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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2018

Krimi Klassiker und gutes Essen!

Zu viele Köche
1

Nero Wolfe, der berühmte Detektiv und sein Gehilfe Archie Goodwin werden eingeladen, den fünfzehn Meistern, den „Les Quince Maitres“, beizuwohnen. Diese weltweit verstreuten, herausragenden Köche treffen ...

Nero Wolfe, der berühmte Detektiv und sein Gehilfe Archie Goodwin werden eingeladen, den fünfzehn Meistern, den „Les Quince Maitres“, beizuwohnen. Diese weltweit verstreuten, herausragenden Köche treffen sich dieses Mal in einem Spa in Amerika. Freudig gespannt auf die Gesellschaft und das Essen, treffen die handelnden Personen aufeinander. Doch nicht alles ist rosig, schwelgen doch im Hintergrund Zorn, Eifersucht und Wut. Und plötzlich hat Nero Wolfe alle Hände voll zu tun, denn einer der Meister wurde hinterrücks ermordet.

Dies war mein erster Fall mit Nero Wolfe und Archie Goodwin. Bereits 1938 wurde dieser Roman erstmals publiziert und nun in Neuauflage vom Klett-Cotta Verlag herausgegeben. Neben „Es klingelte an der Tür“, das im März 2017 erschien, wird die Reihe im April 2018 um „Der rote Stier“ erweitert werden.
Nero Wolfe fand ich klasse. Ein toller Detektiv, der sehr gewitzt vorgeht und mit viel Intellekt die Dinge aufklärt.
Archie, aus dessen Sicht die Handlung erzählt wird, ist eine tolle Ergänzung zu Wolfes Charakter und ich hatte viel Spaß dabei, den beiden zu folgen.
Da es so viele Nebencharaktere gab, kam ich, obwohl an viele verschlungene Handlungsstränge aus dem Fantasygenre gewöhnt, sehr durcheinander. Ich konnte nicht immer die Personen zuordnen und brauchte meine Zeit, mich an sie zu gewöhnen. Dies gelang mir persönlich leider etwas zu spät. Eine Auflistung der handelnden Personen und ihre Charakteristika zu Anfang des Buches hätten mir persönlich sehr geholfen.
Zugegeben, ich hatte mit dem Schreibstil so meine Schwierigkeiten. Der Satzbau und die Wortwahl waren mir fremd, da sie sehr von unserem gebräuchlichen Deutsch abwichen. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich immer mehr daran, fand sogar Gefallen an den vorher so skurrilen Ausdrücken.
Da mich das Lesen dadurch wirklich Konzentration kostete, kam ich viel langsamer voran als sonst. Es ist in meinen Augen ein Buch, für das man sich seine Zeit nehmen sollte, um es wirklich zu genießen.
Doch es blieb bis zum Ende spannend, wer denn nun der Mörder sei und ich fieberte von Seite zu Seite mit Wolfe und Archie mit. Das eigentliche Ende fand ich große Klasse und absolut gelungen. Hier wurde mein Durchhalten definitiv belohnt.
Etwas geschockt war ich über den offenen Rassismus, der in diesem Buch auch seinen Platz findet und musste mich immer wieder daran erinnern, wann dieses Buch erstmals erschien. Denn viele Personen äußerten sich sehr rassistisch gegenüber um Beispiel den Angestellten des Hotels, die vorwiegend schwarz sind. Auch das Wort „Nigger“ wurde sehr häufig benutzt. Doch das hervorragende Nachwort zeigte mir, mit wie viel Einfühlsamkeit Rex Stout vorgegangen war und was für ein Vorreiter er hier gewesen ist. Ich wünschte, ich hätte dieses Nachwort vor Beginn des Krimis gelesen.
Dies war nicht mein letzter Fall mit Nero Wolfe und Archie Goodwin!

