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Veröffentlicht am 31.05.2023

Furchtbar

Der Kult - Sein Griff hält dich gefangen
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Der Kult – Sein Griff hält dich gefangen von Mariette Lindstein
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Alex und Dani Brisell sind eineiige Zwillinge und unzertrennlich, seit ihre Eltern sie im Teenageralter ...

Der Kult – Sein Griff hält dich gefangen von Mariette Lindstein
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Alex und Dani Brisell sind eineiige Zwillinge und unzertrennlich, seit ihre Eltern sie im Teenageralter im Stich gelassen haben. Als sie 22 sind, verschwindet Dani am Mittsommerabend spurlos. Monatelang gibt es kein Lebenszeichen von ihr. Die Menschen in ihrem Umfeld versuchen Alex davon zu überzeugen, endlich weiterzumachen und zu vergessen, was passiert ist. Doch sie hat nur ein Ziel: Sie muss ihre Schwester finden! Dann geschehen in ihrem Leben weitere mysteriöse Dinge, die Alex langsam an ihrem Verstand zweifeln lassen. Alles deutet darauf hin, dass ein unberechenbarer Kult Dani als Sklavin in seinen Fängen hält, und Alex fürchtet, dass sie selbst die Nächste ist, die verschwinden wird ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Auftaktbandes gefällt mir recht gut. Eine Frauengestalt wird nur angedeutet und ein Raubvogel ist neben einer Art Kirche zu sehen. Geschildert wird die Story in der ersten und dritten Person aus verschiedenen Perspektiven.

Die Autorin war selbst 25 Jahre bei Scientology, was natürlich ein großes Maß an eigenen Erlebnissen mit in die Story bringt. Habe ich ihr auch durchaus abgenommen, weil vieles authentisch wirkte. Aber leider empfand ich diese Geschichte als eine Kopie von der vorherigen Reihe Die Sekte. Hier gab es nur andere Namen, andere Orte, aber fast dieselben Quälereien. Und es dreht sich auch wieder enorm viel auf sexueller Ebene ab, was mich regelrecht nervte. Wenn dies auf eigenen Erfahrungen der Autorin beruhen sollte, ist es schon schlimm genug, aber es auch hier wieder durch die beiden Geschichten ziehen – muss ja nicht sein. Ist auch nicht unbedingt originell. Die Figuren waren ähnlich naiv wie die in der anderen Reihe und waren somit erneut wunderbare Opfer für diese Art von Sekte. Obwohl es ja den Unterschied mit der Entführung von Dani gab. Hier fand ich tatsächlich die Erzählweisen interessant gemacht. Wir sind als Leser zuerst hautnah bei der Entführung dabei und verfolgen Danis Martyrium von dem Zeitpunkt an. Die Perspektive von Alex springt direkt vier Wochen weiter, was noch einmal anders nervenaufreibend ist.

Mariette Lindstein hat mich mit dem Auftakt zu ihrer neuen Reihe sehr enttäuscht. Für mich war es leider nur eine ungefähre Kopie zu der vorangegangenen Reihe, was wirklich schade ist. Selbst dort ist es immer wieder auf dasselbe Schema hinausgelaufen, so dass ich die letzten beiden Bände noch gar nicht gelesen habe. Von einem Thriller sind wir hier – meiner Meinung nach – weit entfernt. Eher geht es stellenweise in eine erotische Richtung, die man aber nicht gerne verfolgt. Quälereien stehen hier an der Tagesordnung, ebenso Vergewaltigungen. Ich muss schon sagen, dass mir beide Themen in letzter Zeit wirklich oft in Büchern untergekommen sind und ich diesen Trend einfach nur schrecklich finde. Zu guter Letzt enthält das Buch auch keinen Cliffhanger, der ein Warten auf Band 2 schier unerträglich machen würde. Ich bin sowieso raus aus der Nummer und werde mir den Nachfolger nicht antun. Vielleicht wäre hier auch eine Trigger-Warnung angebracht gewesen.



