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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2021

Nicht so überzeugende Fortsetzung

Die Wunderfrauen
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Zum Inhalt (Klappentext):

Zu Beginn der 1960er Jahre, den Swinging Sixties, ist viel zu tun in Luise Dahlmanns kleinem Laden, er ist ihr ganzer Stolz. Die Regale sind prall gefüllt mit allem, was das ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Zu Beginn der 1960er Jahre, den Swinging Sixties, ist viel zu tun in Luise Dahlmanns kleinem Laden, er ist ihr ganzer Stolz. Die Regale sind prall gefüllt mit allem, was das Herz begehrt: frische Waren aus dem Umland und Feinkost aus der ganzen Welt. Luise möchte mit der Konkurrenz mithalten, die Kunden wünschen sich plötzlich Selbstbedienung, suchen nach Angeboten und fragen nach dem Rezept für das Sonntagsessen.
Drei Frauen sind in diesem Jahrzehnt voller Umbrüche an ihrer Seite: Die alleinerziehende Helga, die nun als Ärztin arbeitet, ihre Schwägerin Marie, die inzwischen vier Kinder hat und Annabel, deren Familie nach einem Schicksalschlag zu zerbrechen droht. Das Leben hat die vier Frauen in den letzten Jahren enger verbunden als sie dachten. Und sie merken: Gemeinsam kann man aus Träumen Echtes erschaffen.


Meine Meinung:

Die Geschichte von Band 2 ist die Fortsetzung zu Band 1 der Wunderfrauen, was sich nun jedoch in 60er Jahren abspielt. Es ist also zwischen dem Ende von Band 1, was mit einem ziemlich Cliffhanger endet, und Anfang Band 2 ein ziemlich großer Zeitsprung. Ich finde das ein bisschen schade, aber da so grob erzählt wird, was den vier Frauen in der Zeit wiederfahren ist, lässt sich das ganz gut lesen.

Der Schreibstil gefällt mir auch in Band 2 wieder gut. Es wird auch hier wieder abwechselnd aus den Sichten den vier Frauenerzählt. Dabei gibt es extreme Zeitsprünge vor und zurück, wie auch in Band 1, aber hier fand ich es noch schwieriger anzuordnen, welche Erlebnisse der einzelnen Charaktere zeitgleich passieren. Das hat mich während des Lesens schon recht verwirrt. Ich bin immer noch der Meinung, das hätte man eleganter lösen können. Schade fand ich außerdem, dass Marie in diesen Band eine recht kleine Rolle hatte. Sie kommt auch selten vor, wenn bswp. aus Luises Sicht erzählt wird. Ich mochte Marie von Band 1 am liebsten, deswegen finde ich es so schade.

Auch in den 60er Jahren müssen die Frauen ihren Können beweisen und durch Fleiß und harte Arbeit durch das Leben kommen. Das war auf jeden Fall interessant zu lesen, welches Päckchen jede EInzeln zu tragen hatte und was sie daraus gemacht haben. Leider war es vor allem in der Mitte ein bisschen langatmig ohne richtige Spannung. Ich erwarte natürlich keine Action Szenen oder so was in der Art, aber es muss trotzdem was geboten werden. Irgendwas hat mir gefehlt. Dafür nahm die Spannung am Ende sehr extrem zu, wodurch wieder ein sehr offenes Ende geschaffen wurde. Also auch hier gibt es einen riesigen Cliffhanger, der ich persönlich sehr blöd finde. Ich hätte es besser gefunden, wenn die Ereignisse vom Ende ein bisschen in die Mitte verlagert werden und dann zu einem Ende kommt, dass zumindest halb geschlossen ist. Tatsächlich nervt mich dieses offene Ende so sehr, dass es mich abschreckt Band 3 zu lesen.

Sehr interessant war es natürlich wieder zu erfahren, wie es um das Thema Frauenrechte und sexuelle Aufklärung stand. Ich mag es, wenn ich durch fiktive Werke auch was über die Realität lernen kann.