Ich vergebe 3.5 Sterne. Fans von klassischen Krimis sollten hier auf ihre Kosten kommen und auch für diejenigen, die wie ich gerne kochen und essen, ist dieses Buch definitiv etwas!

Veröffentlicht am 20.01.2018

Verschenktes Potential

Das Auge von Licentia
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Seit nun mehr fast zehn Jahren begeistert Licentia die Zuschauer vor dem Fernsehen zu hause. Denn mit Licentia schufen die Macher eine Mittelaltersiedlung irgendwo im Herzen tiefer Wälder. Die Zuschauer ...

Seit nun mehr fast zehn Jahren begeistert Licentia die Zuschauer vor dem Fernsehen zu hause. Denn mit Licentia schufen die Macher eine Mittelaltersiedlung irgendwo im Herzen tiefer Wälder. Die Zuschauer erhalten Einblicke in das Leben der dort wohnenden Menschen.
Denn vor zehn Jahren haben sich etliche Personen entschlossen, dem Leben in der realen Welt zu entsagen, dem Projekt beizuwohnen und wie im Mittelalter zu leben. Oft auch mit kleinen Kindern. Eines dieser Kinder, die fernab unserer Realität aufwachsen, ist Jonata.Die inzwischen Fünfzehnjährige liebt ihre Familie, fühlt sich sicher im Dorf, erledigt täglich ihre Pflichten und ist glücklich mit ihrem Leben.
Bis sie auf Tristan trifft. Der ausgerechnet zu den Wolfsbannern gehört. Jenem verrufenen Dorf, das sich schon vor Jahren von Licentia abspaltete. Und plötzlich ist alles anders.

Jonata ist ein nettes, junges Mädchen. Mehr leider auch nicht. Sie würde nirgendwo herausstechen, was natürlich auch mal sehr angenehm sein könnte, in diesem Fall jedoch leider eher langweilig ist.
Dies liegt meiner Meinung nach jedoch einfach daran, dass ich nicht zur Zielgruppe dieses Buches gehöre, liegen doch fast zehn Jahre zwischen Jonata und mir. Ein Ausschlusskriterium dieses Buch zu lesen ,sollte dies demnach nicht sein.
Mir blieb Jonata bis zum Schluss leider zu flach. Sie hatte kaum Tiefe, wirkte oftmals naiv und in Szenen, in denen sie mutig sein sollte, war sie mir leider zu gewollt mutig. Sie wurde manches Mal in Charakterzüge gezwängt, die nicht zu ihrem Gesamterscheinen passten.
Die Nebencharaktere waren größtenteils irrelevant und blieben vollkommen auf der Strecke. Es wurden für die Länge des Buches auch zu viele Nebencharaktere vorgestellt, die nur einen Zweck hatten. War dieser Zweck erfüllt, wurden sie mehr oder weniger nie wieder erwähnt. Schade, das hätte man vielleicht auch anders lösen können.
Einzig Tristan fand ich erfrischend mit seinem Wolfsrudel. Wenn auch phasenweise sehr blauäugig, war er wirklich mutig, entschlossen und vor allem sehr loyal. Die Szenen mit seinem Rudel fand ich allesamt interessant und hätte mir wirklich mehr von diesen gewünscht.
Die Liebesgeschichte war mir zu schnell, nicht authentisch, zu unrealistisch. Ich mag Geschichten mit einer Insta-Lovestory überhaupt nicht und wenn ich dann doch einmal über eine stolpere, so möchte ich, dass in mir Emotionen hervorgerufen werden, damit ich die Liebesgeschichte glauben kann.
Der Schreibstil war relativ einfach, was es mir ermöglichte, das Buch in einem rasanten Tempo zu lesen. Dies wurde nur durch die sehr vielen kurzen Sätze unterstützt.
Der Perspektivwechsel gefiel mir sehr, auch die eingeschobenen Kapitel in Form von Mails oder kurzen Dialogen der Fernsehleute gaben Einblicke in und um Licentia, die der Leser sonst nicht gehabt hätte. Das fand ich wirklich toll und erfrischend.
Das Setting wurde in meinen Augen überhaupt nicht genutzt und die in der Danksagung der Autorin mehrmals betonte Recherche war kaum bis überhaupt nicht zu spüren. Ich hätte mir hier definitiv mehr gewünscht, denn der Kontrast reale Welt gegen Mittelalter hat mich von Anfang an neugierig gemacht. Die Handlung hätte genau so gut in jedem x-beliebigen Setting ohne moderne Technik stattfinden können.
Ein Spannungsbogen war kaum vorhanden, der Plot wahrhaft vorhersehbar. Ich hätte mich sehr gerne einmal von der Autorin überraschen lassen.
Beinahe hätte ich das Buch abgebrochen, langweilte ich mich einfach zu sehr beim Lesen. Nun bin ich froh, dass ich es nicht getan habe, denn die letzten Kapitel konnten mich doch noch ein bisschen positiv überraschen.
Es gibt noch andere Dinge, weshalb mir das Buch nicht gefällt, doch die würden die gesamte Handlung spoilern. Von daher klammere ich diese aus dieser Rezension aus.