Die Reihe

Der Kult – Sein Griff hält dich gefangen
Der Kult – Sein Wort ist dein Gesetz (erscheint voraussichtlich im September 2023)

Zum Autor

Mariette Lindstein war fünfundzwanzig Jahre lang Mitglied bei Scientology. Sie arbeitete unter anderem im Hauptquartier der Kirche in Los Angeles, bis sie die Gemeinschaft 2004 verließ. Heute ist sie mit dem Autor und Künstler Dan Koon verheiratet. Die beiden leben mit ihren drei Hunden in einem Wald außerhalb von Halmstad. Ihr erster Roman »Die Sekte – Es gibt kein Entkommen« wurde in Schweden mit dem Crimetime Specsavers Award für das beste Debüt ausgezeichnet und für den CWA Dagger Award 2019 nominiert. Aktuell wird ihre Reihe für das Fernsehen verfilmt. Neben dem Schreiben hält Mariette Vorträge über die Gefahren von Sekten.


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544 Seiten
übersetzt von Stefanie Werner
ISBN 978-3-7341-1167-9
Preis: 12 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Blanvalet/1000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Der-Kult-Sein-Griff-haelt-dich-gefangen/Mariette-Lindstein/Blanvalet/e548720.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Hilft mir leider nicht

Migräne-frei: endlich Frieden im Kopf
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Migräne-frei: endlich Frieden im Kopf von Meike Statkus
erschienen bei Kailash

Zum Inhalt

Rund 15% der Deutschen leiden an Migräne. Meike Statkus, ehemals chronisch betroffen und heute erfolgreicher ...

Migräne-frei: endlich Frieden im Kopf von Meike Statkus
erschienen bei Kailash

Zum Inhalt

Rund 15% der Deutschen leiden an Migräne. Meike Statkus, ehemals chronisch betroffen und heute erfolgreicher Neuro-Coach®, weiß: Der Schlüssel liegt in einer neu gedachten Prophylaxe. Ihr Ansatz: Wir müssen den Schmerz individuell verstehen, um auslösenden Triggern gezielt vorbeugen zu können. Meike Statkus‘ T.E.K.E.®–Coaching basiert auf einer einzigartigen Verknüpfung von mentalen und körperlichen Präventivtools zur wirksamen Selbstbehandlung. Zentral dabei: T –Trigger erkennen. E – Energiehaushalt in Balance halten. K – Körperarbeit bewusst einsetzen. E – Entspannung nachhaltig in den Alltag integrieren.
Ein Ansatz, der viele Betroffene zu nahezu völliger Schmerzfreiheit und 100% mehr Lebensfreude führt – und das völlig medikamentenfrei.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Ich lese ja eher selten Sachbücher oder gar Ratgeber. Da ich aber seit vielen Jahren selbst an Migräne leide, bin ich immer auf der Suche nach Möglichkeiten, diese in Schach zu halten und gut damit leben zu können. Es gibt gute und auch schlechte Phasen, momentan eher die schlechte. Daher war ich sehr neugierig auf dieses Buch und hoffte darauf, Wege zu finden, nicht immer gleich Tabletten einnehmen zu müssen. Ob mir das Buch weitergeholfen hat, erfahrt ihr im nachfolgenden Text.

