“ im Text. D. h., sie haben keine Sprechrollen oder ähnliches, wie man es von diversen anderen Tierromanen kennt. Vielmehr runden die Vierbeiner das Buch ab, sie machen es ein wenig bunter und lassen einen (als Katzenbesitzer) das eine oder andere Mal schmunzeln, wenn einige typische Verhaltensweisen ins Spiel kommen. Die Katzen werden aber nicht in den Vordergrund gestellt und es wird auch nicht aus Katzensicht erzählt. Das finde ich gut, denn das kann über die Länge eines ganzen Buches dann doch ermüdend werden. Hier ist eine gute Mischung gelungen aus vordergründiger (Menschen)geschichte und begleitenden 12 Tatzen.
Neben der Handlung an sich kommt auch die Landschaft, die Kulinarik und das Lebensgefühl Frankreichs und speziell der Provence nicht zu kurz, was dem Roman Urlaubsflair verleiht und Entspannung garantiert.

Ich konnte die „Lesereise nach Frankreich“ sehr genießen und fand den Roman in sich rund und nicht zu überladen mit ernsten Themen, obwohl sie deutlich angesprochen und verarbeitet werden. Meine Leseempfehlung für relaxte Lesestunden im Sommer!

Veröffentlicht am 21.05.2019

Der schwächste Band der Reihe

Der fabelhafte Geschenkeladen
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Was ist denn diesmal los mit den Mädels aus der Valerie Lane? Ich hab die Vorgängerbände (immerhin 4 Stück) so gemocht, aber dieses tanzt für mich aus der Reihe.

Nachdem vier andere Ladenbesitzerinnen ...

Was ist denn diesmal los mit den Mädels aus der Valerie Lane? Ich hab die Vorgängerbände (immerhin 4 Stück) so gemocht, aber dieses tanzt für mich aus der Reihe.

Nachdem vier andere Ladenbesitzerinnen in den vorigen Bü-chern schon ihr Glück gefunden hatten, ging es diesmal um Orchid, deren Beziehung mit Patrick gerade in einer Krise steckt und die heimlich ein Auge auf den Blumenladenbesitzer Tobin geworfen hat (was auf Gegenseitigkeit beruht).

Sonst sind ja solche kleinen Verwirrspielchen (Frau zwischen zwei Männern) mitunter ganz amüsant – aber Orchid hat mich völlig überfordert. Rin in die Kartoffeln – raus aus den Kartoffeln. So ging das in einem Fort über 300 Seiten. Als beste Freundin hätte ich ihr wahrscheinlich irgendwann einfach mal gehörig den Kopf gewaschen. Kaum hat Patrick einen schlechten Tag und ist wortkarg, zieht es sie zu Tobin. Kaum macht ihr Patrick das Frühstück, ist Tobin nicht mehr der Richtige für sie. Und so geht das Wechselspiel gefühlt aller 20 Seiten hin und her.

Dazu kommt, dass die Erklärung für Patricks Verhalten aus meiner Sicht zwar logisch, aber völlig überdimensioniert ist für diese Art von Geschichte. Es ist ja doch ein Wohlfühlroman, der zur Entspannung gedacht ist. Ich möchte nicht zuviel verraten, aber hier eine Crime Story einzubauen, die viel mehr psychologische Tiefe gefordert hätte, ist einfach too much.

Und wenn schon ein so komplexes Thema aufgemacht wird, fand ich dann wiederum Orchids Reaktion darauf sehr unan-gemessen. Dass sie nach dem Wissen um seine Geschichte immer noch darauf pocht, dass er sie jahrelang belogen hat und dass sie damit nicht leben kann... da macht sie es sich aus meiner Sicht viel zu einfach.

Was den Roman rettet, ist wie immer der lockere, leichte Schreibstil und die liebevoll gezeichneten Nebenfiguren. Sie sind inzwischen für mich zu liebgewonnenen Bekannten ge-worden. Deshalb bekommt der Roman von mir doch drei Sterne – ich war leider schon fast dran, noch weniger zu vergeben.

Veröffentlicht am 17.05.2019

Jeder ist verdächtig!

Nachts schweigt das Meer
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Mit dem Auftakt zur neuen Krimireihe um den britischen Er-mittler Benesek (Ben) Kitto entführt uns die Autorin Kate Penrose (auch als Kate Rhodes bekannt) auf die Scilly-Inseln. Nie davon gehört? Dann ...