Ich vergebe 1.5 Sterne. Mir hat das Buch schlicht und ergreifend einfach nicht gefallen, zu viel Potential wurde an dieser Stelle verschenkt.

Veröffentlicht am 20.01.2018

Super Debüt, spannende Dystopie, tolles Setting

Wie Wölfe im Winter
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Für Gwendolynn McBride, von allen nur Lynn genannt, existiert die Welt, wie wir sie kennen, nicht mehr. Die Länder der Welt lagen im Krieg miteinander, doch was letztlich zur Auslöschung vieler Menschenleben ...

Für Gwendolynn McBride, von allen nur Lynn genannt, existiert die Welt, wie wir sie kennen, nicht mehr. Die Länder der Welt lagen im Krieg miteinander, doch was letztlich zur Auslöschung vieler Menschenleben weltweite führte, war ein bis dato unbekannter Grippevirus. Lynns Familie flieht wie viele andere auch aus der Stadt und zieht in die wilden Ländereien des Yukon. Dort bauen sie sich eine neue Existenz auf. Allein, einsam und umgeben von Schnee Doch eines Tages trifft Lynn auf einen Fremden, der ihr bisheriges Leben nicht nur verändern, sondern auch gefährden könnte.

Das Buch gefiel mir wirklich sehr gut. Ich habe bisher viele Dystopien gelesen, doch noch keine wirkte auf mich so authentisch und erschreckend realistisch.
Lynn ist im Schnitt etwas älter als die Protagonisten anderer Dystopien, was ich sehr erfrischend fand.
Lynn ist stark, mutig und unabhängig was vom Autor sehr geschickt beschrieben wurde, so dass man nicht das Gefühl hatte, er hätte ihr diese Charakterzüge aufzwingen wollen. Ihre Handlungen waren stets nachvollziehbar und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Sie ist ein toller Charakter, der vom Autor sehr gut porträtiert wurde.
Auch die Nebencharaktere blieben nicht farblos und flach, sondern waren detailliert beschrieben und ebenfalls interessant. Auch wenn zwei der Nebencharaktere etwas zu wenig im Buch vorkamen, was in meinen Augen jedoch der Länge des Buches geschuldet ist.
Der Schreibstil war wirklich toll. Seitenlang wurde die Einsamkeit im Schnee unterstrichen durch kaum bis keine wörtliche Rede. Dann jedoch wieder kam Spannung auf, die Handlung nahm an Fahrt auf und so auch der Schreibstil. Wirklich fabelhaft geschrieben. Im Original wäre es wahrscheinlich noch besser gewesen, doch die Übersetzung hat mir sehr gut gefallen. Nie wurde mir beim Lesen langweilig. Im Gegenteil, ich wollte das Buch kaum aus der Hand legen und konnte es innerhalb kürzester Zeit beenden.
Sehr gut gefallen haben mir auch die Schilderungen der Natur und der Tiere des Yukon. Auch wenn es von denen ein paar mehr hätte geben können, da ich dieses Stück Land einfach atemberaubend finde.
Mir persönlich gefiel die im Buch untergebrachte Liebesgeschichte nicht so sehr. Näher möchte ich an dieser Stelle nicht darauf eingehen, denn ich möchte niemanden spoilern. In meinen Augen hätte sie jedoch ruhig weggelassen werden können

