Profilbild von Charlie753

Charlie753

Lesejury Profi
offline

Charlie753 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Charlie753 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2022

Kampf für die eigene Freiheit

Little Brother – Aufstand
0

Das größte Hobby von Marcus Yallow ist Hacken und er ist wirklich gut darin. Eines Tages verüben Terroristen einen Anschlag auf San Francisco und er und seine Freunde sind leider in der Nähe des Tatorts. ...

Das größte Hobby von Marcus Yallow ist Hacken und er ist wirklich gut darin. Eines Tages verüben Terroristen einen Anschlag auf San Francisco und er und seine Freunde sind leider in der Nähe des Tatorts. Deswegen werden sie von der Heimatschutzbehörde festgenommen und tagelang gefangen gehalten. Als sie entlassen werden, hat sich San Francisco in einen Überwachungsstaat verwandelt. Marcus will das so nicht hinnehmen und kämpft dagegen an.


Die Idee, dass Jugendliche sich gegen einen Überwachungsstaat wehren, ist nicht neu. Das besondere an Little Brother ist aber, dass die Handlung sehr realistisch wirkt und es in der nahen Zukunft spielt.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Marcus erzählt und somit werden einem gut seine Gefühle dargelegt. Cory Doctorows Schreibstil ist gut, ich habe immer alles verstanden. Leider ist es aber so, dass in dem Roman oft technische Begriffe vorkommen. Zwar wurden diese erklärt, aber ich habe oft selber nicht wirklich verstanden, sie genau sie nun funktionieren. Das finde ich nicht gut, der Autor hätte die technischen Details besser erklären sollen.

Ich konnte oft die Ideen und Vorstellungen von Marcus nicht verstehen. Die Heimatschutzbehörde hat ihm Unrecht getan, indem sie ihn mehrere Tage lang gegen seinen Willen festgehalten hat. Aber warum hackt Marcus danach einfach die Parkausweise von mehreren Autos und fälscht die Daten? Warum tut er etwas Illegales, wenn er doch friedlich dagegen demonstrieren kann? Dann kann ich auch die Heimatschutzbehörde etwas verstehen, wenn sie Marcus und seine Freunde für Terroristen halten.


Insgesamt hat mich der erste Teil der Little-Brother-Trilogie nicht so ganz überzeugt, was zum größten Teil daran liegt, dass ich die Hauptperson Marcus nicht immer nachvollziehen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.07.2022

Überzeugender Auftakt zu einer Trilogie

Legend - Fallender Himmel
0

Im Jahr 2130 ist der westliche Teil der USA Die Republik geworden und kämpft gegen den östlichen Teil. In Los Angeles lebt die fünfzehnjährige June Iparis. Sie ist hochbegabt und eine der vielversprechendsten ...

Im Jahr 2130 ist der westliche Teil der USA Die Republik geworden und kämpft gegen den östlichen Teil. In Los Angeles lebt die fünfzehnjährige June Iparis. Sie ist hochbegabt und eine der vielversprechendsten Soldaten der Republik. Day lebt auch in Los Angeles, allerdings in den Slums. Er ist der meistgesuchte Verbrecher der Republik und muss sich Tag für Tag alleine auf der Straße Durchschlagen und versucht dabei, nicht von der Regierung gefasst zu werden. Als bei einem Überfall von Day Junes Bruder ums Leben kommt, will sie Rache an Day nehmen und macht sich auf die Suche nach ihm.


Marie Lus Art und Weise, die Geschichte von Day und June zu erzählen, ist wirklich sehr gut. Ich konnte alles nachvollziehen, was passiert ist, genauso, wie ich die Gefühle und Gedanken der beiden Hauptpersonen verstehen konnte. Die Autorin beschreibt mit ihren Worten sehr gut die Welt, in der Day und June leben, sodass Bilder in meinen Kopf entstanden sind und ich mir wirklich gut vorstellen konnte, wie alles dort aussieht.

Die beiden Sprecher, Julian Greis, der die Kapitel aus Days Sicht liest, und Patrycia Ziolkowska, die die Kapitel aus Junes Sicht liest, lesen beide gut die Geschichte vor. Beide schaffen es, mit ihren Stimmen die Gefühle der Hauptpersonen gut wiederzugeben.

Die beiden Protagonisten, Day und June, sind mir beide sympathisch, obwohl June mir am Anfang etwas arrogant vorgekommen ist, gefiel sie mir nach und nach besser.