NIcht ganz so gut gefallen, haben mir die Szenen wo plötzlich Themen angesprochen wurden, die vorher nicht wirklich angedeutet wurden. Ja, die Themen standen im Raum, aber waren nicht megr präsent. Das wirkt für mich sehr gestellt. Es musste irgendwie passieren, weil es wichtige Themen sind. Schade fand ich außerdem, dass bestimmte Erlebnisse, vor allem gegen Ende, vom Leser*in nicht direkt erlebt werden. Diese Ereignisse werden von den Charaktere nacherzählt, aber ich wäre als Leserin gerne "live" dabei gewesen.

Es sind einige Kleinigkeiten, die zusammen kommen und wodurch ich das Buch leider nicht so genießen konnte wie Band 1. Interessant war es trotzdem. Ob ich Band 3 lesen werde, entscheide ich dann, wenn es soweit ist.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2021

Humorvoller Liebesroman

Liebe treibt die schönsten Blüten
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Zum Inhalt (Klappentext):

Das fragt sich Gartenbauerin Svea, als sie ausgerechnet im Rückenkurs den Landschaftsarchitekten Lars trifft. Nach 45 Minuten Faszienlockerung ist ihr klar: der und kein anderer. ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Das fragt sich Gartenbauerin Svea, als sie ausgerechnet im Rückenkurs den Landschaftsarchitekten Lars trifft. Nach 45 Minuten Faszienlockerung ist ihr klar: der und kein anderer. Von seiner Seite allerdings: null Interesse. Die Partnerübung mit dem Igelball endet im Desaster, und auch die wissenschaftlich geprüften Flirt-Tipps von Sveas Freundin Elisabeth zeigen keine Wirkung. Oder? Als Lars bei der Stadt Köln die Neugestaltung eines Platzes ausschreibt und Svea sich mit ihrer Firma bewirbt, kommt Bewegung in die Sache ...


Meine Meinung:

Von der Autorin habe ich "Aus allen Wolken fällt man auch mal leicht" gelesen, was mir gut gefallen hat. Da die "Liebe treibt die schönsten Blüten" vom Stil ähnlich zu sein scheint, dachte ich mir, dass es als Einstieg in dem Frühling sicherlich keine schlechte Idee ist.

Der Schreibstil von der Autorin lässt sich super leicht lesen. Es ist sehr flüssig und passt zum Genre. Erzählt wird in der 1. Person aus Sveas Sicht.

Das ist natürlich kein Buch, das von Action oder riesiger Spannung lebt, es muss mehr auf emotionaler Ebene überzeugen. Dabei reicht es nicht, dass die Liebesgeschichte gut ist, auch alles drum herum muss passen.

Svea hat neben Lars einige Probleme zu bewältigen: Erkrankung des Vaters und die damit zusammenhängende Entscheidung, dass sie die Firma übernimmt. Neben Lars ist das ein sehr zentraler Punkt in der Geschichte. Ich fand es sehr realitisch dargestellt, wie es zu Reibungen zwischen Svea und ihren Vater kam. Es war eine nicht vorbereitete Nachfolge, dafür ging es schon fast zu gut. Aber ein Problem, das Svea seit Übernahme der Firma aus Überlebensgründen lösen muss, wird am Ende in meine Augen viel zu leicht gelöst. Da hätte ich mir eine andere Lösung gewünscht.

Leider hat mir die Liebesgeschichte insgesamt nicht wirklich zu gesagt. Es war eine unglaubliche realistische Darstellung, das fand ich richtig gut! Nichts wurde geschönigt, der erste Kuss war nicht romantisch, Bedenken wurden ernst genommen. Von der Seite aus bin ich wirklich vollkommen zufrieden. Leider passen in meinen Augen Lars und Svea nicht zusammen und ich kann Svea tatsächlich nicht verstehen, warum sie von Anfang an so extrem an Lars hängt. Bei mir sind leider diese Verliebtheitsgefühle nicht angekommen.