Zuerst einmal möchte ich anmerken, dass Meike Statkus weiß, wovon sie redet. Es ist nicht leicht anderen Menschen zu erklären, was bei einem Migräneanfall mit einem geschieht. Dass es nicht nur ein „bisschen Kopfweh“ ist und man sich nicht so anstellen solle. Alles schon mehrfach erlebt. Daher war es gut zu lesen, dass die Autorin weiß, was Migräne bedeutet. Ihr entwickeltes T.E.K.E.-System fand ich nicht schlecht, hat mir persönlich aber keine neuen Erkenntnisse gebracht. Es handelt sich hierbei um ein Präventionsmodell, mit dem man erkennen soll, woher ein Anfall kommt und was man individuell dagegen tun kann. Es beinhaltet keine medikamentöse Prophylaxe, denn auf Medikamente wollen wir im Grunde ja weitgehend verzichten. In diesem Buch befinden sich kleine Übungen und Fragen, die ich selbst auch ausprobiert habe. Doch bei den meisten Sachen habe ich nichts getan, weil ich meine Anfälle schon jahrelang habe und daher genau weiß, was die Auslöser sind. T.E.K.E. beinhaltet die Begriffe Trigger, Energiehaushalt, Körperarbeit und Entspannung. Alles wichtige Faktoren, aber für einen Migräniker leider keine neue Erkenntnis. Ich persönlich kenne meine Trigger, kann aber oft nichts dagegen tun. Ich habe von Autogenem Training über Akupunktur, medikamentöse Behandlung und Meditation so ungefähr alles versucht, was möglich ist. Es ist wichtig für mich, einen geregelten Tagesablauf zu haben, damit wenigstens in diesem Punkt Stress vermieden werden kann. Natürlich klappt dies nicht immer – wie auch, das Leben nimmt keine Rücksicht auf Anfälle … Entspannung ist wichtig, klar, aber auch das ist in einem normalen Alltag nicht zu jeder Zeit möglich. Wenn ich schon morgens mit einem Anfall aufwache, habe ich leider nicht die Zeit, erst einmal die T.E.K.E.-Liste durchzugehen und auszuprobieren. Und im Grunde auch keine Geduld dazu. Da hilft eine Tablette schnell und effektiver. Ist leider so. Es wird ja erwartet, dass auch Migräniker ihren Job machen – wir müssen ebenfalls funktionieren. Daher halte ich die Ansätze in diesem Buch nicht für falsch, aber eher geeignet für Patienten, die noch nicht lange an Migräne leiden und vielleicht noch einiges über ihr Gewitter im Kopf herausfinden können, um dagegen zusteuern.

Meike Statkus hat mir persönlich mit diesem Buch leider nichts geben können. Ihre Auflistung und Schreibweise fand ich toll, ebenso ihre Ansätze. Aber wenn man all dies umzusetzen versucht, wird die Migräne zur Lebensaufgabe. Und genau das wollen wir ja eigentlich verhindern! Ich möchte mich nicht immer mit ihr beschäftigen, in Selbsthilfegruppen mich austauschen oder meinen Angehörigen etwas vorjammern. Angehörige sind nämlich auch enorm betroffen. Wenn einen ein Anfall mal so richtig niederstreckt, nimmt man nichts mehr um sich herum wahr und kann auch für die Familie nicht da sein. Man sagt Unternehmungen ab und möchte nur liegen. Auch das geht nicht immer und ist der Familie gegenüber unfair. Vielleicht bekommen einige Patienten durch dieses Buch den richtigen Anstoß und können einiges verhindern, aber ich suche nach einem Weg, mit dem Schmerz leben zu können. Ist ja auch nicht so, dass es die letzten Jahre nicht geklappt hätte. Mal mehr mal weniger gut – es ist nicht jeder Tag ein glücklicher Tag, oder? Die Lebensqualität schwindet, wenn man sich dem Schmerz ergibt und sich von der Krankheit fremdbestimmen lässt. Aber sich bei jedem Anfall haarklein damit auseinander zu setzen, finde ich auch nicht richtig. Denn dann bestimmt die Migräne ebenfalls mein Leben. Was ich in dem Zusammenhang nicht verstanden habe, ist, dass Meike Statkus nicht der Freund von Schmerztagebüchern ist. Kommt mit ein wenig komisch vor, wenn sie sonst dazu anleitet, dies und jenes aufzuschreiben und zu analysieren …
Ich habe einen Tipp aus diesem Buch mitgenommen und auch schon erfolgreich angewendet: eine Kühlhaube. Das ist etwas, was mir persönlich guttut und auch hilft. Wie schon gesagt, denke ich, dass dieses Buch eher den Frischlingen unter den Migränikern helfen kann. Aber ich werde mich nicht auf einen Kaffee mit meiner Migräne treffen und auch keinen Brief an sie verfassen … Man kann auch ein glückliches Leben trotz der Anfälle führen – jeder muss seinen Weg dafür finden.




