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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2024

Windstärke 17

Windstärke 17
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Nachdem "22 Bahnen" von Autorin Caroline Wahl im vergangenen Jahr eines meiner Lesehighlights war, habe ich mich sehr gefreut in diesem Buch eine bekannte Foígur, Ida, zu treffen und ihren Weg zu verfolgen. ...

Nachdem "22 Bahnen" von Autorin Caroline Wahl im vergangenen Jahr eines meiner Lesehighlights war, habe ich mich sehr gefreut in diesem Buch eine bekannte Foígur, Ida, zu treffen und ihren Weg zu verfolgen. "Windstärke 17" knüpft somit an das vorige Buch der Autorin an und knüpft teils enge inhaltliche Bande, so dass es empfehlenswert ist "22 Bahnen" zu kennen, um richtig gut in dieses Buch einstauchen zu können und Hintergründe besser verstehen zu können. Da die Handlung an sich jedoch unabhängig ist, ist es keine zwingende Notwen digkeit.
Ida ist eine spannende Protagonistin, bei der ich mir bis zum Schluss nicht ganz sicher war, ob ich sie nun sympathisch finde oder nicht. Sie polarisiert, sie ist wütend und zeigt es auch - Charakterzüge, die weiblichen Protagonistinnen eher seltener zugeschrieben werden. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Charakterdarstellungen sind allesamt gelungen: authentisch, facettenreich und nicht zu oberflächlich gezeichnet. Von allen Personen konnte ich mir ein gutes Bild machen. Das Inselsetting umrahmte die Story auf eine sehr treffende Art und Weise. Da ich selbst extrem gern auf Rügen bin, kannte ich die Handlungsorte, was die Handlung für mich gleich noch einmal nahbarer gemacht hat.
Die Handlung als solche ist sehr konzentriert, an einigen Stellen hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, andererseits ist im Leben nicht immer alles tiefgründig. Insgesamt ist die Handlung für mich stimmig, sehr atmosphärisch und vor allem darauf gerichtet, wie und ob Ida es schafft ein bisschen besser klar zu kommen im Leben.
Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen, es gab keine Längen und ich wollte immer wissen, wie es weiter geht. Sprache und Schreibstil sind sehr flüssig, gut zu lesen und insgesamt stimmig.

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Veröffentlicht am 17.05.2024

Sorry not sorry

Sorry not sorry
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"Sorry not sorry - Über weibliche Scham" von Anika Landsteiner ist in der Hörbuchfassung von der Autorin selbst gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch ...

"Sorry not sorry - Über weibliche Scham" von Anika Landsteiner ist in der Hörbuchfassung von der Autorin selbst gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimmen der Sprecherin/Autorin kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt, rethorische Mittel wurden deutlich eingesetzt.
Nachdem mich Landsteiners Roman "Nachts erzähle ich dir alles" nur bedingt begeistern konnte, war ich sehr auf dieses feministische Sachbuch von ihr gespannt. Dass sich die Autorin mit feministischen Themen auseinander setzt wurde schon in ihren Romanen deutlich.
In "Sorry not sorry" sehe ich vor allem eine gelungene Lektüre für Menschen, die sich mit Scham und damit assoziierten Themenbereichen noch nicht beschäftigt haben. Landsteiner bringt weibliche Scham mit vielen verschiedenen (feministischen) Konzepten in Verbindung, benennt viele weiterführende Theorien, Essays und Abhandlungen, in denen sich Leser:innen weiter einlesen könnten. Mir persönlich haben Landsteiners Essays keine neuen Erkenntnisse gebracht, viele von ihr herangezogene Werke kannte ich bereits selbst. Ich hätte mir auch eine ausgiebiegere wissenschafltiche Fundierung gewünscht, andererseits hätte dies auch eine weniger lockere Lektüre bedeuten können.
Landsteiners Schreibstil ist sehr nahbar, die Verknüpfung mit eigenen Erlebnissen und Anekdoten gefiel mir sehr gut, dadurch wurden die behandelten Themen lebhafter und einprägsamer. Sprache und Schreibstil waren insgesamt sehr flüssig und gut zu verfolgen.
Insgesamt kann dieses Buch einen guten ersten Überblick über feministische Themen und weibliche Scham geben, mir hat jedoch eine tiefergehende Analyse und Ausarbeitung in einigen Teilbereichen gefehlt, um für mich einen nennenswerten Mehrwert zu bieten.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Funny Story

Funny Story
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"Funny Story" von Emily Henry ist in der Hörbuchfassung von Christiane Marx gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. ...

"Funny Story" von Emily Henry ist in der Hörbuchfassung von Christiane Marx gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimmen der Sprecherin kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt.
"Funny Story" ist mittlerweile mein drittes Buch von Autorin Emily Henry. Der Schreibstil der Autorin hatte mich ab der ersten Seite an völlig an das Buch gefesselt, die Seiten sind nur so dahin geflogen und es las sich wirklich sehr flüssig. Die Charakterdarstellung in diesem Buch fand ich größtenteils gelungen. Sowohl Daphne als auch Miles sind interessante Personen, die (erstaunlicherweise) sogar relativ facettenreich gestaltet sind und mir nicht auf die Nerven gingen - bei Protagonist:innen der Autorin nicht immer der Fall. Auch die Nebencharaktere sind gut dargestellt und ich konnte mir schlussendlich von allen ein gutes Bild vor meinem inneren Auge machen.
Die Handlung als solches ist vom Spannungsaufbau typisch für das Genre, ich habe hier jedoch auch keine bahnbrechenden Neuerungen erwartet, sondern eine seichte Romance-Sommerlektüre. Genau das habe ich von der Autorin in Übersetzung von Katharina Naumann und Silke Jellinghaus auch erhalten. Interessanterweise ist die Handlung von "Funny Story" weniger klischeebehaftet als die vorigen Werke der Autorin, was mich persönlich positiv überrascht hat.
Insgesamt ist "Funny Story" für mich eine gelungene Friends-to-Lovers Geschichte mit sympathischen Protagonist:innen. Einige Längen finden sich dennoch, die der humorvolle und kurzweilige Schreibstil meist gut erträglich machen kann.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Heartsong #1

An Optimist's Guide to Heartbreak
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An Optimist's Guide to Heartbreak hat mich durch das farbenfrohe Cover und den einladenen Klappentext angesprochen. Ich habe ein seichtes Buch mit ein Liebeswirrwarr und Herzschmerz erwartet - und das ...

An Optimist's Guide to Heartbreak hat mich durch das farbenfrohe Cover und den einladenen Klappentext angesprochen. Ich habe ein seichtes Buch mit ein Liebeswirrwarr und Herzschmerz erwartet - und das im Großen und Ganzen auch bekommen.
Schreibstil und Sprache von Autorin Jennifer Hartmann, übersetzt durch Ulrike Gerstner haben mir sehr gut gefallen. Es hat sich angenehm und flüssig gelesen, der ab und an eingestreute Humor hat mir ebenso gut gefallen.
Lucy ist eine angenehme Protagonistin, die ich gern begleitet habe. Sie ist facettenreich und ausreichend detailliert beschrieben, so dass ich mir von ihr ein gutes Bild machen konnte. Zu Beginn des Buches wirkte sie jedoch ein kleines bisschen wie eine Stalkerin von Cal... Dieser Eindruck hat sich im Verlauf des Buches jedoch gelegt.
Cal ist als scheinbar durchgehend übellauniger und teils auch übergriffiger Miesepeter als komplettes Gegenteil von Lucy charakterisiert. Mehr über ihn wird vermutlich der zweite Teil der Dilogie enthüllen. Teils ist sein Verhalten jedoch arg problematisch, was hier leider romantisiert wird.
Die grundlegende Handlung hat mir an den ein oder anderen Stellen nicht so sehr zugesagt. Einiges hat sich gekünstelt in die Länge gezogen angefühlt, z.B. die Umstände von Emmas Tod oder auch die "Enthüllung" von Lucys Erkrankung. Ansonsten habe ich mit dem Genre ein allgemeines Problem: vieles ließe sich mit einem offenen und ehrlichen Gespräch viel schneller klären - das künstliche Hin- und Her nervt mich manchmal ein wenig, andererseits gehört es auch dazu...
Insgesamt habe ich Lucy und auch Cal jedoch sehr schnell in mein Herz geschlossen und habe das Buch innerhalb eines Tages ausgelesen - ich konnte es trotz meiner Bemängelung nicht aus der Hand legen und wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht!
Dank des Cliffhangers bin ich nun auf den kommenden Teil gespant.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

langatmig

Mein Name ist Lilith
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Mein Name ist Lilith (Was uns verschwiegen wurde: die rebellische Erzählung des christlichen Mythos) von Autorin Nikki Marmery verspricht eine sehr feministische Erzähung über Lilith, die erste Frau im ...

Mein Name ist Lilith (Was uns verschwiegen wurde: die rebellische Erzählung des christlichen Mythos) von Autorin Nikki Marmery verspricht eine sehr feministische Erzähung über Lilith, die erste Frau im Garten Eden. Ich habe mich gefreut mehr über Lilith zu erfahren - meine Erwartungen konnten jedoch nicht erfüllt werden, dabei habe ich mir wirklich Mühe gegeben dieses Buch zu mögen.
Schon auf den ersten Seiten hatte ich Schwierigkeiten mit der teils sehr platten Darstellung der Geschlechter: Adam, der böse, streitwillige, dumme Mann; dem Gegenüber Lilith, die weitsichtige, gute und ehrenwerte Frau. Dieses Muster überträgt sich relativ uneingeschränkt auf alle weiteren männlichen und weiblichen Charaktere in diesem Buch. Einzig Samael soll eine Ausnahme darstellen aber auch er ist sehr eindimensional geschildert und zeigt sich zunächst auch nur an Liliths Äußerem interessiert. Diese Eindimensionalität der Charaktere hat mich an diesem Buch am meisten gestört. Denn es fällt dadurch nicht nur schwer eine Beziehung zu den Protagonist:innen aufzubauen, es schmälert in meinen Augen auch ein realistisches Abbild der Menschen und rückt männliche Personen verallgemeinernd in ein extrem schlechtes Licht. Ich hätte mir etwas weniger starres schwarz-weiß-Denken gewünscht.
Darüber hinaus habe ich als Leserin sehr wenig über Lilith selbst erfahren. Sie scheint mehr eine Beobachterin zu sein, beschreibt den Lauf der Dinge über Jahrtausende hinweg. Es ist wenig Raum für ihre Persönlichkeit, dafür umso mehr für die der von ihr begleiteten Personen. An diesem Punkt haben Buchtitel und Klappentext mich in die Irre geführt, denn ich dachte Lilith steht mehr im Fokus der Erzählung. Stattdessen war sie eher eine Berichterstatterin.
Sprache und Schreibstil haben mir am Anfang gefallen, wurde mit Verlauf des Buches jedoch sehr zäh, irgendwie auch nicht ganz stimmig und haben phasenweise auch nicht mehr recht zum Setting des Buches gepasst.
Insgesamt bin ich durchaus enttäuscht, denn der Plot und das Setting haben viel Potenzial, was in meinen Augen durch die viel zu einseitige und stereotype Mann = schlecht, Frau = gut Darstellung extrem gelitten hat.
Auch inhaltlich gab es einige Längen und als nicht bibelfeste Person hatte ich zum Teil arge Probleme dem Plot zu folgen. Da haben mir die historischen Anmerkungen zum Schluss des Buches geholfen, allerdings trübt es das Lesevergnügen eines Romans, wenn ich mir seitenlange historische Erläuterungen durchlesen muss, um die Handlung zu verstehen.
Insgesamt ist Mein Name ist Lilith leider kein Buch gewesen, dass mich mitnehmen konnte und schwächelt meiner Meinung nach durch Langatmigkeit und zu einseitigen Darstellungen.

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