Die ganze Geschichte wirklich unglaublich authentisch. Was zum einen an der Protagonistin als auch an dem gut durchdachten Plot liegt.
Insgesamt gebe ich dem Buch 4 Sterne. Liebhaber von Dystopien mit starken Charakteren sollten sich dieses grandiose Debüt definitiv nicht entgehen lassen.

Veröffentlicht am 08.01.2018

Zu viel verschenktes Potential

Der Fluch des Feuers
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Stratus erwacht auf einem Feld ohne zu wissen, wer er ist. In ihm schlummert eine Macht, die er selber nicht kennt. Überzeugt davon, ein Dämon zu sein, macht er sich auf die Suche nach Antworten und stolpert ...

Stratus erwacht auf einem Feld ohne zu wissen, wer er ist. In ihm schlummert eine Macht, die er selber nicht kennt. Überzeugt davon, ein Dämon zu sein, macht er sich auf die Suche nach Antworten und stolpert mitten hinein in dunkle Geheimnisse.

Das Konzept eines Anti-Helden gepaart mit Magie fand ich anfangs sehr interessant, gibt es doch auf dem heutigen Buchmarkt viele sich ähnelnde Charaktere. Somit war ich sehr gespannt auf Stratus und seine Geschichte.
Doch schon nach den ersten Kapitel kam die Ernüchterung.
Mir war das Buch einfach zu brutal geschrieben. Zwar würde ich mich nicht gerade zart besaitet nennen, doch fand ich etliche Passagen auf Grund der Brutalität und Unmenschlichkeit (Verspeisen von Personen und Gehirnmasse, Folter, Nekromantie) sehr primitiv. Es hätte mit weniger beziehungswiese anderen Worten genauso rübergebracht werden können.
Mir ist deutlich bewusst, dass Stratus kein Sympathieträger sein soll und er mit Absicht so dargestellt wird. Dennoch gefällt mir persönlich dieser Stil absolut nicht.
Stratus selber fand ich abgesehen von der unnötigen Brutalität ganz in Ordnung. Er wird mir nicht lange im Gedächtnis bleiben, da ich absolut keine Verbindung zu ihm aufbauen konnte. Für einen Protagonisten war er phasenweise auch etwas zu blass gehalten.
Was mich jedoch wirklich an Stratus störte, war die Umsetzung des Gedächtnisverlustes. Er konnte sich in manchen Passagen nicht an die einfachsten Dinge erinnern, sowieso nicht daran wer oder was er war, doch in bestimmten Situationen wusste er sofort alles. Das war für mich einfach unglaubwürdig und hatte nichts mehr mit intuitiven Eingaben zu tun.
Die restlichen Charaktere wurden mir nicht ausführlich genug beschrieben, ich bekam beim Lesen immer wieder den Eindruck bestärkt, sie seien nur Mittel zum Zweck. Auch wenn genau das auf die meisten Nebencharaktere zutrifft, sie also nur den Protagonisten und dessen Charakterentwicklung unterstützen sollen, so sehe ich es als Aufgabe des Autors an, eben dies gut genug zu verschleiern, die Nebencharaktere geschickt einzufädeln, vorzustellen und notfalls wieder zu verabschieden.
Das World building ist dem Autor leider nicht gut gelungen. Handlungsorte wurden mir nur unzureichend beschrieben und auf das Konzept der Welt und der Magie – vor allem der Liedlinien, die mich schon interessiert hätten - überhaupt nicht eingegangen. Was sehr schade ist, denn die Umsetzung der Magie fand ich sehr interessant und ich hätte gerne näheres darüber erfahren. Wenn dies besser ausgebaut gewesen wäre beziehungsweise dem Leser mehr Wissen darüber vermittelt worden wäre, so hätte mir das Buch einen Ticken besser gefallen.
Dadurch, dass die Welt eben so unzureichend beschrieben wurde, langweilte mich die Handlung immer mehr.
Einzig der Wunsch zu erfahren, wer oder was Stratus nun sei, fesselte mich an die Geschichte.
Das Ende war eine einzige Enttäuschung. Für eine solche Auflösung hätte das Buch um mindestens die Hälfte gekürzt werden können und lässt mich nun sehr unbefriedigt zurück. Denn immerhin hat das Buch 464 Seiten auf denen nun nach Beendigung leider nur wenige Seiten aktive Handlung waren.
Ich war längere Zeit der Überzeugung, es würde sich um einen Einzelband handeln. Doch soll „Der Fluch des Feuers“ der Einstiegsband in eine neue Reihe sein. Dadurch, dass viele Fragen offen geblieben sind, hat der Autor meiner Einschätzung nach durchaus genug Stoff für einen zweiten Teil. Ich werde diese Reihe jedoch nicht weiter verfolgen. Ein in sich abgeschlossener und schlüssiger erster Band hätte mich vielleicht noch überzeugen können.

Ich vergebe gut gemeinte 2 Sterne mit starker Tendenz zu 1.5 Sternen. Hier wurde zu viel Potential nicht genutzt. Eine Empfehlung spreche ich an dieser Stelle nicht aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Action
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Idee
Veröffentlicht am 08.01.2018

Nettes Jugendbuch, doch Autorin enttäuscht

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
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Diana, Prinzessin der Amazonen und Bewohnerin der Amazoneninsel Themyscira, ist die aus Lehm geformte Tochter von Hippolyta, der durch die Götter Leben eingehaucht wurde. Dies macht sie auf Themyscira ...

Diana, Prinzessin der Amazonen und Bewohnerin der Amazoneninsel Themyscira, ist die aus Lehm geformte Tochter von Hippolyta, der durch die Götter Leben eingehaucht wurde. Dies macht sie auf Themyscira zu einer Außenseiterin, da alle anderen Amazonen tapfere Frauen waren, die im Kampf gestorben sind.

Alia, die eigentlich nur einmal einen Sommer lang ein normales Mädchen sein wollte – ohne an ihre toten Eltern denken zu müssen, ohne Kontrolle durch ihren älteren Bruder Jason und ohne die ständige Erinnerung, das sie die Erbin eines der mächtigsten Unternehmen weltweit ist – wird nach einer Explosion des Forschungsschiffes von Diana gerettet. Doch schnell stellt sich heraus, dass Alia wirklich nicht so normal ist, wie sie es gerne hätte. Sie ist eine Haptandra, eine Kriegsbringerin. Und um einen furchtbaren Krieg zu verhindern, muss Alia eine Quelle in Griechenland erreichen.


Ich kenne weder die Comics, noch den 2017 erschienenen Film über „Wonder Woman“- So kann ich leider nicht damit dienen, dieses Buch mit beiden zu vergleichen. Doch ich werde mir zumindest den Film nach diesem Buch definitiv ansehen.
So hatte ich was die Handlung betrifft nicht allzu hohe Erwartungen, doch war ich dennoch ziemlich gespannt. Denn Leigh Bardugo zählt seit Grischa zu meinen liebsten Autoren. Und gerade nach „Das Lied der Krähen“ brauchte ich dringend ein neues Buch von ihr.
Der Einstieg in das Buch fiel mir unfassbar leicht. Kaum hatte ich mich an das Buch gesetzt, waren die ersten hundert Seiten schon unter meinen Fingern dahin geflogen.
Und das rasche Lesetempo konnte ich auch das gesamte Buch über durchhalten.
Doch so schnell ich auch voran kam beim Lesen, ich hatte einfach nicht das Gefühl, ein Buch von Bardugo in der Hand zu haben.
Ungefähr drei Viertel des Buches über musste ich jedoch mit wachsender Enttäuschung kämpfen. Denn ich bin so viel besseres von der Autorin gewohnt.
Der Schreibstil war – und es tut mir weh so etwas in Verbindung mit Leigh Bardugo zu schreiben – einfach lieblos. Hier hätte jeder beliebige Jugendbuchautor dahinterstehen können. Wobei ich der Meinung bin, dass Bardugo das viel besser hätte schreiben können, gerade weil die Geschichte in die griechische Mythologie eintaucht. Und ihr Schreibstil hat für mich immer den Beiklang von etwas magischem. Sehr schade!
Diana und Alia als Gespann fand ich erfrischend und toll. Es ist schön, Geschichten über starke, weibliche Freundschaften zu lesen.
Diana fand ich toll, witzig jedoch nur, wenn sie versuchte, sich in unserer Welt zu recht zu finden. Wirklich gut war jedoch die Stärke – und hier meine ich nicht die physische Stärke- Dianas gegenüber Männern. Die entstandenen Dialoge fand ich klasse.
Alia gefiel mir auch gut. Leider empfand ich sie nicht als so mutig, wie wiederholend beschrieben.
Theo und Nim – Freunde von Alia - waren interessante Nebencharaktere, doch bis auf ein, maximal zwei Stellen absolut unnötig für den Fortgang der Handlung. Sie wurden sehr in die Geschichte gedrängt, die problemlos auch ohne sie funktioniert hätte.
Schade fand ich auch, dass zu Beginn des Buches sehr viele Charaktere eingeführt werden – sowohl namentlich beschrieben, als auch ein wenig Hintergrundwissen über die Charaktere vermittelt – die nach nur ein paar Seiten absolut irrelevant werden. Es wird nie wieder auf sie eingegangen. Hier hätte ich mehr Spielraum für die genannten Charaktere oder das simple Weglassen besser gefunden.
Die Liebesgeschichte besitzt für mich absolut viel ungenutztes Potential. So, wie sie im Buch präsentiert wird, hätte sie komplett weggelassen werden können.
Es muss doch nicht immer die Verbindung zwischen zwei sich näherkommenden Menschen eine Rolle spielen. Denn es gibt schon eine große Liebe in diesem Buch: Die wunderbare, wirklich starke Freundschaft von Alia und Diana.
Würde es nicht das letzte Viertel des Buches geben, wäre ich absolut enttäuscht aus diesem Leseabenteuer wieder aufgetaucht. Doch der Plot hat wirklich viel wieder wettmachen und mich über den Rest des Buches hinwegtrösten können.
Was ich jedoch an diesem Buch absolut schätze, ist die Diversität der Charaktere. Und hier erfüllen Theo und Nim einzig und allein ihre Rollen. Nie wirkt es gezwungen, die Charaktere passen wunderbar in die Geschichte und gerade zur heutigen Zeit ist es so wichtig, viele Bücher mit diversen Charakteren zu haben. Das ist Bardugo wirklich gut gelungen.
Wonder Woman ist der erste Band der „DC Icons“ Reihe. Weitere Titel sind „Batman“ geschrieben von Marie Lu (August 2018), „Catwoman“ geschrieben von Sarah J. Maas (Dezember 2018) und „Superman“ geschrieben von Matt de la Peña (Frühjahr 2019).


Insgesamt vergebe ich trotz vieler Kritik 3 Sterne. Ich hatte Spaß, wurde kurzweilig unterhalten und konnte mir einen ersten Überblick über die Welt der Wonder Woman verschaffen.