Mit dem Auftakt zur neuen Krimireihe um den britischen Er-mittler Benesek (Ben) Kitto entführt uns die Autorin Kate Penrose (auch als Kate Rhodes bekannt) auf die Scilly-Inseln. Nie davon gehört? Dann einfach mal googeln bzw. Bilder su-chen im Netz – euch werden die Augen übergehen! Es sieht ein bisschen so aus wie Mittelmeer in England… mit Palmen und kristallklaren Buchten – ein Traum! Die hübschen Inselchen vor Cornwall wären schon allein Grund genug, das Buch zu lesen.

Allerdings muss ich gleich dazu sagen: dieses Buch spielt im Winter. Bei sturmumtoster See, stürmischen Winden und aschgrauem Himmel. Aber genau das passt zu diesem Kriminalroman, der mit dieser düsteren Landschaft die perfekte Kulisse schafft für den ersten Fall von Ben Kitto.
Ben kommt aus London auf seine Heimatinsel Bryher zurück. Nach einem Schicksalsschlag will er sich eine Auszeit nehmen und spielt sogar mit dem Gedanken, den Polizeidienst zu quittieren. Er hadert mit sich und ist sich unsicher, wie sein Leben weitergehen soll. Der geerbte Hund Shadow, um den er sich nur widerwillig kümmert, ist ihm kein Halt, sondern eher Belastung.

Als auf der Insel ein 16jähriges Mädchen verschwindet, zögert Ben nicht und leitet den Sucheinsatz, den er zusammen mit den wenigen anderen Inselbewohnern durchführt. Als das Mädchen tot gefunden wird, sieht Ben mit Kennerblick, dass ihr Tod kein natürlicher war. Er wird vom Polizeichef fast dazu gedrängt, die Ermittlungen zu übernehmen und muss nun zwischen Menschen ermitteln, die er schon seit Kindertagen kennt – und die plötzlich alle verdächtig erscheinen.

In einer Nebenhandlung lernt Ben die geheimnisvolle Nina kennen – aber mit dieser Figur bin ich leider nicht warm ge-worden. Bis zum Schluss wollte für sie keine richtige Sympa-thie bei mir aufkommen und Bens Verhalten ihr gegenüber hat mich auch etwas irritiert. Während er bei allen anderen Menschen immer vernünftig agiert hat, setzte hier der Verstand komplett aus... weil er sie attraktiv fand. Sein Verhalten ihr gegenüber stand so im Widerspruch zu seinem sonstigen Benehmen, dass es für mich sehr konstruiert rüberkam. Als hätte auf Krampf noch eine Liebesgeschichte in den Roman geschrieben werden müssen.

Bis zu den letzten 50 von 440 Seiten hatte ich immer noch keinen blassen Schimmer, wer der Mörder war – was grund-sätzlich ein gutes Zeichen für einen Krimi ist. Die ganze Zeit erschienen fast alle Inselbewohner mehr oder minder verdächtig und es hätte im Grunde jeder gewesen sein können. Dafür, dass die Spannung so lange aufgebaut wurde, war dann aber die Auflösung sehr schnell (für mich zu schnell) abgehandelt und auch die zwischenzeitlich mit den anderen Figuren aufgebauten offenen Fragen wurden aus meiner Sicht im Schnelldurchgang beantwortet. Irgendwie ein unbefriedigendes Ergebnis…

Fazit:
Tolles Setting, ein sehr großzügig aufgebauter Spannungsbogen – der aber leider am Ende zu abrupt aufgelöst wird. Das Verhalten von Hauptfigur Ben kam mir in Bezug auf Nina zu konstruiert vor. Insgesamt 3,5 Sterne.

Teil 2 der Reihe („Dunkel leuchten die Klippen“) ist für Januar 2020 angekündigt.

Veröffentlicht am 13.05.2019

Wenn ein Mensch langsam verschwindet...

Veranda zum Meer
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An alle, die manchmal Bücher aufgrund des Titels kaufen: bitte lasst euch hier nicht ins Bockshorn jagen! Denn die titelgebende Veranda zum Meer werdet ihr hier vergeblich suchen. Auch ich fand den Titel ...

An alle, die manchmal Bücher aufgrund des Titels kaufen: bitte lasst euch hier nicht ins Bockshorn jagen! Denn die titelgebende Veranda zum Meer werdet ihr hier vergeblich suchen. Auch ich fand den Titel toll und idyllisch und einfach schön – und war dann enttäuscht, dass er so gar nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun hat. Aus verkaufsstrategischen Gründen kann ich nachvollziehen, dass ein wohlklingender Titel gefunden werden musste. Aber es hätte sicherlich passendere Varianten gegeben als diese.