Zum Autor

Meike Statkus ist Migräne- und Neuro-Coach® sowie Heilpraktikerin für Psychotherapie. Jahrelang litt sie selbst unter chronischen Kopfschmerz-Attacken, bis sie das Ping-Pong zwischen Gefühl und somatischer Reaktion grundlegend verstand und damit den Schlüssel zu einem wirkungsvollen Umgang mit der Krankheit fand. Eine professionelle Ausbildung in Stressmanagement, Meditation, Yin Yoga, v.a. aber Neuro-Coaching bildet den Grundstein ihrer Expertise, aus der heraus sie ein höchst erfolgreiches Schmerz-Präventionsprogramm entwickelte. Ihr Migräne-Frei-Konzept, T.E.K.E.®, gibt die Schmerzdolmetscherin im Rahmen von Vorträgen, Kursen und Coachings weiter. Meike Statkus lebt in Köln.


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224 Seiten
ISBN 978-3-424-63242-2
Preis: 22 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Kailash/56000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Buch/Migraene-frei-endlich-Frieden-im-Kopf/Meike-Statkus/Kailash/e608361.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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Veröffentlicht am 18.05.2023

Mal was Anderes

Unwesen
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Unwesen von John Ajvide Lindqvist
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Norrtälje, eine verschlafene Küstenstadt in Nordschweden. Als am Hafen ein Container auftaucht, von dessen Herkunft niemand etwas wissen ...

Unwesen von John Ajvide Lindqvist
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Norrtälje, eine verschlafene Küstenstadt in Nordschweden. Als am Hafen ein Container auftaucht, von dessen Herkunft niemand etwas wissen will, geschieht erst einmal nichts. Nur Siv, Halbwaise und alleinerziehende Mutter eines kleinen Mädchens, spürt eine Bedrohung. Als der Container endlich aufgebrochen wird, legt sich etwas Dunkles über die Stadt. Freundlichkeit und Mitgefühl verschwinden aus Norrtälje. Es gibt keine helfenden Hände mehr, kein tröstendes Wort. Siv weiß, dass die Zeit des Wartens für sie zu Ende geht. Zusammen mit Freunden folgt sie der Spur des Bösen ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist sehr düster gehalten und passt daher gut zum Klappentext. Es wirkt auf mich wie ein Dörfchen, das dem Untergang geweiht ist. Die Story wird hauptsächlich in der dritten Person geschildert, aber der personale Erzählstil wird zwischendurch ebenfalls mit eingeschoben. Das Setting ist in Schweden angesiedelt.

Der Prolog und auch einige Kapitel mittendrin spielen im Jahr 2002 - quasi dort, wo alles seinen Anfang nahm. Die Realität befindet sich hier im Buch im Jahr 2018. Logischerweise sind die Charaktere somit einmal als Teenager, dann wieder als Erwachsene zu erleben. Einzelne Verbindungen werden geknüpft und ausgeweitet.
Wir erleben hier Siw, die mit 13 Jahren feststellt, dass sie anders ist als ihre Mitschüler. Im Jahr 2018 hat Siw selbst eine kleine Tochter, Alva, die sieben Jahre alt ist. Was genau mit Siw los ist, erfährt der Leser eigentlich relativ bald, kann sich aber nicht wirklich einen Reim darauf machen.
Genauso verhält es sich mit Max, der immer wieder zu merkwürdigen Anfällen neigt. Etwa zur selben Zeit wie Siw.
Dann gibt es noch Johan, der stellenweise nur so aus Wut und Hass besteht, so dass mir beim Lesen schon etwas mulmig zumute wurde. Wenn sich so viel anstaut, was kann das bei anderen Menschen anrichten?
Und zu guter Letzt haben wir noch Marko. Ein Junge, der 1994 aus Bosnien geflüchtet ist und in Schweden seine neue Heimat sucht. Wie die einzelnen Charaktere zueinanderstehen und was sie wie miteinander verbindet, klärt sich mit der Zeit in dieser Geschichte auf. Dazu gibt es auch immer wieder Rückblicke in die Jugendzeit der Figuren, was einen besseren Draht zu ihnen von der Leserseite her schafft.

