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Veröffentlicht am 07.05.2023

Der Glanz des alten Hollywood wird lebendig!

Gone with the Wind – Eine Liebe in Hollywood und der größte Film aller Zeiten
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Wer kennt sie nicht, die berühmte Pose von Rhett Butler und Scarlett O’Hara auf dem Filmplakat (und diversen Buchausgaben) von „Vom Winde verweht“... Und wer wissen möchte, wie es zu den vielen bis heute ...

Wer kennt sie nicht, die berühmte Pose von Rhett Butler und Scarlett O’Hara auf dem Filmplakat (und diversen Buchausgaben) von „Vom Winde verweht“... Und wer wissen möchte, wie es zu den vielen bis heute unvergessenen Szenen des Films kam, liegt mit diesem Buch absolut richtig. Denn damit holt man sich den Glamour und Glanz des alten Hollywood ins Wohnzimmer und taucht ein in eine unheimlich interessante Welt.

Charlotte Leonard nimmt uns mit in das Leben von Vivian Holman - später besser bekannt als Vivien Leigh. Sie verknüpft die Biografie der Hollywood-Schönheit mit der Entstehungsgeschichte des größten, monumentalsten Films aller Zeiten und entführt ihre Leser in eine mittlerweile „versunkene“ Welt. Denn das damalige Hollywood und die Art der Filmproduktion hat wohl nur noch sehr bedingt etwas mit dem heutigen Vorgehen zu tun.

Zunächst erlebt man mit, wie die britische Theaterschauspielerin Vivien den Wirbel - heute würde man sagen: Hype - um den Roman von Margaret Mitchell erlebt, wie sie von dem Filmprojekt erfährt und für die Rolle der Scarlett brennt. Auf der anderen Seite erfährt man aus der Sicht des Produzenten David O. Selznick, wie verzweifelt er bis zur letzten Minute nach der perfekten Darstellerin der Südstaatenschönheit Scarlett O’Hara sucht - und sie schließlich in einer Britin findet. Eine Wahl, die nicht nur für Begeisterung in der Filmbranche sorgt...

Die Dreharbeiten für den fast 4 Stunden langen Film werden zur Zerreißprobe für Produktionsteam und Schauspieler. Etliche Drehbuchautoren und Regisseure werden verschlissen, was hauptsächlich an der fordernden und gleichzeitig kontrollsüchtigen Art des Produzenten liegt, der weiß, dass er sich für „Vom Winde verweht“ weit aus dem Fenster gelehnt hat: wird der Film ein Hit, setzt er sich das ultimative Denkmal. Wird er ein Flop, wird das das Ende seiner Firma und seiner Karriere sein.

Und so ziehen sich die Wochen und Monate dahin, während die Nerven aller Beteiligten blank liegen. Diesen Kampf um das Entstehen des Films hat Charlotte Leonard absolut meisterhaft geschildert und akribisch recherchiert. Man spürt den Druck, die Zeitnot, aber auch das Ringen um perfekte Szenen und diesen ultimativen Willen, etwas Einzigartiges zu schaffen. Die Schilderung der Dreharbeiten war das Highlight des Buches und hat mich absolut gefesselt.

Zwischendurch kommt auch immer wieder Viviens Privatleben zur Sprache - und dort liegen meine zwei kleinen Kritikpunkte. Die Beziehung zu ihrem damaligen Lebensgefährten Laurence Olivier wird ausschließlich rosarot geschildet. Sie verzehren sich nacheinander und es gibt so gut wie nie Meinungsverschiedenheiten - obwohl sie gezwungen sind eine Fernbeziehung zu führen und mehr noch - sie in Hollywood geheim zu halten. Diesbezüglich fand ich die Schilderung zu eindimensional. Ähnliches gilt für die Beziehung von Vivien zu ihrer Tochter, die sie bei ihrem -ebenfalls von ihr verlassenen - Ehemann lässt, als die große Karriere winkt. Und damit ist die Kleine mehr oder weniger aus den Augen, aus dem Sinn. Auch wenn Vivien in der Rolle der Scarlett aufging - dass sie kaum einen Gedanken an ihr zurückgelassenes Kind verschwendete, kann (und will) ich mir kaum vorstellen. Auch hier hätte mir eine Darstellung mit mehr Reflektion besser gefallen.