Gewisse Tabu-Themen (ich nenne sie jetzt mal so) wurden angesprochen, was ich zwar recht interessant fand, aber in der Ausführung nur naja. Sveas Mitbewohnerin führt polyamörese Beziehungen. MIt dem Thema tut man sich allgemein schwer, wenn man eher das BIld von monogomen Beziehung vor Augen hat, aber für mich war es voll in Ordnung. Ich fand es auch super interessant und hätte mir tatsächlich eher gewünscht, dass Elisabeth ein eigenes Buch bekommt, da man viel mehr daraus machen kann! Das Thema sexuale Belästigung wurde auch thematisiert und gezeigt, wie leicht es im Alltag von jeder passieren kann. Der Täter hat zwar am Ende seine gerecht Strafe bekommen, aber auch aus dem Thema wurde mir persönlich zu wenig gemacht.

Gut gefallen hat mir die Entwicklung von Svea. Sie ist eher der zurückhaltende Typ, aber nach und nach traut sie sich einiges zu und sie ist auch von ihren Fähigkeiten überzeugt. Das war schön zu lesen und gibt einem als Leser*in auch Mut.

Grundsätzlich ist es eine lockere frühlingshafte Beziehung, die durchaus ihre Tiefe hat, mir aber nicht tief genug ging. Emotional hat es mich leider nicht abgeholt, was mein Lesespaß vermindert hat. Trotzdem ließ es sich leicht und schnell lesen und für zwischendurch echt voll in Ordnung.

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Interessante Familiensaga

Elbleuchten
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Zum Inhalt (Klappentext):

Lily Karsten ist Tochter einer der erfolgreichsten Reederfamilien Hamburgs. Sie lebt in einer Villa an der Bellevue und träumt von der Schriftstellerei. Und sie glaubt, dass ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Lily Karsten ist Tochter einer der erfolgreichsten Reederfamilien Hamburgs. Sie lebt in einer Villa an der Bellevue und träumt von der Schriftstellerei. Und sie glaubt, dass sie ihren Verlobten Henry liebt.

An einem heißen Sommertag 1886 hält sie bei einer Schiffstaufe die Rede, als plötzlich eine Windbö ihren Hut in die Elbe weht. Ein Arbeiter soll ihn zurückholen – und gerät in einen grauenhaften Unfall.

Jo Bolten lebte als Kind im Elend des Altstädter Gängeviertels, jetzt arbeitet er im Hafen für Ludwig Oolkert, den mächtigsten Kaufmann der Stadt. Jo will bei den Karstens für seinen verletzten Freund um Hilfe bitten, aber er wird kaltherzig abgewiesen.

Lily will unbedingt helfen! Also nimmt Jo sie mit in seine Welt, in der der tägliche Kampf ums Überleben alles bestimmt. Mit eigenen Augen sieht Lily das Elend der Menschen und erkennt die Ungerechtigkeiten zwischen Männern und Frauen.

Bald kommen Lily und Jo sich näher. Doch eine Verbindung zwischen ihnen ist undenkbar. Und Jo hat ein Geheimnis, von dem Lily niemals erfahren darf ...


Meine Meinung:

Generell mag ich historische Romane sehr gerne, die zwar fiktiv sind, aber trotzdem die damalige Realität darstellen. So ist es bei "Elbleuchten". Die Figuren und die Geschichte an sich ist fiktive aber die Darstellung der Arbeiterklasse und auch der Frauenrrecht entsprechen der Realität. Ich bin historisch jetzt nicht super gut bewandert, aber mir kommt es auf jeden Fall so vor, dass das Buch gut recherchiert ist.

Das Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen und passt gut in die damalige Zeit. Auch wenn das Buch nicht unbedingt kurz ist, kam es mir nicht zu lang vor. Erzählt wird in der 3. Person hauptsächlich aus Lilys und Jos Sicht. An bestimmten Stellen wurde auch aus der Sicht von anderen Charakteren erzählt, aber ich muss gestehen, dass mich das dann weniger interessiert hat.