In diesem Augenblick weiß sie, dass sie auf einer entscheidenden Ebene kein Mensch ist.
Seite 11

John Ajvide Lindqvist hat mich mit gemischten Gefühlen in dieses Buch eintauchen lassen. Die Grundidee fand ich klasse und spannend, die Umsetzung teilweise auch. Er zieht die Geschichte auch nicht unnötig über fast 800 Seiten – es ist eigentlich immer spannend und vor allem mysteriös. Es gibt immer wieder kleine Einschübe am Ende eines Kapitels, die die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen zeigen. Dies ändert sich ab einem bestimmten Punkt, fand ich aber genial gemacht. Was mir nicht so gut gefiel, war die unnötige Brutalität, Tierquälerei und dass auch in diesem Buch anscheinend Vergewaltigungen zur Tagesordnung gehören. Hab ich in letzter Zeit des Öfteren gelesen und bin jedes Mal wieder entsetzt, wie so eine Tat hingenommen und bald schon unter den Tisch gekehrt wird … Auch Tiere müssen nicht unnötig gequält und zu Tode gefoltert werden – das bringt doch die Geschichte in keinster Weise weiter, oder? Da bin ich auch rigoros und kann solche Dinge nicht übergehen. Die sehr deutliche Sprache passte daher gut in dieses angewendete Schema, aber für mich ist auch dies ein Kritikpunkt. Obwohl die Story auf Grund der dahintersteckenden Idee nicht langgezogen war, waren mir persönlich die Sequenzen mit der Pokémon-Jagd zu viel. Ich habe dazu keinen Bezug und konnte daher auch nicht wirklich etwas damit anfangen. Dies streckte die Geschichte dann doch ein wenig – für meinen persönlichen Geschmack –. Was sich hinter dem Container verbirgt, fand ich mysteriös und auch interessant gemacht. Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen und brauchte auch ein wenig Zeit dafür. Die Botschaft ist vor allem sehr wichtig: Das Böse muss besiegt werden!




Zum Autor

In Schweden hat der »Stephen King des Nordens« (Dagens Nyheter) John Ajvide Lindqvist, längst Kultstatus. Seine Romane und Kurzgeschichten wurden in 31 Sprachen übersetzt, vielfach ausgezeichnet (u.a. mit dem Selma-Lagerlöf-Preis) und in Arthouse-Produktionen und von Hollywood verfilmt. Einen internationalen Achtungserfolg feierte sein Außenseiterliebesdrama Border 2018 beim Festival de Cannes. Lindqvist arbeitet mit Elementen aus Horror und Fantasy, aber er erzählt moderne Märchen: mitreißend und klug und tiefgründig verhandeln sie Themen unserer Zeit. Sein neuester Roman, The Kindness, errang in Schweden auf Anhieb Platz 1 der Bestenliste.


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768 Seiten
übersetzt von Thorsten Alms
ISBN 978-3-423-28338-0
Preis: 26 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMI5aaT4-eUgIVOIxoCR3vtw6FEAAYASAAEgJiFPDBwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/unwesen-28338

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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Veröffentlicht am 16.05.2023

Tolle Twists

Wenn sie wüsste
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Wenn sie wüsste von Freida McFadden
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Millie kann ihr Glück kaum fassen, als die elegante Nina ihr die Stelle als Haushaltshilfe inklusive Kost und Logis bei ihrer Familie ...