Da diese Kritikpunkte aber nur in der Nebenhandlung auftauchen und die super interessante Schilderung der Dreharbeiten das in den Schatten stellt, gebe ich diesem Roman gern 4,5 Sterne und eine dringende Leseempfehlung an alle, die im Glanz des alten Hollywood schwelgen wollen. Eine traumhafte Geschichte aus der Traumfabrik!


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Veröffentlicht am 04.05.2023

Die Suche nach dem eigenen Weg im Leben

Glückstöchter - Einfach leben
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Nicht jeder hat als junger Mensch schon einen genauen Plan oder ein genaues Ziel im Kopf, was man erreichen möchte. Viel öfter sind es doch die Entscheidungen, die wir bewusst oder unbewusst treffen und ...

Nicht jeder hat als junger Mensch schon einen genauen Plan oder ein genaues Ziel im Kopf, was man erreichen möchte. Viel öfter sind es doch die Entscheidungen, die wir bewusst oder unbewusst treffen und die äußeren Umstände, die uns in eine bestimmte Richtung driften lassen. Von zwei dieser „Suchenden“ erzählt der Roman Glückstöchter: Anna ab dem Jahr 1910 und Eva ab dem Jahr 1976.

Die beiden jungen Frauen wachsen in völlig verschiedenen Umständen auf - dennoch müssen beide ihr Leben schließlich selbst in die Hand nehmen. Beide erkennen nach und nach, dass sie ein Gespür für die Natur haben, das ihr Leben bestimmen soll.

So begleiten wir Anna, die als Tochter eines Botanikers mit Pflanzen aufgewachsen ist, und erleben mit, wie sie sich nach dem Tod des Vaters völlig neu orientieren muss und schließlich in der Kolonie Monte Verita in der Schweiz landet. Dort zelebriert man die Nähe zur Natur, doch auch dies wird noch nicht ihr endgültiger Bestimmungsort sein...

Eva hingegen ist eine junge Pharmazie-Studentin, die der Enge ihres Elternhauses entfliehen will - erst recht, nachdem sie erfahren hat, dass sie adoptiert ist. Sie stürzt sich ins Münchner Studentenleben, zieht in eine WG und lernt die (freie) Liebe, aber auch die ersten ökologischen Denkweisen kennen. Bioläden, Nachhaltigkeit... ihre Generation legt den Grundstein für den heutigen Bio-Trend.

Mit Stephanie Schusters Erzählweise macht es Spaß, die beiden jungen Frauen auf ihren Wegen zu begleiten. Auch wenn ich mich erst an die Herangehensweise des Romans gewöhnen musste, dass beide Frauen (noch) kein festes Ziel vor Augen haben (wie das sonst in historischen oder feministischen Romanen oft der Fall ist). Aber das Buch ist letztlich wie das wahre Leben - wer weiß schon von Anfang an, wohin es einen führen wird?

Das Erholungsheim des Monte Verita kannte ich bisher noch gar nicht und konnte mit dem Buch mein Wissen erweitern. Da ich selbst die „wilden 70er“ nicht erlebt habe, war es für mich auch interessant, mit Evas Geschichte in dieses Jahrzehnt hineinzuschnuppern und ein Gespür für das Lebensgefühl der damaligen Zeit zu bekommen. Besonders eindringlich geschildert fand ich die Anti-Kernkraft-Demonstration, bei der Eva dabei war.

Wer also in das Lebensgefühl der 70er Jahre eintauchen will oder die Künstlerkolonie des Monte Verita kennenlernen möchte, für den bietet das Buch viel Neues und einen unterhaltsamen Einblick!

