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Cleopatra0103

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2024

Freundschaft oder Besessenheit?

Geordnete Verhältnisse
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Das Grauen zieht sich von der ersten bis zur letzten Seite. Beim Lesen werde ich dieses beklemmende Gefühl nicht los. Als der stille, etwas seltsame Philipp in der Schule Faina kennenlernt, ändert sich ...

Das Grauen zieht sich von der ersten bis zur letzten Seite. Beim Lesen werde ich dieses beklemmende Gefühl nicht los. Als der stille, etwas seltsame Philipp in der Schule Faina kennenlernt, ändert sich sein Leben. Die Freundschaft wird letztlich zu Besessenheit. Aber auch Faina ist eine komplizierte Figur. Als Leser erfährt man die Geschichte aus beiden Perspektiven. Wie diese zwei zwar äußerlich sehr ähnlichen, aber grundverschiedenen Personen so enge Freunde werden konnten, ist manchmal schwer nachzuvollziehen. Faina begibt sich letztlich in eine Abhängigkeit, der sie sich nur schwer wieder entziehen kann. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Jeder Satz ist auf den Punkt, manchmal muss man schmunzeln, manchmal bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Der Autorin gelingt es beide Figuren menschlich zu zeichnen. Das sich abzeichnende Grauen lässt sich dabei jedoch nie ganz abschütteln. Ein bemerkenswerter Roman.

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Eindringlicher Roman

Die Möglichkeit von Glück
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Ein eindringlicher, wirklich sehr gut geschriebener Roman über eine Kindheit und Jugend in den Nachwendejahren im Osten Deutschlands. Ich bin selbst in den 80er Jahren in Thüringen geboren. Viele der Schilderungen ...

Ein eindringlicher, wirklich sehr gut geschriebener Roman über eine Kindheit und Jugend in den Nachwendejahren im Osten Deutschlands. Ich bin selbst in den 80er Jahren in Thüringen geboren. Viele der Schilderungen aus dem Alltag kommen mir bekannt vor. Musik, Stimmung und Freizeitbeschäftigung. Auch einige Erinnerungen an die Kindheit in der DDR teile ich. Daher kann ich mich in die Geschichte anfangs recht gut einfinden. Die familiären Umstände und zwischenmenschlichen Verhaltensweisen in Stines Umfeld sind mir aber sehr fremd. Die Kindheit und Jugend mit diesen kalten, grausamen Eltern berühren mich, dennoch frage ich mich stellenweise ob die Autorin diese als beispielhaft für die Mehrzahl der Kinder in der DDR darstellen will. Dieses Gefühl werde ich über weite Teile des zweiten Teils nicht los. Steht Stines Geschichte beispielhaft für die Erlebnisse ihrer Generation? Ich finde mich da nicht wieder. Die Vergangenheit der Großeltern ist sehr eindringlich beschrieben. Der Schreibstil ist abwechslungsreich, die Gedichte passend. Auch das Cover spricht mich an. Dennoch bleibt bei mir nach der Lektüre ein Misston zurück. Aber vielleicht soll das auch so sein. Ein interessantes, vielschichtiges Buch, das für mich aber keine Allgemeingültigkeit hat.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Kauziger Roadtrip durch die deutsch-deutsche Geschichte

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Dieses Buch ist wirklich originell. Der Leser begibt sich mit dem fast 80jährigen Heinz auf eine Reise von Erfurt nach Rostock. Doch es ist auch eine Reise durch sein Leben in Ostdeutschland und durch ...

Dieses Buch ist wirklich originell. Der Leser begibt sich mit dem fast 80jährigen Heinz auf eine Reise von Erfurt nach Rostock. Doch es ist auch eine Reise durch sein Leben in Ostdeutschland und durch die Geschichte. Heinz, der noch nicht viel von der Welt nach der Wende gesehen hat, trifft auf seinem Weg auf allerlei Mitreisende, denen er seine bewegte Lebensgeschichte erzählt. Diese ist traurig, lustig und vor allem abenteuerlich. Ob auch alles der Wahrheit entspricht? Wer weiß das schon. Wir begegnen vielen bekannten Figuren der deutschen Geschichte, wie Willy Brandt, Ulrike Meinhof und der RAF. Jede Episode wirkt märchenhafter und skurriler als die vorherige, gekrönt von einem explosiven Finale. Doch was, wenn ein Körnchen Wahrheit dabei ist? Könnte sich nicht ein Teil genauso zugetragen haben? Und über allem steht die Frage, was mit Heinz bester Freundin und Jugendliebe Rita geschehen ist. Das Ende über der Ostsee rundet diesen Roman gelungen ab. Für mich ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Der etwas verschachtelte Schreibstil ist nicht ganz mein Geschmack. Dennoch bringt mich das Gelesene zum Staunen, Lachen, Nachdenken und Mitfühlen. Eine besondere Geschichtsstunde, die alles andere als langweilig ist.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Noch spannender als Teil 1

Paris Requiem
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Der zweite Teil um Kommissar Eddie Giral haut mich wirklich um. Ich kann das Buch gar nicht aus der Hand legen. Spannung pur von der ersten bis zur letzten Seite. Tolle Charaktere, facettenreich und charismatisch, ...

Der zweite Teil um Kommissar Eddie Giral haut mich wirklich um. Ich kann das Buch gar nicht aus der Hand legen. Spannung pur von der ersten bis zur letzten Seite. Tolle Charaktere, facettenreich und charismatisch, selbst die unsympathischen Figuren wirken nicht plump sondern sind mit viel Gespür gezeichnet. Den Fall finde ich noch packender als im ersten Teil. Serienmord unter Bandenmitgliedern, doch wer steckt dahinter? Franzosen oder Deutsche? Der Schreibstil lässt Paris in dieser schwierigen Zeit der deutschen Besatzung vor dem inneren Auge entstehen. Fast fühlt man sich selbst in die seltsame Atmosphäre der Stadt in diesen ersten Monaten der Besatzung versetzt. Zwischen Pracht und Elend, Jazz und Hunger, Mord und Rache. Eddie Giral schafft es wieder mit Intelligenz, Härte und dem nötigen Witz die verworrenen Stricke zu lösen.

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Veröffentlicht am 20.01.2024

Spannender Krimi mit interessanten Figuren

Die Toten vom Gare d’Austerlitz
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Der Krimi um Kommissar Girals ist sehr packend geschrieben. Die Kulisse des wunderschönen Paris steht in besonders starkem Gegensatz zum Krieg und der Besatzung durch die Deutschen. Die Figuren sind vielseitig ...

Der Krimi um Kommissar Girals ist sehr packend geschrieben. Die Kulisse des wunderschönen Paris steht in besonders starkem Gegensatz zum Krieg und der Besatzung durch die Deutschen. Die Figuren sind vielseitig und gut beschrieben. Insbesondere die Hauptfigur ist charismatisch, sarkastisch und sicher auch hin und wieder streitbar. Der Plot ist spannend, gerät aber stellenweise im Intrigenspiel der Besatzer etwas in den Hintergrund. Wem kann Giral trauen? Sogar in den eigenen Reihen lauert Verrat. Ich freue mich auf den zweiten Teil.

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