Wenn sie wüsste von Freida McFadden
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Millie kann ihr Glück kaum fassen, als die elegante Nina ihr die Stelle als Haushaltshilfe inklusive Kost und Logis bei ihrer Familie auf Long Island anbietet. Schließlich hat sie eine Vergangenheit, von der niemand etwas wissen soll. Doch kaum ist Millie eingezogen, zeigt Nina ihr wahres Gesicht: Sie verwüstet das Haus und unterstellt ihr Dinge, die sie nicht getan hat. Ihre verwöhnte Tochter behandelt Millie ohne jeden Respekt. Nur Ninas attraktiver Mann Andrew ist nett zu ihr. Wäre da nur nicht Ninas wachsende Eifersucht. Hat sie Millie nur eingestellt, um ihr das Leben zur Hölle zu machen? Oder hat auch sie ein dunkles Geheimnis, von dem niemand etwas erfahren darf?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches hat mich gleich sehr angesprochen. Es ist ein wenig mysteriös angehaucht und passt damit gut zum Klappentext. Der farbige Buchschnitt ist auch nicht zu verachten, auch wenn neongrün jetzt nicht mein Favorit ist. Aber in Kombination mit dem Coverbild sieht es klasse aus. Das Buch ist in drei Teile unterteilt und wird in der ersten Person geschildert.

Hier hat mich das Cover auf den ersten Blick gecatcht und der Prolog tat beim Lesen dann schon sein Übriges. Er ist kurz und knackig und macht unheimlich neugierig auf die vorliegende Story. Vor allem ist nach Beenden des Buches einiges anders als vorher gedacht …
Millie gefiel mir recht gut. Sie hat schlimme Jahre hinter sich, die bei mir ebenfalls für eine Überraschung sorgten. Millie versucht auf die Beine zu kommen und sieht diesen Job bei Nina und Andrew als große Chance. Das Verhältnis zwischen Nina und Millie ist schwer zu beschreiben. Denn Nina macht einen ganz merkwürdigen Eindruck. Sie selbst ist immer wie aus dem Ei gepellt und teilweise überfreundlich zu Millie. Das Haus sieht hingegen über Nacht wie der reinste Saustall aus und aus heiterem Himmel schnauzt Nina Millie immer wieder wegen Nichtigkeiten an. Dazu kommt noch die neunjährige Tochter Cecelia, die in dieselbe Kerbe wie ihre Mutter schlägt und unheimlich nervig ist … Dass Millie da so ruhig bleiben konnte, ist mir ein Rätsel, hat aber Bewunderung verdient.
Andrew ist quasi der Vorzeige-Ehemann, der seine Frau auf Händen trägt. Obwohl Nina auch ihn immer wieder ungerecht behandelt und sehr launisch ist.
Dann gibt es noch den italienischen Gärtner Enzo, der seine Arbeit gut erledigt, aber mit dem auf Grund mangelnder Englischkenntnisse leider kein richtiges Gespräch möglich ist. Mir kam er ein wenig suspekt vor und das hat auch seine Gründe …

Freida McFadden hat mir sehr spannende Lesestunden mit ihrem Debüt beschert. Ich fand den Aufbau der Story gut gemacht und die Autorin bringt wirklich jede erwähnte Kleinigkeit am Ende zu ihrem Abschluss. Hier ist nichts vergessen worden, was mir sehr gut gefiel und daher auch nach und nach Sinn ergibt. Die Darstellung der Charaktere empfand ich als authentisch, der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Warum das Buch in drei Teile gesplittet wurde, hat auch seinen ganz eigenen Grund, der für einige Überraschungen sorgt. Obwohl mir einiges aus ähnlichen Büchern „bekannt“ vorkam, ist dieses hier trotzdem etwas ganz Anderes. Der Spannungsbogen wurde mit der Zeit immer höher, was mir gut gefiel. Was sich hier teilweise abspielt, lässt den Leser ungläubig und auch wütend zurück. Ein wirklich spannender Thriller, den ich nur empfehlen kann! Ich freue mich schon auf weitere Werke der Autorin.