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Veröffentlicht am 21.04.2023

Flossenwunder!

Nomaden der Ozeane – Das Geheimnis der Meeresschildkröten
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Was für ein tolles, informatives und dennoch unterhaltsames Buch! Leider war es mir bisher nicht vergönnt, eine Meeresschildkröte in der freien Natur zu sehen, aber mit diesem Buch kann man sich den Flossenwundern ...

Was für ein tolles, informatives und dennoch unterhaltsames Buch! Leider war es mir bisher nicht vergönnt, eine Meeresschildkröte in der freien Natur zu sehen, aber mit diesem Buch kann man sich den Flossenwundern ganz ohne Berührungsängste nähern, während man in freier Natur immer genügend Abstand lassen sollte, um die Tiere nicht zu (ver-)stören.

Die Autorin Frauke Bagusche nimmt uns mit auf eine Reise durch die Ozeane, beschreibt die sieben verschiedenen Schildkrötenarten, führt uns zu den Nist- und Futterplätzen der Schildkröten, beschreibt ihren unglaublichen Orientierungssinn (sie finden über tausende Kilometer an den Strand ihrer Geburt zurück!) und klärt über die Gefahren für die imposanten Meeresbewohner auf.

Ihr Stil ist dabei lehrreich, aber nie belehrend, informativ und unterhaltsam – sie versteht es, auch komplexe Sachverhalte und Zusammenhänge so zu erklären, dass man sie ohne weitere Vorkenntnisse verstehen kann. Das sorgt dafür, dass man ein Bewusstsein entwickelt für die vielen Schwierigkeiten, denen die Meeresschildkröten in unserer modernen Umwelt ausgesetzt sind.

Natürlich sind Klimawandel und Umweltverschmutzung große Faktoren, die permanent auf die Population der Meeresschildkröten einwirken. Frauke Bagusche zeigt an vielen Beispielen aus ihrer Forschung, was welche Folgen hat, aber auch, wo Lösungsansätze liegen könnten. Besonders deutlich wird das Problem zum Beispiel an einem Foto aus dem Bildteil, das den Mageninhalt einer verendeten Meeresschildkröte zeigt – ausschließlich Kunststoffe und Plastik. Warum sich gerade der Plastikmüll im Magen der Schildkröten sammelt, erläutert sie nachvollziehbar – das ist wirklich herzzerreißend.

Die vielen Quellenangaben am Ende des Buchs zeigen, wie erst die Autorin ihre Recherche für das Buch genommen hat. Es ist auf keinen Fall nur „dahingeschrieben“, sondern steckt voller nachvollziehbarer Fakten, die auch alle gut belegt sind. Das spricht für die Glaubwürdigkeit der dargestellten Zusammenhänge und hat in mir ein tiefes Vertrauen in die Autorin und ihre Bücher geweckt – und darum werde ich ganz sicher auch noch ihr erstes Buch „Das blaue Wunder“ lesen.

Lediglich ein paar Kleinigkeiten habe ich vermisst: Ich hätte gern noch etwas mehr aus dem „Alltag“ der Meeresschildkröten erfahren. Zum Beispiel habe ich mich gefragt wie sie schlafen (über Wasser? Unter Wasser, obwohl sie keine Kiemen haben?). Das wurde leider nicht beleuchtet im Buch. An einigen Stellen hätte ich gern noch etwas vertiefter gelesen, z. B. als es um die Geschlechtsbildung des Nachwuchses ging (das ist nämlich eine super interessante Geschichte!). Von diesen wenigen Kleinigkeiten abgesehen war es für mich ein tolles Leseerlebnis mit dem guten Gefühl, sich Wissen und Bewusstsein angeeignet zu haben für diese wunderbaren Wesen. Ein Buch, das ich jedem Naturliebhaber nur wärmstens empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Raffiniert und voller Twists - eine Meisterleistung!