Doch nun zum Buch bzw. zur Story:

In diesem schon 4. Band rund um das Comfort Food Café geht es diesmal um die Mittzwanzigerin Willow, die im Café arbeitet und die ihr Leben ansonsten seit einigen Jahren fast komplett ihrer Mutter widmet – und sich selbst dabei fast verliert. Denn Lynnie Longville hat Alzheimer und braucht mittlerweile ständige Betreuung. Ein Kraftakt für Willow, die sich als einziges daheimgebliebenes von 4 Kindern alleingelassen sieht mit der Situation. Ihre Geschwister sind in alle Welt verstreut und Willow hat nie ernsthaft versucht sie zu finden und um Hilfe zu bitten – zumal sie zu ihnen nicht das beste Verhältnis hat.

Die Suche nach den Angehörigen nimmt ihr der neu zugezogene Tom ab, der als Außenstehender sehr schnell mitbekommt, wie überfordert Willow ist und der ihr einen Gefallen tun will. Schnell macht er die Geschwister ausfindig und schon nehmen plötzlich Veränderungen ihren Lauf, die Willow Angst machen – obwohl sie ihr doch einen Lichtblick bescheren sollten.

In einem sehr großen Teil der Geschichte geht es um den Umgang mit Alzheimer-Patienten, aber auch um die Hilflosigkeit, die man als Pflegender oftmals empfindet. Ein Zitat von Willow aus dem Buch macht das besonders deutlich: „Das Traurige ist, dass ich meine Mom noch immer vermisse – gelegentlich selbst dann, wenn wir beide im selben Zimmer sind“ (S. 169).

Willow war für mich eine Figur, der ich etwas zwiespältig gegenüber stand. Einerseits habe ich ihre Tatkraft und ihre Geduld bewundert, mit der sie so ausdauernd für ihre Mutter gesorgt hat, obwohl sie sich selbst dabei vernachlässigen musste. Andererseits hat Willow – besonders am Anfang des Buches – einen für mich etwas eigenwilligen Humor, mit dem ich nicht recht warm geworden bin. Vielleicht ist das der generelle Schreibstil der Autorin, aber durch die Ich-Erzählerin klingt es immer so, als kämen die Witze direkt von Willow. Aus meiner Sicht wurden zum Teil an unpassenden (sehr ernsten) Stellen Sachen mit gewollt witzigen Kommentaren ins Lächerliche gezogen – mir kam es unpassend vor, aber vielleicht empfinden das andere Leser anders.

Die Autorin hat sich hier an ein vielschichtiges Thema gewagt, das schwer in einem Unterhaltungsroman umsetzbar ist. Gelungen ist es ihr aus meiner Sicht nicht ganz. Der für mich unpassende Titel gab den Ausschlag, das Buch „nur“ mit 3 Sternen zu bewerten, obwohl es grundsätzlich lesenswert ist.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Immer eine Schnurrhaarlänge voraus…

Glücksbringer auf leisen Pfoten
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Nachdem ich von ihrem ersten Roman „Die Liebe kommt auf Samtpfoten“ begeistert war, wollte ich unbedingt auch ihr zweites Buch „Glücksbringer auf leisen Pfoten“ lesen. Und auch diesmal gab es wieder eine ...

Nachdem ich von ihrem ersten Roman „Die Liebe kommt auf Samtpfoten“ begeistert war, wollte ich unbedingt auch ihr zweites Buch „Glücksbringer auf leisen Pfoten“ lesen. Und auch diesmal gab es wieder eine herzerwärmende Story mit viel tierischem Personal, das den menschlichen Protagonisten immer irgendwie eine Schnurrhaarlänge voraus war 
In diesem Buch entführt uns die Autorin nach Paris, in die Stadt der Liebe. Und die eine oder andere Sehenswürdigkeit taucht auch im Roman auf (wie z. B: die Kirche Notre Dame, die leider nicht mehr ganz so aussieht wie noch im Buch beschrieben – aber da wurde das Buch einfach von einer traurigen Wirklichkeit überholt). Jedenfalls fühlt man sich als Leser tatsächlich auch ein wenig wie in einem Kurzurlaub in Frankreich – und das sollte mit dem Buch (neben der tierisch süßen Geschichte) sicherlich auch erreicht werden.

Den höchsten Niedlichkeitsfaktor hatten natürlich die beiden Fellnasen, die hier die Rollen von Amor übernehmen und das Liebesleben ihrer Menschen in die richtigen Bahnen lenken. Die dreifarbige Glückskatze Colette und die zarte, kleine Luna sind einfach nur bezaubernd und man würde sie am liebsten adoptieren.

Natürlich gibt es auch in diesem Roman ein Happy End, wie sich das gehört. Und es war schön zu lesen und sehr entspannend, die Zwei- und Vierbeiner auf ihrem Weg dahin zu begleiten. Deshalb gibt es 4 Sterne für diese charmante Geschichte mit viel französischem Flair.