Zum Autor

Freida McFadden ist im Hauptberuf Ärztin. Spannende Plots sind ihre Leidenschaft. Mit »Wenn sie wüsste« gelang ihr quasi über Nacht der internationale Durchbruch als Autorin. Die Begeisterung der Leser über die unglaublichen Twists in ihrem Thriller war so groß, dass das E-Book in den USA und in Großbritannien innerhalb kürzester Zeit sämtliche Rekorde brach, und zum gefeierten Bestseller wurde. Mit ihrer Familie und einer schwarzen Katze lebt Freida McFadden in einem jahrhundertealten Haus mit knarzenden Treppen und Blick auf das Meer.


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400 Seiten
übersetzt von Astrid Gravert, Renate Weitbrecht
ISBN 978-3-453-47190-0
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Heyne/30000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Wenn-sie-wuesste/Freida-McFadden/Heyne/e613222.rhd

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Nicht ganz begeistert

Kein Erbarmen
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Kein Erbarmen von Christoph Wortberg
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Bei einem Hafturlaub bringt der zu lebenslänglich verurteilte Martin Wolf eine Pistole an sich, erschießt zwei JVA-Beamte und ergreift ...

Kein Erbarmen von Christoph Wortberg
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Bei einem Hafturlaub bringt der zu lebenslänglich verurteilte Martin Wolf eine Pistole an sich, erschießt zwei JVA-Beamte und ergreift die Flucht. Katja Sand ist wie gelähmt, ihre Vergangenheit holt sie ein. Vor 17 Jahren war sie es, die Wolf ins Gefängnis brachte. Zusammen mit einem Komplizen hatte er einen Geldtransporter überfallen, über zwei Millionen Euro erbeutet, einen der Fahrer erschossen und eine Geisel genommen, für die Katja sich austauschen ließ. In einer Scheune im Wald hielt Wolf sie gefangen – die versprochene Hilfe kam nicht. Es gelang Katja, ihren Peiniger mit einem Schuss ins Bein zu überwältigen, doch heute bereut sie, dass sie ihn am Leben ließ. Sie weiß: Wolf wird sich an ihr rächen …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 3. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover dieses Finalbandes unterscheidet sich zu den ersten beiden Ausgaben immens. Sie sind zwar noch einmal neu aufgelegt worden, so dass letztendlich alle drei zusammenpassen – ich habe allerdings noch die Ausgaben mit den düsteren Covern. Dieses Cover ist in schon fast strahlenden Farben gehalten und passt für meinen persönlichen Geschmack nicht unbedingt zu einem Krimi. Erzählt wird die Story in der dritten Person und das Buch ist unterteilt in drei einzelne Teile: Davor, Dazwischen, Danach.

Das Mädchen sehnte sich danach, von ihm umarmt zu werden, den Kopf an seinen Hals zu legen, geborgen und beschützt.
Seite 8