One of the Girls
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Sobald es ein neues Buch von Lucy Clarke gibt, bin ich dabei. Ich liebe ihre Romane, die immer fesselnd geschrieben sind und in denen meist noch viel mehr steckt als ich erwartet habe. Und auch diesmal ...

Sobald es ein neues Buch von Lucy Clarke gibt, bin ich dabei. Ich liebe ihre Romane, die immer fesselnd geschrieben sind und in denen meist noch viel mehr steckt als ich erwartet habe. Und auch diesmal hat sie mich nicht enttäuscht - ganz im Gegenteil, ich bin wieder begeistert!

6 Frauen auf einem Junggesellinnenabschied. Eine Villa auf einer griechischen Insel. Sonne, Musik, leckere Drinks. Lexi freut sich auf ihre Hochzeit, hat zwei Freundinnen aus Schulzeiten eingeladen, eine davon bringt ihre Lebensgefährtin mit. Die Runde wird vervollständigt von Lexis baldiger Schwägerin und einer guten Freundin, die Lexi erst vor einem Jahr zufällig kennengelernt hat. Sechs ganz unterschiedliche Frauen auf einem Haufen, die sich zum Teil vor dem Junggesellinnenabschied gar nicht kannten - kann das gut gehen?
Nicht schwer zu ahnen, dass es Komplikationen geben wird. Doch nicht nur der zusammengewürfelte Haufen an sich ist das Problem - viel problematischer ist, dass jede der Frauen ein Geheimnis mit auf die Insel bringt. Und so entspinnen sich vor der traumhaft schönen Kulisse der Ägäis gefährliche Verwicklungen...

Es gibt wenige Autor*innen, die so gekonnt mit ihrem Plot umgehen wie Lucy Clarke. Nicht nur, dass von vornherein die unterschwellige Spannung spürbar ist, die zwischen den Frauen herrscht, sie schafft es auch, alltägliche Situationen so zu schildern, dass man als Leser keiner der Figuren mehr über den Weg traut. Das Ganze spielt sich allerdings in einer Szenerie ab, die so idyllisch ist, dass man ständig hin und her gerissen ist zwischen Urlaubsfeeling und Gänsehaut. Ein absolut genialer Gegensatz, mit dem die Autorin gekonnt spielt.

Durch die relativ kurzen Kapitel, in denen wir jeweils eine der Frauen ein Stück begleiten, werden viele Puzzleteile gestreut, die sich Stück für Stück zu einem Bild zusammensetzen. Immer wenn man meint verstanden zu haben, was die eine oder andere antreibt, gibt es eine Wendung, die das wieder relativiert und / oder neue Entwicklungen. Das Einzige, was man als Leser sicher weiß: dieser Urlaub steuert auf eine Katastrophe hin. Wie, warum und wann genau, das weiß man nicht und es ist super spannend, das herauszufinden.

Mich hat mein Gefühl mehr als einmal getrogen, ich wurde auf falsche Fährten gelockt und habe Zusammenhänge völlig anders gedeutet, als sie sich letztlich darstellten. Dass Lucy Clarke es geschafft hat, mich im Laufe des Romans nicht nur ein- oder zweimal, sondern andauernd zu überraschen, ist wirklich eine Meisterleistung, die man - wie ich finde - nicht genug hervorheben kann.

Wer sollte also dieses Buch lesen? ALLE! Jeder, der Krimis und Thriller mag. Jeder, der Griechenland mag. Jeder, der diese besondere Stimmung von Junggesellinnenabschieden mag. Jeder, der ein Buch mit Urlaubsfeeling will. Jeder, der Nervenkitzel sucht. Jeder, der unterschwellige Spannung liebt. Jeder, der gern von Twists überrascht wird. Jeder, der Lucy Clarke kennt und liebt und auch jeder, der sie noch nicht kennt (denn dann wird es Zeit!). Wirklich - dieses Buch ist einfach ein Allroundroman, den ich tatsächlich jedem empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 08.04.2023

Selbstfindung für Anfänger (und Fortgeschrittene)

Agnes geht
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„Welches Missverständnis schob sich zwischen sie wie ein Keil und spaltete das Wir ihrer Ehe in zwei Ichs, die einander wie Fremde gegenüberstanden und nichts vom anderen wussten?“

Dieser Satz von Seite ...