Leider ist mir der Einstieg in das Buch ein bisschen schwer gefallen. Ich konnte erstmal mit den Charakteren und der Geschichte an sich nicht so viel anfangen. Ich weiß nicht, ob es an den vielen Charakteren lag oder ob ich einfach ein bisschen gebraucht habe, bis die Geschichte wirklich ins Rollen kam. Aber das Durchhalten hat sich gelohnt, denn nach den ersten 100 Seiten hat mich die Geschichte gepackt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Charaktere haben mir grundsätzlich gut gefallen. Schön fand ich vor allem die Entwicklung von Lily, die erst sehr naiv sind und aber sie zeigt bereits, dass sie durchaus andere Ansichten als die tradiotionellen verfolgt. Durch Emma und Jo lernt sie die gesellschaftliche Missstände kennen. Besonders interessant fand ich es insbesondere die Missstände bezüglich Frauenrecht. Da hat mich viel sehr sauer und wütend gemacht, vor allem da es heutzutage an vielen Stellen nicht anders geworden ist. Lily wird auf jeden Fall nach und nach unabhägiger und es war schön sie bei ihrer Entwicklung zu begleiten. Ich fand Lily wirklich sehr liebenswert und habe mit ihr gelitten.

Jo war natürlich wichtig für Lilys Entwicklung, aber ich konnte mit ihm nicht ganz so viel anfangen Ich kann verstehen, warum er bestimmte Entscheidungen getroffen hat, aber fand sie fragwürdig. Letztendlich ist das aber okay, weil es zu der Zeit passt, in der er gelebt hat und letztendich ging es um Leben oder Tod. Bei ihm gab es charakterlich keine solche große Entwicklung, aber das war in Ordnung.

Im Buch passiert viel. Im Hintergrund passieren viele Intrigen, die dann Auswirkungen auch auf Lilys und Jos Leben machen. Als Leser hat man also mehr Information als Lily, sodass sie mir einfach nur leid tut. Ich hoffe einfach, dass sie in der Fortsetzung noch ein gutes Leben haben wird. Auch einige Themen, die damals Tabu waren, werden angesprochen, zum Teil aber nur am Rande. Die Geschichte spricht auf jeden Fall viele Themen an, jedoch in meinen Augen insgesamt gut gelöst, sodass es nicht zu überladen wirkt.

Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung und bin wirklich sehr gespannt darauf wie es vor allem mit Lily witergeht. Ihr werden sicherlich viele Hindernisse in den Weg gestellt.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Interessant und schockierend

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Zum Inhalt (Klappentext):

In einer kleinen Wohnung am Rande der Metropole Seoul lebt Kim Jiyoung. Die Mitdreißigerin hat erst kürzlich ihren Job aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern – wie es von ...

Zum Inhalt (Klappentext):

In einer kleinen Wohnung am Rande der Metropole Seoul lebt Kim Jiyoung. Die Mitdreißigerin hat erst kürzlich ihren Job aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern – wie es von koreanischen Frauen erwartet wird. Doch schon bald zeigt sie seltsame Symptome: Jiyoungs Persönlichkeit scheint sich aufzuspalten, denn die schlüpft in die Rollen ihr bekannter Frauen. Als die Psychose sich verschlimmert, schickt sie ihr unglücklicher Ehemann zu einem Psychiater. Nüchtern erzählt eben dieser Psychiater Jiyoungs Leben nach, ein Leben bestimmt von Frustration und Unterwerfung. Ihr Verhalten wird stets von den männlichen Figuren um sie herum überwacht – von Grundschullehrern, die strenge Uniformen für Mädchen durchsetzen; von Arbeitskollegen, die eine versteckte Kamera in der Damentoilette installieren und die Fotos ins Internet stellen. In den Augen ihres Vaters ist es Jiyoungs Schuld, dass Männer sie spät in der Nacht belästigen; in den Augen ihres Mannes ist es Jiyoung’s Pflicht, ihre Karriere aufzugeben, um sich um ihn und ihr Kind zu kümmern. »Kim Jiyoung, geboren 1982« zeigt das schmerzhaft gewöhnliche Leben einer Frau in Korea und gleichzeitig deckt es eine Alltagsmisogynie auf, die jeder Frau – egal, wo auf der Welt – nur allzu bekannt vorkommt.