Was habe ich lange auf dieses Finale gewartet, da es immer wieder verschoben wurde. Schlussendlich ist es ungefähr ein Jahr später erschienen als eigentlich 2021 angekündigt. Nicht nur die Farben haben sich geändert, auch das Format, der Preis, der Titel und die Seitenanzahl sind gänzlich anders als gedacht. So liegt auch das Lesen von Teil 2 mehr als anderthalb Jahre zurück, aber ein Einstieg in die Geschichte fiel mir erstaunlich leicht. Die wichtigsten Eckpunkte konnte ich trotzdem noch abrufen, was eine Erleichterung war.
Hatte ich in Band 1 noch einige Probleme mit Katja Sands Art, was sich in Band 2 erheblich besserte, so ging hier wieder alles auf Anfang zurück. Ich empfand viele Gefühlsäußerungen als merkwürdig, ebenso ihr Agieren. Natürlich befindet sich Katja hier in einer Extremsituation, aber ich empfand dies als Rückschritt.
Rudi Dorfmüller hat jetzt eine Freundin und ist mir weiterhin sehr sympathisch gewesen. Er ist immer da, wenn man ihn braucht, was in Katjas Fall nicht verkehrt ist.
Peter Schäfer erhält hier mehr Raum als in den Bänden davor. Auf jeden Fall kam es mir so vor – alles habe ich leider auch nicht mehr im Kopf. Er ist nicht nur Jennys Vater, sondern auch sehr in die Ermittlungen rund um Martin Wolf involviert.
Martin Wolf ist geflohen und taucht natürlich nicht einfach in der Versenkung unter. Was er genau tut, müsst ihr allerdings selbst herausfinden. Doch Rache ist schon einmal ein gutes Stichwort …

Christoph Wortberg hat mich mit dem Finale leider nicht so mitgerissen wie erhofft. Es liegt ein extremer Fall vor, der dem eigentlichen Titel Trauma schon gerecht wird. Es gibt jede Menge Rückblicke auf den Fall vor 16 Jahren, in dem Martin Wolf von Katja Sand verhaftet wurde. Hier wurde der Grundstein für das vorliegende Ereignis gelegt. Katja stellt sich bestimmte Tathergänge bildlich vor, was für mich nicht ganz einfach nachzuvollziehen war. Sie beschreibt im Grund exakt den Vorgang, den sie aber ja gar nicht kennen kann … Überhaupt empfand ich viele Personen als kleine Schlauberger, die ihren Senf zu allem dazugeben müssen. Hier kommt auch wieder der inhaftierte Hanning zu Wort, der natürlich auch alles weiß. War ein wenig anstrengend mit der Zeit. Mich störte auch, dass viele Dinge immer und immer wieder durchgekaut wurden, damit entweder die Seiten gefüllt werden (und das waren ja nur knapp über 300) oder es auch der letzte Leser versteht. Ebenso hat sich meiner Meinung nach der Schreibstil des Autors verändert. Ich hatte das Gefühl, dass er versucht an manchen Stellen besonders herauszustechen. Poetisch würde ich es nicht unbedingt nennen, aber vielleicht geht es in die Richtung. Und auf der nächsten Buch-Seite kommt so ein Typ mit dem rauen Gangster-Slang um die Ecke – passte irgendwie nicht zusammen … Zwei Dinge waren für mich bald schon von Anfang an vorhersehbar. Hier gab es auch keine Überraschung mehr, was ich schade fand. Beides hat sich aber – wenn ich mich recht erinnere – allerdings erst in diesem Buch abgezeichnet, was ich ebenfalls nicht ganz so nachvollziehbar fand. Ob es jetzt an der langen Pause liegt oder woran auch immer – ich fand das Finale in Ordnung, aber vom Hocker hat es mich leider nicht gerissen.

Warum kann sie nicht aufhören, in den Gesprächen mit ihrer Mutter immer nur das Negative zu sehen?
Seite 109


Die Reihe

Trauma – Kein Entkommen http://claudiasbuecherhoehle.de/" target="_blank">http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=1101
Trauma – Kein Vergessen http://claudiasbuecherhoehle.de/" target="_blank">http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=1794
Kein Erbarmen

Zum Autor

Christoph Wortberg studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte und ist ausgebildeter Schauspieler. Verschiedene Rollen am Theater und im Fernsehen, daneben Hörbuchsprecher. Seit vielen Jahren Drehbuchautor, u.a. für den Kölner »Tatort«, sowie Autor von Jugendromanen. Christoph Wortberg lebt in Köln.


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320 Seiten
ISBN 978-3-423-21854-2
Preis: 12,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMIrdKb15DqgIVTbPVCh3U-AzXEAAYASAAEgLtkPDBwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/kein-erbarmen-21854

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