Das Einzige, was mir nicht so gut gefallen hat, ist, dass das Buch im Jahr 2130 spielt. Die Technik, die aber erwähnt wird, wirkt nicht so, wie ich mir die Technik in mehr als 100 Jahren vorstelle. Die Handlung könnte so schon 2060 spielen.


Insgesamt ist der erste Teil der Legend-Trilogie ein wirklich guter Auftakt, der Lust auf die nächste Teile macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2022

Habe mir von dem Buch wirklich mehr erhofft!

Secret Game. Brichst du die Regeln, brech ich dein Herz (Romantic Suspense meets Dark Academia)
0

Ivy ist mit ihren Eltern von Deutschland nach New York gezogen. Dort absolviert sie ihr letztes Schuljahr auf der St. Mitchell High School, eine Schule für die Reichen in New York, auf die sie dank eines ...

Ivy ist mit ihren Eltern von Deutschland nach New York gezogen. Dort absolviert sie ihr letztes Schuljahr auf der St. Mitchell High School, eine Schule für die Reichen in New York, auf die sie dank eines Stipendiums geht. Doch dort gibt es jedes Jahr das Spiel, bei dem man Punkte durch Challenges und dem Verraten von eigenen Geheimnissen bekommt. Wenn man gewinnt, bekommt man im nächsten Jahr die Spielleitung und erfährt die Geheimnisse von allen bisherigen Spielern. Als Ivys Freund Heath sich plötzlich von ihr abwendet, vermutet sie das Spiel dahinter. Ivy setzt sich in den Kopf, das Spiel zu beenden.


Die Geschichte wird aus der Sicht von Ivy erzählt, ab und zu findet man aber noch kleine Kapitel aus der Sicht von Heath und Kapitel, die aus der Sicht von einer unbekannten Person erzählt werden. Das ganze ist in der Er/Sie-Perspektive. Die Art und Weise, die Geschichte zu erzählen, hat die Autorin Stefanie Hasse gut hinbekommen.

Die Idee, dass an einer Schule jedes Jahr eine Art Wahl, Wahrheit oder Pflicht Spiel durchgeführt wird, ist auch gut und könnte am Ende wirklich spannend sein.
Leider ist die Geschichte überhaupt nicht spannend. Die Handlung plätschert nur vor sich hin, selbst am Ende ist kaum Spannung vorhanden. Die gesamte Geschichte besteht irgendwie nur aus Partys, zu denen Ivy mit ihren Freunden geht. Dann ganz am Ende hat mich die Auflösung doch deswegen nicht so richtig geschockt, wie es wahrscheinlich gedacht war.

Immer wieder enthüllen auch Ivys Freunde Dinge, die die Geschichte wenden. Da Frage ich mich, warum Ivy das noch nie zuvor von ihren Freunden erfahren hat. Das wirkt insgesamt nicht sehr realistisch auf mich.

Außerdem kommen auch die Kinder von den reichen Leuten aus New York vor. Diese denken gefühlt nur an Partys, Alkohol und Designerklamotten und sind hochnäsig, arrogant und selbstverliebt. Nur manche von ihnen hatten wirklich gut konstruierte Charaktere.

Die Hauptperson Ivy kommt mir oft sehr naiv und ohne Selbstbewusstsein vor. Das hat mir auch nicht so gut gefallen, auch wenn das natürlich für die Story so sein muss.


Insgesamt habe ich mir von den Jugendroman "Secret Game" von Stefanie Hasse deutlich mehr erhofft. Die Handlung ist nicht sehr spannend, die Hauptperson zu unsympathisch und viele Nebencharaktere unterscheiden sich nicht sehr in ihrer Persönlichkeit.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.07.2022

Der dritte Fall für Joona Linna

Flammenkinder
0

In einer Einrichtung für Mädchen mit psychischen Problemen werden eine der Patientinnen und eine Betreuerin brutal ermordet vorgefunden. Ein anderes Mädchen ist verschwunden und in ihrem Zimmer wird die ...

In einer Einrichtung für Mädchen mit psychischen Problemen werden eine der Patientinnen und eine Betreuerin brutal ermordet vorgefunden. Ein anderes Mädchen ist verschwunden und in ihrem Zimmer wird die Tatwaffe gefunden. Kurz darauf wird ein Auto von einem Mädchen entführt - mit dem kleinen Sohn der Besitzerin auf dem Rücksitz. Joona Linna muss sich beeilen, das Mädchen zu finden.