Meine Meinung:

Durch den Hype auf Social Media und dadurch dass vor kurzem der feministischer Kampftag war, wollte ich dieses Buch auf jeden Fall lesen, auch wenn ich sonst versuche keine übersetzte Werke zu lesen. Da ich kein koreanisch kann, blieb mir natürlich nichts anderes übrig.

Das Leben von Jiyoung wird quasi in der Retroprespektive erzählt. Auch wenn das Buch sich um Jiyoungs Leben handelt, ein fiktiver Charakter, bindet die Autorin einige echte Statisten ein, die Jiyoungs Erlebnisse in einem realen Kontext einordnen. Auch wenn die Figur nicht real ist, sind die Erlebnisse durchaus real. Außerdem wird auch einiges aus dem Leben der Mutter oder der älteren Schwester erzählt, die mit anderen Probleme zu kämpfne haben.

Spannend fand ich es auf jeden Fall in einer anderen Kultur einzutauchen. In den asiatischen Kulturen bin ich jetzt nicht super bewandert, aber es wurde viele Unbekanntes, wie bestimmte Feste, gut erklärt. Trotzdem musste ich mich an den Namen der Charaktere ein bisschen gewöhnen, sodass mir der EInstieg nicht super leicht viel. Der Schreibstil ist sehr sachlich und null emotional. Auch wenn das am Ende Sinn macht, hat mich das während des Lesens gestört.

Dieses Buch ist auf jeden Fall super interessant, denn es werden viele Situationen beschrieben, in den Frauen ganz klar im Nachteil sind. Die Männer dominieren die Welt und Korea vom Gefühl her sogar noch ein Stückweit mehr als hier in Deutschland. Mit vielen Situatione konnte ich mich als Frauen identifizieren und habe es selber erlebt oder auch Erzählungen von anderen erlebt. Das Buch hat mich wütend und traurig zugleich gemacht. Warum wird die Hälfte der Bevölkerung immer noch so extrem dikriminiert? Warum traut man den Frauen so wenig zu? Warum sind sie gut für Hausarbeit und Kinder, für alles andere aber nicht, auch wenn sie sich in der Schule/Studium/Arbeit gegenübere ihren männlichen Kollegen mehr als beweisen konnten? Ich konnte beim Lesen nur wütend sein. Traurig ist vor allem, welche Ungerechtheit Mädchen schon von der Geburt an erleiden. Töcher/Enkeltöchter sind nicht erwünscht und das ist einfach zu traurig.

Insgesamt definitiv super interessant und bringt vieles an Wissen. Definitiv eine Lesemepfehlung für die Leser*innen, die an der Thematik interessiert sind. Ich hätte mir nur insgesamt eine etwas andere Umsetzung gewünscht.

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Erste Pilotinin Deutschland

Freiflug
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Zum Inhalot (Klappentext):

Deutschland in den Siebzigerjahren. Katharina Berner stammt aus einer gut situierten Unternehmerfamilie, geht aber seit jeher ihren eigenen Weg. Dass sie Jura studieren wollte, ...

Zum Inhalot (Klappentext):

Deutschland in den Siebzigerjahren. Katharina Berner stammt aus einer gut situierten Unternehmerfamilie, geht aber seit jeher ihren eigenen Weg. Dass sie Jura studieren wollte, statt eine Familie zu gründen, haben weder ihr Vater, der alte Patriarch, noch ihre Mutter oder Schwestern je verstanden. Doch sie hat sich durchgesetzt und arbeitet in einer großen Kanzlei in Köln – glücklich ist sie allerdings nicht. Die männlichen Kollegen machen ihr den Alltag zur Hölle, am liebsten würde sie sich selbstständig machen. Nur wie, wenn nicht einmal jemand Büroräume an sie vermieten will? Da bittet eine junge Frau Katharina um Hilfe: Rita Maiburg besitzt eine Pilotenlizenz, versucht jedoch vergeblich, eine Anstellung zu bekommen. Die Lufthansa hat ihre Bewerbung mit der Begründung abgelehnt, dass sie grundsätzlich keine Frauen als Piloten einstellt. Diese Ungerechtigkeit will Rita sich nicht gefallen lassen. Katharina nimmt den Fall an, und die beiden beschließen zu klagen – gegen die Lufthansa und die BRD. Einen Verbündeten findet Katharina in ihrem Vermieter Theo, der sie nach Kräften unterstützt. Doch wird es den beiden Frauen gelingen, Ritas Traum vom Fliegen endlich Wirklichkeit werden lassen?


Meine Meinung:

Allgemein mag ich es, wenn echte Begenbeheiten mit FIktion verbunden werden, denn so habe ich Spaß beim Lesen, lerne aber trotzdem einiges dazu. Erzählt wird das Leben von Rita Maiburg, die in Deutschland die ersten Pilotion war und versucht hat, gegen die Lufthansa vorzugehen.

Grundsätzlich ist dieser Roman ein guter Beispiel dafür, wie sich Frauenrecht in en vergangenen 50 Jahre geändert haben. Die 70er Jahre ist immer noch durch den Krieg geprägt, auch wenn sich Bewegungen zeigen, in den Frau nicht mehr das klassische Rollenbild entsprechen. Deshalb gibt es auch die Gegenspielerin zu Rita Maiburg, Katharina Berner, die zwar erfunden ist, aber als eine der wenigen weiblichen Rechtsanwältin sich in einer Männerdominierten Welt beweisen muss. Das Buch wirkt insgesamt gut recherchiert.

Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive von Katharine und Rita. Bei Katharina steht ihre Konservative Familie, ihr berufliches sowie privates Glück im Vordergrund, bei Rita der Prozess gegen die Lufthansa sowie ein alter Schulfreund, der den Drogen verfallen ist. Das letzte Thema hätte für mich in diesen Buch nicht sein müssen, auch wenn es einige heftige Missstände von der Zeit aufdeckt. Der Schreibstil lässt sich gut lesen. Grundsätzlich konnte ich mich gut in beiden Charaktere reinversetzen.

Grundsätzlich haben mir beide Sichten gefallen und auch die Handlung fand ich interessant. Ein bisschen ausgebremste wurde meine Freunde durch die vielen Zeitsprünge. Dadurch wird vieles im Nachhinei erzählt, ohne dass ich es als Leserin selbst erleben kann. Das Ende war für mich auch nicht ganz rund und kam auch recht plötzlich. Wegen Rita Maiburgs reale Geschichte musste das Ende so kommen, aber wie es verpackt wurde, hätte durchaus anders sein können.

Ein bisschen fand ich dann, wie Katharinas Liebesbeziehung abgelaufen ist. Ich will nicht spoilern, aber ich bin gegen Ende wirklich kein Fan von dieser Beziehung.

Was ich wirklich toll fand, war, dass ich wirklich den EIndruck hatte, dass ich die 70er-Jahre aus Sicht der Frauen kennenlernen konnte. Dadurch nehme ich einiges an Wissen mit, wofür ich super dankbar bin. Es zeigt gut, wie wichtig Feminismus damals und auch heute weiterhin ist. Für Leser*innen, die gerne historische Romane mit der Vermischung von Realität mit einem gesellschaftskritischen Fokus lesen, sind hier auf jeden Fall richtig.

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