„Welches Missverständnis schob sich zwischen sie wie ein Keil und spaltete das Wir ihrer Ehe in zwei Ichs, die einander wie Fremde gegenüberstanden und nichts vom anderen wussten?“

Dieser Satz von Seite 158/159 fasst aus meiner Sicht sehr gut zusammen, worum es in diesem Buch geht: eine Beziehung, in der sich zwei Menschen jahrelang aufgerieben haben, jahrelang glaubten, dass sie das Richtige für sich und den jeweils anderen tun und plötzlich merken, dass sie sich selbst dabei verloren haben.

Nach einem eskalierten Streit auf einer Veranstaltung, bei der Agnes‘ Ehemann Tom eine Auszeichnung als Arzt erhielt, hat Agnes die Nase voll. Davon, dass sie wie selbstverständlich das Hausmütterchen gibt, obwohl sie studiert hat und gern in ihrem Interessengebiet arbeiten würde. Davon, dass sie die Alltagsretterin ist, während ihr Mann täglich von der Arbeit an den gedeckten Tisch zurückkommt. Und ihr vorwirft, dass ER sich ja mit seinen Schichtdiensten für die Familie aufopfert, während sie den ganzen Tag zuhause ist. Sie will nicht mehr „zuhause sein“. In einem Etuikleid, das mittlerweile ziemlich eng sitzt, läuft sie einfach los – und kehrt (zunächst) nicht mehr nach Hause zurück.

Währenddessen versucht sich Tom am Alltag mit den beiden Teenagerkindern – und merkt, dass auch er irgendwie den Faden verloren hat. Gezwungenermaßen nimmt er sich eine Auszeit vom Job, um die Alltagspflichten zu bewältigen, um die sich sonst immer Agnes gekümmert hat und entdeckt, dass das trotz aller Ärgernisse auch gute Seiten hat.

Abwechselnd schildert die Autorin, wie sowohl Agnes auf ihrer Wanderung als auch Tom im ungewohnten häuslichen Umfeld buchstäblich neue Wege gehen müssen. Sie tut das nicht oberflächlich – und doch konnten mich weder Agnes‘ Geschichte noch Toms Selbstfindung wirklich für sich einnehmen. Vielleicht bin ich als Nicht-Mutter und Nicht-Verheiratete einfach zu weit weg von dieser Lebenswirklichkeit und diesen Problemen, so dass ich keine Nähe zu den Protagonisten aufbauen konnte. Statt dessen habe ich mich tatsächlich das eine oder andere Mal gefragt, wie Agnes es schafft, ihre Familie auszublenden und so plötzlich (nur noch) ihre eigenen Ziele zu verfolgen.

Es war definitiv spannend, ihren Weg zu begleiten und auch Toms Selbstfindung, die notgedrungen nach Agnes‘ überstürztem Aufbruch parallel zu Agnes Wanderung stattfand. Da ich aber kaum Parallelen zu mir gefunden habe, war ich emotional in diesem Buch nicht so drin und habe es mit einem gewissen Abstand auf mich wirken lassen. Ich konnte viele von Agnes‘ bewussten und unbewussten Entscheidungen nicht richtig nachvollziehen und empfand das Buch daher auch nicht als Highlight für mich. Für Frauen, die sich in einer ähnlichen familiären und/oder beruflichen Situation wie Agnes befinden, mag es aber durchaus ein Augenöffner sein – ihnen würde ich es auf jeden Fall empfehlen.

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