Der Schreibstil der Autoren ist wie bei den beiden Vorgängern gut, ich konnte alles verstehen und nachvollziehen, was in der Handlung passiert.
Leider ist es bei diesem Teil der Reihe so, dass mir Joona Linna ein bisschen unsympathisch ist. Obwohl seine Vorgesetzen ihm mehrmals verbieten, in dem Fall zu ermitteln, tut er es trotzdem.
Am Ende des zweiten Teils wurde ja enthüllt, dass Joona eine Tochter hat und so tut, als wäre sie tot. Am Anfang vom dritten Band wird das Ganze nochmal aufgegriffen, aber erst am Ende aufgelöst. Dadurch erfährt man auch noch mehr über Joona und er bekommt auch mehr die Charakterzüge eines Menschen statt nur als eines Ermittlers ohne richtiges Privatleben.
Leider lässt in diesem Teil die Spannung etwas zu wünschen übrig. Der Anfang und das Ende sind wirklich spannend, der ganze Rest plätschert nur vor sich hin. Dafür habe ich die Auflösung am Ende nicht so richtig erwartet, obwohl diese Möglichkeit sehr naheliegend ist.
Insgesamt ist der Thriller "Flammenkinder", der dritte Teil der Reihe um Kommissar Joona Linna gut gelungen, aber leider wenig spannend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.07.2022

Wir-retten-die-Welt-Geschichte mal anders

Identity X – Wer ist Boston Coleman?
0

Boston Coleman ist ein durchschnittlicher amerikanischer Junge, der in seiner Freizeit gerne Fußball spielt. Doch eines Tages stürmt das FBI das Haus von ihm und seinen Eltern und behauptet, Boston hätte ...

Boston Coleman ist ein durchschnittlicher amerikanischer Junge, der in seiner Freizeit gerne Fußball spielt. Doch eines Tages stürmt das FBI das Haus von ihm und seinen Eltern und behauptet, Boston hätte bewaffnet einen Geldtransporter überfallen. Doch wie kann das sein, wenn Boston zur selben Zeit mit 200 Zeugen in einem Pfadfinder-Camp 150 Meilen entfernt war?

Ich habe erwartet, dass dieses Buch ein spannender und rasanter Thriller für Jugendliche wird. Doch dann wurde ich überrascht: Spannend und rasant schon, aber kein Thriller, sondern Science-Fiction.
Die Geschichte wird aus zwei Sichtweisen erzählt: Einmal aus der von Boston, der aus einem zuerst noch nicht genannten Grund irgendwo in den Bergen in einer Hütte sitzt und auf Tonbändern seine Geschichte erzählt. Die andere Perspektive ist die von Rosalind Casey, einer jungen FBI-Agentin, die in dem Fall von Boston ermittelt. Die Idee mit den Tonbändern ist eigentlich eine gute Idee. Allerdings ist sie meiner Meinung nach nicht so wirklich nötig, man hätte die Geschichte auch ganz normal aus Bostons Perspektive erzählen können. Bostons Erzählweise hört sich auch eher umgangssprachlich an, was gut zu der Situation passt. Dagegen ist Rosalinds Sicht neutraler erzählt. Beides wirkt auf mich angenehm und gut zu verstehen.
Boston als Hauptcharakter ist mir wirklich sympatisch. Ich kann fast alle seine Entscheidungen nachvollziehen. Nicht alle Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet, was daran liegt, dass das Buch nur so kurz ist.
Da das Buch nur 256 Seiten hat, geht die Handlung nicht wirklich in die Tiefe. Es gibt Abschnitte, die sind einfach viel zu schnell erzählt. Außerdem wäre es wirklich gut, wenn man neben Boston und Rosalind noch andere Sichtweisen kennengelernt hätte, zum Beispiel die von Asher, Lux, Yuval und Jacs, damit man die Hintergründe noch mehr verstanden hätte. Hätte man mehr Sichtweisen und mehr Tiefe in der Handlung gehabt, wäre "Identity X" eins meiner Lieblingsbücher gewesen. Die Idee hinter der Geschichte ist wirklich sehr gut und spannend.

Leider verschenkt "Identity X" durch wenig Tiefe in der Handlung Potenzial. Trotzdem ist das Buch, das erstmal nach einem Thriller klingt, aber ein Science-Fiction-Roman ist, gut geschrieben und sehr spannend und rasant. Ich empfehle "Identity X" von Frank Maria Reifenberg allen Jugendlichen ab 13 Jahren, die spannende Bücher mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere